Deutsche Transportfahrzeuge / Schlepper

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Krupp
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Deutsche Transportfahrzeuge / Schlepper

Beitrag von Krupp »

Krupp-Protze Kfz. 69
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Bereits 1929 begann man bei Krupp mit dem Bau eines leichten
Dreiachser-Fahrzeugs.

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Im Jahre 1930 verliess dann der L2H 43 die Werkhallen.
Das Nachfolgermodell wurde aber ab 1936 L2H 143 benannt.

Kürzelbedeutung L2H 143:
L = Lastwagen
2 = Nutzlast in Tonnen
H = Hochrahmen
1 = 1.Modifizierung
4 = Zylinderzahl;
3 = Dreiachser

Das Fahrzeug war bei der Truppe sehr geschätzt und bereicherte
das Arsenal. Die Protz wurde meistens als Mannschaftskraftwagen
(SdKfz 70) mit einem Fahrer und ca. 8 Mann verwendet.
Aber auch als Flak-Kraftwagen (SdKfz 81) mit einer 2-cm-Flak
auf Sonderanhänger kam das Fahrzeug zum Einsatz.

Weiter wurde er als Scheinwerfer-Kraftwagen (SdKfz 83) und als Protz-Kraftzugwagen für leichte Geschütze (3,7-cm-Pak) eingesetzt, von da stammt auch der umgangssprachliche Name "Krupp-Protze".

Weitere Sondertypen:
Fernsprech-Betriebswagen,
Funkmast-Kraftwagen
Kommandeurswagen.

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Technische Daten:
• Bezeichnung:Kfz.69„KruppProtze“
• Länge: 510 cm
• Breite: 196 cm
• Höhe: 193 cm
• Gewicht: 2450kg
• Nutzlast: 1200 kg
• Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
• Fahrbereich-Strasse: 400km
• Fahrbereich-Gelände: 275km
• Motor: Krupp-M-304-Vergasermotor
• PS: 60 bei 2500 U/min.
• Stückzahl: 7000
Zuletzt geändert von Krupp am 02.06.2006, 18:32, insgesamt 2-mal geändert.
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Krupp
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Kfz.1 "Kübelwagen"

Beitrag von Krupp »

Kfz.1(l.gl.Pkw Typ K1) "Kübelwagen"
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Im Jahre 1935 entwickelte Prof.Ferdinand Porsche in Stuttgart die ersten beiden Prototypen des KdF-Wagen (Kraft-durch-Freude-Wagen).
1937 baute dann Daimler-Benz 30 weitere Prototypen, doch da der KdF-Wagen, der inoffiziell schon die Bezeichnung "Volkswagen" hatte, in grossen Stückzahlen gebaut werden sollte, erfolgte am 26. Mai.1938 bei Fallersleben die Grundsteinlegung für die Volkswagen Werke, die der Ausgangspunkt für eine neue Stadt war.
Nach dem Krieg bekam sie den Namen Wolfsburg und der KdF-Wagen machte als "Käfer" eine einzigartige Karriere. Vor und während des Krieges wurden aber nur wenige KdF-Wagen hergestellt.
Im Jahre 1934 wurde bereits festgestellt, dass der VW Typ 1 (Porsche Typ 60) genug Platz für drei Mann, ein MG und Munition bieten würde. 1937 wurde deshalb ein VW 30 der Vorserie mit MG und drei Sitzen bestückt.

Aufgrund der diversen Mängel des leichten Einheits PKW's und der dringenden Notwendigkeit eines geländegängigen Fahrzeuges für die Aufklärungsverbände der Wehrmacht, trat das Heereswaffenamt auch bald mit einem Auftrag für einen leichten geländegängigen Kraftwagen an Prof. Porsche heran.

