Rum- Panzerjäger "Tacam"

Hier wird über alles diskutiert das in die Zeit des 2. Weltkriegs fällt.
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Rum- Panzerjäger "Tacam"

Beitrag von Schlavmutz »

Hier folgt in Kürze ein Bericht zu den rumänischen Panzerjägern Tacam T 60 und Tacam R-2


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Als kleinen Vorgeschmack

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Tacam T 60

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Tacam R-2 (Risszeichnung)
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Beitrag von Sniper »

nur so, aber echt ein gresslilches teil...
wie sehen denn die werte, sprich geschw. geschoss etc aus???

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Beitrag von Schlavmutz »

Hi Sniper,

schon mal vorab die Information zur Hauptbewaffnung. Die ersten Fahrzeuge waren mit erbeuteten russischen 7,62 cm Feldgeschützen des Typs F-22 ausgestattet. Die späteren Fahrzeuge hatten dann die bekannte russische ZIS-3 Panzerabwehrgeschütze mit demselben Kaliber. Diese konnte es mit allen T-34 und KV I aufnehmen. Probleme hatte sie nur mit der Frontpanzerung der späteren "Stalins".
Alle rumänischen TACAMs waren Umbauten vorhandener Fahrzeuge. Sie wurden von den Deutschen auch "Rumänischer Marder" genannt und dies zeigt, welche Achtung die deutschen Soldaten diesen zur Panzerabwehr sehr nützlichen Kampfgeräten entgegen gebracht haben. :wink:

Grüsse
Zuletzt geändert von Schlavmutz am 02.12.2004, 16:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Sniper »

vielen dank für die infos schlavmutz...
machst du etwa immer eine reise in die vergangenheit oder wat...
hast du mal den bauplan für eine solche maschiene...? :D
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Beitrag von Schlavmutz »

Hi Sniper,

der WK II hat nun mal in der Vergangenheit stattgefunden und manchmal muss man sich auch in die Vergangenheit "hineinversetzen" um bestimmte Vorgänge wirklich verstehen zu können. Hier meine ich z.B. die Notlage in der sich Rumänien befand, als es in den wider Erwarten langen Kampf mit der UdSSR hinein geschlittert ist. Es musste unter allen Umständen schnell ein Gegenmittel gegen die in immer größeren Anzahl der russ. Panzer gefunden werden. Da der deutsche Verbündete selbst kaum was entbehren konnte, musste aus dem vorhandenen /erbeuteten Material schnellstmöglich improvisiert werden. Daher auch der "greuliche Anblick" solchermaßen entstandenen Umbauten. Zu den Bauplänen. Bisher sind mir keine bekannt, weil im Prinzip beinahe jedes Original sich vom anderen unterschied. Man hat genommen was gerade da war. Wenn Du selbst ein Modell davon erstellen willst, musst Du in der Regel auf andere Bausätze zugreifen (z.B für den Tacam T 60 auf das Fahrgestell des russischen T-60). Aber jetzt habe schon einiges von meinem Bericht vorweggenommen. :?

Grüsse :wink:

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Hier ein kleiner Vorgeschmack auf einen solchen Umbau von Steve Zaloga.
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Beitrag von Sniper »

wuff :shock:
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Beitrag von [GDC] Helmut »

Was mir einst zu Ohren kam, ist, dass der Hetzer eine Grundidee der Rumänen war und dass man selbst erste Entwicklungen begonnen hat, ehe die Deutschen sich da ran gemacht haben. :shock: :!:

Gruß, Helmut87 :wink:
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Wever
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Beitrag von Wever »

Hm, das klingt interessant, aber davon habe ich noch nie gehört.

M.W. handelte es sich bei dem HETZER ebenso wie beim Marder um eine Umwandlung des Pz38(t). Im Falle des Hetzers war die Grundlage eine Veranlassung Guderians (nachdem er Generalinspekteur der Panzertruppen geworden war).

Der Hetzer war als eine "Taschenausgabe" des Jagdpanthers (ebenso wirkungsvoll, aber dreimal leichter) so erfolgreich, daß er z.B. bei der Schweizerischen Armee noch bis in die 60er Jahre hinein Verwendung fand. Viele Konstruktionsmerkmale wurden übrigens beim Bau des "Jagdpanzer Kanone" der Bundeswehr verwendet. (Einzige Schwäche des Hetzer war die erhebliche Enge des Kampfraumes.)
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Beitrag von [GDC] Helmut »

Ich werde mich da noch mal genauer erkundigen. Was mir noch bekannt ist, ist dass die Panther bei der rumänischen Armee noch weit bis in die 50er Jahre verwendet wurden, obwohl Rumänien unter sowjetischer Verwaltung war. Da wussten die Russen wohl immer noch, wer das bessere Zeug baute... :twisted:

