Iran gegen den Rest der Welt

Wie schon gesagt "Off Topic"
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Roy
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Beitrag von Roy »

Sollte der Iran über Atomwaffen verfügen?
Sollten die Amerikaner über Atomwaffen verfügen?
Sollte es in Afrika böse Warlords geben?
Nö. Trotzdem haben Pakistanis die Bombe und Amerika sitzt auf ihren riesigem Arsenal - wenn da mal ein wirklicher Spinner an die Macht kommt oder ein paar Generäle durchdrehen, wirds auch kein Spaß.

Naja, also ich sehe die Sache mit der Atombombe auch nicht allzu freundlich. Japan hätte auch durch andere Mittel in die Kapitulation gezwungen werden können denke ich - vielleicht hätte man die Bombe zur Demonstration der Macht nicht gerade auf eine Großstadt abwerfen müssen. Dies wurde wohl eher zu Testzwecken gemacht. Wer sich mal die Tests anschaut, die die Amerikaner und die Russen durchgeführt haben, der sieht, dass auf die Bevölkerung keine Rücksicht genommen wurde. Auf die eigene nicht, und sowieso nicht auf ausländische.

Die Japaner sind schon ziemlich abgegangen - wäre da nur annähernd eine Aufarbeitung wie in Deutschland geschehen, würden einige Leute gewaltige Augen machen. Biowaffentests an Chinesen... naja. Aber das gibt Amerika nicht das Recht, eine Atombombe zu werfen. Die Frage ist hier, ob der Abwurf Verhältnismäßig war und es keine andere Möglichkeit gab, den Krieg zu beenden. Und die gab es wohl schon.

Übrigens finde ich es immer wieder amüsant zu hören, dass der japanische Kaiser ohne jeglichen Schaden den Weltkrieg überstanden hat und bis Ende der 80er im Amt war :o
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GeorgiSchukow
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Beitrag von GeorgiSchukow »

Roy hat geschrieben: Übrigens finde ich es immer wieder amüsant zu hören, dass der japanische Kaiser ohne jeglichen Schaden den Weltkrieg überstanden hat und bis Ende der 80er im Amt war :o
Hirohito war nicht umsonst der "Gottkaiser".
Fraglich ist allerdings,ob er die treibende (!) Kraft hinter dem japanischen Angriffskrieg war - sei es nun in China oder gegen die Alliierten
Marc Anton
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Beitrag von Marc Anton »

Die Frage ist hier, ob der Abwurf Verhältnismäßig war und es keine andere Möglichkeit gab, den Krieg zu beenden.
Ok durch die Abwürfe starben 120000 Menschen. (die Spätfolgen konnte damals niemand erahnen - die fallen raus)
Danach war der Krieg sofort beendet.
Somit haben 2 Bomben das gemacht, was sonst 1 Million Bomben hätten machen müssen.
Ist es irgendwie besser ob man mit 2 Bomben 100000 Menschen in 2 Minuten tötet oder ob man 1 Million Bomben braucht um 100000 Menschen in 2 Monaten zu töten ?
Wenn man sich anschaut wie verbissen die Japaner die Inseln weit draussen im Pazifik verteidigt haben ist dann anzunehmen, dass sie ihre Heimatinseln kampflos aufgegeben hätten ?
Wieviele Menschen wäre vielleicht gestorben wenn der Krieg noch 3-4 o. 10 Monate gedauert hätte - 100t ? 200t ? eine halbe Million ?
Dazu kam die Gefahr der Kamikaze - eine Flugzeug hätte gereicht um jeden amerik. Träger auf den Grund zu schicken.
In Deutschland musste erst ein Russe die Tür zum Führerbunker eintreten bis endlich Schluss war.

Versetz Dich in die Lage der Amerikaner Roy - hättest du keine Bombe abgeworfen von der wüsstest, dass sie einen Krieg in 2 Tagen beenden kann ?
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plastique
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Beitrag von plastique »

Moment moment - "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht" heißt es so schön. Insofern zählen auch die Opfer durch die Spätfolgen der Radioaktivität. Im Übrigen war die Zerstörungsgewalt der A-Bombe schon vor der Fertigstellung bekannt, deshalb hatte man sich ja auch gefürchtet, die Deutschen könnten sie früher fertigstellen und Marie Curie starb bereits 1934 aufgrund ihrer Forschung mit radioaktiver Strahlung. Das alles sollte bekannt gewesen sein!

