Japanische Artillerie

Hier wird über alles diskutiert das in die Zeit des 2. Weltkriegs fällt.
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tom
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Japanische Artillerie

Beitrag von tom »

tom sagt:

:!:

Mal was Neues von mir. Da ich kurz davor bin, den Bereich Artillerie auf meiner Website grundlegend zu überarbeiten, werde ich das Ganze auch mal hier einstellen..... :D

Die Waffen der japanischen Artillerie bis 1945

Teil 1: Einführung:

(Die japanische Artillerie bestand aus fünf getrennt aufgestellten Waffengattungen. So gab es
- leichte Feldartillerie
- schwere Feldartillerie
- schwere Artillerie
- Festungsartillerie
- Kurzstreckenartillerie

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a) Die leichte Feldartillerie umfasste leichte Feldkanonen/haubitzen und Gebirgsgeschütze. Gebirgsgeschütze wurden zumeist an Verbände ausgegeben, die in schwer zugänglichen Gebieten eingesetzt werden sollten.
Leichte Feldartillerie wurde eingesetzt in den Artillerieregimentern der Infanterie- und Kavalleriedivisionen. Außerdem gab es zur Bildung artilleristischer Schwerpunkte Unabhängige Feldartillerieregimenter und -Battalione. Die Divisionsregimenter waren dreizügig, das heißt, sie hatten je drei Battalione zu je drei Geschützkompanien. Jede Kompanie hatte dann vier Geschützzüge zu je einem Geschütz, zusammen also 36 Geschütze je Regiment. Meist waren die Regimenter nur mit 75 mm Geschützen ausgerüstet. Verstärkte Regimenter hatten meist 12-24 75 mm Geschütze und 24-12 105 mm Geschütze. Jede Kompanie hatte einen eigenen Nachschub- und Transportzug und eine Operationsgruppe mit je einem Fernmelde- und Beobachtungszug. Jedes Battalion hatte ebenfalls einen Nachschub- und Transportzug und eine Operationsgruppe mit je einem Fernmelde- und Beobachtungszug. Auf Regimentsebene war die Organisation genauso, wobei die einzelnen Kampfunterstützungseinheiten immer umfangreicher wurden.
Die gesamte Personalstärke lag auf dem Papier bei 2300 Offizieren, Unteroffizieren und Männern. Dazu gehörten auch Quartiermeister und anderes Verwaltungspersonal am Regimentsstandort sowie rückwärtige Versorgungsgruppen zur Sicherstellung des Nachschubs. Die Einsatzstärke lag bei 2000 Mann. Die Ausrüstung umfasste 2000 Pferde, 450 Gewehre und wenige Maschinengewehre, meist in den Führungsgruppen zur Verteidigung des Gefechtsstandes im Notfall. In verstärkten Feldartillerieregimentern lag die Einsatzstärke bei 2380 Mann, 2460 Pferden, 50 LKW, 480 Gewehren und ebenfalls einigen MG. Im Laufe des Pazifikkrieges wurde die Infanteriedivision reorganisiert. Sie erhielt standardmäßig ein verstärktes Feldartillerieregiment mit 2315 Mann, 1830 Pferden, 30 LKW und Zugmaschinen, 400 Gewehren und einigen MG. Die Mobilität dieser Einheiten war durch die verringerte Ausstattung mit Transportmitteln natürlich geringer. Da man aber an fast allen Fronten nur noch defensiv tätig war, erschien dies akzeptabel.

Die Unabhängigen Artillerieregimenter hatten meist nur zwei Battalione zu 12 75 mm Geschützen. Diese Regimenter wurden jeweils für eine bestimmte Operation einem Infanterieverband zugeteilt und wurden dann von diesem Verband versorgt, behielten aber eine unabhängige Führung.

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b) Die schwere Feldartillerie umfasste alle Kanonen und Haubitzen, die nicht mehr oder nur noch zweispännig im Pferdezug bewegt werden konnten. Aufgrund der dadurch nötigen längeren Zeit für das Instellunggehen waren diese Geschütze nur begrenzt für den mobilen Feuerkampf einsetzbar, den die Infanteriedoktin nötig machte. Sie wurden daher zumeist für den Fernkampf (Bekämpfung von gegnerischen Artilleriestellungen, Nachschubzentren und Bereitstellungsräumen) eingesetzt.
Schwere Feldartillerie wurde zumeist in Unabhängigen Artillerieregimentern und -battalionen eingesetzt. Diese Regimenter und Battalione waren genauso organisiert, wie die Unabhängigen leichten Feldartillerieregimenter und -battalione.
Verstärkte Infanteriedivisionen und die späteren modifizierten Infanteriedivisionen hatten jeweils ein Schweres Feldartilleriebattalion zu drei Kompanien mit je 4 Geschützzügen zu je einer Kanone oder Haubitze. Die Einsatzstärke lag bei 950 Mann und 770 Pferden.

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c) Die schwere Artillerie umfasste Geschütze, die in mehreren Lasten bewegt und vor dem Einsatz zusammengesetzt werden mussten. Daher wurden diese Geschütze dann eingesetzt, wenn ein Angriff auf schwer befestigte Feindstellungen vorgesehen war oder wenn der Gegner selbst einen Angriff auf eigene vorbereitete Stellungen begann. Diese Geschütze mussten ortsfest aufgebaut werden und waren daher immer besonders feindlichem Artilleriefeuer und Flugzeugen ausgesetzt. Entsprechend massiv waren sie ausgelegt.
Der Einsatz erfolgte ausschließlich in Unabhängigen schweren Artillerieregimentern. Die so genannten "Mobilen Regimenter" waren mit Kanonen ausgerüstet, die in maximal drei Lasten bewegt wurden, die "Stationären Regimenter" waren mit Geschützen ausgerüstet, die in mehr als 3 Lasten zum Transport zerlegt werden mussten. Die Regimenter bestanden im allgemeinen aus zwei Geschützkompanien mit jeweils entweder 4 mobilen oder 2 bis 4 stationären Geschützen. Die Einsatzstärke lag bei 630 bis 790 Mann, je nach Geschütztyp. Weiterhin gab es verstärkte Regimenter mit jeweils zwei Battalionen zu je zwei Kompanien zu 2 bis 4 Geschützen. Die Einsatzstärke dieser Regimenter lag bei 1530 Mann.
Alle schweren Artillerieregimenter waren mit Zugmaschinen und LKW ausgestattet, also voll motorisiert.

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d) Die Festungsartillerie wurde fast ausschließlich ortsfest in Küstenverteidigungsforts und speziellen Sperrfestungen eingesetzt, die wichtige Küstenbereiche wie Hafeneinfahrten oder Meerengen oder die Landgrenze in der Mandschurei absicherten. Da diese Waffen keinen größeren Einfluss auf die Kriegsführung hatten, werde ich sie nur kurz abhandeln.
Festungseinheiten waren unabhängige Verbände, die mit der Verteidigung des ihnen zugewiesenen Küstenbereichs betraut wurden. Diese Verbände bestanden aus einem Festungsartillerieregiment oder -battalion, Infanterieverbänden in Battalions- oder Regimentsstärke, Konstruktionseinheiten für passive Verteidigungsanlagen wie Minenfelder, Netzsperren und Ähnliches sowie Torpedobatterien, Fernmeldeeinheiten sowie Luftverteidigungseinheiten.
Ausgestattet waren die Festungsartillerieeinheiten mit ortsfest eingebauten Geschützen bis hin zu Geschütztürmen, die mit Artilleriegeschützen aus verschrotteten Schlachtschiffen ausgestattet waren.


