Zur Kriegsführung

Hier wird über alles diskutiert das in die Zeit des 2. Weltkriegs fällt.
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Majo
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Zur Kriegsführung

Beitrag von Majo »

Seit der Zeit Napoleons, als sich Armeen und ihre Versorgungszüge entlang natürlicher Nachschubwege bewegen und auch zurückziehen mußten, hatte sich ein neues strategisches Konzept durchgesetzt. Napoleon hatte herausgefunden, daß sich mit geschickten Manövern gegen die feindlichen Nachschubwege eine Entscheidung auf dem Schlachtfeld genauso herbeiführen läßt wie durch eine direkte Konfrontation. Liddell-Hart bezeichnete eine solche Operation als "Strategie der indirekten Annäherung.

In der Kriegführung kennt man nur zwei Haupttypen von Schlachten. Der erste Typ basiert auf Zermürbung. Hartnäckige Verteidigung oder methodisch zermahlender Vormarsch ermüdet den Gegner und bezwingt ihn durch schiere Materialüberlegenheit. Diese Art der Kreigsführung war vor allem im WW1 besonders markant. Doch auch die meisten alliierten Siege im Zweiten Weltkrieg, am bemerkenswertesten vielleicht der in der Normandie, wurden durch Zermürbungsschlachten gewonnen. Der zweite Schlachtentyp basiert auf Bewegungen (Manövern). Die Deutschen brillierten in der Kunst der Bewegung, und die Russen erlernten sie durch ihre empfindlichen Niederlagen 1941. Bewegungsschlachten bestehen oft aus großen Einkesselungen feindlicher Streitkräfte und tiefen Vorstößen von mobilen Einheiten hinter die feindlichen Linien (wie etwa die "Cobra-Offensive" nach der Landung in der Normandie, die ein Zermürbungsgefecht in ein Bewegungsgefecht überführte). Nach verschiedenen zermahlenden Gegenangriffen gegen die Deutschen 1941 und Anfang 1942 lernten die Sowjets schließlich, daß der Bewegungskrieg die beste Angriffsstrategie in den ausgedehnten Weiten Rußlands war. So war es ihnen möglich in nur wenigen Monaten die gesamte Ukraine wieder zurückzuerobern und standen knapp ein Jahr später an der Grenze zu Deutschland .


Da ich denke, dass in der letzten Zeit nicht sehr viele neue Artikel im Geschichtsteil geschrieben wurden( mit Ausnahme auf "Schon gewusst,...."), habe ich diesen Text geschrieben und hoffe damit andere Member auch zu Stellungnahmen und evtl. sogar zu komplett neuen Themen anzuregen. 8)

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Wittmann
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Beitrag von Wittmann »

Hallo!
Interessant, aber dann muss man sich auch fragen: Wenn die Deutschen der Blitzkrieg taktik so geschickt ausgeführt haben, warum hätten die Deutschen keine gute gegenmittel wenn der Gegner der Blitzkrieg Taktik benutzen hat? Weisst jemand ob es so war?

MFG,
Wittmann
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Majo
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Beitrag von Majo »

Tja, das größte Problem der Deutschen war nun leider in den eigenen Reihen: Hitler!!!
Da er an nur Fronterfahrung im ersten Weltkreig hatte, hielt stur an der Anweisung fest keinen Fußbreit Boden dem Feind kampflos zu überlassen. Die 6. Armee hätte sich z.B. durch einen Rückzug aus Staligrad und einer Verkürzung der Front retten können.

Heute weiß man, dass sogar die Möglichkeit bestanden hätte den russischen Angriff komplett abzuwehren und den Russen empfindlich Verluste hätten zufügen können.

Der Schlüssel für das entgültige Scheitern der Deutschen 6.Armee liegt nicht bei den Soldaten, sondern bei deren Führung ,wo eben Hitler, Jodl , Keitel und dessen Sprücheklopfer Göring die Hauptstruktur bilden. Dazu muss man auch die näheren Umstände der Geschehnisse wissen, um eindeutige Aussagen zu geben.