Auch finde ich, Du solltest mal Regierung, Armee und Zivilisten auseinanderhalten. In Deutschland gab es eine Diktatur und in Japan ein Kaiserreich - da wurde die Bevölkerung wohl in beiden Fällen nicht gefragt. Der Soldat hat einen bestimmten Beruf - jeder Angriff auf eine Zivilbevölkerung dagegen ist zu ächten!!

Es gibt auch Stimmen, die meinen, Japan stand bereits kurz vor der Kapitulation, zumal der Krieg in Europa bereits beendet war. Daher waren beide Abwürfe unnötig und die US-Amerikanische Begründung schlichtweg Propaganda. Zumal bis zu diesem Zeitpunkt auf allen Seiten offensichtlich war, dass der Bombenkrieg auf die Zivilbevölkerung nicht den gewünschten moralischen Einbruch brachte, sondern eher den Patriotismus und Durchhaltewillen beflügelte.

Diese Zahlenspielereien klingen schon mehr als sarkastisch gegenüber denjenigen, die unter diesem Krieg leiden mussten und keine Chance hatten, etwa ihre Regierungen abzuwählen. Das sollte man sich auch immer vor Augen halten. Deutschland und Japan waren nicht gleichzusetzen mit Deutschen und Japanern, sondern lediglich Ausdruck des Machtwillens ihrer Führer und deren Werkzeug "Streitkräfte".
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Beitrag von Kamui »

Das ist völlig neutral und objektiv und in keiner Weise politisch einzuordnen. Also ich persönlich liebe diese beiden Sätze.
Nein nein er rückt die Dinge nur ins "rechte" Licht, das kann ich verstehen.
Darf ich fragen was an den beiden Sätzen verkehrt sein soll? Zum ersten - man fragt sich wohl zurecht, wie es sein kann das britische und amerikanische Aufklärungsflugzeuge munter über Deutschland und allen besetzten Gebieten Fotos schießen um Angriffe vorzubereiten, aber kein einziges Foto von den Vernichtungslagern oder kein einziger Angriff auf die Schienenstränge erfolgte. Man fragt sich warum der englische Geheimdienst der über die Versuchsanlage von schwerem Wasser in Skandinavien und über die Raketenanlagen in Penemünde und Bornholm informiert war, ebenfalls nichts über diese Lager wußte. Besonders ist dies Merkwürdig, da es ein britisches Spionagenetz in Schweden gab und mehrere Flüchtlinge dieses neutrale Land erreichen konnten. Man fragt sich schließlich weiterhin noch, warum nach Aufdeckung des industriellen Massenmords ein Churchill noch immer sagt "Mir scheint, wir haben das falsche Schwein geschlachtet", und ein Patton Teile der Wehrmacht wiederbewaffnen wollte. Passt irgendwie nicht ganz zusammen.

Weiterhin sollte es Dir eigentlich bekannt sein, das Deutschland außer im Bereich der elektronischen Datenverarbeitung technologisch führend war. Dies zeigte sich an mehreren Flugzeug-Geschwindigkeitsweltrekorden, der Rundfunktechnologie während der olympischen Spiele in Berlin, Düsen- und Raketenmotoren, U-Boot Technologie, Atomphysik, oder auch passiver Infrarotortung wie sie bei Nachtjägern oder Gefechtsfahrzeugen Einsatz fand. Ohne deutsche Wissenschaftler wären die Amerikaner nach dem Krieg wohl auch nicht auf den Mond gekommen und noch heute gibt es viele Deutschstämmige Kader bei der Nasa.

Zurück zu Japan, diese hat sich nicht anders verhalten als andere imperialistisch geprägte Nationen (Groß Britannien, Frankreich, Deutschland, USA) vor ihm auch. Besonders die USA haben sich nach dem Krieg gegen Spanien im asiatischen Raum ausgebreitet und China hatte ja schon vorher Erfahrungen mit Europa (klingelt beim Boxeraufstand etwas?). Sei also nicht so naiv und stelle England und die USA als Waisenknaben hin, was definitiv nicht der Wahrheit entspricht.

