
Aus dem Bedürfnis der britischen Armee nach einer effizienten Waffe gegen gepanzerte Fahrzeuge entstand die PIAT.
Sie war leicht, handlich und konnte auch von Fallschirmjägern mitgeführt werden.
Der Ursprung der PIAT geht auf eine Entwicklung des britischen Oberstleutnant Blacker zurück, die dieser schon vor dem Zweiten Weltkrieg entworfen hatte.
Zu Beginn des Krieges wurden an seiner Konstruktion einige Verbesserungen vorgenommen zudem wurde nun eine Hohlladungsgranate verwendet.
Zuerst stiess das Projekt auf Ablehnung, da die Waffe zu schwer zu bedienen war und auch dazu neigte, bei der Benutzung leichte Fehlfunktionen zu entwickeln. Erst Ende 1942 wurde die Waffe in den Dienst aufgenommen und dann auch in vielen Einheiten benutzt, wo sie das Panzerabwehrgewehr Boys ersetzte.
Die Piat besas wie auch die deutsche Panzerfaust oder die amerikanische Bazooka einen Hohlladungssprengkopf.
Das Prinzip der Hohlladung liegt darin, dass sie weder von der Auftreffgeschwindigkeit oder der Schussweite abhängig ist und dadurch eine ideale Angriffswaffe gegen gepanzerte Ziele darstellt.
Der Sprengkopf besteht aus einem hohlen mit Sprengstoff gefüllten Kegel. Die Spitze ist mit einer hohlen Kappe bedeckt, die zum Schutz des Sprengmittels dient und dieses bei einer Detonation auch zündet.
Beim Aufprall auf das Ziel wird der Sprengstoff gezündet und die Explosion wird durch die Trichterform zu einer resultierenden Kraft gebündelt, die in Richtung der zu durchschlagenden Panzerung zeigt.
Die vektorielle Addition der einzelnen Sprengkräfte im Hohlladungskegel führt somit zu einem auf einen Punkt konzentrierten Energiestrahl aus Explosionsgasen. Mit einer Geschwindigkeit von etwa 8.000 m/s beziehungsweise einem Druck von mehr als 10 Millionen kg/cm² schiesst diese Rakete auf die Panzerung.
Das Metall wird durch die enorme Hitze von über 8.000° Celsius sofort geschmolzen oder verdampft gar. Die hohe kinetische Energie dieser Rakete beschleunigt nun auch diese Partikel und es entsteht ein Plasmastrahl, der weitere Schäden anrichtet.
Dieser Effekt kann durch einen im Hohlladungssprengkopf angebrachten Metallstab noch verstärkt werden.
- PIAT Granate
Die Waffe wurde bis zum Einsatz im entspannten Zustand transportiert und erst am Einsatzort gespannt und dann in Position gebracht. Durch die Einbeinstütze war sie gegenüber anderen Panzerabwehrwaffen flexibler und das Anvisieren war einfacher. Zuerst wurde das Visier auf die gewünschte Entfernung eingestellt und das Korn hochgeklappt. Der zweite Schütze fügte nun in die Granate die Treibpatrone ein und legte sie dann in die Lademulde. Jetzt war die Waffe feuerbereit. Nach dem Abschuss spannte sich die Feder neu, resp. musste neu gespannt werden.
Für die PIAT gab es folgende Granatentypen, die das Einsatzspektrumnoch mehr erweiterten.
- Panzer-Hohlladungsgranate
- Übungsgranate
- Exerziergranate
- Übungsvollgeschoss
- Splitterspreng- und Nebelgranaten.
Technische Daten:
• Bezeichnung: P.I.A.T
• Länge: 990,6mm
• Gewicht: 14,4kg
• Lauflänge: 86,4 cm
• Kaliber: 76mm
• Granate: 381mm
• Gewicht d.Granate: 1,350 kg
• Projektilgeschwindigkeit: 76-137 m/s
• Hohlladungskegeldurchmesser: 89 mm
• Durchschlagsleistung: 75 mm bei 90°
• Effektive Schussweite: 90 m
• Größte Schussweite: 685 m