>Paul"Papa"Hausser<
• Geboren: 7. Oktober 1880 in Brandenburg an der Havel.
• Gestorben: 21. Dezember 1972 in Ludwigsburg / Württemberg
• Generaloberst der Waffen SS
Auszeichnungen:
• Eisernes Kreuz 2Kl. im: 1 Weltkrieg
• Eisernes Kreuz 1Kl. im: 1 Weltkrieg
• Ritterkreuz am: 08.08.1941
• Eichenlaub am: 28.07.1943
• Schwerter am: 26.08.1944
Wie schon sein Vater, trat auch der junge Paul Hausser im Alter von gerade mal 19Jahren in die preussische Armee ein. Zuvor absolvierte Er bereits mehrere Jahre in einer Kadettenschule. Seine damaligen Klassenkameraden Günther von Kluge und Fedor von Bock sollten es in der Wehrmacht bis zum Generalfeldmarschall bringen.
Während des Ersten Weltkrieges sammelte Hausser sowohl umfassende Kampf als auch Stabserfahrungen. Nach Teilnahme an den Kämpfen im Westen, in Kurland und in Rumänien (Infanterieregiment 155) und zeitweiligem Einsatz als Flugzeugbeobachter beendete er den Krieg als mehrfach dekorierter Major und Stabschef des I. Infanteriekorps.
Nach kurzer Verwendung im Grenzschutz trat Oberstleutnant Hausser in die kleine Reichswehr ein, wo er 1925 als Stabschef der 2. ID fungierte. Sein Vorgänger als Ia war der spätere GFM und Schwerterträger Gerd von Rundstedt gewesen. Zweiter Stabsoffizier (IIa) war zu dieser Zeit der spätere Inspekteur der Panzertruppen und Eichenlaubträger Heinz Guderian. 1928 übernahm Oberst Hausser das in Dresden stationierte Infanterieregiment 10, ehe er ein Jahr darauf Höherer Infanterieführer Magdeburg wurde.
Nach herausragenden Leistungen wurde Er bereits 1931 Generalmajor und 1932 Generalleutnant.
Hausser schied nach 33jähriger Dienstzeit aus dem Heer aus, um als Standartenführer in die SS-Verfügungstruppe eintreten zu können.
Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kommandierte er u.a. die Junkerschule Braunschweig und war Kommandeur der als Elite der Wehrmacht geltenden SS-Verfügungsdivision.
Bei Kriegsausbruch 1939 befehligte Gruppenführer Hausser eine SS-Brigade innerhalb der Heeres-Panzerdivision "Kempf", während des Frankreichfeldzuges kommandierte er die SS-Verfügungsdivision, die kurz darauf in "Das Reich" umbenannt wurde. Mit dieser Elite-Division nahm er an den Kämpfen in Holland (Amsterdam, Grebbe-Linie, Vlissingen) und Belgien teil, stiess durch Flandern, kämpfte bei Reims und Orléans, besetzte Bordeaux und erreichte im Juni 1940 die spanische Grenze! Nach weiteren erfolgreichen Kämpfen im Rahmen des Balkanfeldzuges (z.B. Einnahme von Belgrad) wurde die Division mit schwerem Gerät ausgerüstet und zahlenmässig aufgestockt.
Im Juni 1941 trat Gruppenführer Haussers SS-"Das Reich" zum Krieg gegen die Sowjetunion an.
Im Verband der Heeresgruppe Mitte stiess die Division mit ungeheurer Schlagkraft durch die russischen Grenzbefestigungen, nahm an der riesigen Kesselschlacht nördlich Baranovici, der Besetzung von Smolensk und der Kesselschlacht von Kiew teil. Für die grossen Erfolge seiner Division erhielt Paul Hausser im August 1941 das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz. Nach weiteren Einsätzen bei Roslawl, Istra, Gschtask und Gomel trat die Division zum Sturm gegen die Hauptstadt Moskau an. Während den erbitterten und verlustreichen Gefechten, die unter schwierigsten klimatischen Bedingungen geführt wurden, verlor der General der Waffen-SS durch eine böse Splitterverwundung sein rechtes Auge!