Die Japaner weigerten sich u.a. zum Friedensschluss, da die Amerikaner auf der Abschaffung des Tenno bestanden und damit einem der Grundpfeiler der japanischen Kultur.

Zum Iran, ich hätte kein Problem damit wenn der Iran mit der jetzigen oder einer anderen Regierung über Atomwaffen verfügt. Und ich verrate Dir auch warum. Zum ersten ist Israel die einzige Atommacht im nahen Osten und ein Angriff ist genauso sinnlos wie ein Angriff der beiden Supermächte aufeinander im kalten Krieg. Zum zweiten gibt es in vielen Ländern populistische Dampfplauderer, Deutschland, Frankreich, Polen, Venezuela, etc. Wenn es danach geht müßte man annähernd die ganze Welt aufgrund dummen Geschwätzes entwaffnen - dennoch haben diese Länder im Gegensatz zu den USA keine Angriffskriege geführt. Zum dritten hat das Beispiel Nordkorea gezeigt, daß mit Atomwaffen nicht unbedingt ein Abschreckungspotential ist, sondern auch als wirtschaftliches zur Wiederaufnahme von Beziehungen oder Verhandlungen sein kann. Der kleine Mann im Elvis Kostüm ist weitaus unberechenbarer als der Bürgermeister von Teheran.

Abschließend sollte man sich noch über folgendes Gedanken machen: Warum wollen Nationen eigentlich die Atombombe und Interkontinentalraketen haben? Warum investieren sie Milliarden in die Forschung und Riskieren internationale Sanktionen?

Gibt es denn Beispiele für Länder die Atomwaffen haben und aus diesen Vorteile ziehen, bzw. tun und lassen können was sie wollen?
Marc Anton
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Beitrag von Marc Anton »

Zurück zu Japan, diese hat sich nicht anders verhalten als andere imperialistisch geprägte Nationen
Fein dann wäre das ja geklärt - der Freifahrtschein für Angriffskriege mit der Begründung "haben die anderen auch schon mal gemacht".
Danke Kamu du hast alle meine Vermutungen bestätigt.
Wir können dann an dieser Stelle aufhören, zumindest was mich betrifft.
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Roy
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Beitrag von Roy »

Marc Anton hat geschrieben: Versetz Dich in die Lage der Amerikaner Roy - hättest du keine Bombe abgeworfen von der wüsstest, dass sie einen Krieg in 2 Tagen beenden kann ?
Du hast mich überzeugt - zumindest fürs erste ;)
Dendro
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Beitrag von Dendro »

@plastique, roy

Richtig, für die Militärs wäre eine Militärische Operation gegen Japan kaum in Frage gekommen.
Bereits nach der Besetzung Iwo Jimas Ende März 45 und der siegreich scheinenden Schlacht um Okinawa, wurde eine Invasion Japans (operation Downfall) geplant. Doch die zuständigen Generäle suchten unbedingt eine andere Lösung (Flächenbombardements usw.), um Gewaltige Verluste durch die verbissen kämpfende Japanische Armee zu verhindern.
Doch auch die Air Force hatte daruaf kein Bock, immerhin waren die Kaiserlichen Heeresflieger noch sehr stark und durchaus eine Gefehr für die US-Bomber, wie die Luftwaffe noch 42/43 für die Tag- und Nachtangriffe gegen Deutschland war.
Für die Militärs war also eine Alternative zu jedem anderen Preis wichtiger als ein "konventioneller" Krieg, wie er bis dato geführt wurde.
Hier gilt es, Schütze, deine Kunst zu zeigen.
Das Ziel ist würdig und der Preis ist groß.
- aus F. Schillers "Wilhelm Tell"
Marc Anton
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Beitrag von Marc Anton »

Erwartete Opferzahlen für "Downfall"

Da von den Japanern ein aufopferungsvolles, das eigene Leben nicht schonende Verteidigungsverhalten erwartet wurde und die hohe Verteidigungsstärke bekannt war, wurden hohe Verlustzahlen als unabwendbar angesehen. Wie hoch sie genau sein würden, konnte niemand vorausbestimmen. Es existierten viele Schätzungen, die in ihren Zahlen aber weit auseinander lagen. Sie dienten zum einen der Abwägung von Pro und Contra für eine Invasion und wurden später zur Rechtfertigung der US-amerikanischen Entscheidung zum Einsatz der Atombombe herangezogen.