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e) Kurzstreckenartillerie war in unabhängige Grabenmörsereinheiten, meist in Battalions- oder Regimentsstärke, eingeteilt. Die Bewaffnung bestand aus großkalibrigen Mörsern oder auch Raketenwerfern, die möglichst große Sprengstoffmengen in kürzester Zeit auf den Gegner verfeuern sollten. Der Einsatz erfolgte aus befestigten Stellungen heraus gegen angreifende oder verteidigende Gegner. Aufgrund der teilweise längeren Aufbauzeit und dem Gewicht der Waffen war ein mobiler Einsatz weitestgehend unmöglich. Hauptziel war es, den Gegner zu stoppen oder seine Feldstellungen zu zerstören.

Soviel zur Einführung.

Gruß

tom :wink:
Zuletzt geändert von tom am 04.03.2011, 18:03, insgesamt 3-mal geändert.
Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Es erhebt sich nur die Frage, ob er immer nötig ist. Wehret den Anfängen!!!!!

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tom
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tom sagt:

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Die Waffen der japanischen Artillerie bis 1945


Teil 2: Die Waffen der Leichte Feldartillerie:

(die Zahl nach Typ bedeutet das Jahr der Einführung, siehe hier)

Typ Meiji 38 75 mm Feldgeschütz

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Im Jahr 1904 erwarb die japanische Armee im Rahmen eines massiven Modernisierungsprogrammes nach dem 1. chinesisch-japanischen Krieg und im Hinblick auf den bevorstehenden Krieg gegen das russische Kaiserreich bei der Firma Krupp einige moderne 75 mm Feldgeschütze. Die ersten Geschütze wurden 1905 angeliefert, eine auf die japanische Bedürfnisse ausgerichtete Lizenzproduktion konnte aber erst nach Ende des Krieges mit Russland im Jahr 1908 anlaufen.
Das Geschütz hatte eine Kastenlafette, die sowohl den Seitenrichtbereich als auch den Höhenrichtbereich begrenzte. Der Rückstoßmechanismus arbeitete hydropneumatisch, also mit Druckluft und Hydrauliköl. Ein nach oben gebogenes Schutzschild schützte die Besatzung. Den Verschluss bildete ein horizontal beweglicher Keilblock, der durch einen Hebelarm geöffnet und geschlossen werden konnte. So waren bis zu 15 Schuss je Minute möglich. Das Geschütz wurde mit einem Protzwagen von sechs Pferden gezogen. Dazu war es mit großen Holzspeicherädern mit Stahllaufband versehen. In Stellung wurde der Protzwagen oft neben dem Geschütz abgestellt, um einen zusätzlichen Schutz für die Besatzung zu bieten.

Nach den Erfahrungen der japanischen Kampfbeobachter auf den europäischen Kriegsschauplatz während des Ersten Weltkrieges wurde das Geschütz grundlegend überarbeitet. Der Rückstoßmechanismus wurde verstärkt und arbeitete nun federhydraulisch. Dadurch waren größere Treibladungen möglich. Die Feuerhöhe auf der Lafette wurde angehoben. Außerdem wurde die Kastenlafette verbreitert und mit einem Ausschnitt hinter dem Geschützrohr versehen. Beides diente dazu, auch ein Feuern mit größeren Rohrerhöhungen zu ermöglichen.

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Die beiden Versionen im Vergleich

Das entstandene Geschütz wurde als Typ Meiji 38 verbessert offiziell eingeführt. Durch die Änderungen war das Gewicht zwar um etwa 200 kg angestiegen, dafür stieg aber such die maximale Schussweite um über 2200 m. Das Geschütz wurde bis in die dreißiger Jahre gefertigt, alte Typ Meiji 38 Geschütze wurden bei einer Grundinstandsetzung umgerüstet. Anfang der vierziger Jahre wurde geplant, dass Geschütz durch modernere Waffen zu ersetzen. Durch den hohen Bedarf an Geschützen blieb die Typ Meiji 38 verbessert Feldkanone aber bis Kriegsende das Standardgeschütz der leichten Feldartilleriekompanien.

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Daten:

gebaut: 2000 Typ Meiji 38 / 400 Typ Meiji 38 verbessert
Gewicht: 947 kg/1135 kg
Rohrlänge: 2325 mm
Kaliberlänge: 31
Gewicht: 947 kg/1135 kg
Seitenrichtbereich: - 3,5° bis + 3,5°
Höhenrichtbereich: - 8° bis + 16°/-8° bis + 43°
Reichweite: 8350 m/10700 m
Schussfrequenz: bis 15 Schuss/Minute, 120 Schuss/Stunde bei Dauerbeschuss


Typ Meiji 41 75 mm Kavalleriegeschützgeschütz

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1909 wurde die Typ Meiji 38 Feldkanone mit einem Schraubverschluss anstelle des horizontalen Keilblockverschlusses ausgestattet und als Typ Meiji 41 Kavalleriekanone in den Kavalleriedivisionen eingeführt. Durch den Schraubverschluss halbierte sich die maximale Schussfrequenz auf 8 Schuss je Minute. Ein Grund für die Verwendung des rückständigeren Verschlusssystems ist nicht ersichtlich. Das dadurch um 40 kg geringere Gewicht kann nicht ausschlaggebend gewesen sein.

Die Typ Meiji 41 Kavalleriekanonen wurden auch nicht modernisiert. Nach Auflösung der Kavalleriedivisionen in den späten zwanziger Jahren wurden diese Geschütze neben den Typ Meiji 38 verbessert Feldkanonen verwendet. Soweit bekannt wurden diese Geschütze aber Mitte der dreißiger Jahre in die Ausbildungskompanien abgegeben.

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Daten:

gebaut: ?
Gewicht: 907 kg
Rohrlänge: 2195 mm
Kaliberlänge: 29,27
Seitenrichtbereich: - 3,5° bis + 3,5°
Höhenrichtbereich: - 8° bis + 16°
Reichweite: 8250 m
Schussfrequenz: bis 8 Schuss/Minute


Typ 90 75 mm Feldkanone

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Ende der zwanziger Jahre arbeitete die japanische Armee eng mit französischen Rüstungsunternehmen zusammen, darunter auch die französische Kanonenschmiede Schneider. 1927 wurde dort ein 85 mm Geschütz für die griechische Armee gefertigt, das aufgrund der hervorragenden Eigenschaften großes Interesse bei den Japanern erregte. Man erwarb eine Lizenz und begann, das Geschütz an die Erfordernisse der japanischen Armee anzupassen. Durch die starke, hydropneumatisch arbeitende Rückstoßbremse und den ebenfalls hydropneumatischen Vorholmechanismus konnte in zusammenwirken mit einer kugelförmigen Mündungsbremse eine leichte Spreizlafette eingesetzt werden. Das Geschütz erhielt für den Pferdezug große Holzspeichenräder mit Stahllaufflächen. Damit konnte das Geschütz im Pferdezug achtspännig bewegt werden.