Gruß, Helmut87 :wink:
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Beitrag von Schlavmutz »

Die rumänischen Armeen, die im Russlandfeldzug auf der Seite Deutschlands kämpften, waren sehr schlecht ausgerüstet. Während des ersten Jahres des Unternehmens „Barbarossa“, war der tschechische Panzerkampfwagen R-2 das Rückgrat der rumänischen gepanzerten Abteilungen. Der R-2 war nichts anderes als die Exportversion des LT vz. 35 Skoda, besser bekannt unter seiner deutschen Bezeichnung „Panzerkampfwagen 35(t)“.
Dieser Kampfpanzer, der von den Deutschen noch in größerer Anzahl im Frankreichfeldzug verwendet wurde, war in Rußland wegen seines leichten Aufbaus und den Problemen bei kaltem Wetter (Einfrieren de Druckluftdüsen) von sehr begrenztem Wert. Die Deutschen gaben daher viele von ihren noch funktionsfähigen Pz 35(t) an ihre rumänischen Verbündeten ab, damit die Rumänien ihre eigenen Bestände an R-2 auffüllen konnten. Während der russischen Offensive bei Stalingrad, verloren die rumänischen Einheiten fast alle ihre gepanzerten Fahrzeuge.
Während des darauf erforderlichen Neuaufbaus der rumänischen Panzerabteilungen, gab es keine Möglichkeit die verbliebenen R-2 durch bessere Kampfpanzer zu ersetzen. Die Deutschen konnten keine neueren Panzerfahrzeuge liefern, da sie alle Produktionskapazitäten für ihre eigenen Einheiten (u.a. für die Offensive bei Kursk) benötigten. Man erkannte jedoch in Rumänien die Möglichkeit, aus dem vorhandenen und erbeutetem Material schnell schlagkräftige Fahrzeuge produzieren zu können, die es mit den sowjetischen T-34 aufnehmen konnten. Mehr oder weniger beschädigte ehemals russische Panzer der Typen T-26 und T-60 standen nach dem schnellen Vormarsch im Verbund mit den deutschen Einheiten in größerer Anzahl (Ende 1942: 175 Panzer) zur Verfügung. Es lag nahe, die Fahrgestelle dieser Panzer mit den ebenfalls erbeuteten sowjetischen 76.2mm F-22 M1939 (38 Exemplare) bzw. Zis-3 M1942 Kanonen (154 Exemplare) zu kombinieren. Für den Umbau zur Selbstfahrlafette wurden schließlich die Fahrgestelle des T-60 gewählt. Das Ergebnis war der rumänische Panzerjäger TACAM T60.

>Panzerjäger TACAM T 60<


(TACAM = Tun Anticar Cu Afet Mobil = Mobile-Anti-Tank-Kanone)

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Der Umbau wurde von Oberstleutnant Constantin Ghiulai konzipiert. Das Projekt wurde akzeptiert und das benötigte Material für den Umbau sofort freigegeben. Zunächst wurden 23 T-60 im Leonida-Werk in Bukarest für den Umbau vorgesehen. Für den Aufbau auf die Fahrgestelle wurden die 15 mm-Panzerplatten der russischen BT-7 verwendet, die noch in großer Anzahl auf den alten Schlachtfeldern herumstanden. Der Prototyp wurde am 12. Januar 1943 fertiggestellt und ging zusammen mit elf weiteren Fahrzeugen zur Truppenerprobung.
Ende Juni 1943 kamen 17 TACAMs T 60 zum 1. Rumänischen Panzerregiment (61. Panzerjägerkompanie). Weitere 17 TACAMs wurden bis zum Jahresende 1943 fertig gestellt und dem 2. Rumänischen Panzerregiment (62. Panzerjägerkompanie) zugeführt.

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Der Einsatz erfolgte in Bessarabien und Moldavien von Februar bis August 1944. Die überlebenden TACAMs T 60 wurden im Oktober 1944 von den Sowjets als sowjetisches Eigentum beschlagnahmt, da sie ja aus ehemals sowjetischem Gerät „zusammengebaut“ waren.

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Bewaffnung: 1 x 76.2 mm F-22/L 51 Kanone und 1 MG 7,92 mm
Anzahl der Granaten: 44

Besatzung: 3

Panzerung Aufbau (max.): 15 - 25 mm

Geschwindigkeit (max.): 40 km/h auf der Straße und 20 Km/h im Gelände
Grabenüberschreitfähigkeit: 1,30 m

Länge ohne Kanone: 4,24 m

Breite: 2,35 m

Höhe: 1,75 m

Gewicht: 9 t
Motor: 6-Zylinder GAZ 202 mit 80 PS bei 3500 U/min
Reichweite: 200 km (Straße) / 150 km (Gelände)
Stückzahl: 35



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Vom Kampfwert entsprachen dies Fahrzeuge dem deutschen Marder II bzw. den frühen Marder III auf Basis des PzKw II bzw des PzKw 38 (t).