Beispiele:

Abschätzung des Generalstabs im April 1945:

* 456.000 Opfer, darunter 109.000 Tote bei einer Dauer von 90 Tagen für die Operation Olympic.
* Nach weiteren 90 Tagen und abgeschlossener Operation Coronet insgesamt 1,2 Mio. Opfer, darunter 267.000 Tote.

Auftragsstudie von Admiral Nimitz im Mai 1945:

* 49.000 Opfer in den ersten 30 Tagen, inklusive 5.000 auf See.

Auftragsstudie von General MacArthur im Juni 1945:

* 23.000 Opfer in den ersten 30 Tagen und 125.000 nach 120 Tagen. Diese Zahlen wurden bei einer Besprechung auf 105.000 nach unten korrigiert, um die verwundeten Soldaten, die später wieder ihren Dienst aufnehmen könnten, zu berücksichtigen.

Bei einer Konferenz mit Präsident Truman am 18. Juni variierten die Zahlen von 31.000 bis 70.000 Opfer nach 30 Tagen.

Studie von William B. Shockley zur Eroberung der japanischen Inseln:

* 1,7 bis 4 Mio. Opfer, davon 400.000 bis 800.000 tote Alliierte. Japanische Opfer wurden auf bis zu 10 Mio. geschätzt, eine starke zivile Verteidigung unterstellend.

Als Vergleich können die Opferzahlen von mehr als einer Million, darunter 300.000 Tote bei der Schlacht um die Normandie, herangezogen werden.

Vor allem wenn man sich die letzten Zahlen ansieht und sie durch 2 oder 3 teilt, sind die Japaner mit 120000 Toten durch die beiden Bomben doch ziemlich gut weggekommen - rein theoretisch natürlich.
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Kamui
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Beitrag von Kamui »

Marc Anton hat geschrieben:Vor allem wenn man sich die letzten Zahlen ansieht und sie durch 2 oder 3 teilt, sind die Japaner mit 120000 Toten durch die beiden Bomben doch ziemlich gut weggekommen - rein theoretisch natürlich.
Die Zahlen sind ungefähr so einleuchtend wie die irakischen Massenvernichtungswaffen die Saddam Hussein 2003 Tonnenweise gelagert hatte. Dazu noch etwas mehr aus dem Wikipedia Artikel:
Zur Vorbereitung gehörte auch das Ausspähen der japanischen Einheiten, die zur Verteidigung des Mutterlandes bereitstanden. Basierend auf Anfang 1945 gewonnenen geheimdienstlichen Berichten lauteten die Voraussagen wie folgt:

Der Invasion wird sich nicht nur das japanische Militär entgegenstellen, sondern auch eine fanatische, feindlich gesinnte Zivilbevölkerung.

Zu Beginn der Operation Olympic werden drei feindliche Divisionen im südlichen Kyushu stationiert sein und noch einmal drei im Norden der Insel.

Die gesamte feindliche Streitmacht gegen die Operation Olympic wird acht bis zehn Divisionen nicht übersteigen. Diese Anzahl kann aber schnell erreicht werden.

Auf Honshu werden zu Invasionsbeginn 21 feindliche Divisionen stationiert sein, davon allein 14 in der Kanto-Ebene.

Die Japaner werden höchstwahrscheinlich ihre landbasierte Luftwaffe auf das asiatische Festland verlegen, um sie vor amerikanischen Angriffen zu schützen. Unter diesen Umständen ist es möglich, dass eine Flotte von 2000 bis 2500 Kampfflugzeugen bei einer stetig weiter produzierenden Industrie aufgebaut werden kann und diese auch bei der vorgesehenen Invasion auf Kyushu gegen die Landungstruppen eingesetzt werden wird. Als Zwischenstützpunkte können einheimische Flughäfen genutzt werden.
Die Realität sah 1945 vollkommen anders aus und weist auf politische Gründe im Hintergrund hin.

