Michael Wittmann und die Amokfahrt mit dem Tiger I

Hier wird über alles diskutiert das in die Zeit des 2. Weltkriegs fällt.
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Czury
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Beitrag von Czury »

Ähm! Das ist auch nicht unbedingt meine bevorzugte Meinung, doch es ist eine Kampfweise, die bis zu den Kreuzzügen zurückzuführen ist.
Die Artillerie im amerik. Unabhängigkeits - und Rezessionskrieg schoss ebenso auf die vermischten wütenden Massen, wie damals eben die Alliierten. Gerade eine Niederlage bei der Invasion wäre aus taktischen und vor allem "PR-Gründen" untragbar gewesen.
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Wever
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Beitrag von Wever »

:D Guten Abend Czury!

Na ja, wie gesagt: bei den Amerikanern scheint das zum Alltag zu gehören. Liegt freilich auch an deren Kampfesweise. Aber trotzdem würde ich sagen, daß es unter zivilisierten Armeen eher eine Schande darstellt, das Feuer auf eigene Einheiten zu lenken. (Daß es notbedingte Situationen gibt, in welchen es keine Alternative gibt, ist natürlich klar.) Aber daß man - wenn soetwas geschehen ist - sagt: "Na ja, besser von den eigenen Leuten, als vom Feind getötet zu werden...", diese Sichtweise habe ich noch nie gehört.

Beste Grüße
Wever
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Czury
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Beitrag von Czury »

ich hab mich da glaube ich sehr schlecht ausgedrückt.
;)

ich hoffe der Sinn ist jetzt klar
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Krupp
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Beitrag von Krupp »

Abend Freunde

Auch ich habe von einem "Beast of Omaha" noch nichts gehört :shock:
Seemansgarn, sagt man in Seefahrerkreisen.
Nun, Wever hat ziemlich deutlich und präzise geschildert, was die evtl. hätte passiert sein können und welche Rolle, das Widerstandsnest 62 gespielt hat.
Gegen schwere Schiffsartillerie ist auch ein Bunker nicht gewachsen und da kann man sich solche Geschichten schlecht vorstellen :wink:

Aber immer wieder interessant zu lesen, was da z.T. passiert sein soll.....oder ist :roll: :?:

Gruss

Krupp
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Majo
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Beitrag von Majo »

Die Artillerie im amerik. Unabhängigkeits - und Rezessionskrieg schoss ebenso auf die vermischten wütenden Massen, wie damals eben die Alliierten. Gerade eine Niederlage bei der Invasion wäre aus taktischen und vor allem "PR-Gründen" untragbar gewesen.

Ähm... ....möchte ja wirklich nicht zu pingelig sein, aber soviel Genauigkeit muss sein. An den Unabhängigkeitskriegen habe ich ja nichts ausszusetzen, aber die Rezessionskriege - wahrscheinlich meinst du den amerik. Bürgerkrieg - werden so geschrieben --> Sezessionskriege ( von Sezession= Absonderung. Gemeint ist die Absonderung/ Abtrennung der Konföderierten Staaten von der Union.Verwandt mit sezieren --> aus der Medizin . Rezession = lat. Rückgang/ Verminderung wirtschaftlicher Konjunktur. Verwandt mit rezessiv --> auch aus der Medizin --> man denke nur an die Mendelschen Regeln dominant/rezessiv. ) :roll:

@Czury: Ich hoffe, ich habe dich aufgeklärt und nichts an deinem Weltbild verändert, aber solche Kleinigkeiten können manchmal entscheiden. Vielleicht war es auch nur ein Schreibfehler, schließlich ist das "S" vom "R" gar nicht so weit weg. :wink:

by mAjO :D
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Krupp
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Beitrag von Krupp »

Hi Majo

Nun, so wie ich Czury kenne, kann es sich nur um einen Schreibfehler handeln.
Und beim Blindschreiben kann dies durchaus vorkommen.
Aber recht haste dennoch, Sezession und Rezession sind zwei verschiedene paar Schuhe :wink:

Gruss

Krupp
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Czury
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Beitrag von Czury »

SOrry! War echt ein schreibfehler.

Zuberkill hielt bei uns in der schule mal nen Vortrag zu diesem Thema. Wie kann ich das da vergessen ;)
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Majo
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Beitrag von Majo »

Is ja auch net schlimm. Kann jedem mal passieren.Ja man mag es kaum glauben, auch mir passiert so etwas und ich bin dabei überhaupt nicht eingebildet, nein ich doch nicht 8) :roll: :wink: .