So entstand ein für japanische Verhältnisse großes und immer noch sehr schweres Geschütz, das jedoch über überragende Eigenschaften verfügte. So konnten sich Reichweite und Geschosswirkung durchaus mit den entsprechenden Charakteristika der europäischen und amerikanischen leichten Feldhaubitzen Kaliber 105 mm messen. Wegen des geringeren Geschossgewichts der 75 mm Granaten war die Gesamtwirkung sogar leicht höher, da in gleicher Zeit mehr Geschosse verfeuert werden konnten. Die Kanone wurde 1930 als Typ 90 75 mm Feldgeschütz offiziell eingeführt.

Neben dem hohen Gesamtgewicht erschien der japanischen Armeeführung auch die Notwendigkeit der Verwendung einer größeren Kartusche wegen der im Vergleich zu den vorhandenen 75 mm Geschützen größeren Kammer des Geschützes als problematisch. Da für alle 75 mm Geschütze Ende der zwanziger Jahre standardisierte patronierte Munition mir variabler Treibladungsfüllung eingeführt worden war, wollte man für ein neues Geschütz keine separate Kartuschenproduktion einführen. Alle Versuche, das Geschütz auf die vorhandene Munition umzurüsten, erwiesen sich als Fehlschläge, da die resultierende Leistungsverringerung das höhere Gewicht nicht mehr rechtfertigte.

So wurde das Geschütz in Kleinserie zunächst nur an Ausbildungs- und Testverbände ausgeliefert. Zugleich wurde an einer leichteren Version gearbeitet, die die vorhandene Munition verschießen konnte. Alle Tests zeigten, dass das Geschütz überragende Leistungen brachte und sehr zuverlässig war. So wurde das Geschütz nach Ausbruch des 2. chinesisch-japanischen Kriegs in die Serienfertigung gegeben. Wegen des hohen Gewichts wurde für den Kraftfahrtzug eine abgeänderte Lafette mit größerem Schutzschild, Luftbereifung und einer absenkbaren Oberlafette zur Eliminierung der Schwingungen, die durch die nötige Achsfederung entstanden sind, entwickelt. Diese Lafette erhöhte zwar das Gesamtgewicht noch einmal um 200 kg, was jedoch wegen des Kraftfahrtzuges nicht wichtig war.

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Der erste Gefechtseinsatz erfolgte während des Nomonhan-Zwischenfalls 1939, wo sich die Geschütze auch im direkten Richten gegen Feindpanzer sehr gut bewährten. Tatsächlich war die Typ 90 Feldkanone oft das einzige Geschütz, das mit den gut gepanzerten sowjetischen Panzermodellen fertig werden konnte.

Bis Kriegsende wurden etwa 790 Geschütze gebaut, was den Bedarf bei weitem nicht decken konnte. Mit einer abgewandelten Lafette wurde das Geschütz auch als Bewaffnung der Typ 1 75 mm Selbstfahrlafette Ho-Ni I verwendet und diente als Grundlage für die Entwicklung der Typ 3 75 mm Panzerkanone

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Daten:

gebaut: 790
Gewicht: 1400 kg, 1600 kg im Kraftfahrtzug
Rohrlänge: 2883 mm
Kaliberlänge: 38,4
Seitenrichtbereich: - 25° bis + 25°
Höhenrichtbereich: - 8° bis + 43°
Reichweite: 15000 m
Schussfrequenz: bis 15 Schuss/Minute, 120 Schuss/Stunde bei Dauerbeschuss


Typ 91 105 mm Feldhaubitze

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Dieses Geschütz basierte ebenfalls auf einem Geschütz der französischen Firma Schneider. In diesem Fall wurde die Kanone jedoch stark überarbeitet. So wurde der hydropneumatische Rückstoßmechanismus auf den einfacheren japanischen Standard umgerüstet. Der Vorholmechanismus wurde auf Federhydraulik umgerüstet. Die Lafette wurde abgespeckt, um eine massive Gewichtsverringerung zu erreichen. Für den Pferdezug wurden die üblichen leichten Holzspeichenräder mit Stahllaufflächen eingesetzt. Mit Protze war der sechsspännige oder achtspännige Zug möglich. In dieser Version wurde das Geschütz 1930 fertig und intensiv getestet. Dabei stellte sich heraus, dass das Geschütz zwar sehr beweglich war, dafür aber wegen des geringen Gewichts und einer mittelmäßigen Verarbeitung eine geringe Stabilität aufwies. Darüber hinaus war die maximale Reichweite im Vergleich zu Modellen anderer Nationen sehr gering. Die Verarbeitung wurde verbessert und die Lafette geringfügig verändert. Dadurch verbesserte sich die Stabilität.

Da die Waffe dringend benötigt wurde, um eine kalibermäßige Lücke zwischen den leichten Feldgeschützen und den schweren Feldgeschützen zu schließen, wurde das Geschütz trotz der bekannten Mängel als Typ 91 105 mm Feldhaubitze 1931 eingeführt. Wie bei den meisten anderen Geschützen der leichten Feldartillerie war auch dieses Geschütz fähig zur Panzerbekämpfung im direkten Richten. Wegen der geringen Mündungsgeschwindigkeit war die Panzerbekämpfung aber eher schwierig.

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Mitte der dreißiger Jahre wurde auch für dieses Geschütz eine etwa 250 kg schwerere Lafette für Kraftfahrtzug analog zur entsprechenden Lafette der Typ 90 Feldkanone eingeführt.

Eingesetzt wurde diese Haubitze in den schweren Kompanien der Regimentsartillerie. Mit einer abgewandelten Lafette wurde das Geschütz auch als Bewaffnung der Typ 1 105 mm Selbstfahrlafette Ho-Ni II verwendet.

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Daten:

gebaut: 1100
Gewicht: 1495 kg, 1750 kg im Kraftfahrtzug
Rohrlänge: 2556 mm
Kaliberlänge: 24,4
Seitenrichtbereich: - 20° bis + 20°
Höhenrichtbereich: - 5° bis + 45°
Reichweite: 10800 m
Schussfrequenz: bis 8 Schuss/Minute, 60 Schuss/Stunde bei Dauerbeschuss


Typ 94 75 mm Gebirgsgeschütz

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1933 wurde mit der Entwicklung eines leichten, zerlegbaren Geschützes für den Einsatz in schwierigem Gelände wie Gebirgen, Sümpfe und Dschungel als Ersatz für das Typ Meiji 41 75 mm Gebirgsgeschütz begonnen. Das Geschütz sollte leichter, schneller zerlegbar bzw. zusammenbaubar und robuster als der Vorgänger sein. So wurde eine Spreizlafette mit langen Holmen entwickelt. Das Rohr wurde geringfügig verlängert. Der Vorholmechanismus direkt unter dem Rohr arbeitete federhydraulisch, die noch darunter liegende Rücklaufbremse hydropneumatisch. Modernere Werkstoffe und Verarbeitungstechniken führten zu einer höheren Belastbarkeit und Lebensdauer der Einzelteile.

Das Geschütz konnte innerhalb von 5 Minuten in 11 Halblasten zerlegt werden. So war ein Transport mit 6 Packtieren oder mit 11-18 Mann möglich. Der Zusammenbau erforderte 10 Minuten wegen der nötigen Kalibrierung der Lafette und des Richtaufsatzes. Zusammengebaut konnte das Geschütz leicht von einem Zugtier oder 3-4 Mann im Mannschaftszug bewegt werden. Panzerabwehr im direkten Richten war ebenfalls möglich.

