Panzer Turmblenden

Hier wird über alles diskutiert das in die Zeit des 2. Weltkriegs fällt.
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Kamui
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Panzer Turmblenden

Beitrag von Kamui »

Nochmal eine technische Frage.

Ein Panzer verfügt über eine Wanne und einen Turm. Zusätzlich zur Turm Frontpanzerung haben manche auch noch eine breite Kanonenblende.

Jetzt die Frage, die Panzerung der Blende kommt dann nochmal zur Turmfrontpanzerung hinzu, richtig?

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Der Tiger hat eine Turmfrontpanzerung von 100mm@80° und eine Blende mit nochmal 100mm. Würde heißen, der Turm des Tigers ist mit 200mm geschützt? :shock: Richtig oder Falsch?

Gruß
KBS Wenck
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Beitrag von KBS Wenck »

Moin Kamui,

Die Türme waren an der Frontseite nicht gepanzert - um die Kanone einbauen zu können. Dieses "Loch" wurde dann von der Kanonenblende abgedeckt, die dann auch beweglich war.


Gruss Wenck
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Funkspruch am 29.04.1945:

1. Wo Spitze Wenck ?
2. Wann tritt er an ?
Kamui
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Beitrag von Kamui »

Hallo Wenck,

danke für die Antwort. Selbige habe ich auch im CDV Board bekommen. Jetzt darf ich meine Enzyklopädie nochmal überarbeiten...

Aber was soll's, Hauptsache ist, es steht alles richtig drin.

Gruß, Kamui
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Schlavmutz
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Re: Panzer Turmblenden

Beitrag von Schlavmutz »

Kamui hat geschrieben: Der Tiger hat ........ eine Blende mit nochmal 100mm. Würde heißen, der Turm des Tigers ist mit 200mm geschützt?

......Jetzt darf ich meine Enzyklopädie nochmal überarbeiten...

Aber was soll's, Hauptsache ist, es steht alles richtig drin.....

Gruß
Hi Kamui,

die Nennstärke der Frontpanzerung des Tigerturms betrug meines Wissens 100 - 120 mm (an der Rohrblende waren es 120 mm). Der Turm war vorne "nur" durch diese Panzerung geschützt; von unten gesehen hatte der Turm demnach die Form eines leicht ovalen "U"; war also, wie es Wenck bereits gepostet hat, vorne "offen" (erforderlich zur beweglichen Lagerung der KWK). Diese an sich sehr empfindliche Stelle war deshalb mit der äußerst massiven Frontplatte geschützt. Es gibt Berichte und Bilder, die belegen, dass die Frontpanzerung des Tiger I auf normale Kampfentfernung nicht einmal von der 122 mm Kanone des IS II durchschlagen werden konnte. Die nur 100 - 120 mm waren also völlig "ausreichend".
Gruß
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Kamui
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Beitrag von Kamui »

Hallo Schlavmutz,

wenn man ganz genau sein wollte, müsste man auch noch die deutsche Oberflächenhärtung mit einrechnen, aber das wäre dann zu kompliziert. Ich gehe jetzt einfach mal von der Dicke und dem Neigungswinkel aus für meine Effektivstärken. Habe jetzt auch nochmal meine ganze Liste überarbeitet, damit auch wirklich alle Werte stimmen.

Gruß
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tom
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Beitrag von tom »

tom sagt:

:!:

Die Sache mit der Kanonenblende ist so nicht ganz richtig. Natürlich war in der Turmfront ein Loch für die Kanone, dieses war jedoch bei den meisten Typen von begrenzter Größe. Bei einigen Panzertypen überlappte die Kanonenblende zum Teil die Frontpanzerung, wodurch sich tatsächlich eine räumlich begrenzte Verstärkung der Panzerung durch Addition der Panzerstärken ergab. Andere Typen besaßen keine Kanonenblende vor der Turmpanzerung, sondern waren im Turm durch eine gebogene Panzerplatte oder eine Walze aus Panzerstahl geschützt, die natürlich auch die Turmfrontpanzerung teilweise verstärkte.


Die späteren Panzer III mit der 5 cm Kanone hatten eine so genannte Schottpanzerung, bei der vor der eigentlichen Kanonenblende noch ein Gestell mit einer zusätzlichen Panzerplatte montiert wurde.


Gruß

tom :wink:
Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Es erhebt sich nur die Frage, ob er immer nötig ist. Wehret den Anfängen!!!!!

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Kamui
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Beitrag von Kamui »

Hallo Tom,

danke auch dir für die Info. Im großen und ganzen lässt sich damit sagen, das man eigentlich überhaupt nichts mit Sicherheit sagen kann - dafür bräuchte man eigentlich schon die Blaupausen. Ich lass das jetzt aber mal so wie ich's berechnet habe.

Ciao
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