D - August Alfried Krupp von Bohlen und Halbach

Hier wird über alles diskutiert das in die Zeit des 2. Weltkriegs fällt.
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Krupp
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D - August Alfried Krupp von Bohlen und Halbach

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>August Alfried Krupp von Bohlen und Halbach<

Deutscher Industrieller des 2.WK
• Geboren 13.August 1907 in Essen
• Gestorben 30.Juli 1967 in Essen
• Sternzeichen: Löwe

August Alfried Krupp von Bohlen und Halbach wird als ältester Sohn des Industriellen Gustav Krupp von Bohlen und Halbach und dessen Frau Bertha (geb. Krupp) in Essen geboren.
Zwischen 1928 und 1934 absolvierte er ein Ingenieurstudium in München, Berlin und Aachen.
Im Jahre 1935 trat Alfried in die Firma seines Vaters ein, wo Er zunächst in der Hauptverwaltung des Krupp-Konzerns in Essen tätig war.
Ein Jahr später wird Er stellvertretender Direktor mit Prokura und wechselt als Assistent in die Abteilung für Rüstungsproduktion und Artilleriekonstruktion.
Alfried Krupp war ein begeisterter Segler und konnte mit seiner Segelmannschaft an den Olympischen Spielen in Berlin sogar die Bronzemedaille erringen. Während dieser Zeit lernte Alfried die bildschöne Anneliese Bahr kennen und lieben. Als Anneliese von ihm schwanger wurde, heiratete er sie, dies löste aber im Hause Krupp ein Eklat aus, denn Fräulein Bahr war bereits einmal verheiratet. Auf Druck der Eltern kam es zur Scheidung.
1937 wurde Krupp von Adolf Hitler zum Wehrwirtschaftsführer ernannt.
Als Leiter der Rüstungsabteilung steigt er 1938 in das Konzerndirektorium auf und kurz darauf trat er in die NSDAP ein, die erstmals nach den zahlreichen "Märzgefallenen" von 1933 wieder neue Mitglieder aufnahm.

Durch den enormen Rüstungsbedarf profitieren die Krupp Werke jetzt auch vom Kriegsgeschehen.
1943 übernimmt er das Imperium von seinem todkranken Vater. Da war der Krieg schon längst verloren, doch der Erbe sollte mit einem Heer von ausländischen Zwangsarbeitern die Lücken in der Waffenindustrie wieder schliessen. Dem Auftrag kam Alfried nach und geriet so in die Rolle eines Hauptverantwortlichen für die Ausbeutung von Häftlingen aus den Konzentrationslagern und von mindestens 100.000 Zwangsarbeitern.
Trotzdem war die NS-Führung von Alfried Krupp enttäuscht. Ihm fehlten praktisch alle Eigenschaften, die das Regime an einem idealen Betriebsführer schätzte.
Blinder Fanatismus und skrupellose Durchsetzungsfähigkeit war nicht die Art von Krupp.
Als die Amerikaner im April 1945 Essen eroberten, wurde der junge Firmenchef sofort verhaftet. Drei Jahre lang sass er in Haft, bis er 1948 verurteilt wurde. Ursprünglich hätte sein Vater Gustav angeklagt werden sollen. Doch der war Krankheitsbedingt nicht mehr prozessfähig und starb 1950.

- Vater Gustav Krupp
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Wegen der engen Beziehungen zwischen dem Unternehmen und dem nationalsozialistischen Regime sowie der Ausbeutung von Zwangsarbeitern erhebt der Internationale Militärgerichtshof in Nürnberg Anklage gegen Krupp.
Am 31. Juli wird Er zu 12 Jahren Haft und Einziehung seines Vermögens verurteilt.
Im Januar 1951 wird durch ein Gutachten eines unabhängigen amerikanischen Sachverständigen Alfried Krupp amnestiert.
Er übernimmt 1953 die Leitung der zunächst unter alliierter Kontrolle gestellten Werke. In dem zuvor mit den alliierten Besatzungsmächten abgeschlossenen "Mehlemer Vertrag" wurde die Abtrennung der Bergbau- und Hüttenbetriebe verfügt und unter Verkaufsauflage gestellt.
Es entsteht nun ein völlig neu strukturierter Konzern mit zahlreichen Einzelbetrieben aus den verschiedensten Fertigungsbereichen. Den Schwerpunkt bildet der Anlagenbau, für den bereits seit Mitte der 50er Jahre in Osteuropa und in den Entwicklungsländern neue Absatzgebiete erschlossen wurden.
Die Kruppwerke erringen auch ihre führende Position als Stahlproduzent in Europa wieder zurück. Die Stadt Essen überreicht Krupp im Jahre 1961 den Ehrenring.
Eine Konjunkturkrise bringt das Unternehmen aber in erhebliche Schwierigkeiten und kann nur durch die Zusage von staatlichen Bürgschaften für Kredite von Banken erhalten werden. 1966 schenkt Krupp der Universität Bochum die Bibliothek des mächtigen Familiensitzes, der Villa Hügel.
Der „junge“ Krupp stellte sich nun der Geschichte, während viele seiner Landsleute Hitlers Reich so schnell wie möglich vergessen wollten, sorgte er in den fünfziger Jahren dafür, dass jüdische Zwangsarbeiter Entschädigungen erhielten
1967 kündigt Krupp die bevorstehende, durch den Erbverzicht des Sohns Arndt ermöglichte Umwandlung des Unternehmens in eine GmbH an, deren Geschäftsanteile bei einer gemeinnützigen Stiftung liegen sollen.
Am 30. Juli des selben Jahres stirbt Alfried Krupp von Bohlen und Halbach in Essen.
Sein Sohn Arndt von Bohlen und Halbach verzichtet gegen eine Abfindung auf die Übernahme des Konzerns.
Zuletzt geändert von Krupp am 30.12.2004, 10:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Schlavmutz
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Beitrag von Schlavmutz »

Wieder ein super Bericht! Diesesmal über die Rüstungsschmiede des deutschen Reiches (so hat Kaiser Wilhelm II diese Familie mal genannt).

THX Krupp :)


Noch ein kleiner Spruch aus meiner BW-Zeit:


"Was Krupp in Essen, sind wir im Trinken!"

Grüsse :ccc4
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Beitrag von Krupp »

Schlavmutz hat geschrieben:Wieder ein super Bericht! Diesesmal über die Rüstungsschmiede des deutschen Reiches (so hat Kaiser Wilhelm II diese Familie mal genannt).

THX Krupp :)


Noch ein kleiner Spruch aus meiner BW-Zeit:


"Was Krupp in Essen, sind wir im Trinken!"

Grüsse :ccc4
...... :lol: .. :lol: .. :lol: .. :lol: , der ist gut, den muss ich mir merken :D :wink:

Grüss Dich und schönes WE

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