P.S.: Werde bald noch einen umfangreicheren Text über die Geschehnisse in und um Stalingrad posten. Dort werden dann die einzelnen Schritte des Zusammenbruchs und der Wiedererichtung der Südfront (Stalingrad /Rostow/Charkow) näher beleuchtet und erklärt. :D 8)


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Bacchus
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Beitrag von Bacchus »

naja ich schätze ein großes Problem beim Abwehren der allierten "Blitzkrieg-Manöver" war sicher auch die totale Luftüberlegenheit des Gegners (vor allem im Westen) der die Mobilität des deutschen Heeres gewaltig beeinträchtigte.
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Kappla
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Beitrag von Kappla »

Wittmann hat geschrieben:Hallo!
Interessant, aber dann muss man sich auch fragen: Wenn die Deutschen der Blitzkrieg taktik so geschickt ausgeführt haben, warum hätten die Deutschen keine gute gegenmittel wenn der Gegner der Blitzkrieg Taktik benutzen hat? Weisst jemand ob es so war?

MFG,
Wittmann
Vielleicht gingen sie einfach nachdem großen Spruch "Angriff ist die beste Verteitigung" darum gings wohl immer nach vorne, und nie nach hinten :roll:.

Aber stimmt schon, komisch das die deutschen genauso anfällig auf ihre Taktik waren, wie die Russen 1941 :!:
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Beitrag von Luede »

Als große Strategen würde ich die Russen nicht gerade bezeichnen. Sie hatten 2 Vorteile, die sie immer ausnutzten:
1. absolute Materialüberlegenheit
2. Hitler

Die Russen verhielten sich oft so ungeschickt, dass man ihren Angriff mit einem kleinen Vorstoß in ihre Flanken und ihre Versorgung schon hätte beenden können. Doch Hitler verstand von dieser Taktik nichts. Es gab kaum Reserven, das letzte Aufgebot wurde in den Ardennen verschwendet. Die Räumung von Kurland wurde verboten, dadurch hätte man eine Reserve von 20 Infantrie- und 4 Panzerdivisionen gehabt. Die Truppen, die frei wurden, schickt Hitler nach Ungarn, anstatt mit ihnen den russischen Vorstoß nach Berlin aufzuhalten.
Die Russen verhielten sich immer sehr unvorsichtig und deckten kaum ihre Flanken. Als Angriffsmethode kannten sie eigentlich nur den Sturmangriff von Frauen- oder Strafbatallionen (die es bei Stalin zu Haufen gab), der dann von Panzern und der restlichen Infantrie weitergetragen wurde.
Nunja, es wird seine gründe haben, weshalb die Verluste der Russen dermaßen hoch sind. Es lag zum einen an der schlechten Ausbildung und Bewaffnung der russischen Truppen, zum anderen aber auch an ihrer schlechten Führung. Auch Shukov, der oft als großer Feldherr dargestellt wird, kommt nie an die Mansteins, Guderians, Rommels, Models usw. ran.
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Majo
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Beitrag von Majo »

Da geb ich dir völlig recht Luede!! Stalin hatte viele tausende seiner eigenen Offiziere als Staatsfeinde hinrichten lassen. Dadurch wurde den russischen Truppen die Führung genommen, die sie zu Beginn des Krieges gebraucht hätte. Schließlich hatten die meisten Berufsoldaten , z.T. Offiziere, schon im WW1 gekämpft und dadurch schon Kampferfahrung noch während der Zarenzeit gewonnen.

In Sachen Luftüberlegenheit: Tja,da kommen wir wieder auf unseren alten Sprücheklopfer zurück : Göring. Wenn es einen gab, der die Entscheidungen Hitlers immer ins negative wendete ,dann war er es, wenngleich erschon zu Beginn des Krieges gegen einen Krieg mit der Sowjetunion war. Vielmehr wollte er den "Führer" davon zu überzeugen, Russland gegen Indien und Vorderasien marschieren zu lassen.