Nach monatelangem Aufenthalt im Lazarett übernahm Hausser als einer der ranghöchsten Waffen-SS-Offiziere am 1. Juni 1942 das II. SS-Panzerkorps. Nach Teilnahme an der Besetzung Südfrankreichs im November 1942 (Unternehmen "Lila", Selbstversenkung der französischen Flotte in Toulon) wurde das Korps im Januar 1943 nach kurzem Einsatz bei Oskol zur Verteidigung von Charkow herangezogen. Als mehrere sowjetische Armeen, in absoluter taktischer, personeller und materieller Überlegenheit, zur Offensive antraten, bat Hausser um die Genehmigung, seine Truppen abziehen zu dürfen. Doch Hitler, uneinsichtig und stur wie schon so oft, befahl die alte Phrase "Halten bis zur letzten Patrone". In dieser Situation bewies Hausser, dass er ein intelligenter und selbständig handelnder Offizier mit Courage und kein Hitlerhöriger Befehlsempfänger war. Er verweigerte den gegebenen Befehl und zog sich eigenmächtig aus Charkow zurück! Die gerade noch rechtzeitig eingeleitete Absetzbewegung rettete mehrere deutsche Divisionen vor der Einkesselung. Nachdem sein Korps verstärkt worden war, gelang zusammen mit Panzertruppen des Generaloberst Herrmann Hoth im März 1943 sogar die Rückeroberung der Stadt, wobei die Rote Armee sechs Armeekorps und Unmengen von Material verlor. Dieser Erfolg rettete Hausser mit ziemlicher Sicherheit vor der Absetzung.
Für die Erfolge bei Charkow verdiente Hausser das Eichenlaub, die Verleihung wurde durch Hitler "als Strafe für den Ungehorsam" jedoch bis zum Juli hinausgezögert!
- Hausser bei den Panzertruppen

Im Sommer 1943 nahm das II. SS-Panzerkorps mit den kampfkräftigen Elite-Divisionen "Totenkopf" (Priess), "Leibstandarte" (Dietrich) und "Das Reich" (Krüger) an der gewagten Operation "Zitadelle" teil. In schwersten Gefechten im Frontbogen von Kursk erlitten die deutschen Verbände hohe Verluste.
Am 12. Juli führte Hausser seine drei Divisionen in die Panzerschlacht von Prochorowka, mit insgesamt 1.000 beteiligten Fahrzeugen das grösste diesbezügliche Zusammentreffen des Krieges!
Während zwei Panzerkorps der „Armeeabteilung Kempf“ an diesem Tag die sowjetischen Stellungen südöstlich von Prochorowka attackierten, sollten Dietrich, Krüger und Priess mit ihren Verbänden westlich der Stadt angreifen und somit einen seit dem Vortag rollenden Angriff der 5. sowjetischen Garde-Panzerarmee abwehren. Durch starken Regen behindert, lieferten sich beide Seiten härteste Kämpfe zwischen den Dörfern Vesely, Teterewino und Kotschetowka. Entlang der Nordflanke durch das XI. Panzerkorps unterstützt, konnte die SS-„Leibstandarte“ am Vormittag schliesslich einen erfolgreichen Durchbruch erreichen, während im Zentrum die Grenadiere der SS-„Totenkopf“ langsam aber sicher vorrückten. Doch ebenso wie der Angriff der restlichen Divisionen blieben auch diese beiden Vorstösse schliesslich im russischen Abwehrfeuer liegen.
Die an der rechten Flanke anfangs auch erfolgreiche „Armeeabteilung Kempf“ musste sich am Nachmittag aufgrund starker Gegenangriffe eines mechanisierten Gardekorps ebenfalls zurückziehen. Insgesamt hatten die deutschen Divisionen bei Prochorowka den Verlust von über 300 Panzern, die Rote Armee von fast 500 Panzern zu beklagen.
Da auch in den nächsten Tagen kein entscheidender Durchbruch erreicht werden konnte, zog sich die 4. Panzerarmee (Hoth) bis Anfang August aus Bjelgorod und am 23. August auch aus Charkow zurück.
Es folgten zähe Rückzugs und Abwehrkämpfe, ehe das II. Panzerkorps zur Auffrischung nach Oberitalien verlegt wurde. Ab April 1944 kamen Haussers Truppen bei Tarnopol und der Entsatzoffensive für den "Hube-Kessel" bei Kamenez-Podolsk zum Einsatz.
