Ung - Miklós Horthy

Hier wird über alles diskutiert das in die Zeit des 2. Weltkriegs fällt.
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Schlavmutz
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Ung - Miklós Horthy

Beitrag von Schlavmutz »

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>Admiral Miklós Horthy von Nagybánya<


ungar. Politiker
geboren 18. Juni 1868 in Kenderes
gestorben 9. Februar 1957 in Estoril (Portugal)

auch Nikolaus Horthy von Nagybánya. Militärausbildung an der Marineschule von Fiume.1909-14 Flügeladjutant des österreich. Kaisers Franz Joseph I. Unter seiner Führung gelang es der österreich-ungarischen Marine mehrfach Gefechte mit der italienischen Marine – vor allem an der Sraße von Otranto – erfolgreich zu bestehen. Horthy wurde in einer dieser Gefechte verwundet. 1918 Konteradmiral und letzter Oberbefehlshaber der k. u. k Kriegsmarine.
Kampf gegen den sozialistischen Umsturz 1919 durch kommunistische Regierung von Béla Kun. 1920 wurde er von der ungarischen Nationalversammlung zum "Reichsverweser" bestellt. Im Bewusstsein der militärischen Schwäche seines Landes, aber auch unter vernünftiger Einschätzung der antihabsburgischen Stimmung in weiten Kreisen der Bevölkerung verhinderte Horthy 1921 zwei von König Karl IV reichlich dilettantisch inszenierte Rückkehrversuche nach Ungarn, den zweiten sogar mit Waffengewalt bei Budaörs vor den Toren von Budapest am 29. Oktober 1921.
Zunächst nur provisorisches Staatsoberhaupt, übernahm Horthy allmählich die gesamte Macht und baute eine Art faschistische Diktatur auf. In den „Dreißiger Jahren“ versuchte er vergeblich durch Verhandlungen mit den Westmächten nach dem WK I im Vertrag von Trianon abgetretene Gebiete mit überwiegend ungarischer Bevölkerung zurückzugewinnen. Da Ungarn für eine revisionistische Politik allein zu schwach war, bemühte sich das Land um Verbündete. Dies führte dann in der Folge zu einem engen Anschluss an das Italien Mussolinis und das ebenfalls faschistische Österreich von Engelbert Dollfuß. Diese von Horthy nachdrücklich unterstützte Politik fand in den Römischen Protokollen vom 17. März 1934 ihren Kulminationspunkt, konnte dann aber aufgrund der zunehmenden Schwäche von Österreich und Italien keine Wirkung mehr entfalten.

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Erst seine Anlehnung an Deutschland brachte in den Wiener Schiedssprüchen (1938 und 1940) Landgewinne von der Slowakei und von Rumänien. Dies zog aber Ungarn mit in den Strudel der deutschen Kriegspolitik und führte zum Einsatz ungarischer Truppen im Krieg gegen die UdSSR.
Innenpolitisch widerstand Horthy deutschem Druck und lehnte die Zwangsverschickung der ungarischen Juden nach Polen ab.
Als sich die sowjetischen Truppen im Jahre 1944 den Staasgrenzen Ungarns näherten, versuchte Horthy sein Land zu „neutralisieren“ und aus dem Krieg auszuscheiden.
Am 19.3.1944 nach Bekanntwerden von Friedensbemühungen Horthys kam es zur Besetzung des Landes durch deutsche Truppen. Im August 1944 versuchte Horthy schließlich mit der sowjetischen Regierung in Friedensverhandlungen zu treten. Wieder griffen die Deutschen ein, indem sie Otto Skorzeny nach Budapest schickten. Skorzeny ließ Horthys Sohn Nicholas festnehmen, um so Druck auf Horty auszuübenum. Am 16.10.1944 wurde Horthy schließlich von SS-Einheiten verhaftet, kam Horthy nach dem Abzug der Wehrmacht frei. Obwohl Jugoslawiens neuer Machthaber Tito verlange, Horty als Kriegsverbrecher zu behandeln, lehnten die Alliierten dies ab. Auch Stalin hatte nicht vergessen, dass Horthy vor seiner Verhaftung durch die Deutschen sich ernsthaft um Frieden bemüht hatte. Horthy trat im Nürnberger Prozess als Zeuge auf. Angesichts der Bolschewisierung Ungarns lehnte er eine ihm angebotene Rückkehr in sein Heimatland ab und ging nach Portugal ins Exil. Die Niederschlagung des „Ungarischen Aufstands“ 1956 durch sowjetische Truppen hat ihn noch sehr mitgenommen. Die weitere Entwicklung in seinem Heimatland bewegten ihn bis zu seinem Tod 1957.
In seinem letzten Willen, legte Horthy fest, dass sein Körper nicht nach Ungarn gebracht werden dürfe, solange "bis der letzte russische Soldat sein Heimatland verlassen habe. Erst 1993 als die Russen nach 48 Jahren die Besatzung Ungarns beendeten, wurde Horthys Leichnam zurückgebracht und in seinem Geburtsort Kenderes begraben.

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Krupp
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Beitrag von Krupp »

Moin Schlavmutz

Guter Bericht, mach weiter so.
Von Horthy habe ich vor einiger Zeit mal ne Doku gesehen.

Grüss Dich

Krupp
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