Aber nun wieder zurück zur Luftwaffe: Hätte Göring nicht versprochen die Briten in der Luft niederzuringen , hätte Hitler wohlmöglich nie eine Invasion Englands in Betracht gezogen. Nun letztendlich fand sie nicht statt und die Luftwaffe hatte ohne irgandeinen Nutzen für Deutschland große Verluste eingesteckt.
Insofern hätte Deutschland die totale oder zumindest einen Teil der Lufthoheit behalten können und eine Invasion der Alliierten in Frankreich wäre wohlmöglich nie stattgefunden.

Andererseits, wenn die Luftwaffe die Briten niedergerungen hätte und England besiegt worden "wäre", dann hätte sich Hitler um Russland keine Sorgen mehr machen müssen.

Umso törichter war dahingegen die Aussage Görings mit "seiner" Luftwaffe die 6. Armee in Stalingrad aus der Luft zu versorgen. Schließlich hatte Hitler die Zustimmung zum Rückzug aus Stalingrad und einer Verkürzung der Front schon fast gegeben. Die Unterstützung war in der Hinsicht schon unmöglich, da es überhaupt nicht genügend Flugzeuge gab, um jeden Tag für 250.000 Mann Nahrung, Munition und Verbandsmaterial zu schicken.


Aber nun mach ich Schluss, sonst werde ich noch vor Gericht geschleppt, weil ich gewisse Leute zu Tode gelangweilt habe. :roll: :wink:

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Krupp
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Beitrag von Krupp »

Aber nun mach ich Schluss, sonst werde ich noch vor Gericht geschleppt, weil ich gewisse Leute zu Tode gelangweilt habe
Hi Majo

Das werden wir sicherlich nicht machen, nur weiter so :wink:

Zum Thema:

Wie schon erwähnt wurde, war Hitler für viele Dinge, die falsch gelaufen waren verantwortlich.
Denken wir z.b. an Dünkirchen, hätte man da weiter vorwärts gemacht, dann hätte man ne halbe Million Briten unschädlich (Gefangenschaft) machen können.
Duch die Verzögerung konnten diese zurück nach England verschifft werden und kamen später erneut zum Einsatz.
Den dämlichen Einsatz in Afrika, wo es nur darum ging, den Italos den Arsch zu retten, weil diese von den Briten mächtig Zunder bekamen.
Hitler musste den Maulhelden Mussolini unterstützen.
Auch hier wurden wieder wertvolle Resourcen vergeudet, die später in Russland fehlten.
Es gibt noch viel mehr Beispiele von Hitlers Unfähigkeit in Sachen Strategie, die der normale Soldat ausbaden musste und viele dafür mit Ihrem Leben bezahlten.

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Beitrag von Majo »

Was noch zu diesem Thema zu sagen ist: Da Hitler die nicht unwichtige Ukraine zuerst erobern wollte, welches dann auch nicht ohne Erfolg blieb, verschob sich der entgültige auf Moskau. Als nun der erste Schnee fiel und General Winter General Schlamm ablöste war die Eroberung Moskaus in Weite Ferne gerückt. Durch die Verlagerung des Hauptkampfgeschehens von der Heeresgruppe Mitte zur Heeresgruppe Süd wurde die Niederwerfung und fast vollständigen Auflösung der Roten Armee im Jahre ´41 unmöglich gemacht. Hitler hatte die Zeitpunkt verpasst und somit der Wehrmacht die Möglichkeit genommen, den Krieg im Frühjahr ´42 zu entscheiden , in dem die Truppen bis zum Ural vorstoßen sollten und damit Russland das Rückrad brechen sollten. Danach wäre England kein Problem mehr und die USA die Ende ´41 in den Krieg eintrat wäre durch die erfahrenen Veteranen aus Russland vielleicht sogar zum Waffenstillstand gezwungen worden.