Mit Verspätung mAjO

P.S.: Tut mir echt Leid, aber ich war im Urlaub. Naja ,jetzt bin ich wieder da!!!!! :wink:
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Churchill
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Beitrag von Churchill »

Tag an alle,

ich werd jetzt auch mal meinen Senf dazugeben :D

Nachfolgend habe ich den Antrag des Generalkommandos I. Panzerkorps für die Verleihung des Ritterkreuzes mit Eichenlaub und Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes vom 13. Juni 1944 aus dem Buch „Panzerkampf im Bild“, das ich auch in der Buchabteilung vorgestellt habe, abgeschrieben.



Der SS-Obersturmführer W i t t m a n n erhielt am 12.6.1944 den Auftrag, bei Villers-Bocage die linke Flanke des Korps zu sichern, weil anzunehmen war, dass durchgebrochenen englische Panzerkräfte nach Süden und Südosten vorstoßen würden. Panzergrenadiere standen nicht mehr zur Verfügung.
Wittmann traf zur befohlenen Zeit mit 6 Panzerkampfwagen VI ein.
In der Nacht vom 12. auf den 13.6.1944 musste die Kompanie Wittmann wegen schwersten Artilleriefeuers dreimaligen Stellungswechsel machen und stand in den frühen Morgenstunden des 13.6.1944 bei Punkt 213 nordostwärts Villers-Bocage mit 5 Panzerkampfwagen VI einsatzbereit.
Um 8 uhr meldete ein Sicherungsposten dem SS-Obersturmführer Wittmann, dass eine starke Kolonne feindlicher Panzer Caen . Villers-Bocage marschierte.
Wittmann, der mit seinem Tiger 200 m südlich der Straße in Deckung stand, erkannte eine englische Panzerabteilung, gefolgt von einem englischen Schützenpanzer-Bataillon.
Die Lage erforderte schnelles Handeln. Wittmann konnte seinen abgesetzt stehenden Männern keine Befehle mehr geben, sondern stieß sofort mit seinem Panzer, aus der Fahrt schießend, in die englische Kolonne hinein. Durch dieses rasche eingreifen wurde die Feindkolonne zunächst getrennt. Auf 80 m vernichtete Wittmann 4 Panzerkampfwagen Sherman, setzte sich mit seinem Tiger in und neben die Kolonne und fuhr, 10 bis 30 m neben ihr in Fahrtrichtung feuernd, an der Kolonne entlang. Es gelang ihm innerhalb kürzester Zeit 15 schwere Feindpanzer abzuschießen. Weitere sechs Panzer wurden abgeschossen und die Besatzungen zum Ausbooten gezwungen. Das begleitende Bataillon auf Schützenpanzern wurde fast völlig vernichtet. Die nachfolgenden vier Panzer der Kompanie Wittmann machten hiervon noch etwa 230 Gefangene. Wittmann stieß weiter, seiner Kompanie weit voraus, in den Ort Villers-Bocage hinein. On der Ortsmitte wurde sein Panzer durch eine schwere feindliche Pak bewegungsunfähig geschossen. Trotzdem vernichtete er so noch alle in Reichweite befindlichen Fahrzeuge und zersprengte den feindlichen Verband. Daraufhin bootete Wittmann mit der Besatzung aus, schlug sich zu Fuß etwa 15 km nach Norden zur Panzer-Lehr-Division durch, meldete dort dem Ia, machte mit 15 Panzern IV der Panzer-Lehr-Division kehrt und stieß erneut auf Villers-Bocage vor. Mit seinem inzwischen wieder zu ihm gestoßenem Schwimm-Volkswagen schlug er sich dann zu der entlang der Hauotstraße auf Villers-Bocage angesetzten 1. Kompanie durch und setzte diese nach seinen Kampf- und Lageeindrücken gegen den noch mit Panzern und Pak im Ort befindlichen Feind an.

Durch sein entschlossenes hat Wittmann den mit einer starken Angriffskolonne bereits tief im Rücken der eigenen Front marschierenden Feind – es handelte sich um die englische 22. Panzer-Brigade – mit seinem Panzerkampfwagen Tiger allein zum größten Teil vernichtet und aus unmittelbarem eigenem Entschluss in höchster persönlicher Tapferkeit eine der gesamten Front das 1. SS-Panzer-Korps drohende schwere Gefahr abgewandt. Dem Korps standen zu dieser Zeit keine weiteren Reserven zur Verfügung,
Mit dem heutigen Gefechtstage hat Wittmann mit seinem Panzer die Gesamtabschusszahl von 138 Feindpanzern und 132 Feindpak erreicht.



Anmerkung von mir: Die Leichen von Wittmann und seiner Bestatzung wurden im Sommer 1983 in der Nähe des Tigers mit der Nummer 007, das war sein Panzer, gefunden und auf den Soldatenfriedhof La Cambe umgebettet.


