Der Irak-Feldzug

Wie schon gesagt "Off Topic"
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Wever
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Beitrag von Wever »

:ccc7 :zzz7
Berliner Kurier
28.06.2005

Bütikofer greift Lafontaine scharf an

Berlin - Im Streit um ein mögliches Atomwaffenprogramm des
Iran hat Grünen-Chef Reinhard Bütikofer den designierten
Spitzenkandidaten des geplanten Linksbündnisses, Oskar
Lafontaine, scharf angegriffen. Lafontaine habe sinngemäß
argumentiert, dass man nicht wirklich etwas gegen eine
iranische Atombombe einwenden könne, da auch Israel die
Atombombe habe, sagte Bütikofer. Dies finde er "hart an der
Grenze des erklärten Antisemitismus".
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter
Tomes
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Beitrag von Tomes »

Hmm muß man den kennen diesen Reinhard Bütikofer im Herbst ist der ja eh weg :lol:
Wie mir scheint ist bei manchen wirklich dieses Ozonloch eine noch größere Gefahr wie für den Rest,ich sag nur Grüne wer brauch den sowas ich könnte Wetten der kann Antisemitismus weder schreiben noch erklären!
LOL= Erklärter Antisemitismus was isen das?
Gruß Tomes
Ps. Nicht das man glaubt ich wäre GRÜN ROT GELB oder SCHWARZ ich sag nur alle in den Sack und hüpfen lassen :twisted:
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Wever
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Beitrag von Wever »

Stratfor Consulting Intelligence Agency
July 7, 2005

Israel Warned United Kingdom About Possible Attacks


Summary

There has been massive confusion over a denial made by the
Israelis that the Scotland Yard had warned the Israeli Embassy
in London of possible terrorist attacks "minutes before" the first
bomb went off July 7. Israel warned London of the attacks a
"couple of days ago," but British authorities failed to respond
accordingly to deter the attacks, according to an unconfirmed
rumor circulating in intelligence circles. While Israel is keeping
quiet for the time-being, British Prime Minister Tony Blair soon
will be facing the heat for his failure to take action.

Analysis

The Associated Press reported July 7 that an anonymous source
in the Israeli Foreign Ministry said Scotland Yard had warned the
Israeli Embassy in London of possible terrorist attacks in the
U.K. capital. The information reportedly was passed to the
embassy minutes before the first bomb struck at 0851 London
time. The Israeli Embassy promptly ordered Israeli Finance
Minister Benjamin Netanyahu to remain in his hotel on the
morning of July 7. Netanyahu was scheduled to participate in an
Israeli Investment Forum Conference at the Grand Eastern
Hotel, located next to the Liverpool Street Tube station -- the first
target in the series of bombings that hit London on July 7.

Several hours later, Israeli Foreign Minister Silvan Shalom
officially denied reports that Scotland Yard passed any
information to Israel regarding the bombings, and British police
denied they had any advanced warning of the attacks. The British
authorities similarly denied that any information exchange had
occurred.

Contrary to original claims that Israel was warned "minutes
before" the first attack, unconfirmed rumors in intelligence circles
indicate that the Israeli government actually warned London of
the attacks "a couple of days" previous. Israel has apparently
given other warnings about possible attacks that turned out to be
aborted operations. The British government did not want to
disrupt the G-8 summit in Gleneagles, Scotland, or call off visits
by foreign dignitaries to London, hoping this would be another
false alarm.

The British government sat on this information for days and
failed to respond. Though the Israeli government is playing
along publicly, it may not stay quiet for long. This is sure to apply
pressure on Blair very soon for his failure to deter this major
terrorist attack.
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter
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Beitrag von Wever »

Neue Solidarität
Nr. 35-36, 31. August 2005

Cheneys "New Age-Krieger" und der 11. September

Kontrollieren "paranormale" Militärstrategen
die amerikanische Sicherheits und Außenpolitik?

Von Jeffrey Steinberg, Nachrichtenmagazin EIR


Zu den Befürwortern eines militärischen Vorgehens, auch mit Kernwaffen,
gegen den Iran gehören auch amerikanische Militärs, die sich sich vielen
Jahren bemühen, "parapsychologische", der "New Age"-Ideologie entlehnte
Strategien in die amerikanischen Streitkräfte zu inegrieren.

Irgendwann Ende des Jahres 1980 schrieb der damalige Oberst Paul Vallely,
Kommandeur der 7. Psychologischen Operationsgruppe der US-Armeereserve in
Presidio, Kalifornien, mit an einem Diskussionspapier, das in den
amerikanischen Streitkräften und insbesondere in den Sondereinheiten breite
und kontroverse Debatten auslöste. Es trug den Titel Von psychologischer
Kriegführung zum Gedankenkrieg. Die Psychologie des Sieges (From PSYOP to
MindWar: The Psychology of Victory), und es war ein an Nietzsche gemahnender
Plan für einen ständigen Psychokrieg gegen Freund und Feind, ja selbst gegen
das amerikanische Volk.

Ausgelöst hatte dieses Papier ein Artikel von Oberstleutnant John Alexander
in der Ausgabe der Zeitschrift Military Review vom Dezember 1980. Alexander
befürwortete darin die Einführung von außersinnlicher Wahrnehmung (ESP),
"telepathischer Verhaltensmodifikation", Parapsychologie, Psychokinese,
"außerkörperlicher Erfahrung", "Fernwahrnehmung" und anderen okkulten
Praktiken des New Age in die Arbeit der militärischen Nachrichtendienste.
Alexanders Artikel trug den Titel Das neue mentale Schlachtfeld: Beam' mich
hoch, Spock.

Aber das darauffolgende, von Vallely mitverfaßte Papier ging über ESP und
die anderen von Alexander befürworteten paranormalen Techniken noch weit
hinaus: "Strategischer Gedankenkrieg muß in dem Moment beginnen, wenn Krieg
für unvermeidlich erachtet wird", heißt es eingangs. "Er muß durch jedes
verfügbare Medium die Aufmerksamkeit der Feindnation aufspüren, und er muß
gegen die potentiellen Soldaten jener Nation losschlagen, bevor sie ihre
Uniformen anziehen. Denn in ihren Wohnungen und in ihren Umgebungen sind sie
für Gedankenkrieg an anfälligsten."

"Dazu muß der Gedankenkrieg im wesentlichen strategisch ausgerichtet sein",
fahren Vallely und der andere Verfasser fort, "taktische Anwendungen spielen
eine verstärkende, ergänzende Rolle. In seinem strategischen Rahmen muß sich
der Gedankenkrieg weltweit gegen Freunde, Feinde und Neutrale gleichermaßen
richten - weder über die primitiven Schlachtfeld-Flugblätter und
Lautsprecher von PSYOP noch über die schwachen, ungenauen und beschränkte
Anstrengung der Psychotronik, sondern über die Medien, über die die USA
verfügen, mit denen man praktisch alle Menschen auf der Erde erreichen kann.
Diese Medien sind natürlich die elektronischen Medien: Fernsehen und
Rundfunk. Der neueste technische Stand der Satellitenkommunikation,
Videoaufnahmetechniken sowie Laser und optische Übertragung von Sendungen
ermöglichen es, weltweit den Geist der Menschen zu durchdringen, wie dies
noch vor wenigen Jahren unvorstellbar schien. Wie [König Arturs
Zauberschwert] Excalibur müssen wir dieses Werkzeug nur ergreifen, und es
kann die Welt für uns verändern, wenn wir den Mut und die Integrität
aufbringen, damit die Zivilisation zu fördern. Wenn wir Excalibur nicht
annehmen, verzichten wir auf unsere Gelegenheit, ausländische Kulturen mit
unseren Werten zu inspirieren. Wenn sie dann moralische Werte wollen, die
für uns nicht zufriedenstellend sind, haben wir keine andere Wahl, als sie
mit brutaleren Mitteln zu bekämpfen.

Der Gedankenkrieg muß alle Beteiligten erreichen, um wirksam zu sein. Er
darf nicht nur den Feind schwächen, er muß die Vereinigten Staaten stärken.
Er stärkt die Vereinigten Staaten, indem er verhindert, daß unsere
Bevölkerung feindlicher Propaganda ausgesetzt ist, und indem wir vor unserer
Bevölkerung die Gründe unseres nationalen Interesses in einem bestimmten
Krieg betonen."

Um nichts dem Zufall zu überlassen, wird am Ende des Artikels betont, im
Gedankenkrieg solle man auch unterbewußt wirkende Gehirnwäschetechniken
einsetzen, sowie Waffen, die sich direkt gegen das zentrale Nervensystem und
die Gehirnfunktion der Zielbevölkerung richten: "Es gibt einige ganz
natürliche Zustände, unter denen der menschliche Geist Ideen mehr oder
weniger zugänglich wird, und der Gedankenkrieg sollte sich Phänomene wie
atmosphärische elektromagnetische Aktivität, die Ionisierung der Luft oder
Wellen mit extrem niedriger Wellenlänge zunutze machen."

Diese Schrift über den "Gedankenkrieg" war beunruhigend, und das nicht nur
wegen seines okkulten und faschistischen Inhalts. Der zweite Verfasser neben
Vallely war der Leiter einer PSYOP-Forschungs- und Analysegruppe namens
Major Michael J. Aquino. Fünf Jahre vor dem Erscheinen der Schrift hatte
dieser Reserveoffizier der Sondereinheiten eine satanistische Vereinigung
gegründet, den Tempel von Set; es war die Nachfolgeorganisation von Anton
Szandor LaVeys "Kirche Satans" (Church of Satan). Aquino sollte bald darauf
als Hauptverdächtiger eines satanistischen Pädophilenrings, vor allem im
Zusammenhang mit Kinderhorten in Kasernen wie Fort Bragg und Presidio, in
die Schlagzeilen geraten und jahrelang bleiben.

Und es fällt auf, daß die Planspiele Vallelys und Aquinos dem Programm
"Total Information Awareness" (TIA) bemerkenswert ähnlich sind, das Donald
Rumsfelds Verteidigungsministerium unter der Leitung des im Zusammenhang mit
"Irangate" berüchtigten Admirals John Poindexter begonnen hat. Diese
weltweite Propagandaoffensive und Rundum-Informationsbeschaffung wurde nach
außen hin eingestellt, nachdem einige negative Presseberichte darüber
erschienen waren, aber Quellen aus dem Pentagon berichten, eigentlich sei
das Programm nur der Geheimhaltung unterstellt worden.