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Verschossen wurde die patronierte Standardmunition des Kalibers 75 mm. Allerdings musste die Treibladung durch die Versorgungszüge verringert werden, um das Geschütz nicht zu überlasten. So wurde das Geschütz 1934 als Typ 94 Gebirgsgeschütz eingeführt. Es ersetzte die Typ Meiji 41 75 mm Gebirgsgeschütze, die zur Verstärkung der Feuerkraft an die Infanteriegeschützbattalione und -kompanien der Infanterieregimenter abgegeben wurden.

Größtes Problem im Einsatz war der zunächst geringe Höhenrichtbereich von nur 30° nach oben. Dadurch war indirektes Feuer auf Hinterhangstellungen oder Steilfeuer nur unter Ausnutzung natürlicher Hanglagen beim Instellunggehen unter Hinnahme verringerter Schussgenauigkeit möglich. Dies wurde zum Teil ausgeglichen durch das geringe Gewicht, das Stellungen in den Frontlinien für Beschuss im direkten Richten ermöglichte. Dafür wurde dann auch ein 4 mm starker Schutzschild angebaut. Grund für diese begrenzte Höhenrichtbarkeit war, dass der Vorholmechanismus bei Rohrerhöhungen über 30° langsamer arbeitete und sich dadurch die Schussfrequenz verringerte. Dies wurde Ende der dreißiger Jahre überarbeitet und der Höhenrichtbereich auf 45° erhöht.


Eingesetzt wurden diese Geschütze in den leichten Feldartillerieregimentern von Divisionen, die in schwierigem Gelände eingesetzt werden sollten (Sumpfregionen in China, Philippinen, Burma) und in Unabhängigen Gebirgsartillerieregimentern. Die Gesamtzahl der gebauten Geschütze ist nicht bekannt.

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Daten:

gebaut: ?
Gewicht: 536 kg
Rohrlänge: 1560 mm
Kaliberlänge: 20,8
Seitenrichtbereich: - 20° bis + 20°
Höhenrichtbereich: - 10° bis + 30°, später bis + 45°
Reichweite: 8300 m
Schussfrequenz: bis 15 Schuss/Minute, 120 Schuss/Stunde bei Dauerbeschuss


Typ 95 75 mm Feldkanone

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Nach Einführung der Typ 90 75 mm Feldkanone forderte die Armeeführung eine leichtere Version. Nachdem diese Versuche in Misserfolgen endeten, wurde 1935 eine leichtere Version zum Ersatz der Typ Meiji 41 75 mm Feldkanone bei den Kavallerieverbänden gefordert. Dazu wurde ein verkürztes Rohr ohne Mündungsbremse in eine leichtere Unterlafette eingebaut. Da nur Pferdezug vorgesehen war, konnte die leichtere Pferdezuglafette der Typ 90 Kanone verwendet werden. So entstand eine um 300 kg leichtere Kanone mit leicht geringerer Stabilität beim Schuss und einer um etwa 4000 m geringeren Schussweite unter Verwendung der patronierten 75 mm Standardmunition. Das Geschütz wurde so als Typ 95 75 mm Feldkanone im Jahr 1935 eingeführt.

Da die meisten Kavalleriedivisionen Ende der zwanziger Jahre aufgelöst worden waren, war der Bedarf an neuen Geschützen nur gering. Bis Ende der dreißiger Jahre wurde daher nur eine Kleinserie gefertigt. Mit beginn des Pazifikkrieges stieg aber der Bedarf an Geschützen, so dass die Fertigung trotz der schlechteren Leistungen parallel zu der der Typ 90 Feldkanone verstärkt wurde. So entstanden bis Kriegsende etwa 260 dieser Geschütze.

Das Geschütz diente auch als Grundlage für die Entwicklung der Typ 99 75 mm Panzerkanone.

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Daten:

gebaut: etwa 260
Gewicht: 1108 kg
Rohrlänge: 2300 mm
Kaliberlänge: 28
Seitenrichtbereich: - 25° bis + 25°
Höhenrichtbereich: - 8° bis + 43°
Reichweite: 11000 m
Schussfrequenz: bis 12 Schuss/Minute, 100 Schuss/Stunde bei Dauerbeschuss


Typ 99 105 mm Gebirgshaubitze

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1938 wurde die Entwicklung eines Gebirgsgeschützes mit der Möglichkeit zum Steilfeuer begonnen als Ergänzung zu den vorhandenen 75 mm Geschützen, die ja zunächst keine Möglichkeit zum Steilfeuer hatten. Als Kaliber wurde 105 mm gewählt wegen der größeren Geschosswirkung im Ziel. So entstand eine leicht in 7 Lasten zerlegbare Waffe mit offener Kastenlafette, niedrigem Gewicht und Schwerpunkt und 4 m starkem Schutzschild, das eine sehr auffällige Form hatte. Die Reichweite war mit 7500 m recht kurz, was aber durch das geringe Gewicht von nur 815 kg und der Möglichkeit zum Steilfeuer wettgemacht wurde.

Der hintere Teil der Lafette konnte nach oben geklappt werden, um eine u-förmige Zugstange für den Mannschaftszug montieren zu können. Zur Verringerung des Gewichts beim Transport konnten der Schutzschild und der hintere Teil der Lafette auch demontiert und getrennt transportiert werden.

Es war sogar das Schießen ohne den hinteren Lafettenteil möglich. Da aber der Rückstoß des Geschützes durch diesen Teil mit abgefangen wurde, rollte das Geschütz beim Abschuss ohne diesen Lafettenteil unkontrollierbar rückwärts.
Durch die verwendete Kastenlafette war der Seitenrichtbereich sehr begrenzt. Durch das geringe Gewicht konnte das Geschütz aber schnell in grobe Schussrichtung gedreht werden, weil auf die Verwendung der sonst üblichen einzuschlagenden Erdsporne verzichtet wurde. Die Waffe wurde 1939 als Typ 99 105 mm Gebirgsgeschütz eingeführt. Die Zahl der gebauten Geschütze ist unbekannt.

Daten:

gebaut: ?
Gewicht: 815 kg
Rohrlänge: 1303 mm
Kaliberlänge: 12,4
Seitenrichtbereich: - 3° bis + 3°
Höhenrichtbereich: - 3° bis + 42°
Reichweite: 7500 m
Schussfrequenz: bis 8 Schuss/Minute, 60 Schuss/Stunde bei Dauerbeschuss


Gruß

tom :wink:
Zuletzt geändert von tom am 04.03.2007, 14:55, insgesamt 8-mal geändert.
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Die Waffen der japanischen Artillerie bis 1945


Teil 3: Die Waffen der schweren Feldartillerie:


Typ Taisho 4 150 mm Haubitze

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1915 wurde die vorhandene Typ Meiji 38 150 mm Haubitze in Zusammenarbeit mit der französischen Firma Schneider grundlegend überarbeitet. Dabei wurde das Geschütz mit einer vergrößerten Kammer, verbessertem hydropneumatischem Rücklaufsystem und einem federpneumatischen Vorholmechanismus ausgestattet. Die Kastenlafette wurde modernisiert, begrenzte aber den Seitenrichtbereich weiterhin stark. Als Verschluss kam ein vertikaler Keilblock zum Einsatz. So wurde die Waffe als Typ Taisho 4 150 mm Haubitze eingeführt.

Wie schon das Vorgängermodell war das Geschütz zu schwer, um es in einer Last im Pferdezug zu transportieren. Es wurde daher zum Transport in Lafettenlast (mit Protzwagen 2147 kg) und Rohrlast (mit Protzwagen 2197 kg) zerlegt und dann jeweils achtspännig bewegt.