Aber heute, denke ich, sind wir alle froh, dass Hitler so manche Fehler gemacht hat,, auch wenn diese oft tausende von Menschenleben gekostet haben.
Sonst kann ich nur sagen, dass nicht alle Opfer vergebens waren, die dieser Krieg gefordert hat. Schleißlich wurde danach ein neues Zeitalter des internationalen Friedens eingeleutet.


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Beitrag von Krupp »

Majo hat geschrieben: Sonst kann ich nur sagen, dass nicht alle Opfer vergebens waren, die dieser Krieg gefordert hat. Schleißlich wurde danach ein neues Zeitalter des internationalen Friedens eingeleutet.
by mAjO
...den die USA aber mit Füssen treten.
Ab dem WWII waren die USA an fast jedem Krieg beteiligt, irgendwo hab ich da mal was darüber gepostet. :roll:

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Beitrag von Majo »

...den die USA aber mit Füssen treten.
Ab dem WWII waren die USA an fast jedem Krieg beteiligt, irgendwo hab ich da mal was darüber gepostet.
....tja ja die USA .!!! Stimmt schon, dass die USA ziemlich "kriegerisch " waren. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass sie dadurch vielen Staaten, die unter kommunistische Herrschaft gekommen wären, geholfen hat ihre Autorität zu bewahren. Man denke nur an Korea, Afghanisthan ( auch wenn das im Endeffekt ein Eigentor war) , Vietnam ( was leider in Hose ging) und nicht zu vergessen Deutschland!!!!!!( Auch wenn das nur ein"kalter Krieg" war). Trotz das es Kriege waren, haben sie doch im Endeffekt-und das ist meiner Meinung die Hauptsache, die zählt- die Ausbreitung des Kommunismus verhindert (sog. Containment-Politik :) ) und damit zum Weltfrieden beigetragen. Schließlich haben die USA nicht nur unter amerikanischer Flagge gekämpft sondern auch UNO-Friedenstruppe( oder Schutztruppe?????, kA :roll: ) , z.B. in Korea oder im 2. Golfkrieg.


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Beitrag von Gast »

Hallo

Ja, ich bin nur ein kleiner Gast hier und kann mich natürlich -was ich unter keinen Ümstnden möchte- mit den festen Membern hier messen, aber ich würde ganz einfach mal sagen, dass man hier mal den lieben Clausewitz lesen sollte und einige Fragen könnten sich sehr schnell klären- ebn so schnell, wie man knapp 700 Seiten trockene preußische Militärdiktrin lesen kann.

Aber ansonsten is das Forum heir nicht schlecht, muss man euch echt lassen.

Nur mal so... meint ihr nicht, dass das kriegsentscheidende Moment eigentlich im Westen zu suchen ist ?
Es heißt immer, dass der Osten, "das wilde Russland" die Entscheidung brachte, ob es als Stichtag nun der 21.8.1941 war, oder der 12.7.1943 mag ja nunmal dahingestellt sein, aber ich bin der Meinung, dass -wenn nicht die Kriegserklärung Hitlers an die USA dann doch spätestens die mit einem -nur sehr wenigen bekannten- Täuschungsmanöver geschehene Invasion Siziliens der Wendepunkt war.

Denn..... wieso hat Hitler denn schlagkräftige Verbände aus dem Raum Kursk abgezogen und die Schlecht damit beendet?

