Japanische Schlachtschiffe (Yamato Klasse)

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Krupp
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Japanische Schlachtschiffe (Yamato Klasse)

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Schlachtschiff „Yamato“
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Am 8. September 1940 lief die „Yamato“ in der Marinewerft Kure vom Stapel.
Man sah die Verwendung von neun 46,0 cm Geschützen L/46 Type 94 in drei Drillingstürmen vor. Zwei davon waren auf dem Vorschiff eingebaut, der dritte Achtern.
Die Hauptbewaffnung waren in jeder Hinsicht eine Superlative.

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Mit ihr konnte man pro Rohr in einer Minute ca. eine 1.4t schwere Granate mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 785 m/s auf eine Entfernung von maximal 41.4 km verschiessen. Bei einer Entfernung von 20 km konnte die Granate eine 566 mm starke, vertikale Panzerung durchschlagen und bei 30 km immer noch eine 417 mm dicke Panzerung. Die maximale Rohrerhöhung betrug nicht weniger als 45° und auch das Gewicht des Turms war gewaltig. So wog der Turm mit der Bereitschaftsmunition 2.774 t, das war mehr als die neuesten japanischen Zerstörer der Akizuki-Klasse wogen. Nur noch die Super Yamato-Klasse hätte diese Werte übertroffen.
Die Panzerung der Yamato-Klasse war aussergewöhnlich und die stärkste die ein Schlachtschiff jemals hatte.

- Granaten der „Yamato“
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Die Forderung der Militärs lautete, dass 46 cm Geschosse auf 20 km Entfernung den Kampfwertfaktoren nichts anhaben durften. Genauso streng wurde mit der Vorbeugung gegen Bomben vorgegangen. So wurde gefordert, dass die Schiffe gegen 1.000 kg Bomben aus einer Abwurfhöhe von 3.4 km immun seinen mussten. Um dies zu gewährleisten wurde ein extremer Panzerschutz geschaffen.
Als die „Yamato“ am 16. Dezember 1941 in Dienst gestellt wurde, befand sich das Kaiserreich Japan bereits im Kriegszustand mit den Vereinigten Staaten von Amerika.
Die „Yamato“ war vom 3. bis zum 6. Juni 1942 an den Kämpfen um Midway dabei, konnte da aber ihre Schlagstärke nicht zum Einsatz bringen.
Nachdem sie bei den Salomonen ebenfalls nicht zu Einsatz kam, kehrte sie zu einer Inspektion nach Kure zurück.

Nachdem das Schlachtschiff im Juni 1943 nach Truk verlegt worden ist, erhielt sie noch im gleichen Jahr, am 25. Dezember 1943, einen Torpedotreffer durch das amerikanische U-Boot „Skate“, bei dem ca. 3.000Liter Wasser einliefen. Danach musste sie wieder zur Reparatur nach Kure, wo zugleich die 15,5 cm Seitentürme ausgebaut wurden. Weiterhin wurde die Flakbewaffnung verstärkt und das Radar Type 21 eingebaut.
Am 24. Oktober 1944 nahm die „Yamato“ gemeinsam mit ihrem Schwesterschiff „Musashi“, an der Schlacht um Leyte teil. Während der Kämpfe erhielt die „Yamato“ drei Bombentreffer, die jedoch nur geringen Schaden verursachten. Am darauf folgenden Tag setzte sie zum ersten mal bei der Schlacht von Samar ihre 46,0 cm Hauptbewaffnung ein. Sie versenkte den amerikanischen 7.920 t Begleitträger Gambier Bay und einen Zerstörer, dabei verschoss sie 104 Schuss der schweren Artillerie. Am 11. November 1944 lief sie in erneut in Kure ein, wo ein weiteres mal ihre Schäden behoben wurden und die Flakbewaffnung weiter gesteigert wurde.
Als am 1. April 1945 die Schlacht um Okinawa begann, versuchte die kaiserliche Marine mit letzten Kräften eine Invasion zu verhindern. Der Plan -Ten- wurde vom Generalstab genehmigt, welcher vorsah, dass die Flotte bei einer Invasion Okinawas eingreifen sollte.
Da die Flotte aber unter starkem Treibstoffmangel litt und nicht mehr viele Schiffe einsatzbereit waren, musste man auf gross angelegte Aktionen verzichten.
So kam es, dass ein Kampfverband aus dem Schlachtschiff Yamato mit nur 2.500L Treibstoff, dem leichten Kreuzer Yahagi und acht Zerstörern nach Okinawa auslief.
Ihre Aufgabe war es, die amerikanische Flotte anzugreifen oder im schlimmsten Fall auf den Strand aufzulaufen und als Küstenbatterie tätig zu werden, denn für eine Rückkehr waren die Treibstoffvorräte zu gering.

- Das Ende der „Yamato“
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Am 7. April 1945 wurde der kleine Kampfverband, der auf dem Weg nach Okinawa war, von über 386 Trägerflugzeugen angegriffen.
Nach über zwei Stunden harten Gefechts konnte der Koloss, von 13 Torpedotreffer und acht Bombentreffern in die Knie gezwungen werden.
Dabei riss die „Yamato“ 2498 Besatzungsmitglieder in die Tiefe und damit in den sicheren Tod.
In 340m tiefe fand das Wrack des mächtigsten Schlachtschiffes aller Zeiten sein nasses Grab.