- Die japanische Zivilbevölkerung war durch den Krieg schwer getroffen. Amerikanische Terrorangriffe mit Brandbombenteppichen auf Zivilsektoren forderten tausende von Toten. Das Eisenbhansystem war zu diesem Zeitpunkt noch relativ Unterentwickelt, in zahlreichen Städten grassierte Hunger und Krankheit. Von einem fanatischen Widerstand war in der Bevölkerung ebensowenig mehr vorhanden wie in Deutschland.

- Nicht nur die Infrastruktur sondern auch der großteil der japanischen Industrie war zu diesem Zeitpunkt bereits großflächig zerstört. Es fehlte auf breiter Basis am Kriegsgerät

- Schließlich und letztlich waren die japanischen Land- und Luftstreitkräfte den vorrückenden Alliierten nicht nur mengenmäßig sondern auch weitgehend technologisch unterlegen. Man hatte die Entwicklung neuer Panzer und Flugzeugtypen während des Krieges lange Zeit verschlafen und die wenigen neuen Modelle konnten auch nichtmehr produziert werden.

- Ein verlegen der japanischen Armeeluftwaffe aufs asiatische Festland hätte den amerikanischen Bombern in die Hände gespielt, welche von China aus operierten und nachdem die Sowjetunion in den Krieg eintraten war auf dem Festland ohnehin alles verloren.

Die Atombombenabwürfe waren somit hauptsächlich als Machtdemonstration gegenüber Stalins Sowjetunion gedacht und Menschenleben zählten nicht im geringsten.

Etwas witzig finde ich es übrigens, wie man einerseits die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki als Richtig befürwortet, dann aber gegen den Iran wettert mit dem Argument, dieser will Atomwaffen bauen. Muß wohl am Multifunktionsmetermaß liegen - das mißt in zweierlei Dimensionen.

Und zum Thema Iran gleich noch etwas

http://www.tagesschau.de/ausland/usa108.html
US-Exporte in den Iran gestiegen

Die Achse des Bösen als Handelspfad

Worte sind Schall und Rauch. Seit Jahren predigt US-Präsident Bush, Iran wegen seiner Atompolitik weltweit zu isolieren - politisch und wirtschaftlich. Die Realiität sieht anders aus. Unter keiner US-Regierung stiegen die Iran-Exporte von US-Firmen so stark wie unter Bush.

Von Ralph Sina, WDR-Hörfunkstudio Washington

Hart und kompromisslos gibt sich Präsident George W. Bush, wenn es um Iran geht. Das Land werde weltweit isoliert und wirtschaftlich massiv unter Druck gesetzt, falls Teheran seine nukleare Aufrüstung fortsetzt. So lautet die Standarddrohung des amerikanischen Präsidenten. Doch das sind nur Worte.

Tatsache ist: Die Iran-Exporte amerikanischer Firmen boomen. Und sie boomen besonders stark, seit George W. Bush Präsident der Vereinigten Staaten ist. US-Waren im Wert von 150 Millionen Dollar wurden allein im letzten Jahr nach Iran verschifft. Immerhin zwanzig Mal mehr als beim Bushs Amtsantritt. Die Achse des Bösen als Handelspfad - das verblüfft sogar den politischen Gegner.

"Da gibt es Berichte, dass Amerikas Exporte nach Iran während der Bush-Präsidentschaft zugenommen haben," staunt der demokratische Präsidentschaftskandidat Barrack Obama. Widersprüchliche Signale an das Ahmadinedschad-Regime machten letztlich alle Sanktionen wirkungslos, fügt er hinzu. Und führten damit genau zu jener Situation, in der sich die internationale Gemeinschaft zurzeit in Sachen Iran befinde.

Roboter, Ersatzteile und sogar Waffen
Deutsche Banken und Konzerne setzt die Bush-Administration unter erheblichen Druck, sämtliche Irangeschäfte aufzugeben. Gleichzeitig sieht die Regierung in Washington tatenlos zu, wie die US-Industrie eifrig an das Mullah-Regime liefert. Und zwar nicht nur Vitamintabletten und Bullensamen, sondern auch Industrieroboter, Ersatzteile für Helikopter und Waffen.