Gruß Clausewitz
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Beitrag von Majo »

Ich denke, dass du durchaus Recht hast, dass der Krieg nicht nur im Osten entschieden wurde. Meiner Meinung haben viele Fehler, vor allem aus höheren Kreisen, zu einem solchen Ausgang des Krieges beigetragen. Allerdings muss man sagen, dass eben viele dieser Fehler sich in Russland zugetragen haben und dort voll zur Geltung kamen.
Insofern war der Krieg, der sich im Osten zutrug kriegsentscheident. Hätte Deutschland diesen Krieg gewonnen, hätte sich ein ungeheure Zahl erfahrener Veteranen auf die unausgebildete amerikanische Armee gestürzt und der Ausgang des Krieges wäre wohl anders verlaufen, wahrscheinlich mit einem Waffenstillstand, den Hitler ja schon 1940 mit England angestrebt hatte. Konnte er es ich nach dem Frankreichfeldzug leisten ihn den Westmächten anzubieten, hätte er es nach einem gewonnen Russlandfeldzug noch mehr leisten können. Und diese Theorie war im Herbst 1941 gar nicht einmal so unrealistisch.

Was Kursk betrifft,........... na ja , das war auch so ein fehler im Osten. Um es aber genau zu nehmen, die Schlacht bei Kursk wäre sowohl mit als auch ohne den Abzug der Panzer zu Ungunsten der Deutschen ausgegangen. :wink:

Gruß mAjO
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Gast

Beitrag von Gast »

Hmmm, der Osten... :-)

Nun ja, es ist ja so, dass eine Diskussion welche sich lediglich der "Was Wäre Wenn Geschichtsschreibung widmet eh nichts bringt!

Die eigentlich Fehler des Krieges lagen aber eh im System des unter den Nazis stehenden deutschen Staates begründet. Ein f-ür die Nazis- glückliches Ende des Krieges hätte es bei der Konsequenz Hitlers demnach nicht geben können.

Okay, es lässt sich immer sagen, dass es doch eventuell die und die Möglichkeit gegeben hätte den Krieg zu beenden, aber wie gesagt, dass ist nciht mehr als bloße -oftmals recht unbegründete- Theorie und sollte somit nie Gegenstand der Forschung/ Geschihtsforschung sein bzw. werden!

Gruß Clausewitz
Gast

Beitrag von Gast »

@ Wittmann

Du möchtest wissen, wieso denn die Deutschen kein sonderlich gutes Gegenmittel gegen den Blitzkrieg hatten.

Die Antwort ist ganz einfach.

Zum einen lagt das daran, dass sie (die deutschen) oftmals eine einfach viel zu eingeschränkte Mobilität besaßen und somit nicht viel mehr als eine starre Verteidigung aufbauen konnten. Und wir wissen ja nun alle, was das Blitzkrieg-Konzept anrichtet, wenn es auf eine -dann oftmals mit recht geringen Kräften- aufgebaute, starre Verteidigungslinie trifft.

Man kann, wenn man denn so möchte sagen, des im Endeffekt nur die geringe Beweglichkeit der Fehler war. Ob diese geringe Beweglichkeit nun daraus resultierte, dass die deutschen kein Treibstoff hatten, oder ihre Feinde die absolute Luftüberlegenheit besaßen, oder einfach an der Idee Hitlers keinen Schritt weit zu weichen spielt dabei nur eine zweitrangige Rollen.

Das die Deutschen ein Konzept hatten mit welchem sie dem Blitzkrieg ihrer Gegner begegnen konnte zeigte beispielsweise Manstein des öfteren, als er in Russland so mache prekäre Lage wieder entschärfte.

Ein weiteres Beispiel, in welchen zumindest die Schwäche es Blitzkrieges zu Tage trag war der Fall "Arras". Hier kam es fast zu einem -wenn auch kleinen- Desaster. Hätten die Deutschen damals nicht die sich im Laufe des Krieges immer mehr bewährende 8,8cm Flak gehabt, so hätten die Matildas der Briten wohl die deutschen Kräfte in Arras zumindest zu einem Rückzug gezwungen.... ob dies nun große Folgen gehabt hätte wag ich aber zu bezweifeln, aber jedenfalls wäre die Moral der Truppe etwas angekratzt gewesen und die Warnung an den deutschen Generalstab deutlicher.