Am 16. August 2005 enthüllte Philip Shenon in der New York Times, im Rahmen
eines hochgeheimen Sonderprogramms namens "Able Danger" ("Mögliche Gefahr")
seien Mohammed Atta und drei andere Flugzeugentführer des 11. September
bereits ein Jahr vor den Anschlägen als Terrorverdächtige aufgespürt worden.
Aber Rechtsanwälte des Pentagon vom Kommando für Sondereinsätze hätten
verhindert, daß die entsprechenden Informationen an das FBI weitergegeben
wurden, weil sie Angst hatten, daß die Öffentlichkeit das
Informationsbeschaffungsprogramm unter die Lupe nehmen könnte. Die New York
Times erhielt die Information von Oberstleutnant Anthony Schaffer, der
damals Verbindungsoffizier des Militärgeheimdienstes DIA zum Programm
gewesen war.


"Atombomben auf Iran!"

Die Verbindung zu Aquino schadete der Karriere von Oberst Vallely nicht.
1991 schied der Westpoint-Absolvent Vallely als stellv. Kommandierender
General der US-Armee im Pazifik aus dem aktiven Dienst aus. Von 1982-86
leitete er das 351. Kommando für zivile Angelegenheiten, womit er für alle
Spezialeinheiten, Einheiten für Psychologische Kriegführung und für Zivile
Angelegenheiten im Westen der USA und auf Hawaii verantwortlich war.

Heute tut er genau das, was Aquino und er in der Schrift über den
"Gedankenkrieg" vorschlugen: Er ist einer der wichtigsten Propagandaleute
für Vizepräsident Cheneys Vorstoß für eine militärische Konfrontation mit
dem Iran - bei der es zum ersten präventiven Angriff mit Kernwaffen in der
Geschichte kommen könnte.

General Vallely, nun außer Dienst, ist als "Militärexperte" für Rupert
Murdochs aufdringlichen Nachrichtensender Fox TV tätig; ist "Kunde" von
Benador Associates, dem wichtigsten professionellen Werbeunternehmen der
Neokonservativen in Washington; leitet die Militärabteilung des
neokonservativen Zentrums für Sicherheitspolitik (CSP) von Frank Gaffney;
und gründete zusammen mit Luftwaffen-General a.D. Thomas McInerney, einem
weiteren Benador-Kunden, den Ausschuß für Iranpolitik (IPC).

Zweck des IPC, einer weiteren der vielen neokonservativen
Propagandaeinrichtungen, ist 1. die Unterstützung der Gruppe Mudschaheddin E
Khalk (Volksmudschaheddin, MKO), die vom US-Außenministerium amtlich als
Terrororganisation eingestuft ist, weil sie mehrere amerikanische Soldaten
im Iran ermordet hat, und 2. das Trommeln für ein militärisches Vorgehen zum
gewaltsamen "Regimewechsel" im Iran durch massive Luftangriffe gegen die
angeblichen nuklearen Waffenschmieden des Iran oder eine Blockade der Straße
von Hormuz. Gen. Vallely und Gen. McInerney veröffentlichten vor kurzem das
Buch Endgame - Pläne für einen Sieg im Krieg gegen den Terror, das
inhaltlich stark an Vallelys und Aquinos Idee vom "Gedankenkrieg" angelehnt
ist.


Die "Jedi-Ritter"

Vallely, Alexander und Oberstleutnant a.D. Aquino sind nur drei Beispiele
für etliche führende Leute im Bereich der Spezialeinheiten, die sich dafür
ausgesprochen haben, Praktiken des New Age oder gar satanistische Praktiken
in die Kriegführung einzubinden und Versuchsprogramme durchführten, die
darauf abzielten, "Superkrieger" im Sinne von Nietzsches "Übermenschen" zu
schaffen.

Bei den Vorbereitungen zu diesem Artikel sprachen wir mit etlichen
hochrangigen früheren Offizieren und Nachrichtendienstlern, die aus ihrer
eigenen Erfahrung heraus Namen weiterer hoher Offiziere nannten, die diesen
Vorstoß gefördert und dazu riesige Summen aus dem Verteidigungshaushalt in
entsprechende Geheimprogramme gelenkt haben. Dabei wurde ein ganzes Spektrum
fragwürdiger umstrittener "nichttödlicher" Techniken und Technologien auf
ihre militärische Anwendung hin untersucht. Einige dieser streng geheimen,
vom amerikanischen Steuerzahler finanzierten, Programme der letzten 25 Jahre
waren völlig verrücktes Zeug à la "Löffelverbiegen" und "durch die Wand
gehen". Andere Programme führen geradewegs hin zu den Militärgefängnissen in
Abu Ghraib und Guantánamo Bay, wo Gefangene zu menschlichen Versuchstieren
für experimentelle Foltertechniken aus dem gleichen New-Age-Arsenal wurden.

Der Journalist Seymour Hersh schrieb in dem Magazin The New Yorker in der
Ausgabe vom 24.-31. Januar 2005 unter der Überschrift "Die kommenden
Kriege", möglicherweise gebe es bei diesen Geheimprogrammen der
Spezialeinheiten inzwischen auch Kriegführung mit "Pseudogangs", wo sich die
Grenzen von Aufstandsbekämpfung und Aufstand verwischen.

Hersh zitiert aus einem Artikel des Militärexperten John Arquilla von der
Naval Postgraduate School, der das Pentagon in Aufstandsbekämpfung berät, im
San Francisco Chronicle vom September 2003. Dabei deutet Hersh an,
amerikanische Spezialeinheiten seien dabei, ihre eigenen terroristischen
"Pseudogruppen" aufzubauen, um so Terrorgruppen wie Al Qaida leichter
infiltrieren zu können. Arquilla schrieb: "Als es in den 50er Jahren mit
herkömmlichen Militäroperationen und Luftangriffen nicht gelang, den Mau
Mau-Aufstand in Kenia niederzuschlagen, bildeten die Engländer Gruppen aus
Angehörigen des ihnen freundlich gesonnenen Kukuju-Stammes, die sich dann
als Terroristen ausgaben. Diese ,Pseudobanden', wie sie genannt wurden,
drängten dann die Mau Mau rasch in die Defensive, indem sie entweder erst
die Freundschaft der Banden gewannen und sie dann aus dem Hinterhalt
angriffen oder indem sie den Bombern den Weg zu den Lagern der Terroristen
zeigten. Was in Kenia vor einem halben Jahrhundert wirkte, hat
ausgezeichnete Chancen, Vertrauen und Rekrutierung der heutigen
Terrornetzwerke zu untergraben. Der Aufbau neuer Pseudobanden sollte nicht
schwer sein."

Und als Dreingabe: "Wenn ein verwirrter junger Mann aus dem Landkreis Marin
sich Al Qaida anschließen kann [er meint den "amerikanischen Taliban" John
Walker Lindh], bedenke man, was professionelle Einsatzkräfte erreichen
könnten."


Die Viererbande

Vier Namen hört man immer wieder im Zusammenhang mit der Förderung von
Programmen wie "Ziegenlabor", "Jedi-Ritter", "Grillflamme", "Task Force
Delta" und "Batallion Erste Erde": Es sind allesamt Männer, die
Spitzenpositionen im Militärgeheimdienst und bei den Sondereinsatzkommandos
innehatten:

* General Albert Stubblebine III leitete von 1981-84 das
Nachrichtendienst- und Sicherheitskommando des Geheimdienstes der US-Armee,
INSCOM. In dieser Zeit lancierte er zahlreiche Geheimprojekte in Fort Meade
(Maryland), bei denen auch Fernwahrnehmung und andere okkulte Praktiken
untersucht wurden. Stubblebine war der vielleicht hochrangigste und
ausdrücklichste Befürworter der gesamten Brandbreite der New
Age-Kriegführung.

* General Peter Schoomaker, der derzeitige Stabschef der US-Armee, war
von 1994-96 Kommandierender General der Gemeinsamen Kommandostelle
Spezialeinheiten, 1996-97 Kommandeur der Kommandostelle Spezialeinheiten der
US-Armee und von 1997-2000 Oberbefehlshaber der Spezialeinheiten. In einem
gut recherchierten Buch über die Unterwanderung des amerikanischen Militärs
durch "New Age" - The Men Who Stare at Goats (Die Männer, die auf Ziegen
starren) von Jon Ronson - heißt es, Gen. Schoomaker habe eine Denkfabrik
unter Aufsicht des Büros des Armeestabschefs eingerichtet, um die Anwendung
dieser abstrusen okkulten und paranormalen Praktiken auf die gesamte
US-Armee auszuweiten - das soll sein Beitrag zum weltweiten Kampf gegen
Terror seines Präsidenten George W. Bush sein.

* General Wayne Downing war ebenfalls Oberkommandierender der
Kommandostelle Spezialeinheiten und leitete alle Sondereinsätze während der
Invasion Panamas im Dezember 1989, als bei der Belagerung der Botschaft des
Vatikan, in die sich Manuel Noriega geflüchtet hatte, Techniken des
"Gedankenkriegs" zum Einsatz kamen. Nach den Anschlägen vom 11. September
2001 wurde Downing zum Nationalen Direktor und Stellv. Sicherheitsberater
für Terrorbekämpfung im Weißen Haus ernannt. Diese Funktion hatte er bis
Juni 2002 inne.

Militärquellen zufolge verließ Gen. Downing das Weiße Haus wegen einer
Auseinandersetzung mit dem Generalstab über Pläne für die Invasion des Irak.
Downing hatte behauptet, um Saddam Hussein zu stürzen, würden massive
"Furcht und Schrecken"-Bombardierungen und eine anschließende Invasion mit
höchstens 25 000 Soldaten von Sondereinheiten ausreichen. Der Generalstab
verwarf den "Downing-Plan" als "völlig verrückt", wie ein mit der Lage
vertrauter hochrangiger Militär berichtet.

* General William "Jerry" Boykin war von 1998-2000 Kommandierender
General beim Kommando für Sondereinsätze der US-Armee (Luftlandetruppen) in
Fort Bragg, Nord-Carolina. Vorher war er von 1992-95 Kommandeur einer
Eliteeinheit zur Terrorismusbekämpfung, Delta Force, gewesen. Als solcher
war er verantwortlich für die Sondereinheiten in Mogadischu in Somalia, als
es 1993 zu dem bekannten "Black-Hawk-Abschuß" kam, wo örtliche Kriegsherren
US-Soldaten erschlugen und die Leichen durch die Stadt schleiften. Hier
hatte man einige der nichttödlichen Systeme von Oberstleutnant John
Alexander, u.a. "Sticky Foam", direkt im Kampf erprobt - und sie versagten
kläglich.