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Anfang der dreißiger Jahre erhielten die mit diesem Geschütz ausgerüsteten Unabhängigen Artillerieregimenter im Rahmen des Mechanisierungsprogramms 4t und 5t Zugmaschinen, die die Geschütze in zusammengebautem Zustand transportieren konnten. Wegen der Holzspeichenräder mit Stahllaufflächen war aber nur eine Transportgeschwindigkeit möglich. Daher sollten diese Geschütze ab Ende der dreißiger Jahre nach und nach ersetzt werden. Dies war aufgrund des Krieges mit China aber nicht möglich, da dort jedes greifbare Geschütz benötigt wurde. So blieb diese Haubitze bis Kriegsende im Einsatz, obwohl sie schon Mitte der dreißiger Jahre veraltet war.

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Daten:

gebaut: 280
Kaliber: 149,1 mm
Gewicht: 2800 kg
Rohrlänge: 2190 mm
Kaliberlänge: 14,7
Seitenrichtbereich: - 3° bis + 3°
Höhenrichtbereich: - 5° bis + 65°
Reichweite: 8800 m
Schussfrequenz: bis 4 Schuss/Minute



Typ Taisho 14 105 mm Kanone

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Dieses Geschütz war die erste Eigenentwicklung eines Feldgeschützes der japanischen Armee. Es war mit einer Spreizlafette ausgestattet, die einen deutlich höheren Seitenrichtbereich als die Kastenlafette ermöglichte, da sie auch Kräfte auffangen konnte, die nicht in Richtung der Lafettenachse auftraten. Die Rückstoßbremse arbeitete hydropneumatisch, der Vorholmechanismus federpneumatisch. Der verwendete Schraubverschluss ermöglichte eine Feuergeschwindigkeit von bis zu 8 Schuss je Minute. Für den Pferdetransport wurde das lange Rohr nach hinten gezogen und auf den geschlossenen Lafettenholmen verzurrt. Der Transport erfolgte achtspännig.

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Durch das sehr hohe Gewicht war der Pferdezug sehr mühselig und die Mobilität auf schlechten Straßen war sehr gering. Darüber hinaus lag die Reichweite deutlich unter der geforderten Reichweite. Es wurde daher nur eine Kleinserie gefertigt und an Ausbildungseinheiten ausgegeben. Mitte der dreißiger Jahre wurde der Kraftfahrtzug erprobt. Dabei ermöglichte die Lafette mit den schweren Holzspeichenrädern nur eine Höchstgeschwindigkeit von 13 km/h auf guten Straßen. Insgesamt gesehen war die Entwicklung dieses Geschütz ein Fehlschlag, aus dem aber viele Lehren für zukünftige Modelle gezogen werden konnten. Die Typ Taisho 14 105 mm Kanone ist Stammvater aller folgenden japanischen Entwicklungen.

Daten:

gebaut: 64
Kaliber: 105 mm
Gewicht: 3117 kg
Rohrlänge: 3556 mm
Kaliberlänge: 34,2
Seitenrichtbereich: - 15° bis + 15°
Höhenrichtbereich: - 5° bis + 33°
Reichweite: 13500 m
Schussfrequenz: bis 8 Schuss/Minute, 60 Schuss/Stunde bei Dauerbeschuss


Typ 92 105 mm Kanone

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Da die Typ Taisho 14 Kanone nicht befriedigte, wurde die Waffe bereits 1927 grundlegend überarbeitet. Dabei wurde vor allem die Lafette neu gestaltet. Durch Verwendung neuer Werkstoffe konnte bei leicht gesteigertem Gewicht eine schussstabilere Konstruktion erreicht werden. Dadurch konnte ein längeres Rohr verwendet werden, mit dem die Reichweite um über 5000 m gesteigert wurde. Durch zusätzliche Änderungen am Vorholmechanismus und der Rückstoßbremse war das Gewicht aber um etwa 1000 kg angestiegen.

Bis 1930 war die Konstruktion abgeschlossen. Bei den folgenden Tests erwies sich die Waffe als zu schwer, um in den aktiven Dienst eingeführt werden zu können. Da die Armeeführung eine Zerlegung in zwei Lasten für Geschütze unter dem Kaliber 150 mm untersagt hatte, musste die Lafette abgespeckt werden. So wurde das Geschütz bis 1932 überarbeitet, um ein Gewicht zu erreichen, mit dem ein acht- bis zehnspänniger Zug in einer Last bei zurückgezogenem Rohr möglich war. Trotz der durch das Gewicht verringerten Mobilität wurde die Waffe 1932 als Typ 92 105 mm Kanone eingeführt, da man für Mitte der dreißiger Jahre die Mechanisierung plante. Nach Verfügbarkeit wurden die Batterien dann auch mit 5 t Zugmaschinen ausgerüstet, die die Mobilität deutlich verbesserten.

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Im Einsatz hat sich die Typ 92 Kanone sehr gut bewährt. Insbesondere die einfache Bedienung der Waffe wurde gelobt. Probleme gab es lediglich beim Schießen mit maximaler Höhen- oder Seitenrichtung. Dies führte zu erhöhtem Verschleiß, der aber hingenommen wurde.

1940 wurde in der Lafette der Typ 92 Kanone eine überlanges 105 mm Rohr getestet. Die dabei aufgetretenen Kräfte waren aber zu hoch und für eine vollständige Neuentwicklung fehlten die Kapazitäten. Dafür entstand aus diesem neuen Rohr die Typ 5 105 mm Panzerkanone.

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Daten:

gebaut: 180
Kaliber: 105 mm
Gewicht: 3732 kg
Rohrlänge: 4681 mm
Kaliberlänge: 44,5
Seitenrichtbereich: - 18° bis + 18°
Höhenrichtbereich: - 5° bis + 45°
Reichweite: 18300 m
Schussfrequenz: bis 8 Schuss/Minute, 60 Schuss/Stunde bei Dauerbeschuss


Typ 96 150 mm Haubitze

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1933 begann die japanische Armee, ein Nachfolgemodell für die sehr erfolgreiche Typ Taisho 4 150 mm Haubitze zu entwickeln. Da ja die Mechanisierung der schweren Feldartillerie vorgesehen war, sollte vor allem Wert auf eine hohe Mobilität gelegt werden. So entstand bis 1935 ein modernes Geschütz mit hydropneumatischer Rückstoßbremse und federhydraulischem Vorholmechanismus. Zum Feuern musste das Geschütz nur auf die Radachse abgesenkt werden, um Schwingungen, die ansonsten durch die Federung der Achse entstanden wären, zu vermeiden. Der Transport erfolgte durch 5 t oder, soweit vorhanden, 8 t Zugmaschinen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 24 km/h.

Ab September 1935 wurde ein Prototyp in der Mandschurei harten Einsatztests unterzogen. Nach Auswertung dieser Tests wurden Anfang 1936 noch kleinere Änderungen vorgenommen und das Geschütz dann als Typ 96 150 mm Haubitze eingeführt. Da die Armee zu diesem Zeitpunkt aber unter massiven Finanzproblemen litt, wurde zunächst keine Serienfertigung begonnen. Lediglich wenige Exemplare wurden fertig gestellt und an Ausbildungseinheiten ausgegeben. Nach Beginn des 2. chinesisch-japanischen Krieges 1937 änderte sich die Finanzlage der Armee grundlegend und man konnte 1938 die Serienfertigung anlaufen lasen.

