R - Georgij, Konstantinovich Shukow

Hier wird über alles diskutiert das in die Zeit des 2. Weltkriegs fällt.
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Krupp
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R - Georgij, Konstantinovich Shukow

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>Georgij Konstantinovich Shukow<

• General der roten Armee
• Geboren: 01.12.1896 in Strelkovka
• Gestorben: 18.06.1974 in Moskau
• General der Roten Armee und seit 1943 mit dem Dienstgrad Marschall der Sowjetunion dekoriert.

Von Februar bis Juli 1941 war G. K. Shukow Chef des Generalstabs der Roten Armee. Am 08.05.1945 empfing er die bedingungslose Kapitulation Deutschlands.
Um den Beitrag der Roten Armee an der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus zu würdigen, wurde die Kapitulation noch im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst unterzeichnet. Hier ratifizierten, wie von Stalin gefordert und in Reims festgelegt, die hochrangigen deutschen Militärs Keitel, von Friedeburg und Stumpff in Anwesenheit von Marschall Shukow die Kapitulationsurkunde für alle Wehrmachtsteile kurz nach null Uhr in der Nacht zum 9. Mai. Damit war der Zweite Weltkrieg in Europa beendet.

In den Jahren 1945/1946 war er Oberkommandierender der Sowjetischen Militär-Administration in Deutschland. Anfang Juli 1945 ernannte er den Generalleutnant der Roten Armee N. I. Trufanov (1900-1982) zum Militär-Kommandanten von Leipzig.
Von 1955 bis 1957 war Shukow Verteidigungsminister der Sowjetunion.
Im Jahr 1975 wurde eine Straße in Schönefeld nach G. K. Shukow benannt (Shukowstraße). Ebenfalls 1975 erhielt eine Polytechnische Oberschule in Schönefeld-Ost den Namen „Georgi-Shukow-Oberschule“.

-Marschall Georgij Shukow während der Siegesparade am 24. Juni 1945 auf dem Roten Platz in Moskau
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Meinungen über den „Held der Sowietunion“

Ein entschlossener und harter Charakter. Der Ausdruck "streng, aber gerecht" ist schon gegenüber solchen Menschen abgedroschen geworden. Marschall G.Shukov war streng, sehr streng. Aber nur er konnte Stalin sagen: "Wenn Sie meinen, dass der Generalstabschef nur Blech reden kann, dann hat er hier nichts zu tun. Ich bitte mich von den Pflichten des Generalstabschefs zu entbinden und mich an die Front zu schicken." Er hat keine Zweifel daran, dass er berechtigt ist, Leiter für die Menschen zu sein. Bei aller seiner Vorliebe zur Kollektivität, behält er das Recht auf das letzte Wort sich selbst vor. Das wird gewöhnlich durch eine tiefgreifende Hingerissenheit für die Arbeit und durch das Können, Menschen zu begeistern, ausgeglichen.
Ein guter Taktiker. Er begreift sofort die sich herausbildende Situation und das Kräfteverhältnis. Er trifft Entscheidungen und handelt. Er ist fähig zum politischen Lavieren, aber er lässt allerdings nie seine Linie aus dem Auge. Er besitzt eine starke Logik, aber sie ist zielgerichtet, "parteiisch", dient nicht zum Philosophiren sondern zur schöpferischen Erkundung der kürzesten Wege zum Ziel. Es fällt ihm leichter, die Logik als das Ziel aufzugeben.

Georgij Shukows letzter Wunsch, in Strelkovka beerdigt zu werden wurde Ihm nicht erfüllt!
Gegen den Willen seiner Familie ruht Shukow in Moskau.
Zuletzt geändert von Krupp am 30.12.2004, 16:36, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitrag von Wever »

Neueste Monographie über Schukow:

Viktor Suworow
Marschall Schukow. Lebensweg über Leichen.
Kriegstreiber Stalins, "Befreier" von Berlin, Held der Sowjetunion.
Pour le Mérite-Verlag für Militärgeschichte, Selent 2002. 350 S.

ISBN 3-932381-15-7
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter
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Beitrag von Wever »

Lustiger Nachtrag zu Schukow:

In der "Süddeutschen Zeitung", Nr. 156 a.d.J. 1996 fand ich einen Artikel, in welchem mitgeteilt wurde, daß man in Schukows Datscha u.a. folgende Dinge fand Bild :
4.000 Meter Seidenstoffe, 323 edle Felle, 44 wertvolle Teppiche, 55 Gemälde, sieben Kisten Porzellan, 29 Bronzestatuen und neun goldene Uhren. Bild Alle Gegenstände stammten aus Potsdamer Schlössern.

Bild Schon lustig, wie die Jungs damals den Deutschen den Sozialismus beigebracht haben. Persönlich habe ich jetzt auch eine Erklärung für die Unmengen von Orden, die Schukow immer in einem aufklappbaren Tryptichon an seiner Schmerbrust wie eine Monstranz vor sich her trug: Er hat sich für jede gestohlene Armbanduhr einen Orden verliehen ... Bild
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