Unter der Berücksichtigung von Erfahrungswerten der Vorserie VW 30, sowie frühen Studien zur Militärversionen, entschied sich Porsche dieses Fahrzeug aus Basis des KdF-Wagens zu bauen.
Dies obwohl der VW Typ 1 eine für einen Geländewagen untypische Blechkarosse ohne festem Fahrgestell und einen relativ schwachen luftgekühlten Vierzylinder-Boxer-Motor hatte. Doch trotz aller Kritik entstand bereits 1938/39 der Probe-Kübelwagen Typ 62 als erster VW-Geländewagen.

Einige gegenüber dem KdF-Basismodell unaufwendige technische Änderungen an Motor, Achsen und Getriebe gewährleisteten die militärisch erforderliche Geländegängigkeit. Im Gegensatz zum "Käfer" hatte der Kübelwagen eine eckige Stahlkarosserie. Einige dieser Fahrzeuge kamen im Polenfeldzug zum Einsatz, und es zeigte sich, dass die an sich gelungene Konstruktion zwei Mängel hatte.
Einerseits erfüllte der Typ 62 die verlangte Mindestgeschwindigkeit von 4 km/h nicht und konnte somit mit marschierenden Soldaten nicht Schritt halten und andererseits war die Geländegängigkeit zu gering, denn in schwierigem Gelände kam der Typ 62 nur mühsam voran.
Porsche entwickelte daraufhin aus dem Typ 62 den Typ 82-Kübelwagen (von Kübelsitz-Wagen, im Landserjargon kurz "Kübelwagen"). Die Probleme wurden durch den Einbau eines Reduktionsgetriebes behoben. Die Bodenfreiheit wurde dadurch von 220/200 auf 290/275mm erhöht.

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Im Februar 1940 begann im mittlerweile fast fertig gestellten VW Werk die Serienproduktion. Die Karosserieteile wurden allerdings nicht im VW-Werk sondern bei Ambi-Budd in Berlin gefertigt und dann zum Zusammenbau per Eisenbahn nach Fallersleben verfrachtet.
Bis Ende des Jahres waren bereits mehr als 1.000 Fahrzeuge des Typs 82 vom Band gelaufen und bis Ende des Krieges waren es dann 55.000 Kübelwagen.
Im Verhältnis zum Jeep, von dem über 600.000 Stück gebaut wurden, ist diese Stückzahl allerdings gering.
Der Kübelwagen bewährte sich aufgrund der Luftkühlung sowohl in Nordafrika als auch bei den tiefen Temperaturen an der russischen Front.
Speziell für den Afrika-Feldzug gab es eine Version mit geschütztem Zündsystem, übergrossen Luftfilter und ballonförmigen Kronprinz-Sandreifen. Auch für den Einsatz im russischen Winter wurde eine Spezialversion entworfen.
Da sämtliche Radfahrzeuge der Wehrmacht im Schnee und Morast leicht stecken blieben, entwickelte Porsche mit dem Typ 155 einen Kübelwagen VW 82 mit Kettenfahrwerk.
Dieser Typ, der vor allem schneetauglich sein sollte, wies anstelle der Hinterräder ein Kettenlaufwerk auf und die Steuerung des Halbkettenfahrzeugs erfolgte über die Vorderräder. Vermutlich aufgrund der hohen Kosten, ging dieser Typ aber nie in Serie.
Im Übrigen bewährte sich der Kübelwagen aber unter allen Bedingungen ausgezeichnet, so dass auch die Amerikaner und Briten ihn als Beutefahrzeug gerne zu ihren Gunsten nutzten.
Weiter gab es eine Reihe von Sonderfahrzeugen, beispielsweise den Typ 157 mit Schienenlaufeinrichtung, eine Version als Schützenpanzerattrappe zu Übungszwecken, den Typ 822 als Sirenenwagen oder den Typ 276 mit Protzhaken (Anhängerkupplung).
1943 erzwang die Treibstoffknappheit neue Antriebslösungen, ein Teil der Kübelwagen und Käfer wurden notgedrungen mit den charakteristischen Buckeln in der Fronthaube versehen, unter denen sich Holzgasgeneratoren verbargen.
Es gab unterschiedliche Ausführungen für den Betrieb mit Braunkohle, Anthrazitkohle oder Holz. Trotz erhöhten Leergewichts durch den Generator, brachten die Typ 230-Kübelwagen wie ihre Vorgänger eine Leistung von 24 bis 25 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h.