Von März 2000 bis Juni 2003 leitete Boykin das John F. Kennedy-Zentrum für
Sondereinsätze der US-Armee. Dann ernannte man ihn zum Vize-Staatssekretär
für den Nachrichtendienst im Verteidigungsministerium, und dieses Amt
bekleidet er heute noch. Seymour Hershs Artikel im New Yorker zufolge sind
Boykin und sein unmittelbarer Vorgesetzter, der Staatssekretär für
Nachrichtendienst im Pentagon Stephen Cambone, persönlich für die Such- und
Tötungskommandos der Sondereinheiten verantwortlich, die John Arquilla in
seiner Werbeschrift für "Countergangs" propagierte.

Kurz nach seiner Ernennung zum Vize-Staatssekretär geriet Gen. Boykin ins
Kreuzfeuer der Kritik, weil er in einer fundamentalistischen Kirche - in
Uniform - eine Rede gehalten hatte, in der er den Islam als "satanische"
Religion schmähte und den Einmarsch der USA im Irak einen religiösen
"Kreuzzug" nannte. Er ist auch der Ansicht: "Gott hat George W. Bush zum
Präsidenten gemacht." Daraufhin wurde vielfach an seiner
Zurechnungsfähigkeit gezweifelt, und es kam zu einer amtlichen Untersuchung
durch den Generalinspekteur des Pentagons.


Das First Earth Bataillon - wie alles begann

Jon Ronson zufolge schrieb Oberstleutnant Jim Channon, ein Vietnamveteran,
im Jahre 1977 einen Brief an den damaligen Vizestabschef der US-Armee,
Generalleutnant Walter Kerwin, worin er vorschlug, systematisch nach
Möglichkeiten zu suchen, wie die US-Streitkräfte "durchtriebener" werden
könnten. Man erteilte Channon einen zeitlich unbegrenzten Auftrag und gab
ihm ein kleines Budget aus dem Pentagon, und er verbrachte nach eigener
Aussage die nächsten beiden Jahre damit, die New Age-Bewegung gründlich nach
denkbaren militärischen Einsatzmöglichkeiten zu durchforsten. Channon
besuchte auf seinen Fahrten mehr als 150 New Age-Einrichtungen mit typischen
Gegenkulturnamen wie: Gentle Wind, Integral Chuan Institute, Dayspring Inc.,
The Center of Release and Integration, Postural Integration Reichian
Rebirthing, die New Age Awareness Fair, Beyond Jogging, Aikido mit Ki, das
Biofeedback-Zentrum in Berkeley sowie das Esalen-Institut.

Insbesondere verwandte Channon viel Zeit für eine Ausbildung unter Michael
Murphy, dem Mitbegründer des Esalen-Instituts. Das Institut war das führende
psychologische Testzentrum an der amerikanischen Westküste, das eine breite
Palette von Methoden der Gedankenkontrolle erprobte - oft unter Einsatz
bewußtseinsverändernder Drogen. Der Sektenführer und Massenmörder Charles
Manson hielt sich am 5. August 1969 im Esalen-Institut auf, nur vier Tage
vor seiner als "Helter Skelter" bekanntgewordenen Mordorgie, für die er
heute noch im Gefängnis sitzt. Manson stand seit seiner Zeit im
Staatsgefängnis unter der Beobachtung von Militärpsychologen, die
Verhaltensmuster der, wie sie es nannten, "pathologisch gewalttätigen fünf
Prozent der Bevölkerung" untersuchten.

1979 stellte Oberstleutnant Channon seine Ergebnisse der Armeespitze in
einer 125seitigen Schrift vor, der auch Dias beigefügt waren und die den
Titel The First Earth Battalion trug. Es wimmelte darin von typischen New
Age-Formulierungen. ("Das Erste Erd-Battaillon ist nicht aufgabenorientiert,
sondern potentialorientiert. Das heißt, wir sollten weiterhin überall nach
nichtzerstörerischen Kontrollmechanismen suchen.") Aber Channon schlug auch
schon eine ganze Reihe nichttödlicher Techniken vor, die bald von den
Streitkräften in ihr Arsenal aufgenommen wurden - so u.a. die Verwendung von
atonalem Lärm zur psychologischen Kriegführung, östliche Kampfsportarten und
spirituelle Unterweisung sowie umfassende Versuche mit Psychoelektronik und
anderen Mitteln, feindliche Kräfte außer Gefecht zu setzen.

Oberst Alexander, der Verfasser des Artikels über "Das neue geistige
Schlachtfeld" in der Military Review, stellte Channons Diavortrag über das
First Earth Batallion auch dem INSCOM-Leiter General Stubblebine vor.
Stubblebine richtete 1981 eine geheime Einheit für "Psychospione" in Fort
Meade ein, die so zweifelhafte Methoden wie "Durch die Wand Sehen" übten.

Zwei Jahre später fuhr Stubblebine nach Fort Bragg, um das Programm von
Channon und Alexander der obersten Führung der Sondereinheiten schmackhaft
zu machen. Inzwischen war Stubblebine davon überzeugt, daß er selbst dank
der richtigen "Geist beherrscht Materie"-Techniken durch Wände gehen könne.
Allerdings hat er das offenbar nie beweisen können. Die Sitzung in Fort
Bragg war, so berichtete der General später dem Journalisten Ronson, ein
völliges Fiasko, und sein Programm wurde in keiner Weise aufgegriffen.
Jedesfalls dachte Stubblebine das.

In Wirklichkeit war Fort Bragg schon seit spätestens 1978 eine Brutstätte
von Versuchen zum "Geister-" oder "Gedankenkrieg". Eines der Programme, die
in entlegenen Ecken des weitverzweigten Stützpunkts der Sondereinheiten
betrieben wurden, war das "Ziegenlabor". Dort versuchte eine Gruppe in New
Age ausgebildeter Soldaten, das in einem Behälter befindliche Herz einer
Ziege durch geistige Konzentration zu durchbohren. An dem Stützpunkt tätige
Tierärzte waren entsetzt, daß Sondereinheiten in ihren Flugzeugen Ziegen aus
Mittelamerika ohne die üblichen Zolluntersuchungen einflogen. Die Ziegen
dienten der Ausbildung von Sanitätern für das Schlachtfeld. Die Tiere wurden
erschossen, ihre Gliedmaßen amputiert, und gelegentlich brachte man ihr
Meckern zum Schweigen, indem man ihnen die Zungen amputierte oder die Kehlen
durchschnitt. Anschließend benutzte man sie für die Psychokriegtests im
Ziegenlabor.

Nach den Vorgaben von Channons Vorschlag wurde ein Versuchsteam der
Sondereinheiten gegründet, das nach dem erfolgreichen Film Stars Wars die
"Jedi-Ritter" hieß. Es wurde in einer Vielzahl östlicher Kampfsportarten und
Meditationstechniken ausgebildet, verbunden mit äußerst anstrengendem
körperlichen Training. Man zog "Fachleute" von außen wie Dr.Jim Hardt heran,
die durch Zen die geistig-telepathischen Fähigkeiten der Jedi-Ritter stärken
sollten. Nach Jim Channons Rezept für das First Earth Batallion holte man
sich auch den New Age-Psychologen Stuart Heller, der sonst Seminare zur
Streßbewältigung für Manager und NASA-Bedienstete abhielt, um die Soldaten
in ähnlicher Weise auszubilden. Channon hatte Heller über Marilyn Ferguson
kennengelernt, die Autorin des Buchs Die sanfte Verschwörung (The Aquarian
Conspiracy, 1980), das für eine New Age-Variante von H.G. Wells' Offener
Verschwörung zur sozialen Massensteuerung und zum kulturellen Wertewandel
warb.

Nicht alle Ausbilder der "Jedi-Ritter" waren Gegenkultur-Psychologen.
Michael Echanis, ein Green Berets-Kommandosoldat, der in Vietnam schwer
verwundet wurde, aber später ein Meister verschiedener Kampftechniken wurde,
lehrte die "Jedis" Hwa Rang Do, eine Kampftechnik, bei der es besonders um
"Unsichtbarkeit" geht. Echanis kam 1978 als Söldner für das Somoza-Regime in
Nikaragua ums Leben. Er war Kampftechnik-Redakteur des Magazins Soldier of
Fortune, einer wichtigen Stellenbörse für ehemalige Soldaten und andere, die
ihr Glück als Söldner versuchen wollen.

1983 bildeten das INSCOM-Programm und die Geheimversuche in Fort Bragg
zusammen schon ein ziemlich ausgedehntes Netzwerk militärischer
"Löffelverbieger", so daß man die Task Force Delta gründete, die
vierteljährlich Konferenzen mit bis zu 300 militärischen Okkultisten in Fort
Leavenworth (Kansas) durchführte. Oberst Frank Burns gründete das
Meta-Netzwerk, einen der ersten "Chatrooms" im Computernetz des DARPA (Amt
des Verteidigungsministeriums für fortgeschrittene Forschungsprojekte), aus
dem sich später das Internet entwickelte.

Für den Plan, Nietzscheartige "Übersoldaten" zu züchten, zog man auch ein
paar ganz seltsame Figuren heran, wie den israelischen "Gabelverbieger" Uri
Geller, einen ehemaligen Zauberkünstler. Gellers erster Förderer war der
Arzt Andrija Puharich, der schon seit den 50er Jahren für die Abteilung der
US-Armee für Psychologische Kriegführung an Parapsychologie und Telepathie
arbeitete. Dr. Puharich leitete die Round Table-Stiftung für
Elektrobiologie, die mit der Manipulation der Gehirnströme experimentierte.
Er arbeitete eng mit Warren S. McCulloch, einem der Begründer der
Kybernetik, und mit dem britischen Geheimdienstmann und Gegenkulturguru
Aldous Huxley zusammen.


Wolfowitz wirbt für die "Nichttödliche Kriegführung"

Ronson berichtet, Uri Geller habe ihm im Oktober 2001 in einem Interview in
London gesagt, man habe ihn unmittelbar nach den Anschlägen des 11.
September "zurückgerufen", um wieder für die US-Regierung zu arbeiten.
Offenbar war die Regierung Bush der Meinung, die "Psychospione" könnten
sinnvolle Beiträge zur Jagd auf Osama bin Laden und zur Verhinderung
weiterer Terroranschläge wie der von New York und Washington leisten.