Ein weitere Faktor der den Blitzkrieg auf Seiten der Gegner Deutschland wohl stark begünstigte war einfach der starke Ausfall an Mannschaften höherer Dienstgrade. War das deutsche Offizierkorps das beste der Welt -und das sagen viele Historiker- so konnte dies auch nicht mehr viel ausrichten wenn durch eine ständige Überlegenheit der Gegner mehr Opfer zu beklagen waren als Reserven zur Verfügung standen und somit langsam aber sicher der kriegserfahrene Kader des Heeres, der Marine und der Luftwaffe "ausstarb". Es ist klar, dass mit dem verschwinden dieses Stabes die Leistungsfähigkeit des Heeres abnahm und das Konzept des Blitzkrieges gegen Deutschland besser greifen konnte weil nun nicht nur die Mobilität fehlte, welche man durch einige Millionen Liter Benzin wieder hätte herstellen können, nein, jetzt fehlte sogar die Flexibilität innerhalb der Führung. Ein Faktor, welcher mehr wirkt als der des fehlenden Benzins.

(Aber auch der beste Führer kann ohne Benzin keinen Flankenstoß oder ähnliches unternehmen!)


@ [stg] Krupp

Es ist altbekannt, dass Hitler doch so viel falsch gemacht hat und im Endeffekt sein eigenes Grab geschaufelt hat.

Aber man sollte den Faktor Hitler nicht zu wichtig nehmen.
So war es doch Hitler, welcher bis Frankreich und teilweise noch in Russland einige wichtige Entscheidungen -sogar gegen den Willen seiner Generale- trief und somit entweder einen Feldzug glücklich beendete oder wie es in Russland vorkam die Truppe vor einem größeren Desaster bewahrte.

Außerdem hatte Hitler einigen Staatsführern auch etwas voraus, zum Beispiel wäre es ohne ihn gar nicht erst möglich gewesen die Ideen Seeckts und Konsorten in dem geschehenen Umfang zu realisieren. Er vereinte außerdem noch einige Attribute eines Feldherren ins ich und war -das ist laut Clausewitz sehr wichtig und das bewahrheitete sich auch Anfangs- ein sehr geschickte Politiker.

Nun lässt sich vielleicht auch sagen, dass Stalin auch viele seiner Ziele -besonders nach dem Krieg- durch seine auf lange Sicht geführte Politik erreichte, aber dies lag in der Regel nur an der leider doch eher nur zweitklassigen Politik Roosevelts. Beispiele dafür, dass Roosevelt Churchill maßgeblich beeinflusste, teilweise sogar schon erpresste gibt es viele.

Also, ich möchte eigentlich nur sagen, dass man Hitler nicht alles in die Schuhe schieben sollte -wobei ich ihn nicht schützen möchte!-.
Das ist genau so falsch wie die Aussage, dass die Italiener schlechte Soldaten gewesen sind und Afrika nur wegen ihnen ein Verlorener Feldzug war.
Ohne sie wäre der Feldzug schon einige Monate früher beendet gewesen, hätte er überhaupt begonnen.

Zum Thema Russlandfeldzug möchte ich nur noch sagen, dass hierbei nicht gut gearbeitet wurde. Es lag im Grunde genommen kein richtig geplanter Feldzug vor sondern lediglich eine Reihe geforderte Ziele.
Es ist kein Feldzug zu sagen welches Ziel man denn nun erobern soll und mit wie vielen Kräften das geschehen soll.
Es fehlte in Russland einfach das Gesamtkonzept, was sich meiner Meinung nach darauf zurückführen lässt, dass sich Deutschland zum einen militärisch stark überschätzte -wozu es eigentlich keinen Grund gab, denn es gab schon lange vor dem Krieg gegen die UdSSR handfeste Anzeichen das beispielsweise die russischen Panzer um einige Klasse schwerer waren als die deutschen....
Ein weiterer Grund wird in der Ideologie Hitlers zu finden sein. Für ihn war es unmöglich zu glauben, dass es den slawischen Untermenschen möglich sein sollte, seine -doch aus kamperprobten guten deutschen Recken- bestehende Armee zu vernichten.