• Typ: Schlachtschiff
• Hersteller: Marinewerft Kure
• Stapellauf: 8.9.1940
• Indienststellung: 16.12.1941
• Länge: 263,00 m
• Länge auf Wasserhöhe: 256,00 m
• Breite: 38,90 m
• Leistung: 165.000 PS
• Geschwindigkeit: 28,05 kn
• Kesselanlage: 12 Kampon-Kessel
• Antriebsanlage: 4 Satz Getriebeturbinen (Typ Rô-Bureau) von Marinewerft Kure
• Vortriebsanlage: vier Wellen mit vier dreiflügeligen Schrauben
• Durchmesser der Schrauben: 6,00 m
• Treibstoffreserven: 6.201 t
• Aktionsradius: 7.000 sm bei 16 kn
• Panzerung: 20mm – 650mm
• Primärbewaffnung: 9 Geschütze 46,0 cm SK L/45 Type 94 in drei Drillingstürmen (540 Schuss)
• Sekundärbewaffnung: 12 Geschütze 15,5 cm L/60 in vier Drillingstürmen (1.800 Schuss)

ab 1943:
6 Geschütze 15,5 cm L/60 in zwei Drillingstürmen (900 Schuss)
• Flugabwehrkanonen: 12 Geschütze 127 mm L/40 Type 89 in sechs Zwillingslafetten (3.600 Schuss)
24 Maschinenkanonen 25 mm L/60 Type 96 in acht Drillingslafetten

Februar 1944:
+ 12 Geschütze 127 mm L/60 Type 89 in sechs Zwillingslafetten
+ 12 Maschinenkanonen 25 mm L/60 Type 96 in drei Drillingslafetten

April 1945:
+ 114 Maschinenkanonen 25 mm L/60 Type 96 in 38 Drillingslafetten
+ 12 Startgeräte Type 5 für je 28 Flugabwehrraketen 120 mm
• Torpedorohre: keine
• Flugzeuge: 7 Aichi E13A und Mitsubishi F1M
• Besatzung: 2.200 (ursprünglich)
• Beiboote:
- 2 Motorpinassen
- 1 Motorboot
- 1 Verkehrsboot
- 4 Motorlaunches
- 1 Motorarbeitsboot
- 4 Kutter
- 1 Dingi
• Anker: 2 Bug/ 2 Heck
Zuletzt geändert von Krupp am 10.08.2004, 09:42, insgesamt 2-mal geändert.
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Schlachtschiff „Musashi"

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Schlachtschiff „Musashi“
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Die "Musashi" war das Schwesterschiff der Yamato und lief am 1. November 1940 auf der Bauwerft bei Mitsubishi Nagasaki vom Stapel.

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Die Indienststellung erfolgte am 5 August 1942.
Am 22. Januar 1943 wurde sie nach Truk verlegt und im Mai des gleichen Jahres zusammen mit ihrem Schwesterschiff Yamato nach Kure beordert, wo sie ins Dock kam.
Der 23. März 1944 war der Tag, an dem die „Musashi“ den ersten Torpedotreffer vom amerikanischen U-Boot Tunny erhielt, dies geschah vor Palau.
Der Treffer verursachte aber nur wenig Schaden, so dass die leichte Reparaturen gleich in Palau durchgeführt werden konnten.

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Nach einem kurzen Aufenthalt im Sulu Archipel und dem Heimathafen nahm dann die Musashi auch an den Kämpfen um Leyte teil.
Von amerikanischen Trägerflugzeugen angegriffen, sank die „Musashi“
ohne dass sie einen Schuss ihrer mächtigen 46cm Kanonen abfeuern konnte.
18 Torpedotreffer und 20 Bombentreffer war zuviel für das Schwesterschiff der „Yamato“
Der 24.Oktober 1944 bedeutete auch den Tod von 1023 Besatzungsmitgliedern der „Musashi“

• Typ: Schlachtschiff
• Hersteller: Marinewerft Kure
• Stapellauf: 1.11.1940
• Indienststellung: 5.8.1942
• Länge: 263,00 m
• Länge auf Wasserhöhe: 256,00 m
• Breite: 38,90 m
• Leistung: 165.000 PS
• Geschwindigkeit: 27,46 kn
• Kesselanlage: 12 Kampon-Kessel
• Antriebsanlage: 4 Satz Getriebeturbinen (Typ Rô-Bureau) von Marinewerft Kure
• Vortriebsanlage: vier Wellen mit vier dreiflügeligen Schrauben
• Durchmesser der Schrauben: 6,00 m
• Treibstoffreserven: 6.200 t
• Aktionsradius: 7.000 sm bei 16 kn
• Panzerung: 20mm – 650mm
• Primärbewaffnung: 9 Geschütze 46,0 cm SK L/45 Type 94 in drei Drillingstürmen (540 Schuss)
• Sekundärbewaffnung: 6 Geschütze 15,5 cm L/60 in zwei Drillingstürmen (900 Schuss)
• Flugabwehrkanonen: 12 Geschütze 127 mm L/40 Type 89 in sechs Zwillingslafetten (3.600 Schuss)
24 Maschinenkanonen 25 mm L/60 Type 96 in acht Drillingslafetten

April 1944:
+ 30 Maschinenkanonen 25 mm L/60 Type 96 in zehn Drillingslafetten

Juni 1944:
+ 75 Maschinenkanonen 25 mm L/60 Type 96 in 25 Drillingslafetten
+ 12 Startgeräte Type 5 für je 28 Flugabwehrraketen 120 mm

• Torpedorohre: keine
• Flugzeuge: 7 Aichi E13A und Mitsubishi F1M
• Besatzung: 2.767 (maximal)
• Beiboote:
- 2 Motorpinassen
- 1 Motorboot
- 1 Verkehrsboot
- 4 Motorlaunches
- 1 Motorarbeitsboot
- 4 Kutter
- 1 Dingi
• Anker: 2 Bug/ 2 Heck
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