Tatsächlich war Pentagon-Staatssekretär Paul Wolfowitz schon ein großer
Anhänger der Ideen von Alexander und Channon, als er politischer Chefberater
des damaligen Verteidigungsministers Dick Cheney in der Regierung George
Bush sen. war. Am 10. März 1991 verfaßte Wolfowitz für Cheney das Memorandum
Brauchen wir eine Nichttödliche Verteidigungsinitiative?; darin schrieb er:
"Ein Vorsprung der USA bei nichttödlichen Techniken würde unsere Optionen
vermehren und unsere Position in der Welt nach dem Kalten Krieg stärken."
Wolfowitz erwähnte aber wohl nicht die besonders befremdlichen Praktiken,
für die Oberst Alexander warb. Der Guru der Kampagne für die "nichttödliche"
Kriegführung war zum Zeitpunkt von Wolfowitz' Memorandum aus dem aktiven
Dienst ausgeschieden und Leiter des Programms für nichttödliche Waffen am
Nationalen Laboratorium in Los Alamos geworden.

Ein Jahr vorher, 1990, hatte Oberst Alexander das Buch The Warrior's Edge
(Der Vorsprung des Kriegers) veröffentlicht. Darin warb er für
unkonventionelle Methoden zur Förderung "menschlicher Exzellenz und
optimaler Leistungen" unter Soldaten, ausgehend von einem Kurs
"Neuro-linguistische Programmierung" (NLP), den er 1983 gegeben hatte.
Teilnehmer dieses Kurses waren u.a. der damalige Senator und spätere
Vizepräsident Al Gore, Gen. Max Thurman und Gen. Stubblebine. Nach
Alexanders eigenen Angaben wurden er und Gore 1983 enge Freunde und sind es
immer noch.

Oberst Alexander schrieb zur Absicht seines Buches Der Vorsprung des
Kriegers, es solle "die Tür zum außergewöhnlichen menschlichen Potential in
jedem von uns aufschließen. Dazu brauchen wir, wie andere Regierungen in
aller Welt, eine neue Sicht der nichttraditionellen Methoden zur
Beeinflussung der Realität. Wir müssen das Bewußtsein für die potentielle
Macht des individuellen Körper-Geist-Systems - die Macht, die Realität zu
steuern - erweitern. Wir müssen bereit sein, die Kontrolle über unsere
Vergangenheit, Gegenwart und letztendlich unsere Zukunft zurückzugewinnen."

Uri Geller war nicht der einzige "Geistkrieger", der nach dem 11. September
in Regierungsdienste zurückgerufen wurde. Jim Channon, der erste New
Age-Übersoldat vom First Earth Batallion, veranstaltete Ronson zufolge ab
Anfang 2004 eine Reihe von Konferenzen mit dem neuen Stabschef der Armee,
Gen. Peter Schoomaker. Schoomaker war Kommandeur der Sondereinsatzkräfte in
Fort Bragg gewesen, als dort das "Ziegenlabor" und das
"Jedi-Ritter"-Programm liefen. Ronson schrieb: "Es ging das Gerücht, Gen.
Schoomaker erwäge, Jim zu reaktivieren, um eine neue geheime Denkfabrik zu
gründen bzw. dazu beizutragen, die dazu dienen sollte, die Armee zu
ermutigen, ihren Geist weiter und immer weiter von den üblichen Pfaden zu
entfernen." Ronson bezeichnete dies als Wiederbelebung der Task Force Delta.

Bald darauf erhielt Ronson eine E-Mail von Jim Channon, der das Gerücht
bestätigte und erklärte, die Idee mit der Denkfabrik gehe um, "weil Rumsfeld
jetzt ausdrücklich zu kreativen Beiträgen zum Krieg gegen den Terrorismus
aufgefordert hat". Channon führte aus: "Die Armee bat mich, sorgfältig
ausgewählte Majore zu unterrichten. Das First Earth Batallion dient dabei
als Lehrbeispiel. Ich habe dies in Anwesenheit von Gen. Schoomaker getan ...
Ich stehe in Verbindung mit Spielern, die kürzlich in Afghanistan und Irak
waren. Ich habe eine Rückzugsstrategie eingesandt, die auf Ideen des First
Earth Batallion beruht. Ich spreche wöchentlich mit einem Mitglied des
Bataillons zur Streßbewältigung im Irak, der das Handbuch hat und es
verwendet, um seine Mannschaftskameraden über ihre potentiellen Beiträge zum
Dienst zu informieren."


Guantánamo, Abu Ghraib und al-Qa'im

Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) hat mehrere Studien
veröffentlicht und internationale Treffen abgehalten, um einzuschätzen, wie
"nichttödlich" die nichttödlichen Waffen, die Alexander, Channon und
ihresgleichen verfechten, eigentlich sind. Nach einer Darstellung des IKRK
vor dem Europäischen Parlament im Jahre 1998 werden "nichttödliche Waffen"
einfach als Waffen definiert, die in weniger als 25 Prozent der Fälle
tödlich wirken. Die inzwischen weitverbreiteten nichttödlichen Waffen - wie
Laser, Strahlenwaffen äußerst niedriger Frequenz (ELF) sowie verschiedene
chemische, biologische und akustische Kampfmittel, die betäuben sollen -
können bleibende Schäden wie Erblinden, Taubheit und Zerstörung des
Magendarmtrakts verursachen. Das Internationale Rote Kreuz betont, man
brauche in diesem Bereich dringend ernsthafte Untersuchungen und neue
internationale Verträge und Abkommen.

Tatsächlich gründen, wie Ronson und auch Jane Mayer vom New Yorker
schreiben, viele der Foltermethoden, die in Guantánamo Bay, Abu Ghraib und
weniger bekannten Lagern wie Al Qa'im im Irak nahe der syrischen Grenze
angewandt wurden, auf den von Channon und Alexander vertretenen
nichttödlichen Methoden, führten aber in einigen Fällen zum Tod.

Ronson bestätigte, in einer Stelle in Al Qa'im gebe es "Verhöre" gefangener
irakischer Rebellen, denen vorher tagelang unaufhörlich der Titelsong der
Kinderserie Barney & Friends (Ich liebe Dich) vorgespielt worden war. Ronson
ist überzeugt, daß zusammen mit der Musik unterschwellige, sehr hohe oder
sehr niedrige Frequenzen ausgestrahlt werden, die auf das Gehirn einwirken,
um den Widerstand der Häftlinge zu brechen. Die Häftlinge wurden in der
glühenden Sonne in Schiffscontainer aus Metall gesteckt, mußten sich dort
mit verbundenen Augen hinhocken, umgeben von Stacheldraht, und wurden dann
mit der lauten Musik (und unterschwelliger Strahlung) zugedröhnt.

In einem Artikel in der Ausgabe vom 11.-18. Juli 2005 des New Yorker
enthüllte Mayer, daß Psychologen der Sondereinheiten vom Programm für
"Überleben, Ausweichen, Widerstand und Flucht" (SERE) der JFK-Schule für
Sondereinsätze im Fort Bragg nach Guantánamo Bay gebracht wurden, um die
Verhörstrategie zu beaufsichtigen. Die SERE-Psychologen bilden den Kern der
Wissenschaftlichen Beratungsteams für Verhaltensforschung (BSCT oder
"Biskuits"), die "Umkehrverfahren" entwickelt hatten, nach denen Soldaten
bei der Ausbildung für fortgeschrittene Sondereinsätze in Fort Bragg übten,
Folterungen und Verhöre durch einen Feind durchzustehen.

Jim Channon bestätigte in weiteren E-Mails mit Ronson, daß viele Methoden
der Verhörspezialisten des Armee-Nachrichtendienstes in Guantánamo, Abu
Ghraib und Al Qa'im unmittelbar seinem Plan für das First Earth Battalion
entlehnt waren.


Die "lebende Verkörperung" des First Earth Battalion

Bei seinen Nachforschungen über die "Löffelverbieger" im Militär fragte Jon
Ronson einmal Stuart Heller, den Bekannten von Marilyn Ferguson und Jim
Channon, ob er ihm einen Soldaten nennen könne, der die "lebende
Verkörperung" des First Earth Battalion sei. Ohne Nachzudenken antwortete
Heller: "Bert Rodriguez". "Bert ist einer der spirituellsten Menschen, die
ich jemals getroffen habe", erzählte Heller Ronson. "Nein. Spirituell ist
das falsche Wort. Er ist okkult. Er ist die wandelnde Erscheinung des Todes.
Er kann Sie aus der Entfernung zum Stehen bringen. Er kann physikalische
Vorgänge nur durch seinen Geist beeinflussen. Wenn er Ihre Aufmerksamkeit
kriegt, kann er Sie anhalten, ohne Sie zu berühren."

Jon Ronson berichtete weiter: "Im April 2001 nahm Bert Rodriguez einen neuen
Schüler an. Er hieß Ziad Jarrah. Ziad tauchte eines Tages plötzlich im
Fitnesscenter US 1 auf und sagte, er habe gehört, daß Bert gut sei. Warum
sich Ziad unter all den vielen Kampfsportlehrern an der Küste Floridas
ausgerechnet Bert aussuchte, darüber wird noch spekuliert. Vielleicht eilte
Bert sein einzigartiger okkulter Ruf voraus, vielleicht waren es auch Berts
Verbindungen zum Militär. Hinzu kommt, daß Bert einmal den Chef der
Sicherheitstruppe eines saudischen Prinzen ausgebildet hatte. Vielleicht war
es das gewesen."

Ziad Jarrah stellte sich als ein libanesischer Kaufmann vor, der viel reiste
und sich schützen wollte. "Ich mochte Ziad sehr", sagte Rodriguez später zu
Ronson. "Er war sehr bescheiden, sehr ruhig. Er war gut beieinander. Sehr
emsig." Rodriguez lehrte Jarrah "die Würgegriffe und den Kamikazegeist. Man
braucht einen Ehrenkodex, für den man sterben würde - das Verlangen etwas zu
tun oder zu sterben." Und Rodriguez fügte hinzu: "Ziad war wie Luke
Skywalker [eine Hauptfigur aus Krieg der Sterne]. Erinnern Sie sich daran,
wie Luke einen unsichtbaren Weg beschreitet? Man muß fest daran glauben, daß
der Weg da ist. Und wenn man es glaubt, dann ist er auch da. O ja, Ziad
glaubte fest daran. Er war wie Luke Skywalker."