Alle Optionen lägen auf dem Tisch, pflegt Bush zu sagen, wenn es um Iran geht. Ein ernsthaftes US-Handelsembargo kann er damit kaum meinen. Immerhin führt die Regierung genau Buch: US-Waffen und Waffenersatzteile im Wert von 109.000 Dollar seien seit 2001 nach Iran geliefert worden, heißt es in den Exportunterlagen der Bush-Administration.

Sarkasmus und Ahnungslosigkeit

Amerikas Iran-Exportmeister ist der Bundesstaat Georgia: Der lieferte in den letzten acht Jahren Zigaretten im Wert von über 200 Millionen Dollar. Eine gute, weil auf Dauer tödliche Sache meinte dazu sarkastisch John McCain, der Präsidentschaftskandidat der Republikaner nach einer Wahlveranstaltung. Das habe er natürlich nur scherzhaft gemeint, gab der Bush-Freund McCain zu Protokoll.

Im übrigen zeigt sich McCain ahnungslos. US-Lieferungen an eine Achsenmacht des Bösen, an den Schurkenstaat Iran? Nein, davon hat der Präsidentschaftskandidat der Republikaner noch nie gehört.
Marc Anton
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Beitrag von Marc Anton »

Etwas witzig finde ich es übrigens, wie man einerseits die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki als Richtig befürwortet, dann aber gegen den Iran wettert mit dem Argument, dieser will Atomwaffen bauen. Muß wohl am Multifunktionsmetermaß liegen - das mißt in zweierlei Dimensionen
Ähm wo ist da gleich die Verbindung ?

Japan hat einen Krieg begonnen und mehrere fremde Länder überfallen bzw. angegriffen. Die haben es einfach verdient, genauso wie es Deutschland verdient hat.
Niemand, weder Deutschland, Italien oder Japan wurden gezwungen die Welt ins Chaos zu stürzen - es hätte genug Optionen gegeben die 50 Mill. Tote zu vermeiden - man entschied sich anders und begann einen Krieg.
Da muss man am Ende nicht jammern und die Täter zu Opfern machen.
Das Japan die beiden Bomben auf den Kopf bekamen ist nun einmal Pech - ohne Krieg keine Bomben, ganz einfach. (die Argumente warum die Bomben fielen wurden ja hinreichend erläutert)


Was den Iran angeht sage ich nur "Währet den Anfängen".
Aber wie schon gesagt, du hättest auch Adolf Hitler die A-Bombe zugestanden frei nach dem Motto "Wieso ? Die anderen haben doch auch welche ........ ?!"

Offenbar siehst du den Iran in seiner ach so armen Opferrolle in die er von den USA und Israel "gedrängt" wurde.
Ich hingegen denke das der Iran nur zwei Sachen angehen müsste um seine Lage wesentlich zu verbessern.

1. man lässt internationale Kontrollen zu die Gewissheit geben, dass kein waffenfähiges Material produziert wird.
2. man erkennt die Tatsache an, dass Israel nicht von der Karte verschwinden wird solange es die UNO, die NATO, die USA, Europa und den Mond gibt.
Denn wenn man nicht jeden Freitag im Staatsfernsehen und auf jeder UN-Vollversammlung von der Vernichtung der Juden und Israel redet, kann man vielleicht eine Grundlage schaffen, die Sicherheit und Stabilität in diese Region bringt.

Oder, wir geben ihnen einfach ne A-Bombe und sehen was passiert ....