Als im Juni amerikanische, britische und kanadische Truppen in der Normandie landeten, wurde das II. SS-Panzerkorps per Zug nach Frankreich verlegt. Bereits wenige Tage später konnten die wertvollen Elite-Verbände durch starke Gegenwehr eine Offensive des VIII. britischen Armeekorps gegen die linke Caen-Flanke vereiteln. Später scheiterte auch ein kanadischer Versuch an der rechten Flanke.
Am 27. Juni 1944 übernahm Hausser als erster SS-Offizier des Krieges den Oberbefehl über eine Armee und gab sein Panzerkorps an den späteren Schwerterträger Wilhelm Bittrich ab. Der am 1. August zum Oberstgruppenführer und Generaloberst der Waffen-SS beförderte Hausser, diesen Rang erreichten insgesamt nur drei SS-Offiziere, übernahm die 7. Armee. Diese lag seit Wochen in schwersten Abwehrschlachten an der Invasionsfront.
In den schweren Gefechten brachten Haussers Truppen die Alliierten öfters in verzwickte Situationen, wurde aber stetig zurückgedrängt. Als grosse Teile der 7. Armee im August 1944 um Falaise eingekesselt wurden, schien ein "westliches Stalingrad" in greifbare Nähe gerückt.
Durch den anfangs noch brüchigen Umklammerungsring konnten in vereinzelten Durchbrüchen etwa 50.000 Mann aus dem Kessel entkommen, darunter befand sich der erneut schwer verwundete Hausser. Mit einem durchschossenen Unterkiefer lag er lange in einem deutschen Lazarett. Sein Stellvertreter als Oberbefehlshaber der 7. Armee, Eichenlaubträger General Heinrich Eberbach, geriet im Falaise-Kessel in Kriegsgefangenschaft.
In Anerkennung seiner tapferen Truppen und der Abwehrerfolge in der Normandie erhielt Oberstgruppenführer Hausser am 26. August als 11. Angehöriger der Waffen-SS die Schwerter zum Ritterkreuz mit Eichenlaub verliehen.
Im Januar 1945 kehrte er an die Front zurück und übernahm als einziger SS-Offizier des Krieges den Oberbefehl über eine Heeresgruppe, über die HGR G am Oberrhein. Hier standen ihm die bekannten amerikanischen Truppenführer Patton und Patch gegenüber. Haussers Hauptaufgabe lag in der Verteidigung von Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe.
Doch die US-Truppen waren an Mensch und Material dermassen überlegen und erhielten noch zusätzliche Unterstützung durch freie französische Verbände. Die Situation war Aussichtslos.
Nach heftigen Debatten mit Hitler, in denen er sich offen gegen die ewigen Durchhalteparolen des Führers aussprach, wurde Hausser im April 1945 abgesetzt. Am 8. Mai ergab sich der hochdekorierte Offizier den vorrückenden amerikanischen Truppen. Bis 1949 blieb Paul Hausser in Kriegsgefangenschaft.
In den Nachkriegsjahren gründete Hausser den Bundesverband der ehemaligen Waffen-SS-Soldaten (HIAG) und bemühte sich weitgehend vergebens um die Anerkennung der Waffen-SS als vierten Wehrmachtsteil. Als langjähriger Vorsitzender dieser Veteranenorganisation trat er auch für eine strikte Trennung der kämpfenden Waffen-SS und der für die Gräueltaten verantwortlichen SS-Schergen in den Konzentrationslagern ein.
Werdegang:
• 1892: Kadett
• 1899: Leutnant
• 1909: Oberleutnant
• 1913: Hauptmann
• 1918: Major
• 1922: Oberstleutnant
• 1927: Oberst
• 1931: Generalmajor
• 1932: Genralleutnant
• 1934: SA-Standartenführer
• 1934: SS-Standartenführer
• 1935: SS-Oberführer
• 1936: SS-Brigadeführer
• 1939: SS-Gruppenführer
• 1939: SS-Generalleutnant
• 1941: Obergruppenführer + General der Waffen SS
• 1944: Oberst-Gruppenführer + Generaloberst der Waffen SS