Rodriguez bildete Ziad Jarrah sechs Monate lang aus und gab ihm mehrere
Bücher über den Messerkampf, die er geschrieben hatte. Jarrah las sie mit
einem Freund, Marwan Al Shehhi, der mit ihm im Motel Panther und in
Wohnungen in Deerfield Beach in Florida wohnte.

Am 11. September 2001 brachte Ziad Flug 93 der United Airlines in seine
Gewalt und ließ die Maschine in einem Feld in Pennsylvania zerschellen.
Marwan Al Shehhi tat dasgleiche mit Flug 175 der United Airlines und raste
mit dem Flugzeug in den Südturm des World Trade Center.
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter
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Wever
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Beitrag von Wever »

[Asia Times)
Islamische Zeitung
29.08.2005:

Atomstreit oder Kampf um den Dollar?
Der Konflikt um die iranischen Atomanlagen hat einen tieferen
Hintergrund.
Von Toni Straka


Kann die geplante iranische Ölbörse (IOB) ein entscheidender
Katalysator für einen deutlichen Schlag gegen die einflussreiche
Position des US-Dollar sein? Unterschiedliche Befürchtungen
bei der Erdölversorgnung haben den Preis für Rohöl auf mehr
als 67 US-Dollar pro Fass getrieben, nur etwas geringer als der
höchste Preis, wenn man die inflationsbedingten Steigerungen
abzieht. Während die Welt eine tägliche Rechnung für Rohöl von
5,5 Milliarden US-Dollars zu zahlen hat, wird deutlich, dass
Käufer und Verkäufer des Schwarzen Goldes nach Wegen
suchen, die die finanziellen Aspekte ihrer jeweiligen Seite
berücksichtigen.
Besitzer von Nicht-Dollar-Währungen waren bisher die Opfer
zusätzlicher Transaktionskosten im Ölhandel. Die notwendigen
Umwandlungen der lokalen Währungen in die das Öl kaufenden
Dollarnoten können als versteckte Steuern betrachtet werden,
die vom internationalen Bankensektor erhoben und eingezogen
werden. Die IOB wird, indem sie diese Transaktionskosten
eliminiert, zum einem Faktor werden, der die dominante Position
des US-Dollars aushebeln könnte. Während der weltweite
Mangel, der durch mangelnde Raffinationsressourcen und
einen Fall der Produktion - beispielsweise in der Nordsee -,
hervor gerufen wird, nicht auf kurze Zeit behoben werden kann,
bleibt ein Gebiet, welches bei Ölproduzenten und -käufern Grund
eigentlich Freude hervor rufen könnte.
Ölverbraucher befinden sich in einem Netz von Liefersorgen, die
den Globus umspannen. In Venezuela hat Präsident Hugo
Chavez damit gedroht, die Ölversorgung von den USA nach
China umzuleiten. China leidet unter einem ernst zu nehmenden
Mangel an Benzin- und Dieselvorräten. Angriffe auf irakische
Erdöleinrichtungen haben in diesem Land die Exporte
verlangsamt. Ecuadors Erdölindustrie erholt sich nur langsam
von einem Streik, während nigerianische Erdölfirmen sich
inmitten von Bemühungen befinden, dort einen Streik zu
verhindern.
Bisher wurde Erdöl ausschließlich in Dollar auf den
spezialisierten Märkten von London und New York gehandelt
und bezahlt. Aber monatliche, weltweite Erdöleinkünfte von 110
Milliarden US-Dollars - von denen ein Drittel bei den
Mitgliedsstaaten der Organisation der Erdöl exportierenden
Länder (OPEC) landet, werfen Fragen auf, was mit diesen
Bargeldbergen geschehen soll. Nach den jüngsten Daten der
US-Schatzamtes haben OPEC-Mitglieder nur magere 120
Milliarden US-Dollars in Dollar-Anlagen geparkt, die
gleichermaßen zwischen Anlagefonds und
US-Schuldverschreibungen verteilt sind. Dies ist ein klarer
Hinweis darauf, dass die Erdölproduzenten ihre Einkünfte
woanders investieren. Die Spaltung zwischen US- und
EU-Schuldverschreibungen ist ein weiterer Hinweis, wohin sich
die Petrodollars hin bewegen können.
Insbesondere im Fall des Iran macht es keinen Sinn, nur
Dollars für die heiß begehrte Ware zu verlangen. Davon
ausgehend, dass der Iran wegen seines Willens, eigene
Nuklearreaktoren bauen zu wollen, als feindliches Land von der
jetzigen US-Verwaltung angesehen wird, stellt sich die Frage, ob
die neue IOB nicht andere Käufer anziehen wird als die USA. Der
Iran hat kürzlich angekündigt, dass die Computer der Börse im
März 2006 ans Netz gehen werden.
Der Vorschlag, eine Erdölbörse einzurichten, wurde das erste
Mal im iranischen Entwicklungsplan für 2000 bis 2005 erwähnt.
Im letzten Jahr sagte Heydar Mostakhdemin-Hosseini, der den
Vorstand der Iranischen Börse leitet, dass die Behörden
grundsätzlich einer Gründung der IOB zugestimmt haben, in der
Rohöl, sowie Erdöl- und Erdgasprodukte gehandelt werden
sollen. Der Erdölhandel soll Iran zum wichtigsten Umschlagplatz
für Erdölverträge in der Region machen. Die meisten
Abschlüsse sollen über das Internet getätigt werden. Experten
der Londoner IPE und der New Yorker NYMEX haben, so wird
berichtet, die Machbarkeit des Projektes bestätigt.
Die IOB kann auf zwei Trümpfe in ihrer Hand zählen. Sie kann -
und wird möglicherweise auch - europäische Käufer anziehen,
da die Ölpreise in Euros geführt werden und sie die
Transaktionskosten sparen. Und sie kann Tauschgeschäfte mit
Erdöl-hungrigen Giganten wie China und Indien anziehen, die
eine Menge an Produkten und Waren anzubieten haben. Man
fragt sich, ob amerikanische Hamburger und rechtliche
Dienstleistungen als ausreichend für die gesuchteste Ware der
Welt sein können.
Der allmächtigen Ware entzogen, kann der US-Dollar eine
tiefere Auswirkung auf die US-Wirtschaft haben als ein direkter
Atomschlag gegen den Iran. Die permanente Nachfrage für in
Dollar gezeichnete Papiere kommt subtanziell von der Tatsache,
dass bis heute beinahe alle Rohstoffe in Dollar notiert werden.
Während dies zu den Märkten des Eurodollars
(US-denominierte Einlagen in fremden Banken oder
ausländischen Fillialen von US-amerikanischen Banken) in den
70-ern geführt hat, könnten die neuen Bedingungen den
Niedergang des US-Dollar als wichtigste Reservewährung
einleiten.
Während die Weltwirtschaft so sehr auf das Öl angewiesen ist,
kann das Schwarze Gold in sich selbst als Reservewährung
angesehen werden, die in Zukunft nur gegen die besten Güter
getauscht werden wird. Jüngst hat die Federal Reserve Bank
von San Francisco ein Papier über den Stand der Diversifikation
der Zentralbanken in aller Welt veröffentilcht. Sie schloss mit der
Einschätzung, dass die Position des Dollars in vielen Ländern
am schwinden ist. China, der neue Industriegigant, hat offiziell
erklärt, dass es einen Teil seiner Forex-Anlagen in Öl halten will,
indem es sich eine strategische Erdölreserve aufbauen will. Der
Bau von Lagertanks hat in diesem Jahr begonnen und wird
mehrere Jahre in Anspruch nehmen. China hat noch nicht
erklärt, wie viele Barrel Öl es lagern möchte. Die Folgen für den
Ölmarkt können nur erahnt werden, da China seine Reserven
nutzen will, um die zukünftigen Spitzen des Ölpreises
auszugleichen.
Iran hat eine weltweit starke Position als der zweitgrößte
Produzent von Rohöl hinter Saudi Arabien, da es fünf Prozent
des weltweiten Ölbedarfs produziert. Die dortigen Politiker
werden auch im Hinterkopf behalten, dass in der Zukunft die
Dollarrücklagen eine Last werden könnten, wenn die US ihre
jetzigen Krieg der Worte auf die Ebene wirtschaftlicher
Sanktionen steigern werden in dem Versuch, den iranischen
Bau von Nuklearanlagen aufzuhalten. Geld in der Bank hat
keinen Sinn, wenn man nicht darauf zurückgreifen kann. Die
Ersetzung der einheimischen Erdölnachfrage des Iran durch
Nuklearenergie würde dem Land eine doppelte Gewinnoption
einräumen. Billiger Atomstrom und ein Anstieg der Ölexporte um
schätzungsweise 2,5 Millionen Barrel pro Tag schaffen eine
profitable Gleichung für den Iran.
Nur ein wichtiger Spieler steht einer Veränderung des Status
Quo im Wege: Die Vereinigten Staaten, die mit weniger als fünf
Prozent der Weltbevölkerung rund ein Drittel der globalen
Erdölproduktion verbrauchen. Der Ölabschluss in Euros würde
aber Millionen in der EU und ihren Handelspartnern nutzen. Und
es würde die Kontrolle der USA, die diese gegenüber den
OPEC-Staaten besitzt, verringern. Angesichts des rapiden
Zuwachses der Feindlichkeiten zwischen den USA und der
arabischen Nationen in den jüngsten Jahren, könnte eine
Zurückweisung des Dollar mehr sein als nur ein arabischer
Tagtraum.
Während diese Entwicklung eine wirkliche Gefahr für den
überlegenden Status der Dollarnoten und der Interessen der
USA darstellen könnten, kann von dem "Kriegspräsidenten"
erwartet werden, eine stärkere Position gegen die aus dem
Nahen Osten kommenden Winde einzunehmen. Es muss daran
erinnert werden, dass Saddam Hussein in vertraulichen
Gesprächen mit der EU eingetreten ist, als er vorschlug, sein Öl
gegen Euros zu verkaufen. Dies war ein Jahr vor dem ersten
Ölkrieg in diesem Jahrhundert.
Die IOB könnte dabei helfen, dem Euro für eine Zwischenzeit zur
Position der wichtigsten Reservewährung zu verhelfen, bevor
China und Indien in den nächsten Jahrzehnten auf die ersten
beiden Plätze in der ökonomischen Rangordnung vorrücken. Ein
Niedergang der Dollar-Position im Erdölhandel kann auch die
Flutschleusen auf anderen Warenmärkten, wo der Dollar zwar
das Hauptaustauschmittel ist, die USA aber nur eine Minderheit
des Marktanteils besitzen, öffnen. Eine Weltwirtschaft, die im
Lichte der dünnen Gewinnspannen - beinahe überall - von
harten Erfordernissen der Effizienz angetrieben wird, ist ein guter
Ort, an dem Veränderungen des Zahlungswesens auch an
anderen Warenmärkten stattfinden kann. Dieser Prozess kann
auf Rohstoffmärkten wie Stahl und Energie beginnen und auf
andere Ressourcen auswirken, die weltweit gehandelt werden.
Die Welt außerhalb der USA kann viel davon profitieren.
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter
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Wever
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Beitrag von Wever »

Berliner Zeitung vom 12.9.2005

Entwurf einer neuen Verteidigungsdoktrin
AFP
WASHINGTON, 11. September. Das Pentagon prüft derzeit eine neue Verteidigungsdoktrin, die präventive Atomangriffe gegen feindliche Staaten und Extremistengruppen empfiehlt. Ein entsprechender Entwurf sei seit dem 15. März im Umlauf, sagte ein ranghoher Beamter des Verteidigungsministeriums am Samstag in Washington. Nach seinen Angaben greift er die neue Weltlage seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 auf. Sinn der in dem Papier entworfenen Strategie sei es, Feinde vom Einsatz von Massenvernichtungswaffen abzuschrecken. Pentagon-Chef Rumsfeld habe das Papier bisher nicht gebilligt.