An Partisanenkrieg, jedenfalls in der Form welche ab spätestens 1942 vorherrschte dachte er nie. Es gab nur einen kurzen Verweis in der Weisung zum Fall Barbarossa in dem es heißt, dass Partisanen unverzüglich zu exekutieren seien.
Neben der durch die Ideologie entstandene Unterschätzung des russischen Potentials, einmal einfach der Ressourcen und dann natürlich der Kraft des einzelnen Soldaten wurde auch der einfache Bürger unterschätzt.
Hätte man beispielsweise in der Ukraine die SD Einheiten nicht eingesetzt, oder erst nach dem Sieg gegen Russland, dann hätte es in diesem Gebiete nur sehr begrenzte Partisanenaktionen gegeben und eine Masse Soldaten wäre für die Front frei geworden und es hätten auch mehr Versorgungsgüter die Front erreicht.

So langsam nähern wir uns einem sehr wichtigen Kapitel im Unternehmen Barbarossa. Der Kampf mit dem Land, mit dem Boden.
Wie schon Clausewitz in seinem bekannten Werk ganz treffend bemerkt, so haben schon im ersten Vaterländischen krieg die Russen mit dem Land gekämpft. Sie haben den Gegener alleine dadurch erschöpft, dass er die scheinbar endlose Weite Russlands durchstreifen musste.
Das es dabei zu Ausfällen kommt welche -wie es bei Napoleon der Fall war- die Verluste der im Kampf gefallenen übersteigen können dürfte einigen hier bekannt sein.

Es wäre außerdem nicht möglich gewesen ein straffes und gut organisiertes und damit auch funktionierendes Versorgungssystem bis zu dem Ural aufzubauen. Den Russen war es schon scher gefallen dieses System am Leben zu halten. Aber wie hätten das die Deutschen im Krieg machen sollen?
Es wäre sicherlich auf lange Zeit kein Problem gewesen, wenn man denn nicht im Krieg wäre, aber da nun einmal der Kriegszustand regierte musste man unter selbigen Bedingungen arbeiten und dieses Bedingungen machten es beim besten Willen unmöglich für die Wehrmacht mit ihrem Mittel ein bis zum Ural reichendes und immer funktionstüchtiges Versorgungssystem aufzubauen.

Den deutschen ist es nicht anders ergangen. General Winter und Schlamm spielen beispielsweise keine so große Rolle in einem Land von der Größe Frankreichs oder Polens -hat man ja gesehen.
Nur in einem Land mit einer großen Oberfläche lässt sich ein Angriff so ins Leere laufen lassen.
Es ist klar, dass ,hätten die Franzosen den Deutschen so viel Boden Kampos überlassen, die Deutschen schon nach drei Wochen ganz Frankerich in ihren Händen gehabt hätten, weil die Franzosen einen Rückzug bis auf die britischen Inseln unternommen hatten.
-Das nur als Beispiel-

Wir können also auch hier wieder darauf zurückkommen, dass die Deutschen einfach keinen ordentlichen Plan zur Eroberung Russland ausgearbeitet hatten. Ein immer wieder , zum Aufzeigen dieses Fehler benutztes Beispiel ist das Faktum, dass die Wehrmacht erst im Frühjahr 1942 über einigermaßen ausreichende Winterbekleidung verfügte- zu einer Zeit in der Manche Einheiten bei 40° und mehr zu kämpfen hatten.

Solletn jetzt bei meiner Schilderung Fragen oder ähnliches aufgetaucht sein, dann einfach melden.

Gruß Clausewitz
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