Noch ne Frage zu deinem Text
US-Waffen und Waffenersatzteile im Wert von 109.000 Dollar seien seit 2001 nach Iran geliefert worden
Sollen die Zahlen stimmen ? Was haben die geliefert, ne halbe Stinger Rakete ? :lol:
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Roy
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Beitrag von Roy »

Marc Anton hat geschrieben: Japan hat einen Krieg begonnen und mehrere fremde Länder überfallen bzw. angegriffen. Die haben es einfach verdient, genauso wie es Deutschland verdient hat.
Ich finde nicht, dass die Zivilbevölkerung es verdient hat zerbombt zu werden, weil der Staat einen Krieg angezettelt hat. Dann müsste man es ja konsequenterweise auch befürworten, wenn die Hisbollah im Libanonkrieg eine israelische Stadt per Kofferbombe ausgeräuchert hätte. Überhaupt, die palästinensischen Attentate in Tel Aviv wären durch diese Logik ja gerechtfertigt, immerhin wurde in grauer Vorzeit durch die Israelis ein Krieg gestartet.

Was ist mit dem chinesischen Bürgerkrieg mit 60 Millionen Toten? Hättest Du es für richtig befunden, wenn einer von Maos Gegner im Besitz einer A-Bombe gekommen wäre, und Peking (inklusive Mao und Millionen anderer) mal ebenso ausradiert hätte - weil Mao und einige andere eine Revolution (und somit einen Krieg) gestartet hatten?

Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob eine zivile Stadt zerbombt wird, oder Industrie- bzw. Militärkomplexe. Ich frage mich, ob die Japaner nicht ebenso kapituliert hätten, wenn man statt Großstädte einfach solche Militärkomplexe platt gemacht hätte. Die Machtdemonstration wäre diesselbe gewesen. Die Verluste an Zivilisten jedoch deutlich geringer.
Marc Anton
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Beitrag von Marc Anton »

Ich finde nicht, dass die Zivilbevölkerung es verdient hat zerbombt zu werden, weil der Staat einen Krieg angezettelt hat
Ja so kann man es sich natürlich sehr einfach machen Roy.
Wir Deutschen ? Was können wir denn für den Krieg, das hat doch der Führer zu verantworten.

(lässt sich bequem auch auf Japaner anwenden und eigentlich auf jedes andere Land)

Und vor der Bombardierung des Ruhrgebiets fliegt ein britisches Flugzeug über das Land und ruft "alle die mit diesem Krieg nichts zu tun haben treten bitte einen Schritt nach rechts ..."

Verzeih mir aber wie stellst du dir sowas vor ?

Ich frage euch: Wollt ihr den totalen Krieg?“

(Publikum: „Jaaa!“)

„Wollt ihr ihn? Wenn nötig, totaler und radikaler, als wir ihn uns heute überhaupt erst vorstellen können?“

(Publikum: „Jaaa!“)

„Und darum lautet von jetzt ab die Parole: Nun, Volk, steh‘ auf, und Sturm, brich los!“
Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob eine zivile Stadt zerbombt wird, oder Industrie- bzw. Militärkomplexe


Sicher und diese Komplexe stehen immer 50 km von den Wohngebieten entfernt.
Roy ich komme aus Rostock und dort standen die Heinkelwerke mitten in der verdammten Stadt.
Sofern also die Briten keine LGB´s hatten wirds schwer sowas chirugisch zu entfernen.
Das auch gezielt Angriffe nur gegen die Städte geflogen wurden ist mir bekannt.
Militärkomplexe. Ich frage mich, ob die Japaner nicht ebenso kapituliert hätten, wenn man statt Großstädte einfach solche Militärkomplexe platt gemacht hätte. Die Machtdemonstration wäre diesselbe gewesen.
Vielleicht, vielleicht auch nicht.
Ich töte lieber den Facharbeiter gleich mit der die Me-262 zusammen schraubt, welche meinen Bomber abschiesst und für mich den Krieg unötig verlängert.
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Ralf 207
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Beitrag von Ralf 207 »

Mann oh mann

was ist den ihr los

der scheiss Krieg ist doch schon lange Aus

Und eine neuer kommt noch um Öl und Wasser

mfg Ralf
Im Tode kann man keine irdischen Güter mit in das Jenseits nehmen; Es macht keinen Sinn, grenzenlos Besitz anzuhäufen.
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Roy
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Beitrag von Roy »

Ralf 207 hat geschrieben:Mann oh mann

was ist den ihr los

der scheiss Krieg ist doch schon lange Aus

Und eine neuer kommt noch um Öl und Wasser

mfg Ralf
LOL
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