Der Entwurf fordert die Befehlshaber der US-Einheiten weltweit auf, Pläne für den Einsatz nuklearer Waffen zu entwickeln. Er beschreibt Szenarien, unter denen es gerechtfertigt sein soll, grünes Licht vom Präsidenten für den Kernwaffeneinsatz einzuholen. So könnte dem Entwurf zufolge ein präventiver Angriff vor allem auf Staaten oder Extremistengruppen ratsam sein, die einen Angriff mit Massenvernichtungswaffen auf die USA oder verbündete Kräfte planen. Der Einsatz könne aber auch beschlossen werden, um konventionelle Kriege rascher zu beenden. Die Doktrin würde das Pentagon zudem ermächtigen, Atomwaffen in allen Regionen zu stationieren, in der ihr Einsatz am ehesten erfolgen könnte. (AFP)


Das Dokument im Volltext unter

www.bits.de/NRANEU/docs/ 3_12fc2.pdf
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter
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Beitrag von Schlavmutz »

[stg]Wever hat geschrieben:
...Entwurf einer neuen Verteidigungsdoktrin...

...Der Entwurf fordert die Befehlshaber der US-Einheiten weltweit auf, Pläne für den Einsatz nuklearer Waffen zu entwickeln. Er beschreibt Szenarien, unter denen es gerechtfertigt sein soll, grünes Licht vom Präsidenten für den Kernwaffeneinsatz einzuholen. So könnte dem Entwurf zufolge ein präventiver Angriff...
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Beitrag von Krupp »

...Pläne über Pläne und alle beinhalten nur kriegerische Vorgehensweisen.
Wie wärs z.b mal mit etwas Engagement für das eigene Land, ich sage dazu nur "New Orleans"!! :ccc7
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Beitrag von Wever »

german-foreign-policy
21.09.2005

Imperial overstretch

BERLIN/TEHERAN/RIAD (Eigener Bericht) - Berlin ergänzt den
westlichen Druck auf den Iran durch Einflussmaßnahmen auf
die Ressourcenstaaten der Arabischen Halbinsel. Während die
amtierende rot-grüne Bundesregierung gemeinsam mit Paris
und London die UNO gegen Teheran in Stellung zu bringen
sucht, intensiviert das deutsche Centrum für angewandte
Politikforschung (CAP) seine Kooperation mit den politischen,
militärischen und wirtschaftlichen Eliten der Golfstaaten. Wie es
beim CAP heißt, müssten Bahrain, Kuwait, Oman, Qatar, Saudi
Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate möglichst
umgehend vertraglich an die EU angebunden werden
("Europäische Nachbarschaftspolitik"). Die Berliner Planungen
gelten sämtlichen Anrainerstaaten des Persischen Golfs und
zielen auf eine hegemoniale Position in einem der
bedeutendsten Ressourcengebiete der Welt. Dort werden 45
Prozent der internationalen Erdölreserven vermutet; 20 Prozent
der weltweiten Crude-Produktion (gereinigtes Rohöl) stammen
aus dieser Region.

Auf Betreiben Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens
verlangt die EU von der Internationalen Atomenergiebehörde
(IAEA), den UN-Sicherheitsrat zur Befassung mit der iranischen
Atompolitik zu drängen. Anlass ist die Ankündigung des
iranischen Präsidenten, die seinem Land zustehende
Energieversorgung mit Nuklearbrennstoffen wahrnehmen und
den atomaren Brennstoffkreislauf schließen zu wollen. Die
deutsche Forderung bricht internationales Recht. Der
Bundesregierung ist vorgeworfen worden, mit ihrer
Willkür-Politik die Grundlagen internationaler Übereinkünfte zu
untergraben und einer Verbreitung von Atomwaffen damit
indirekt Vorschub zu leisten.[1] Berlin trifft auf den Widerstand
Russlands und der Volksrepublik China sowie zahlreicher
Entwicklungsländer, die die westliche Iran-Politik nicht
hinzunehmen bereit sind.

Unverzichtbar

Hintergrund sind die Befürchtungen von Armutsstaaten, eine
Beschneidung der iranischen Atomprogramme könne
Vorbildcharakter für Einschränkungen auch der chemischen und
biologischen Industrien außerhalb der westlichen
Industrienationen haben. Wie der CDU-Bundestagsabgeordnete
Ruprecht Polenz erklärt, rechne Teheran im Falle eines
Nachgebens mit einer weit reichenden Maßregelung seiner
Wirtschaft und gehe davon aus, dann "immer weiter in Kontrolle
und Abhängigkeit" zu geraten.[2] Eine klare Wahrnehmung der
verbrieften internationalen Rechte im Atomstreit sei daher
unverzichtbar, um der endgültigen westlichen Umklammerung
zu entgehen, heißt es in Teheran. Die iranische Gegenwehr trifft
zunehmend auf internationale Sympathien, die nicht dem
Regime, sondern dessen selbstbewusster Haltung gelten. In
der Auseinandersetzung zwischen Teheran, Berlin, der EU und
Washington sehen Armutsstaaten und Entwicklungsländer
unterschiedlichster Verfassung die ihnen abverlangte politische
Unterordnung auf die Spitze getrieben; sollten die
völkerrechtswidrigen Zumutungen der Industrienationen Erfolg
haben, stünde dem Rest der Welt eine Energiediktatur bevor,
heißt es auch in Indien.

Learning

Berlin ergänzt seine Versuche, die westliche Kontrolle über die
iranische Wirtschaft auszudehnen, mit Einflussmaßnahmen auf
die Ressourcenstaaten der Arabischen Halbinsel. Wie das
Centrum für angewandte Politikforschung (CAP) mitteilt, hat die
Vorfeldorganisation des Auswärtigen Amtes Anfang September
in Brüssel eine fünftägige "Lehrveranstaltung" (Executive
Learning) mit rund 30 Mitarbeitern aus Militär, Verwaltung,
Wirtschaft und Wissenschaft der Golf-Länder durchgeführt. Im
Rahmen der Zusammenkunft wurden die Teilnehmer mit
Vertretern von NATO und EU sowie mit ehemaligen
hochrangigen deutschen EU-Funktionären in Kontakt gebracht.
Die Veranstaltung soll die praktische Zusammenarbeit von
Bahrain, Kuwait, Oman, Qatar, Saudi Arabien und den
Vereinigten Arabischen Emirate (Gulf Cooperation Council/GCC)
mit den EU-Behörden voranbringen. Ziel ist eine fortschreitende
Intensivierung des europäischen Einflusses auf die Länder
rings um den Persischen Golf.[3] Die GCC-Staaten hatten sich
1981 zu einem Interessenverbund zusammengeschlossen, um
ihre wirtschaftlichen Gemeinsamkeiten in der Organisation
Erdöl exportierender Länder (OPEC) politisch auszuweiten.

Absichern

Einem Strategiepapier zufolge hält das CAP die Kooperation der
EU mit dem GCC für "erfolgreich und lohnenswert". Es hat eine
solche Kooperation gemeinsam mit der Bertelsmann-Stiftung
im Jahr 2001 angestoßen und will sie nach der Brüsseler
Pilotveranstaltung weiter intensivieren. Nach der "historischen
Entscheidung", Beitrittsverhandlungen mit der Türkei
aufzunehmen, müsse Brüssel "rasch" daran gehen, den GCC
sowie den Irak in die "Europäische Nachbarschaftspolitik" zu
integrieren, verlangt das CAP. Damit gelänge es Berlin und der
EU, über die türkische Landbrücke den eigenen Einfluss in der
Golf-Region zu stärken und den Zugriff auf die dortigen
Ressourcen abzusichern. Dabei treffen Berlin und die EU auf
ähnlich gelagerte Interessen der Volksrepublik China, die einen
bedeutenden Teil ihrer Rohstoffe aus der Golfregion bezieht und
umfangreiche Kooperationen mit dem Iran verabredet hat.

Unbeherrschbarkeit

Unabhängig von direkten Rohstoffinteressen folgt die
Einbeziehung immer neuer Staaten in die sogenannte
Nachbarschaftspolitik der EU den wirtschaftlichen
Expansionszwängen des europäischen Industriekerns, dessen
Dehnung (imperial overstretch) in politische Konfrontationen mit
Dritten führt. Dabei tritt die Bundesrepublik als Avantgarde auf,
deren Außenpolitik ihre treibenden Exportinteressen abbildet
und die in den Golf-Staaten auch um Rückführung des in
Öleinkäufe fließenden Wirtschaftskapitals wirbt - für
Industrieimporte aus Deutschland. Diese Verzahnung führt zu
einer zunehmenden Unbeherrschbarkeit auf politischer Ebene
und lässt auch kriegerische Maßnahmen gegen Iran sowie
gegen jeden anderen Opponenten nicht länger als unmöglich
erscheinen.