- Prof. Ferdinand Porsche – geboren 03. September 1875
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• Typ: Porschetyp 82
• Bewaffnung (Militär Bauweise): 1 7,92 mm MG 34 (800)
• Motor: Luftgekühlter Vierzylinder 4-Takt Boxeranordnung
• Hubraum: 1.131ccm
• Drehzahl, normal/maximal: 3.000/3.200 U/min.
• Höchstleistung: 25PS
• Höchstgeschwindigkeit: 80km/h
• Getriebe: 4 Gang plus Rückwärtsgang
• Federung: Drehstabfederung
• Länge über alles: 3,74 m
• Breite über alles: 1,6 m
• Höhe über alles: 1,65/1,111 m
• Spurweite: vorn 1,356 m/hinten 1,36 m
• Radstand: 2,4 m
• Gesamtgewicht: 1.160 kg (leer 750 kg)
• Kraftstoffverbrauch : 9Liter p/100km
• Reichweite: 400-450 km
• Baujahr: 1940-45
Zuletzt geändert von Krupp am 02.06.2006, 18:45, insgesamt 5-mal geändert.
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Sd.Kfz. 3 "Maultier"

Beitrag von Krupp »

Sd.Kfz.3 „Maultier“
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Die harten klimatischen Bedingungen in Russland und die daraus resultierenden Probleme für die deutschen Nachschubtruppen waren der Grund, überlegungen anzustellen, die LKW der Nachschubtruppen geländegängig zu machen.
Als Versuchsfahrzeug war von der Waffen-SS ein Carden-Loyd-Fahrgestell unter einen normalen 3-t-Lastkraftwagen montiert worden. Die Montage dieses einfachen Kettenlaufwerkes an Stelle der Hinterachse hatte sich bewährt und die Fahrzeuge wurden als "Maultier" (Sd.Kfz.3) bei der Wehrmacht eingeführt. Umgebaut wurden die Fahrzeuge bei der Firma Opel (der Typ 3,6-36 S mit Vergasermotor), bei der Klöckner-Humboldt-Deutz-AG (der Typ 3000 S mit Dieselmotor) und bei Ford (derTyp G 398 TS/V 3000 S). 1942 wurden insgesamt 635 Fahrzeuge hergestellt, 1943 waren es 13.000 und 1944 nur noch 7.310.
Ach die französische Automobilindustrie hatte sich an der Produktion zu beteiligen, so unter anderem das Fordwerk in Asnieres.

- Das Maultier mit 2cm Flak
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Bild-Panzermodell.de

Einige Fahrzeuge des Typs "Maultier" wurden mit der 2-cm Flak 38 ausgestattet und zum Truppenluftschutz verwendet. 300 Fahrzeuge wurden mit einem leichten Panzeraufbau versehen und erhielten den 15-cm Nebelwerfer-Zehnling 41. Der Rohrsatz auf dem Panzerwerfer war um 360° schwenkbar. Ohne Werfer-Aufbau wurden etwa 90 Fahrzeuge als Munitionsträger für die Werfer verwendet.
Eine 4,5 t-Version des Maultiers wurde von Daimler-Benz entwickelt, welches unter seinen 4,5 t S-LKW das Fahrgestell eines Panzer II befestigte. Die Höchstgeschwindigkeit dieser Fahrzeuge betrug 20 - 25 km/h. die ersten 40 Fahrzeuge wurden im August 1943 ausgeliefert, insgesamt wurden 1.480 Stück produziert.

Technische Daten:

• Bezeichnung: Maultier 4,5 t Daimler Benz AG
• Länge: 7,86m
• Breite: 2,36m
• Höhe: 3,215m
• Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h
• Kraftstoffmenge: 140 l
• Reichweite: 250km
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