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Im Vergleich zu 150 mm Haubitzen anderer Nationen war die Typ 96 Haubitze deutlich leichter und beweglicher, hatte aber eine deutlich geringere Reichweite. Letzteres war kein größeres Problem, da die japanische Doktrin mehr Wert auf Beweglichkeit legte.
Die ersten Einsatzerfahrungen konnte man im Frühjahr 1938 in China sammeln, wo ein Battalion mit 8 Haubitzen eingesetzt wurde. Diese Einheit hat sich vor allem wegen der guten Schusswirkung und der relativ hohen Transportgeschwindigkeit sehr bewährt. Bis Ende 1938 wurde das 1. schwere Feldartillerieregiment mit der Waffe ausgerüstet, in 1939 folgte das 17. und das neu aufgestellte 20. Regiment, in 1942 das neu aufgestellte 23. schwere Feldartillerieregiment und in 1945 noch das 26. und 27. Regiment. Trotz des hohen Bedarfs konnten aus Materialmangel nur 440 Typ 96 150 mm Haubitzen gefertigt werden.

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Daten:

gebaut: 440
Kaliber: 149,1 mm
Gewicht: 4140 kg
Rohrlänge: 3523 mm
Kaliberlänge: 23,5
Seitenrichtbereich: - 15° bis + 15°
Höhenrichtbereich: - 5° bis + 65°
Reichweite: 11900 m
Schussfrequenz: bis 5 Schuss/Minute


Gruß

tom :wink:
Zuletzt geändert von tom am 05.03.2007, 20:17, insgesamt 6-mal geändert.
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Die Waffen der japanischen Artillerie bis 1945


Teil 4: Die Waffen der schweren Artillerie:


Typ Meiji 45 240 mm Haubitze

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Diese Waffe war das erste selbst entwickelte, nicht mobile Geschütz der japanischen Armee. Die Lafette wurde abgeleitet von den um 1890 erworbenen 28 cm Festungshaubitzen. Der Transport der Geschütze war erst nach Einführung schwerer Zugmaschinen möglich. Bis Mitte der dreißiger Jahre waren diese Geschütze daher in verschiedenen Festungen ortsfest installiert. Nachdem die Typ 94 Transportanhänger und die 13 t Zugmaschinen verfügbar waren, wurden einige Geschütze „mobilisiert“ Dazu musste ein Unterbau (Babette und Bodenplatte) entwickelt werden, um die notwendige Stabilität beim Abschuss zu erreichen. Zum Transport wurde die Waffe in 8 Teillasten zerlegt.

Beim Instellunggehen musste zunächst ein Aufbaukran errichtet werden. Dieser konnte auf Schienen bewegt werden. So konnten die Einzelteile abgeladen und in Montagestellung gebracht werden. Dann wurde eine Grube von 5 m Durchmesser und etwa 2 m Breite für die Babette ausgehoben. Dort wurde dann eine Bodenplatte eingelegt, die mit Erdspornen festgesetzt wurde. Die zweiteilige Babette wurde dann zusammengesetzt und auf der Bodenplatte montiert. Darauf wurde dann auf Bodenebene der etwa 3 m durchmessende Drehring montiert und mit Hydraulikstützen zur Bodenplatte hin abgefedert. Die etwa 5 m lange Unterlafette wurde dann in den Zahnkranz des Drehrings eingehängt. Schließlich wurde die Oberlafette, das Rohr mit hydropneumatischer Rückstoßbremse und federhydraulischem Vorholmechanismus und das zentrale Schutzschild montiert. Vorn an der Unterlafette konnten rechts und links der Waffe noch jeweils ein weiteres Schutzschild zum erweiterten Schutz der Bedienmannschaft angebracht werden.


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Die geteilte Munition wurde durch einen Kran auf eine Ladeschale am hinteren Ende der Unterlafette gelegt. Dann wurde die Ladeschale auf ihren Rädern an den Verschluss herangefahren und die Munition in die Kammer geschoben. So waren maximal10-12 Schuss je Stunde möglich.

Der Einsatz erfolgte in Unabhängigen schweren Artillerieregimentern. Insbesondere bei den Kämpfen um Bataan (1047 Schuss verfeuert) und Corregidor (mehr als 2900 Schuss verfeuert) haben sich diese Haubitzen beim 1. Unabhängigen schweren Artillerieregiment (8 Geschütze) bewährt. Der letzte Einsatz dieser Haubitzen erfolgte Ende August 1945 in der Mandschurei, als sich die Festung Kotou (15.Grenzschutzeinheit) in der Nähe des Flusses Ussuri bis zu ihrem Ende am 26. August unter anderem mit zwei dieser Haubitzen gegen die Sowjets wehrte.

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Daten:

gebaut: 80
Kaliber: 240 mm
Gewicht: 33058 kg
Rohrlänge: 3892 mm
Kaliberlänge: 16,2
Seitenrichtbereich: 360°
Höhenrichtbereich: - 2° bis + 65°
Reichweite: 10350 m
Schussfrequenz: bis 12 Schuss/Stunde



Typ Taisho 7 305 mm Haubitze

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Wie die Typ Meiji 45 240 mm Haubitze war auch dieses Geschütz ursprünglich als ortsfest montiertes Festungsgeschütz entwickelt worden. Zwei Versionen wurden entwickelt. Sie unterschieden sich in der Rohrlänge und dem für die unterschiedlichen Rückstoßkräfte notwendigen unterschiedlich ausgelegten hydropneumatischen Rückstoßbremsen und federhydraulischen Vorholmechanismen. Die Munitionszuführung erfolgte über einen auf der linken Seite montierten Kran. Ein Schutzschild war nicht vorgesehen.

Auch diese Geschütze wurden Mitte der dreißiger Jahre „mobilisiert“. Dazu musste analog zur Typ Meiji 45 Haubitze eine Babette entwickelt werden. Der Transport erfolgte in 10 Lasten.

Über einen Einsatz der mobilen 305 mm Haubitzen ist nichts bekannt, allerdings sollen einige bei Bataan und Corregidor zum Einsatz gekommen sein.

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Daten (kurz/lang):

gebaut: 10/20
Kaliber: 305 mm
Gewicht: 59250 kg/ 97700 kg
Rohrlänge: 5015 mm/ 7220 mm
Kaliberlänge: 16/ 23
Seitenrichtbereich: 360°
Höhenrichtbereich: - 2° bis + 65°
Reichweite: 11750 m/ 14800 m
Schussfrequenz: bis 8 Schuss/Stunde


Typ 89 150 mm Kanone

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Ende der zwanziger Jahre sah die Armee Bedarf für ein mobiles, schweres Langstreckenartilleriegeschütz, mit dem gegnerische Bereitstellungen, Artillerie und Kommandostellen im Hinterland bekämpft werden konnte. Bei der Entwicklung wurden die Erfahrungen, die man mit der Typ Taisho 4 Kanone gemacht hatte, berücksichtigt. So entstand bis 1929 ein kompaktes Geschütz mit schwerer Lafette. Zur Erhöhung der Stabilität beim Schießen in den oberen Winkelgruppen wurden zwei Federausgleicher montiert. Rückstoßbremse und Vorholmechanismus arbeiteten hydropneumatisch. Der Schraubverschluss ermöglichte eine Schussfrequenz von 2-3 Schuss je Minute. Die Räder waren aus Gussstahl und mit einem austauschbaren Hartgummilaufring versehen. Im Einsatz wurde die Spreizlafette mit je drei Erdspornen am Lafettenende und je einem Erdsporn in der Mitte der Holme gesichert. So wurde das Geschütz 1929 als Typ 89 150 mm Kanone eingeführt.