[1] Ein Vertrag zerbröselt; taz 09.08.2005
[2] Polenz: Iran muss sich zwischen Waffenoption und guten
Beziehungen entscheiden; Deutschlandradio 17.09.2005
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter
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Beitrag von Wever »

German-Foreign-Policy
25.09.2005

Dummy Foundations

BERLIN/BEIRUT (Eigener Bericht) - Am heutigen Sonntag
beendet die Beiruter Niederlassung der Heinrich-Böll-Stiftung
eine weitere Veranstaltungsreihe zum "Bürgerkrieg" im Nahen
Osten und über die Erneuerung der libanesischen Gesellschaft
nach deutschen Vorstellungen. Die Aktivitäten sind Teil einer
Offensive des Auswärtigen Amtes, das in den
arabischsprachigen Ländern nach Stützen der Berliner
Einflussarbeit sucht und örtlichen Tippgebern Privilegien
anbietet. So hielten sich im September mehrere Journalisten auf
Einladung der Böll-Stiftung in der Bundesrepublik auf, um
"moderne Entwicklungen westlicher Kultur" kennenzulernen.
Nach Beendigung des Austauschprogramms entdeckten die
arabischen Stipendiaten, dass in ihren Ländern "zu viel über
Politk" berichtet wird. Auch bedürfe die arabische Kunst einer
dringenden "Erneuerung". Auf diesem Gebiet will die
Böll-Stiftung im Libanon noch intensiver tätig werden -
gemeinsam mit dem Goethe-Institut sowie den Firmen Siemens
und Züblin.
Fünf Tage lang widmete sich die Mittelost-Niederlassung der
Böll Stiftung in der vergangenen Woche "Kriegserinnerungen"
aus dem Kosovo, Ruanda und Tschetschenien. Filme sowie
Kunstprojekte wurden als Impulsgeber eingesetzt, um dem
politischen Gegenstand der Veranstaltungsreihe näher zu
kommen: Gewalt im Libanon, die das Ergebins internationaler
Großmachtinteressen ist, aber als "Bürgerkrieg" verstanden
werden soll.[1] Demnach leidet die libanesische Gesellschaft an
mangelnder Erinnerungsfähigkeit und muss sich verstärkt mit
ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Für erforderlich halten
die Veranstalter eine kollektive Abrechnung mit den
Sympathisanten Syriens ("altes Regime"). Soweit deren
Handlungen unter das libanesische Amnestiegesetz fallen,
müssten sie trotz parlamentarischer Immunität verfolgt und
angeklagt werden, heißt es über missliebige libanesische
Eliten, die sich gegen die westlichen Einmischungsversuche
sperren. Ihre Delegitimierung sei Voraussetzung einer neuen
"Moderne" im Nahen Osten.

Nationbuilding

Höhepunkt der Veranstaltungsreihe war eine
Podiumsdiskussion mit Vertretern des
"Arnold-Bergstraesser-Instituts" (Freiburg) und der Universität
Augsburg. Das Bergstraesser-Institut betreibt
Grundlagenforschung mit Mitteln deutscher Großunternehmen
(Volkswagen) und Politikberatung für das Auswärtige Amt. Zu
den Spezialgebieten des Instituts gehört "Nationbildung in der
Dritten Welt" [2], regionaler Schwerpunkt ist u.a. der Libanon.
Diesen institutionellen Zielsetzungen entsprach der
Bergstraesser-Gesandte mit rhetorischer Polit-Apologetik ("Ist
Erinnerung eine Pflicht? - Ist Vergessen ein Recht?"). Zu den
Zuhörern gehörten Gäste der American University of Beirut und
der Europäischen Union, die als Co-Sponsoren der
Veranstaltung über "War Memories" auftraten.

Mehr Hip Hop

Ausgesuchte Ansprechpartner der lokalen Nahost-Aktivitäten
lädt die Böll-Stiftung nach Deutschland ein, wo sie an
sogenannten Austauschprogrammen teilnehmen. An dem
kürzlichen 25-Tage-Zyklus wurden junge Journalisten aus dem
Libanon, Ägypten, Marokko und Pakistan beteiligt. Die Aufnahme
eines pakistanischen Stipendiaten verdeutlicht die Stoßrichtung
der Einflussnahmen, bei denen es um die politische
Ausrichtung muslimischer Kultur- und Gesellschaftstraditionen
an westlichen Herrschaftsbedürfnissen geht. Demnach sollten
sich die arabischen Medien weniger der Tagespolitik widmen,
mit der sie das Publikum förmlich "bombardieren" und es in
einen Zustand "politischer Vertierung" versetzen.[3] Stattdessen
wäre es förderlicher, "über die jüngsten Entwicklungen
arabischer und westlicher Kultur" zu informieren. Berichte
könnten sich ausführlicher mit den Freizeitbeschäftigungen der
westlichen Jugend befassen ("wie Hip-Hop und Break-Dance").
Weniger arabische "Poesie, traditionelle Musik und (Literatur-)
Essays" wären besser, insbesondere wegen "der extremen
Länge" theoretischer Erörterungen, heißt es in einem deutschen
PR-Bericht.[4]

Vorwand

Im Oktober lädt die Böll-Stiftung in Beirut zu weiteren
Höhepunkten deutscher Kulturarbeit ein und widmet sich dem
freien musikalischen Ausdruck. Hier gibt es "Zensureingriffe" zu
entdecken, über die das Berliner Stiftungsunternehmen nicht am
deutschen Beispiel berichtet, sondern im Mittleren Osten fündig
werden will - "ein wenig untersuchtes Terrain".[5] Beteiligt sind
"Menschenrechtsaktivisten", die eine "Beziehung zwischen
freiem musikalischen Ausdruck, Religion, Minderheitenfragen,
Geschlechterfragen, Nationalismus, Konflikten und dem Einfluß
der Globalisierung" herstellen sollen - also die Musik zum
Vorwand nehmen, um Gesellschaftspolitik nach westlichem
Verständnis zu betreiben. In einem Symposium (6.-14. Oktober)
offeriert die Böll-Stiftung dem Libanon anschließend vier
Kant'sche Weltfragen [6], die von der Relativität menschlicher
Erkenntnisfähigkeit handeln ("Was kann ich wissen?") - ein
weiterer Versuch politischen Kulturkampfes gegen muslimische
Traditionszusammenhänge, deren Gewissheiten als beschränkt
und überholt definiert werden. Sponsoren sind zwei deutsche
Firmen: Siemens und das Bauunternehmen Züblin/Beirut Office.

Hiwar

Während sich die übrigen deutschen Parteistiftungen auf direkte
Einflussnahmen im Milieu ausländischer Entscheidungsträger
konzentrieren, wird dem weltweit tätigen Böll-Unternehmen die
ideelle Arbeit an der Kulturfront überlassen. Damit wiederholt die
Stiftung Praktiken aus der Zeit des Systemkampfes, als ähnliche
Vorgängerorganisationen ebenfalls mit Propagandaaktivitäten
für "westliche Werte" beschäftigt waren. Dazu wurden
arabischsprachige Zeitungen und Zeitschriften gegründet (so
das Printprodukt "Hiwar"), die sich in den 1960er Jahren für die
Autonomie der Kunst einsetzten ("gegen Zensur") und über die
Relativität menschlicher Erkenntnisfähigkeit Gedanken machten.
Finanziers waren ausländische Stiftungen (dummy foundations),
die das Geld westlicher Geheimdienste verwalteten.[7]

[1] Cicil Violence and War Memories. Here and Elsewhere...
UMAM and DR Graffitti Exhibition, September 2005
[2] Arnold-Bergstraesser-Institut (ABI). Selbstdarstellung;
September 2005
[3], [4] Critical Critics and the Idea of Democracy; qantara.de
September 2005
[5] Heinrich-Böll-Foundation Beirut: Freedom of Expression in
Music, 6-8 October 2005
[6] Was ist der Mensch? Was darf ich hoffen? Was soll ich tun?
Was kann ich wissen?
[7] Frances Stonor Saunders: Who paid the piper? London, 1999
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Beitrag von Wever »

US Uses Israeli Ammunition in Iraq, Afghanistan: Report

CAIRO, September 25, 2005 (IslamOnline.net) – The United
States is buying Israeli ammunitions to make up for shortage
due to Iraq and Afghanistan wars, with an estimated 250,000
bullets for every fighter killed, a leading British daily reported on
Sunday, September 25.
"A government report says that US forces are now using 1.8
billion rounds of small-arms ammunition a year. The total has
more than doubled in five years, largely as a result of the wars in
Afghanistan and Iraq, as well as changes in military doctrine,"
said The Independent.
The General Accounting Office (GAO) said that the three
government-owned, contractor-operated plants that produce
small- and medium-caliber ammunition as well as commercial
producers within the national technology and industrial base can
not meet the increasing US army demands.
"As a result, the Department of Defense had to rely at least in
part on foreign commercial producers to meet its small-caliber
ammunition needs," it said.
This includes the Israel Military Industries, an Israeli ammunition
manufacturer linked to the Israeli government, which produces
the bulk of weapons and ordnance for the Israeli army.
Kathy Kelly, a spokeswoman for the peace group Voices in the
Wilderness, said US President George Bush should learn from
Israel's experience of "occupying the Palestinians" rather than
buying its ammunition.

The Independent Report in Full:
http://news.independent.co.uk/world/ame ... 314944.ece
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter
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Beitrag von Wever »

Nomen ist eben doch omen...

Rumsfeld: Dieser Name bedeutete ursprünglich "Räum das Feld ab"
von Hans Marcus Thomsen

Der Familienname des hochgeschätzten Schriftstellers Peter Rühmkorf hat mit Ruhm und Rühmen nichts zu tun. Im Gegenteil. Sein namengebender Vorfahr war ein Wegelagerer und Räuber: Räumdenkorb (aus) war sein ursprünglicher Name (viele Namen aus diesem Bereich sind sogenannte Satznamen: Namen, die aus einem ganzen Satz bestehen). Die Namen Rühmekorb und Rühmkorb lassen ihren Ursprung besser erkennen. Vergleichsweise harmlos waren die Räumschüssel, die durch ihren ungeheuren Appetit auffielen. Sie gibt es in vielerlei Gestalt, etwa auch als Ruhmschüssel (370mal) und sogar als Reimschüssel (250mal). Die meisten Räumkasten haben sich in unauffälligere Riemekasten (200mal) verwandelt, während die Rumsfeld (namengebende Vorfahren auch des heutigen US-Verteidigungsministers: Räum das Feld (ab) und, noch schlimmer, die Ru(h)mland) alles mitgehen ließen, was nicht niet- und nagelfest war.