Gruß Churchill
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Beitrag von Blitzkrieg »

1.Wittmann wurde zeitgleich von Sherman und Jagdbombern zerstört..Meine Ehrfurcht an ihn.

Hm , ich finde es auch Traurig , das er um's leben gekommen ist , veraldingen , weil der Opa meiner Ex-Freundin , ihn kannte ^^

Er war im Zug Wittmann.

Naja..

Mit freundlichen Grüßen
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Churchill
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Beitrag von Churchill »

Tag an ALLE

Zuerst einmal möcht ich an alle verkünden, dass ich mich jetzt wieder etwas mehr hier beteiligen werde!!! Nach allen Zentralen Klassen Arbeiten und so ziemlich allen sonstigen Arbeiten.

@Blitzkrieg.

Ich weiß nicht pb wir als Deutsche, die aus der Geschichte gelernt haben, uns "Helden" der Kategorie Wittmann erlauben dürfen. Denn obigen Bericht habe ich zur Geschlichtlichen Information an alle die es interissiert gepostet. Es ist, wie schon gesagt, ein Bericht, den ich 1:1 abgetippt es ist der Antrag des Generalkommandos I. Panzerkorps für die Verleihung des Ritterkreuzes mit Eichenlaub und Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Und somit ist er sehr verehrerisch geschrieben.

Zu Wittmann möchte ich sagen, dass er sicher ein sehr guter Panzerkommandant, sogar der beste, im 2 WW war. Aber er hat auch in der Waffen-SS gedient und ich weiß nicht ob durch Leistung oder durch Ideologie zum Panzerkommandaten eines Tiger-Panzers wurde.

Gruß Churchill
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Wever
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Beitrag von Wever »

Bild Völlig richtig, Churchill! Aber glücklicherweise hat die Bundeswehr seit Neuestem ja wieder die eigene Heldenproduktion angeschmissen. Bild Da werden sich doch unter den "Bundeswehr"-Söldnern, die als US-HiWis in Afghanistan Araber umlegen und Kokainfelder schützen, allemal bessere Vorbilder finden, nicht wahr? Bild
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Beitrag von Lord »

Noch einmal kurz zu der Behauptung ein Deutscher habe mehr als 1000 Amerikaner getötet. Dies stimmt wohl. Bestimmt ist dies nun schon weithin bekannt durch den TV-Overkill am D-Day. Der Mann von dem ich spreche heißt Hein Severloh und war am Tage der Invasion im WN62 als Atillerie Beobachter der 352. Inf. Div. Nach eigener Aussage schoß er innerhalb von 9Stunden mehr als 12000 Schuß auf die immer wieder in Wellen herankommenden Angreifer. Nach seiner eigenen Einschätzung tötete er währendessen 2000 - 2500 GIs. Er lebt heute noch und er hat ein Buch zu seinem Einsatz am D-Day verfasst, woraus ich auch sämtliche Informationen bezogen haben.

das Buch: WN62
von Hein Severloh erschienen beim hek Verlag.
ISBN: 3-932922-11-5

gibts bei Amazon. Falls interesse besteht bin ich gerne bereit weitere Text passagen hier im Forum wiederzugeben.
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Wever
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Beitrag von Wever »

Hallo Lord!
Ja, das Buch habe ich ebenfalls. Die entsprechenden Passagen über Severlohs Abschußzahlen sind sehr widersprüchlich. Es wurden vielerseits, auch von Veteranen Zweifel an der Zahl laut. Liest man die entsprechende Passage - Severloh hat ja das Buch von einem geschäftstüchtigen Touristik-Historiker schreiben lassen - so hat man den Eindruck, die Zahl sei lediglich die Trotzreaktion auf eine dumme Frage eines amerikanischen Journalisten.

Beste Grüße
Wever
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Lord

Beitrag von Lord »

Ja das stimmt. Ich hätte erwähnen sollen das es durchaus Zweifler und Kritiker dieser Darstellung gibt :oops: . Da er selbst noch nie zuvor aktiv an ener Kampfhandlung teilgenommen hat dürfte es für ihn sehr schwierig gewesen sein die Zahl abzuschätzen. Er erwähnt selber das es für ihn ja ein rein Subjektiver Eindruck war. Es ist so wie überall es gibt leute die sagen so war das aber nicht, aber die Gegenseite ist natürlich auch vertreten. Ich persöhnlich vertrete die Meinung das 2000 zwar hoch gegriffen ist, in anbetracht der Tatsache das er ja 12000 Schuß über einen Zeitraum von 9std auf ungedeckte GIs geschossen hat, ist diese Zahl aber nicht unmöglich. Durch das schon von Soldat James Ryan bekannte system, feuern wenn die klappe aufgeht, hatten die GIs wirklcih schlechte Karten.

MfG Lord
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