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Zum Transport konnte das Geschütz in Rohrlast und Lafettenlast zerlegt und dann mit 8 t Zugmaschinen bewegt werden. Zur schnelleren Seitenrichtung wurde Mitte der dreißiger Jahre ein Schienenhalbkreis eingeführt. Die Unterlafette wurde dazu analog zum britischen 25 pdr Geschütz mit den Rädern auf eine kreisförmige Unterlage gesetzt. Die Holme konnten dann von der Bedienmannschaft auf den Schienen schnell seitlich bewegt werden.

Der Einsatz erfolgte in Unabhängigen Schweren Artillerieregimentern. Dort bewährte sich die Kanone auf allen Kriegsschauplätzen bis 1945.

Die Munition wurde gesondert gefertigt. Es gab Spreng-, Splitter-, Beton-, Leucht- und Panzergranaten mit einem Gewicht von 36,5 - 45,9 kg. Die Treibsätze wurden, wie bei anderen Waffen im gleichen Kaliber auch üblich, getrennt geladen.

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Daten:

gebaut: 150
Kaliber: 149,1 mm
Gewicht: 10410 kg
Rohrlänge: 5963 mm
Kaliberlänge: 40
Seitenrichtbereich: - 20° bis +20°
Höhenrichtbereich: - 5° bis + 43°
Reichweite: 19850 m
Schussfrequenz: bis 3 Schuss/Minute


Typ 96 150 mm Kanone

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1930 wurde von der Armee für die schwere Artillerie eine Kanone im Kaliber 149,1 mm in Auftrag gegeben, die eine Schussweite von 25 km erreichen sollte. Der Transport sollte in mehreren Lasten durch die geplanten 13 t Zugmaschinen erfolgen. So entstand bis 1936 eine Kanone, die zu den leistungsstärksten ihrer Klasse gehörte. Die Einführung erfolgte nach einigen intensiven Tests 1936 als Typ 96 150 mm Kanone.

Der Transport erfolgte in zerlegtem Zustand in 6 Lasten: Rohr, Lafette, Seitenrichtsystem, Pivot und zwei Lasten Zubehör, unter anderem zum Instellunggehen. In der vorgesehenen Stellung wurde zunächst der Pivot mit Erdspornen festgesetzt. An den Pivot wurde das Schienensystem zur groben Seitenrichtung angebaut. Dann wurde die Kastenlafette mit der hydropneumatischen Rückstoßbremse und dem federhydraulischen Vorholmechanismus durch Hochkurbeln der Vorderachse auf dem Pivot abgesetzt. Nach Anheben des Lafettenschwanzes konnte die Hinterachse der Lafettenlast herausgefahren werden. Der Lafettenschwanz wurde dann auf dem Schienensystem befestigt, so dass die Lafette um den Pivot in einem Halbkreis gedreht werden konnte. Bei Bedarf konnte das Schienensystem auch zu einem Vollkreis erweitert werden, um so Rundumfeuer zu ermöglichen. Als Letztes wurde dann der Rohrwagen von hinten an die Lafette herangefahren und das Rohr über Seilzüge in die Lafette eingelegt.

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Auch für diese Kanone wurde eine eigene Munitionsproduktion eingerichtet, um die Möglichkeiten des Geschützes maximal ausnutzen zu können. Es gab je eine Spreng, Splitter- und Panzergranate. Insgesamt wurden 30 Geschütze gebaut, die mir großem Erfolg in den Unabhängigen schweren Artillerieregimentern eingesetzt wurden, unter anderem auf Bataan und gegen Corregidor.

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Daten:

gebaut: 30
Kaliber: 149,1 mm
Gewicht: 10410 kg
Rohrlänge: 7860 mm
Kaliberlänge: 52,7
Seitenrichtbereich: 180° bis 360°
Höhenrichtbereich: - 7° bis + 45°
Reichweite: 26200 m
Schussfrequenz: bis 2 Schuss/Minute


Typ 96 240 mm Haubitze

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1932 wurde von der Armee der Auftrag vergeben, ein Nachfolgemodell für die Typ Meiji 45 240 mm Haubitze zu entwickeln. Insbesondere sollte die Mobilität verbessert werden. Auch eine Erhöhung der Schussweite sollte erreicht werden.

So entstand bis 1936 eine ein modernes Geschütz hoher Reichweite. Der Transport erfolgte in 6 Lasten: Rohr, Lafettenschwanz, Vorderlafette mit hydropneumatischer Rückstoßbremse und dem federhydraulischem Vorholmechanismus, Pivot und Unterlage sowie zwei Lasten Zubehör. In der vorgesehenen Stellung wurde zunächst der Pivot mit Erdspornen festgesetzt. Dann wurde die Unterlafette auf den Unterlageplatten zur groben Seitenrichtung aufgesetzt und vorn auf dem Pivot befestigt. Daraufhin wurde die Oberlafette von vorn an die Unterlafette herangeschoben, herübergezogen und montiert. Danach wurde der Rohrwagen von hinten an die Lafette herangeschoben und das Rohr über ein Zwischenstück mit einem Seilzugmechanismus in die Lafette eingelegt. Danach wurde noch der Ladeblock und der Ladekran auf dem Lafettenschwanz montiert.

Die Munition wurde mit dem Kran auf den Ladeblock gehoben und über das Zwischenstück in die Kammer geschoben. So war eine Schussfrequenz von bis zu 15 Schuss je Stunde möglich.

Der Einsatz der 7 gebauten Haubitzen erfolgte unter anderem bei Bataan und Corregidor.

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Daten:

gebaut: 7
Kaliber: 240 mm
Gewicht: 37562 kg
Rohrlänge: 5782 mm
Kaliberlänge: 24,1
Seitenrichtbereich: 120° bis 360°
Höhenrichtbereich: 0° bis + 65°
Reichweite: 16000 m
Schussfrequenz: bis 15 Schuss/Stunde


Gruß

tom :wink:
Zuletzt geändert von tom am 06.03.2007, 14:39, insgesamt 8-mal geändert.
Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Es erhebt sich nur die Frage, ob er immer nötig ist. Wehret den Anfängen!!!!!

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Beitrag von tom »

tom sagt:

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Die Waffen der japanischen Artillerie bis 1945


Teil 5: Die Waffen der Festungsartillerie:

Die japanische Festungsartillerie ist so etwas wie ein weißer Fleck auf der Landkarte. Informationen über die verwendeten Waffen sind sehr rar.

Insgesamt scheint es drei Wellen der Ausrüstung gegeben zu haben.
1. Zunächst wurden um 1890 verschiedene Küstenverteidigungsgeschütze mit geringer Reichweite angeschafft, vermutlich ausgemusterte Waffen aus den USA und Europa.
2. Nach dem russisch-japanischen Krieg 1905/06 wurden verschiedene Eigenentwicklungen in Zusammenarbeit mit der Firma Krupp aus Deutschland gestartet. Dabei entstanden einige sehr wirkungsvolle Geschütze mittlerer Reichweite.
3.Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde eine weitere Welle von Neuentwicklungen gestartet, diesmal wohl in Zusammenarbeit mit der französischen Firma Schneider. Dabei wurden dann auch Geschütze von Schlachtschiffen, die im Rahmen des Washingtoner Flottenabkommen verschrottet werden sollten bzw. deren Neubau gestoppt wurde, in Landlafetten eingebaut. So entstanden Geschütze mit mittlerer und großer Reichweite.


