
>Admiral Yamamoto Isoroku<
Admiral Yamamoto Isoroku (in Ostasien steht der Nachname vor dem Vornamen) wurde am 4. April 1884 in Kushigun Sonshomura auf Hokkaido als Takano Isoroku geboren. Sein Vater, Takano Sadayoshi, war ein Samurai mittlerer Klasse, der als Schulleiter sein Geld verdiente. Isoroku war sein sechster Sohn.
Noch während des ersten Lebensjahres wurde er von der Familie Yamamoto adoptiert und erhielt den Namen Yamamoto Isoroku. Nach einer schulischen Grundbildung absolvierte er ab1896 die Marineakademie in Etajima bei Hiroshima, welche er 1904 mit Abschluss verließ.
Seinen ersten Kampfeinsatz erlebte er 1905 als Offiziersanwärter auf dem Kreuzer Nisshin während der Schlacht von Tsu-Shima im russisch-japanischen Krieg. Dabei verlor er zwei Finger der linken Hand. Es folgten verschiedene Einsätze im Pazifik. Ab 1913 besuchte er die Marinestabshochschule in Tsukiji, welche er 1916 mit Auszeichnung verließ. Sein Weg in die Marineführung war damit vorherbestimmt. Zunächst diente er im Stab der zweiten Schlachtflotte.
1918 heiratete Yamamoto. Diese Ehe war eher als Vernunftehe zu betrachten, da er nun mal für seine Karriere eine Frau vorzuweisen hatte und diese Frau auch noch Willens sein musste, die langen Zeiten der Abwesenheit eines Marineoffiziers hinzunehmen.
Ab 1919 studierte er zwei Jahre lang an der Harvard University. Nach seiner Rückkehr lehrte er, zum Commander befördert, an der Marinehochschule in Tsukiji und lernte Fliegen an der neu gegründeten Luftfahrtschule in Kasumigaura.
Das Harvard-Studium ermöglichte es Yamamoto, in diplomatischen Kreisen zu verkehren. Fast schon zwangsläufig wurde er von 1925 bis 1928 als Marineattaché in die japanischen Botschaft in Washington berufen. Während dieser drei Jahre reiste er viel durch die USA und lernte die strategischen und taktischen Möglichkeiten der US-Armee und der US-Marine kennen. 1928 wurde er ins Marineministerium versetzt.
Zum Vizeadmiral befördert nahm Yamamoto 1930 an der Londoner Marinekonferenz teil. Nach seiner Rückkehr übernahm er Aufgaben in der Ministeriumsabteilung für Marineflieger, die er ab 1933 auch leitete. Somit war er für den Aufbau der Marineluftwaffe zuständig.
Ab Dezember 1936 wurde Yamamoto Vize-Marineminister und setzte sich in der Folgezeit für einen Ausbau der Marineluftwaffe und gegen den Bau neuer Schlachtschiffe ein. Auch gegen die Entwicklung der militärischen Situation in China setzte er sich ein.
Nach dem Angriff auf ein US-Kanonenboot auf dem Yangtze-Fluss während des Angriffs auf Nanking entschuldigte er sich persönlich beim US-Botschafter dafür. Dies und seine politischen Einstellungen machten ihn zu einer Zielscheibe für die von der Armee unterstützten rechtsnationalistischen Kräfte in Japan. Nach Morddrohungen musste das gesamte Marineministerium unter Personenschutz gestellt werden.
Bei den Verhandlungen 1940 zum Dreimächtepakt mit Deutschland und Italien, den er begrüßte, setzte sich Yamamoto vor allem gegen die Überlegungen zur Wehr, einen Krieg mit den USA zu beginnen. Er hatte ja einen tieferen Einblick in die Möglichkeiten der USA erhalten. Als nötige Voraussetzung für einen etwaigen Krieg gegen die USA sah er einen Präventivschlag gegen die US-Pazifikflotte und die Häfen an der US-Küste.
Darüber hinaus plante er die Strategien für das spätere Inselspringen der Japaner, die vor allem eine eigene Lufthoheit beinhalteten. In Dingen der Seekriegsführung sah er, wie nahezu alle seine Kollegen weltweit, das Schlachtschiff als Rückrad für Marineoperationen an.

So begann der Krieg gegen die USA am 7. Dezember 1941 mit einem Schlag gegen die Schlachtschiffe der US-Pazifikflotte. Yamamoto selbst sah zu diesem Zeitpunkt noch keine Notwendigkeit, sich auch um die US-Flugzeugträger zu kümmern und untersagte eine Suche nach diesen Trägern. Damit war aber der Krieg für Japan schon fast verloren.
Anfang 1942 befehligte Yamamoto einige Operationen im Rahmen des Inselspringens. Er erkannte bald, dass eine entscheidende Schlacht die einzige Möglichkeit war die USA schnell niederzuringen. Die wirtschaftliche Situation Japans, die keinen langen Krieg möglich machte, verlangte dies. So begannen die Vorbereitung für die entscheidende Schlacht im Pazifik, Midway.
Yamamotos Plan sah vor, dass mehrere Flottenverbände mit insgesamt 250, davon 8 Trägern, verschiedene Angriffsoperationen im Nordpazifik beginnen sollten. Der entscheidende Schlag sollte gegen eine als Stützpunkt überaus wichtige Inselgruppe, deren Hauptinsel Midway war, geführt werden.
Die US-Spezialisten hatte inzwischen den japanischen Code entschlüsselt und konnten im Vorfeld bereits wichtige Informationen weiterleiten. Dies und die Tatsache, dass Yamamoto den Schwerpunkt auf die Schlachtschiffverbände legte, die von den Trägern zu schützen waren, führten zur Entscheidung. Japan hatte vier große Träger und einige hundert Flugzeuge verloren. Damit war der Krieg im Prinzip entschieden, da Japan diese Verluste nicht ausgleichen konnte.
Die Niederlage schwächte Yamamotos Position, obwohl er seinen Posten behielt. Ihm war klar, dass der Krieg nicht mehr zu gewinnen war. Trotzdem befahl er den Angriff auf Guadalcanal, wo die Gefechte lange Zeit hin und her gingen. Nach schweren Verlusten erfolgte Anfang Januar 1943 die Räumung der Insel durch die Japaner. Dies hatte ein Sinken der Kampfmoral der japanischen Truppen zur Folge.
Um dem zu begegnen, entschloss sich Yamamoto, eine Inspektionsreise durch die pazifischen Stützpunkte zu unternehmen. Im April 1943 entschlüsselten die US-Spezialisten japanische Funksprüche und entnahmen ihnen die Information, wann Yamamoto auf Bougainville eintreffen wollte. Eine Staffel aus 18 US-P-38-Maschinen startete am 18 April von Henderson Field auf Guadalcanal und schossen die Maschine, in der der Admiral saß, bei Kahili ab. Kein Japaner überlebte den Abschuss. Yamamoto selbst starb an einem Kopfschuss.
Posthum wurde ihm am 27.5.1943 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub und Schwertern verliehen.
Soviel dazu.
Gruß
tom