Das ausgehende Mittelalter, in dem die meisten unserer Familiennamen entstanden, war eine Zeit, in der Altes und Gewohntes zerbrach und viele Menschen entwurzelt wurden. Unter anderem hatte eine große Agrarkrise zur Folge, daß etwa 45 000 "Wüstungen" entstanden, aufgelassene Ortschaften. Wohin gingen, wo blieben deren Bewohner? Aus Urkunden wissen wir von unzähligen "Urfehden". Wohin gingen die Leute, die wegen einer Untat schwören mußten, nie wieder in ihre Heimat zurückzukehren? Sie waren "unterwegs", auf der Suche nach Land, Arbeit und Glück, ständig von Hunger, Durst und Kälte geplagt. Kein Wunder, daß sie einer gewissen Gleichgültigkeit gegen das Eigentum gesicherter Bürger zumindest verdächtig waren. Da gibt es die Greifzu (400mal), die Schnappauf (800mal) und die Klaubauf, die Griepentrog (Greifindentrog, 400mal) und vor allem die Zuckmantel, niederdeutsch Tückmantel (240mal), die es auf einen warmen Mantel abgesehen haben (zucken = mittelhochdeutsch rauben, stehlen). Die Zuckriegel dagegen sind zu harmlosen Zuchtriegel oder gar Zuckerriedel geworden. Ebenso harmlos klingen heute die Deigendesch. Die Deigentasch erinnern noch eher daran, daß sie einmal Steigindietaschen hießen, also Taschendiebe waren. Geradezu bekennerhaft kommen dagegen die Taschenbrecker daher und die Kluvetasch. Die Ruckriegel (400mal), die Rückriegel und die Klinkauf aber wußten, wie man sich ungebeten Einlaß verschafft. Die Nimmesgern (150mal) und Nimsgarn jedoch waren wohl eher harmlose Schnorrer.


Artikel erschienen am Fr, 30. September 2005 (Die Welt)
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Beitrag von Wever »

apa
22.10.2005

Kronzeuge ist verurteilter Betrüger

Ist Mehlis einem notorischen Schwindler aufgesessen?



Ein zentraler Zeuge, auf den der UN-Sonderermittler Detlev
Mehlis seinen Bericht zur Ermordung des libanesischen
Spitzenpolitikers Rafik Hariri gestützt habe, sei ein mehrfach
verurteilter Betrüger, schreibt das deutsche Nachrichtenmagazin
"Der Spiegel" laut einer Vorausmeldung in seiner am Montag
erscheinenden Ausgabe. Der angebliche syrische
Geheimdienstmann Zouheir Mohammad Assediq (Suheir
al-Sadik) (42), auf dessen Aussagen wesentliche Teile der
Ermittlungen der UN-Untersuchungskommission zurückgingen,
sei in der Vergangenheit unter anderem wegen Veruntreuung
von Geldern und Betrugs verurteilt worden.

Zeuge habe nachweisbar gelogen

Auch in der UN-Kommission selbst, die den Mord an dem
libanesischen Ex-Premier untersucht, bestünden Zweifel an der
Glaubwürdigkeit des syrischen Zeugen. Dieser habe
nachweisbar gelogen, heiße es in UNO-Kreisen, schreibt "Der
Spiegel". So habe er zuerst behauptet, Beirut einen Monat vor
der Tat verlassen zu haben. Ende September habe er dann
eingeräumt, an der Ausführung des Attentats beteiligt gewesen
zu sein. Offenbar habe der Mann für seine Aussage von dritter
Seite Geld erhalten. Nach Angaben seiner Brüder habe sich
Sadik im Spätsommer aus Paris gemeldet und gesagt: "Ich bin
jetzt Millionär."

Kontakt zu Mehlis durch Regimegegner

Genährt wird die Skepsis laut "Spiegel" auch dadurch, dass der
Kontakt zu Mehlis über den syrischen Dissidenten Rifaat Assad
hergestellt worden sei, einen Onkel des Präsidenten Bashar
Assad, der das Baath-Regime in Damaskus bekämpft. Der
Bruder des verstorbenen Staatschefs Hafez Assad und
ehemalige Vizepräsident war nach einem Umsturzversuch
verbannt worden. Sadik will seine Wohnung in einem Beiruter
Vorort für mehrere Vorbereitungstreffen zur Verfügung gestellt
haben, an denen syrische Geheimdienstoffiziere teilgenommen
hätten.

Sadik selbst will für den syrischen Nachrichtendienst
Informationen in libanesischen Palästinenserlagern gesammelt
haben. Die syrische Regierung hat bereits vor Wochen ein
Dossier mit belastenden Unterlagen über Sadik verschiedenen
westlichen Regierungen zur Verfügung gestellt. Damit soll
bewiesen werden, dass Mehlis einem notorischen Schwindler
aufgesessen ist, heißt es in dem "Spiegel"-Bericht.
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter
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Beitrag von Wever »

junge Welt vom 09.11.2005
Ausland

Verbrannt mit weißem Phosphor

Italienisches Fernsehen: USA setzten im irakischen Falludscha
Chemiewaffen ein. Washington drängt auf Verlängerung des
Besatzungsmandats


Rüdiger Göbel

Die US-Truppen im Irak haben bei den Angriffen auf Falludscha
im November vergangenen Jahres Chemiewaffen eingesetzt.
Wiederholt hatte junge Welt über entsprechende
Anschuldigungen gegen die US-Armee berichtet (zuletzt am
7.11.2005). Am Dienstag bestätigten mehrere britische und
italienische Zeitungen entsprechende Meldungen. Und der
Satellitensender »RAI News 24« strahlte in dem gut
20minütigen Dokumentarfilm »Falludscha, das verheimlichte
Massaker« Videomaterial und schockierende Bilder über die
Auswirkungen des Einsatzes von weißem Phosphor und der
Napalm-ähnlichen Brandbomben MK77 in der westirakischen
Stadt aus. Zu sehen waren unter anderem verbrannte Körper
von irakischen Zivilisten, die durch den massiven Einsatz von
Phosphor getötet worden sein sollen.
Interviewte US-Soldaten bestätigten die Verwendung der
völkerrechtlich verbotenen Waffen. Exmarineinfanterist Jeff
Englehart etwa erklärte: »Ich erhielt den Befehl, vorsichtig zu
sein, weil wir in Falludscha weißen Phosphor einsetzen wollten.
Im Militärslang nennen wir das Zeug ›Willy Pete‹. Beim Kontakt
mit Phosphor verbrennt der Körper bis auf die Knochen. Ich
habe verbrannte Frauen und Kinder gesehen.« Die US-Armee
und die Regierung in Washington hatten Berichte über den
Einsatz derartiger Massenvernichtungswaffen in der
Vergangenheit stets dementiert.

Neben amerikanischen Irak-Kriegsveteranen kamen in der
Dokumentation auch mehrere Einwohner von Falludscha zu
Wort, die den Einsatz chemischer Waffen bei der Belagerung
und Bombardierung vor zwölf Monaten beobachtet haben.
Demnach sei ein »wahrer Feuerregen« über der Stadt
niedergegangen. Einwohner, die mit der »leuchtenden
Substanz« in Berührung gekommen seien, seien verbrannt.
»Wir haben Menschen mit bizarren Verletzungen gesehen – ihre
Körper waren verbrannt, aber ihre Kleidung intakt«, erklärte der
Biologe Mohamad Tariq Al Deradschi.

Der Gebrauch von Napalm und anderen Brandwaffen gegen die
Zivilbevölkerung wurde durch eine UN-Konvention 1980
verboten. Weißer Phosphor entzündet sich am Sauerstoff der
Luft und läßt sich auch nicht mit Wasser löschen. Brandbomben
sind chemische Waffen und zählen damit zu den
Massenvernichtungswaffen. US-Präsident George W. Bush hatte
den völkerrechtswidrigen Krieg gegen den Irak mit der Lüge
begründet, Saddam Hussein besitze
Massenvernichtungswaffen und drohe, diese auch einzusetzen.

Beim UN-Sicherheitsrat in New York drängte die US-Führung
unterdessen am Dienstag auf eine zwölfmonatige Verlängerung
des Besatzungsmandats im Irak bis Ende 2006. Er gehe davon
aus, daß der von den USA, Großbritannien, Dänemark und
Rumänien eingebrachte Resolutionsentwurf verabschiedet
werde, sagte der amerikanische UN-Botschafter John Bolton der
Washington Post (Dienstagausgabe). Die Nachrichtenagentur
AFP schrieb dazu gestern allen Ernstes: »Mit der Verlängerung
des Mandats bis Dezember 2006 wollen die USA der aus der
Wahl am 15. Dezember hervorgehenden irakischen Regierung
ersparen, daß sie selbst über die Präsenz ausländischer
Truppen entscheiden muß. Außerdem befürchtet Washington
harte Auseinandersetzungen im UN-Sicherheitsrat, sollte er
schon kurz nach dem Antritt der irakischen Regierung über den
Truppeneinsatz entscheiden müssen.«

* Link zum RAI-Film im Internet:
www.informationclearinghouse.info/article10907.htm
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Beitrag von Wever »

Cihan News Agency
01.12.2005

Private Israeli military firms train northern Iraqi peshmergas

TEL AVIV
Private Israeli military firms have been training Northern Iraqi
Kurdish peshmergas in the establishment of military units,
leading Israeli daily Yedioth Ahronot reports on Thursday.

The Israeli newspaper reported that dozens of Israelis
specialized in elite military combat training were employed by
private Israeli companies in northern Iraq to train Kurds in the
establishment of elite anti-terror units.

Any report of an Israeli presence in northern Iraq causes worry
among the regional countries including Iran, Syrian and even
Turkey, which is seen as a close ally of the Jewish state.

Last year, Turkey had issued a strong warning to the Israeli
authorities following the news that Israeli military units were
training Iraqi Kurds. Israel later denied the reports.

Ankara, Teheran and Damascus have long been concerned that
self-rule for the Kurds of northern Iraq could fuel secessionist
violence and separatism among their own Kurdish populations.
The three countries consider any Kurdish state in the region as a
huge threat to their security.

Yedioth Ahronot specifically named Motorola Israel and
Magalcom Communications and Computers as two companies
contracted with the local the Kurdish government to train Kurdish
security forces and provide them with advanced equipment.

The same daily said that tons of Israeli made equipment,
including motorcycles, tractors, sniffer dogs, systems to upgrade
Kalashnikov rifles, and bulletproof vests, have been shipped to a
secret training camp in Iraq's northern region.

The Israeli instructors entered Iraq through Turkey using their
Israeli passports, undercover as agriculture experts and
infrastructure engineers, the Israeli daily added.
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter
Antworten

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