Waffen der ersten Welle:

24 cm Haubitze

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Keine weiteren Informationen vorhanden


28 cm Haubitze

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Diese Waffe wurde 1892 eingeführt. Die Unterlafette konnte über einen Drehkranz um 360° gedreht werden. Das Rohr war vertikal drehbar in die Oberlafette eingebaut. Beim Abschuss lief die Oberlafette auf der Rücklaufschiene der Unterlafette zurück und wurde durch je eine Feder am hinteren Ende der Unterlafette gestoppt. Der Vorlauf erfolgte dadurch, dass die Oberlafette in der nach vorn hin abfallenden Rücklaufschiene nach vorn geschoben wurde.
Die mehrteilige Munition wurde durch einen Kran auf die Ladeschale hinter dem Verschluss gehoben und in die Kammer geschoben.

1905 wurden 18 der vorhandenen 220 28 cm Mörser abmontiert und nach Port Arthur geschafft, um dort die russischen Festungsanlagen zu beschießen. Dabei erwiesen sich die Geschütze als sehr zuverlässig und äußerst effektiv gegen die Festungsbauten. Sie konnten mit insgesamt 16940 Schuss die entscheidende Bresche schaffen, durch die die japanische Infanterie dann die Festung erobern konnte.

Nach den guten Erfahrungen mit diesen Geschützen im Fronteinsatz wurden zukünftige Festungsgeschütze so konstruiert, dass sie jederzeit auch demontiert und an die Front geschafft werden konnten. Die 28 cm Haubitzen blieben bis 1945 im Einsatz.

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Daten:

gekauft: 220
Kaliber: 280 mm
Gewicht: 10758 kg
Rohrlänge: 2863 mm
Kaliberlänge: 10,2
Seitenrichtbereich: 360°
Höhenrichtbereich: -10° bis + 68°
Reichweite: 7800 m
Schussfrequenz: ?]



Waffen der zweiten Welle:

Typ Meiji 45 150 mm Kanone

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Diese Kanone wurde 1912 eingeführt. Sie wurde auf einer Pivotlafette montiert. Um das Schießen bei größeren Rohrerhöhungen zu ermöglichen, war rund um das Pivot ein Graben vorhanden. Damit die Bedienung das Geschütz erreichen konnte, war am Geschütz eine Plattform installiert. Die geteilte Munition wurde per Hand transportiert. Zum Schutz der hydropneumatischen Rückstoßbremse, des federhydraulischen Vorholmechanismus und des Richtmechanismus war das Geschütz mit einem Schutzschild versehen.

Für die Verwendung an der Front wurde eine spezielle Babette geschaffen. Die maximale Rohrerhöhung war aber wegen der geringen Feuerhöhe begrenzt, da das Geschütz beim Abschuss sonst Bodenberührung gehabt hätte.

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Daten:

gebaut: 80
Kaliber: 149,1 mm
Gewicht: 26136 kg, in Feldlafette 22800 kg
Rohrlänge: 7515 mm
Kaliberlänge: 50
Seitenrichtbereich: 360°
Höhenrichtbereich: - 8° bis + 45°, in Feldlafette nur bis + 30°
Reichweite: 22600 m
Schussfrequenz: ?



Typ Meiji 45 240 mm Haubitze

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Siehe “Schwere Artillerieâ€
Zuletzt geändert von tom am 08.03.2007, 17:33, insgesamt 4-mal geändert.
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Soldat-Tobias

Beitrag von Soldat-Tobias »

ach ja die japaner.........die und ihre alten ari`s. den deutschen und russischen kanonen konnten sie aber nicht das wasser reichen.
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Beitrag von Tovarish »

Soldat-Tobias hat geschrieben:ach ja die japaner.........die und ihre alten ari`s. den deutschen und russischen kanonen konnten sie aber nicht das wasser reichen.
Sehe ich nich so. Die japanischen Kanonen waren zum Teil auch sehr schwerkalibrig und die Reichweite stimmt auch. Im Schnitt 10km. Die russischen und deutschen Kanonen waren in der Hinsicht auch nicht viel besser.
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tom
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Beitrag von tom »

tom sagt:

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Japanische Feldartillerie hatte zwei nicht zu unterschätzende Vorteile gegenüber allen Modellen anderer Nationen:

1. Geringes Gewicht

Durch das vergleichsweise geringe Gewicht waren die Geschütze sehr beweglich und konnten so schnell den vorrückenden Infanterieverbänden folgen oder bei gegnerischen Durchbrüchen nach hinten verlegen. Dadurch war die artilleriestische Feuerunterstützung japanischer Infanterieverbände im Vergleich jeder anderen Nation umfangreicher. Lediglich die massive Luftunterstützung sowie die Überlegenheit zur See ermöglichte den Amerikanern, diesen Vorteil mehr als wettzumachen.

2. Geringe Ausmaße

Dadurch, dass die japanische Feldartillerie mit vergleichsweise kleinen Waffen ausgerüstet war, ließen sich diese Waffen besser tarnen und die Stellungen konnten entsprechend kleiner dimensioniert werden. Dadurch waren diese Waffen trotz des massiven Vorbereitungsfeuers und der heftigen Bombardierungen der Amerikaner bei Landungsoperationen immer wieder in der Lage, der Vernichtung zu entgehen. Nachdem die Japaner Ende 1944 von ihrer Taktik der Verteidigung an den Landungszonen abgerückt waren, war die japanische Feldartillerie immer wieder ein Faktor, der den Landungstruppen Sorgen bereitete, siehe Orote (Guam) und Iwo Jima.

Gruß

tom :wink:
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Beitrag von Gojira »

@Tobias: Hat zwar nix mit Ari zu tun, aber die Japaner hatten z.B. die modernsten Kriegsschiffe jener Zeit und keine andere Nation der Erde hat binnen solch kurzer Zeit so riesige Gebiete wie die Japaner während des 2.Weltkrieges eingenommen... (Ich weiss natürlich, dass die andere Umstände hatten als wir... )- nur so am Rande...

MFG, Gojira

@ TOM: Klasse Thread übrigens!
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Beitrag von tom »

tom sagt:

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So, bin fertig.

Weitere Informationen dazu und noch mehr Fotos gibt es auf meiner Website.

Gruß

tom :wink:
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Soldat-Tobias

Beitrag von Soldat-Tobias »

forum geht bei dir net :?
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Beitrag von tom »

tom sagt:

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Danke für den Hinweis, hab´s gefixed.

Gruß

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Ciceri
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Beitrag von Ciceri »

schöne beiträge :)
Soldat-Tobias

Beitrag von Soldat-Tobias »

tom hat geschrieben:tom sagt:

:!:

Danke für den Hinweis, hab´s gefixed.

Gruß

tom :wink:
aber immer doch :wink:
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Beitrag von tom »

tom sagt:

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Ich habe nun auch den Bereich Zugmaschinen auf der Artillerieseitemeiner Website weitestgehend fertig.

Gruß

tom :wink:
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