So viel zum TACAM T 60. Der Bericht zum TACAM R-2 folgt in Kürze.
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Beitrag von Schlavmutz »

Helmut87 hat geschrieben:Ich werde mich da noch mal genauer erkundigen. Was mir noch bekannt ist, ist dass die Panther bei der rumänischen Armee noch weit bis in die 50er Jahre verwendet wurden, obwohl Rumänien unter sowjetischer Verwaltung war. Da wussten die Russen wohl immer noch, wer das bessere Zeug baute... :twisted:

Gruß, Helmut87 :wink:

Hi Helmut87,

bisher konnte ich keinen Hinweis finden, dass der Hetzer auf eine rumänische Entwicklung zurückzuführen ist. Alle Hinweise in den mir zur Verfügung stehenden Quellen deuten - wie Wever bereits dargelegt hat - darauf hin, dass Generaloberst Guderian mit die treibende Kraft für den Hetzer war, obgleich er eigentlich gegen "turmlose" Panzer war.
Ich schau mal, ob ich noch weitere Angaben dazu finden kann.

Gruß :)
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Beitrag von Schlavmutz »

Hinweis: Dieses post vom 08.12.2004 wurde durch einen "editfehler" meinerseits mit neuem Datum versehen :oops: :oops:

Helmut87 hat geschrieben: Was mir einst zu Ohren kam, ist, dass der Hetzer eine Grundidee der Rumänen war und dass man selbst erste Entwicklungen begonnen hat, ehe die Deutschen sich da ran gemacht haben. Gruß, Helmut87

Hi Helmut87,

ich habe alle mir zur Verfügung stehenden Quellen durchgeforstet, aber keinen Hinweis darauf gefunden, dass der Hetzer auf eine rumänische Idee zurückging .

Aber nun "back to the roots", d.h. wieder zum thread. Mein Bericht zum TACAM R-2 ist beinahe fertig und kommt in Kürze.
Zuletzt geändert von Schlavmutz am 01.02.2005, 20:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Schlavmutz »

Hier nun die Ergänzung zu den TACAMs:



>Panzerjäger TACAM R-2<

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Bilder 1, 3 u. 4 zeigen den TACAM R-2; Bild 2 den Kampfpanzer R-2

Rumänische Bezeichnung: „Bottichautopropulsatcuafetmobil TACAM R-2“
(TACAM = Tun Anticar Cu Afet Mobil = Mobile-Anti-Tank-Kanone)

Wie bereits schon erwähnt, waren die rumänischen Armeen, die im Russlandfeldzug auf der Seite Deutschlands kämpften, sehr schlecht ausgerüstet. Das kampfkräftigste Fahrzeug auf rumänischer Seite war die Exportversion des tschechischen Panzerkampfwagen LT vz. 35 Skoda (in Rumänien als „R-2“ bezeichnet, hierzulande besser bekannt unter seiner deutschen Bezeichnung „Panzerkampfwagen 35(t)“. Konnten diese Panzer noch gegen die auf sowjetischer Seite eingesetzten Panzer des Typs T-26 gut bestehen, offenbarten die ersten Begegnungen mit den kampfkräftigen T-34 schonungslos die Hauptschwächen dieser rumänischen Panzer: Die Panzerung bot keinen wirklichen Schutz gegen die 7,62 cm Kanone mit der die sowjetischen Panzer (T-34, KV-1) ausgerüstet waren und, die eigene 3,7 cm Kanone war mit der gegnerischen Panzerung hoffnungslos überfordert. Der Untergang der rum. gepanzerten Verbände im Vorfeld der Schlacht um Stalingrad war die logische Folge.

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Hier ein rumänischer "Überlebender" (heute Museumspanzer in Bukarest)

