D Wolfgang Lüth

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mannix

D Wolfgang Lüth

Beitrag von mannix »

Wolfgang Lüth (* 15. Oktober 1913 in Riga; † 14. Mai 1945 in Flensburg) war ein U-Boot-Kommandant der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg.


Leben

Wolfang Lüth absolvierte das Naturwissenschaftliche Gymnasium, machte das Abitur und studierte am Herder-Institut in Riga drei Semester Rechtswissenschaften. Am 1. April 1933 trat er als Offiziersanwärter in die Reichsmarine ein. Er wurde am 1. Juni 1938 zum Oberleutnant zur See befördert.

Er fuhr auf verschiedenen Booten als 1. Wachoffizier und als stellvertretender Kommandant, bis er im Dezember 1939 Kommandant von U 9 wurde. Auf fünf Feindfahrten konnte er acht Schiffe mit 16.669 BRT versenken. Im Juni 1940 übernahm Lüth das Typ II D-Boot U 138, mit dem er bis zum 25. September 1940 im Nordatlantik operierte. Auf zwei Feindfahrten, mit zusammen 27 Seetagen, versenkte er fünf Schiffe mit 39.971 BRT und erhielt am 24. Oktober 1940 das Ritterkreuz. Danach erhielt Lüth das IX A Boot U 43. In der Zeit von November 1940 bis Februar 1942 konnte er im Nordatlantik, auf sechs Feindfahrten in 192 Seetagen, neun Schiffe mit 54.795 BRT versenken. Am 1. Januar 1941 wurde Lüth Kapitänleutnant.

Im Mai 1942 stellte Wolfgang Lüth mit U 181 eines der sog. Monsun Boote vom Typ IX D 2 in Dienst. Mit diesem Boot unternahm er zwei Feindfahrten mit insgesamt 333 Seetagen. Bei seiner ersten Fahrt, vom 12. September 1942 bis zum 18. Januar 1943, konnte Lüth im Südatlantik 12 Schiffe mit insgesamt 58.381 BRT versenken. Hierfür erhielt er am 17. November 1942 das Ritterkreuz mit Eichenlaub. Seine zweite Feindfahrt sollte mit 205 Seetagen die zweitlängste des Krieges werden. Am 23. März 1943 verließ U 181 den Stützpunkt Bordeaux. In den folgenden Monaten versenkte es im Indischen Ozean zehn Schiffe mit 45.351 BRT. Am 15. April 1943 erhielt Korvettenkapitän Lüth das Ritterkreuz mit Eichenlaub mit Schwertern. Am 21. Juni 1943 versorgte sich U 181 beim Tanker Charlotte Schliemann, östlich von Mauritius, mit Treibstoff. Auch U 177 (Gysae), U 178 (Dommes), U 196 (Kentrat), U 197 (Bartels) und U 198 (Werner Hartmann) waren bei dieser Versorgung zugegen. Nach der letzten Versenkung am 11. August 1943, wurde Lüth als erstem Marineoffizier das Ritterkreuz mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten verliehen. Am 14. Oktober 1943 lief U 181 wieder in Bordeaux ein. Es hatte unter Lüths Führung insgesamt 22 Schiffe mit 103.712 BRT versenkt.

Am 15. Januar 1944 übernahm Wolfgang Lüth als Chef die 22. U-Boot-Flottille in Gdingen (damals Gotenhafen). Im Juli wurde er Leiter der I. Abteilung an der Marineschule in Flensburg-Mürwik. Am 1. August folgte die Beförderung zum Fregattenkapitän. Am 18. September 1944 wurde der erst 31jährige Lüth zum Kapitän zur See befördert und Kommandeur der Marineschule ernannt.

Am 5. Mai 1945 wurde Flensburg von englischen Streitkräften besetzt, wobei das 400 Mann starke, von Korvettenkapitän Ali Cremer (U 333 und U 2519) befehligte Wachbataillon nicht entwaffnet wurde. Die Engländer hatten erfahren, dass befreite Fremdarbeiter die Marineschule überfallen wollten. Lüth hatte befohlen, dass die Männer des Wachtbataillons auf jeden, der auf Anruf die Parole nicht nannte, sofort zu schießen sei. Kurz nach Mitternacht, am 14. Mai 1945, war er auf dem Weg in seine Unterkunft. Der Matrose Mathias Gottlob, von U 2519, ging zu dieser Zeit Streife am Sportplatz der Schule. Als er Schritte hörte und dann einen Schatten auf sich zukommen sah, verlangte er "dreimal" laut nach der Parole. Er bekam keine Antwort. Ob Lüth diese Warnrufe bewusst ignorierte oder aus irgendeinem Grund abgelenkt war, muß eine Vermutung bleiben. Gottlob gab daraufhin einen ungezielten Warnschuss ab, der Lüth unglücklicherweise genau in den Kopf traf. Zwei Tage später wurde Lüth auf dem Friedhof Adelby bei Flensburg beigesetzt. Insgesamt war Wolfgang Lüth an 17 Operationen in 609 Seetagen mit U 9, U 138, U 43 und U 181 beteiligt und versenkte hierbei 47 Schiffe mit insgesamt 215.147 BRT sowie das französische U-Boot Doris. Damit war er, nach Otto Kretschmer, der erfolgreichste U-Boot Kommandant im Zweiten Weltkrieg.

Lüth war überzeugter Nationalsozialist.
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