SP-D-Caenju

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Wever
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SP-D-Caenju

Beitrag von Wever »

Caenju - SP-Wehrmacht für RWM 6.3
Karte: 128x128, Sommer-Szenario
Ersteller: General von Manstein

Allgemeines
Fast auf den Tag vor 59 Jahren fanden im Rahmen der alliierten Durchbruchskämpfe die Gefechte um Caen statt. Die deutschen Verteidiger waren stärkemäßig zu diesem Zeitpunkt schon gewaltig zusammengeschrumpft. Divisionen hatten gerade noch die Stärke einer "Kampfgruppe". Es gab Bataillone, deren "stärkste" Waffe zu jenem Zeitpunkt gerade noch in Panzerfäusten bestand. Im Raum Caen griffen drei alliierte Divisionen, verstärkt durch Panzerbrigaden eine auf vier schwer angeschlagene Bataillone reduzierte deutsche Division an.

John S. Wood, ein kluger amerikanischer Panzersoldat, der mit der 4. US-Panzerdivision den Durchbruch bei Avranches durchgeführt hatte, erklärte nach dem Kriege frustriert, was auch auf deutscher Seite geurteilt wurde: die Alliierten gingen hier vor mit den "Methoden von 1918". "Bei unseren Spitzen", so Wood, "bestand keine Konzeption weitreichender Panzeroperationen oder der nachschubmäßigen Versorgung solcher Vorstöße."

So kam es, wie es kommen mußte: der hochtrabende Plan des Bürogenerals Montgomery, mit der "Operation Goodwood" auf die Schnelle den deutschen Zusammenbruch zu erreichen, endete kläglich. Der US-General Patton war so enttäuscht über die schwache Leistung des britisch-kanadischen linken Flügels, deren Operation schon kurz hinter Caen zum Stehen kam, daß er verkündete: "Lassen Sie mich nach Falaise gehen, und wir werden die Briten in einem neuen Dünkirchen ins Meer zurückwerfen."

Auf alliierter Seite begann der Großangriff auf Caen mit dem Angriff von 500 Lancaster- und Halifax-Bombern, die 2.500 t Bomben über den Nordrand von Caen abwarfen. Da die Deutschen überhaupt nicht in der Stadt waren gab es keine militärischen Ausfälle. Gefürchteter waren die permanenten Angriffe der JaBos, die jede Bewegung verunmöglichten. Nicht zu vergessen die wandelnde Feuerwalze a la 1. Weltkrieg, welche von den 38- und 40cm-Granaten der alliierten Schlachtschiffe gelenkt wurde. Im direkten Gefecht fürchteten die Deutschen besonders die kleinen Flammenwerfer-Panzer, da diese Bren-Carrier prinzipiell im Schutz der Sherman-Panzer operierten und so kaum zu bekämpfen waren.

Auf deutscher Seite gab es ausrüstungsmäßig nichts Großartiges mehr zu vermelden. Die einzige Abwehrmöglichkeit bestand in der Zusammenfassung aller schwerer Waffen, also der Artillerie und der 7. Werferbrigade. Panzerbrechende Waffen konnte man an einer Hand abzählen, Panzer selbst waren auch nicht eben zahlreich, so daß z.B. die Verstärkung um die PzKp v.Ribbentrop mit 15 PzV den Soldaten wie Weihnachten erschien.

Map
Die kleine Karte ist im Prinzip gut aufgeteilt. man sieht den unteren Teil von Caen, der von einem kleinen Teil des nördlichen Stadtteils durch die Orne getrennt ist. Leider hat den Ersteller offenbar irgendwann die Lust an gestalterischen Details verlassen, so daß das rechte Drittel der Karte doch über Gebühr nackt erscheint. Das wirkt sich auch im Spiel aus. Eine Raffinerieanlage ist durch eine einfache Mauer gewaltigen Ausmaßes umgeben, welche so gescriptet wurde, daß Panzer sie brav umfahren... Die anderen zwei Drittel der Karte, ein Erstlingswerk, sind jedoch überaus ansprechend gestaltet. Da darf man sich auf Künftiges aus dem Hause v.Manstein freuen!

Mission
Hier ist die Lage so, daß die Deutschen aus Caen geworfen sind, und nun südlich der Stadt ihre Linie zunächst behaupten, und dann Caen wiedererobern sollen. Zwar wird man vor schweren Luftangriffen gewarnt, aber hiervon ist leider nur zu Beginn der Mission etwas zu sehen. Das komplette Feindscript ist in der Anlage gut überdacht, aber leider viel zu verhalten. Im Westen bewegt sich der Gegner so gut wie überhaupt nicht. Und seine Vorstöße sind nie eine wirkliche Bedrohung. Ein Vorstoß von zwei Punkten, wie er sich wegen der Überschaubarkeit gerade bei einer kleinen Karte anbieten würde, ist mir auch nicht aufgefallen. Die Einheitenzusammenstellung zeigt ein für eine Erstlingsmission gutes Händchen. Unerfreulich war neben dem oben erwähnten "unkaputtbaren Mäuerchen" eigentlich nur, daß der deutsche Nachschub - wenn man nicht blitzschnell eingreift - mit einem Affenzahn in sein Verderben rast.

Fazit
Hätte den Mapper nicht scheinbar im letzten Drittel der Map die Ausdauer verlassen, wäre die Karte ein erstaunliches Erstlingswerk geworden. So bleibt als Bewertung für die
Map: 6

Beim Script sieht es ähnlich aus. Was geboten wird zeigt, daß man sich auf Künftiges von Manstein freuen darf. Aber konkret ist das Feindverhalten leicht abzuschätzen. Daher ebenfalls für das
Script: 6

Ein Update wäre sehr erfreulich: Das rechte Drittel der Map sollte feiner gezeichnet werden, und besonders die "unkaputtbare Mauer" ersetzt werden. Dann kann sich auch in diesem Raum Interessantes entwickeln. Ein paar Jabo's die regelmäßig unterwegs sind, würden die Sache ebenfalls spannender gestalten. Wenn dann noch das Feindverhalten insgesamt weniger verhalten gescriptet wird, liegt eine spannende 128er SP-Mission vor. Auf jeden Fall ist hier das Erstlingswerk eines vielversprechenden SuStlers zu betrachten.
Zuletzt geändert von Wever am 10.07.2003, 14:12, insgesamt 1-mal geändert.
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter
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Prima

Beitrag von -=Slyder=- »

Hi Wever,

Gratulation, aufregend geschrieben, deine Bewertung der Map. Die Hinführung zur Map hatten wir so sonst nie. Gute Idee. :wink:

So wie du im Augenblick schreibst, werde ich mir die Map downloaden. Mal anschauen was Mahnstein abgeliefert hat.

8)
.:SLYDER:.

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[stg]Kubana
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Beitrag von [stg]Kubana »

auch ein dickes lob von mir hat spaß gemacht die bewertung zu lesen....

weiter so !

gruß Kubana
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Predator
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bewr

Beitrag von Predator »

Hi,
yo die Bewertung ist ganz ordentlich!!!!!

MfG
Predator
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