Nachdem bereits die Entscheidung zum Umbau der erbeuteten T-26 in „TACAM T 60“ gefallen war, war der nächste Schritt, die vorhandenen Restbestände an eigenen Panzern durch den Umbau kampfkräftiger zu machen, nicht weit. Vorgesehen war der Einbau erbeuteter sowjetischer 7,62 cm Kanonen in die R-2 Kampfpanzer. Das Projekt wurde im Dezember 1942 in Angriff genommen. Damit war auch schon entschieden, dass aus den Kampfpanzern Selbstfahrlafetten wurden (ein Einbau der großen Kanone in einen Drehturm auf diesem Fahrgestell war unmöglich). Konzipiert wurde der Umbau wiederum von Oberstleutnant Constantin Ghiulai. Der Prototyp wurde im Zeitraum von Juli bis September 1943 aufgebaut und wurde ab 24. Oktober 1943 auf dem Übungsgelände bei Suditi ausgiebig erprobt. Diese Erprobung fiel zufriedenstellend aus und so wurde am 12. Februar 1944 eine Serie von 40 Fahrzeugen für den Umbau freigegeben. Während der Prototyp noch mit der sowjetischen F-22 Kanone ausgestattet war, wurden die Serienmodelle mit der effektiveren sowjetischen ZIS-3 ausgerüstet. Der alte Drehturm wurde bei den Panzern entfernt und an dessen Stelle ein oben und hinten offener „Überbau“ montiert. Das Material hierfür stammte wiederum aus erbeuteten sowjetischen Panzern. Wegen technischer Schwierigkeiten wurden vom Serienmodell anstatt der vorgesehen Stückzahl nur 20 Fahrzeuge bis Juni 1944 bei Leonida & Co in Bukarest „hergestellt“. Die umgebauten Fahrzeuge wurden im Juli 1944 dem 1. rumänischen Panzerregiment zugeteilt.
Nachdem ersichtlich war, dass die erbeutete sowjetische Munition keinesfalls mehr lange ausreichen würde und weil die Mittelmächte keine eigene Produktionslinie für 7,62 cm Munition hatten, produzierte Rumänien unter der Bezeichnung „Constinescu“ eigene panzerbrechende Munition für die im Einsatz befindlichen sowjetischen Geschütze. Diese Munition reichte aus, die Frontpanzerung eines T-34/85 auf 600 m zu durchschlagen.
Es gab Pläne, diese Selbstfahrlafette mit der rum. 7,5 cm Kanone „Resita“ auszurüsten. Sogar der Einbau der deutschen 8,8 cm PAK 43 L/70 war trotz Bedenken hinsichtlich der beschränkten Tragfähigkeit des Fahrgestells angedacht. So weit ist es aber nicht mehr gekommen.
Zum Einsatz gegen sowjetische Panzer sind diese Selbstfahrlafetten jedoch nicht mehr gekommen, da Rumänien 1944 die Fronten wechselte. Allerdings kamen sie nach dem Frontwechsel noch gegen deutsche Einheiten zum Einsatz, waren aber den schweren deutschen Panzern gegenüber nicht besonders erfolgreich, so dass bis Anfang 1945 nur noch sechs Geschütze einsatzfähig blieben. Diese wurden dem 2. rumänischen Panzerregiment zugeteilt; diese Einheit kämpfte noch in der Slowakei und in Österreich. Das Ende des Krieges erlebte nur ein Fahrzeug. Dieses steht heute in einem rumänischen Museum in Bukarest.
Vom Aufbau war das Geschütz den deutschen Mardern sehr ähnlich. Auch vom Kampfwert entsprachen diese Selbstfahrlafetten in etwa dem deutschen Marder III auf Basis PzKw 38 (t), obwohl die schlechte Optik und das umständliche Handling des Geschützes einen erfolgreichen Einsatz erschwerte. Während die deutschen Marder die deutschen Kampfpanzer ergänzen sollten, mussten die TACAM R-2 die rumänischen Kampfpanzer ersetzen. Diese Rolle konnten sie jedoch nicht übernehmen. Sie blieben ein Notbehelf im Zeichen des verlorenen Krieges.



Technische Daten:

Bewaffnung: 1 x 76.2 mm Zis-3 M1942 (Prototyp noch mit der F-22 UWS)1 x 7,92 mm MG ZB-53

Anzahl der Granaten: 30 (21 HE und 9 AP)

Besatzung: 3

Geschwindigkeit (max.): 34 km/h auf der Straße und 15 km/h im Gelände

Grabenüberschreitfähigkeit: 2,00 m

Länge ohne Kanone: 5,00 m

Breite: 2,06 m

Höhe: 2,32 m

Gewicht: 11,5 t

Motor: Wassergekühlter 6-Zylinder Skoda T11, 8500 ccm mit 125 PS bei 1800 U/min

Reichweite: 190 km (Straße) und 130 km (Gelände)

Stückzahl: 40 bestellt / 1 Prototyp (1943) und 20 Exemplare (1944) geliefert

Produktion Februar 1944 bis Juni 1944









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Als Fazit ist festzuhalten, dass diese Selbstfahrlafetten zum Zeitpunkt der Einführung nicht mehr dem Stand der damaligen (Waffen-) Technik entsprochen haben (auf deutscher Seite kamen vergleichbare Fahrzeuge rund zwei Jahre eher zum Einsatz). Da war es wieder, das alte Problem der Mittelmächte--> "zu spät und zu wenige". :?
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