Nachdem der Historiker Stefan Scheil in seiner Studie Logik der Mächte. Eurpas Problem mit der Globalisierung der Politik. Überlegungen zur Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges (Duncker & Humblot, Berlin 1999; 241 S. ISBN 3-428-09551-0) den Trend zur Steigerung außereuropäischer Einflüsse in innereuropäische Konflikte als ein Phänomen der Neuzeit geschildert, und eine detaillierte Darstellung des Kriegsausbruchs von 1939 geliefert hat, widmet er sich nun der Diplomatiegeschichte zwischen dem Herbst 1939 und dem Sommer 1940:
Stefan Scheil
Fünf plus Zwei
Die europäischen Nationalstaaten, die Weltmächte und die vereinte Entfesselung des Zweiten Weltkrieges.
Zeitgeschichtliche Forschungen, 18
Duncker & Humblot, Berlin 2003. 533 S.
ISBN 3-428-10780-2
In verschiedenen Rückblicken geht der Autor auf weitere Aspekte der Vorgeschichte des zweiten Weltkrieges ein, so etwa auf die Details der Bündnisverträge, die 1939 geschlossen wurden. Einen besonderen Schwerpunkt der Darstellung bilden das deutsch-polnische Verhältnis und die polnische Politik.
Scheil führt die Eskalation der innereuropäischen Konflikte bis hin zum Zweiten Weltkrieg auf die Gegensätze der fünf wichtigsten Nationalstaaten zurück, zu denen er neben England, Frankreich, Italien und Deutschland auch Polen zählt. Gleichzeitig macht er die Zwänge des modernen europäischen Sicherheitsraumes sichtbar, wie er später in der OSZE institutionalisiert wurde - denn Mitwirkende waren die beiden künftigen Weltmächte, die von den Nationalstaaten berücksichtigt werden mußten: Die USA und die UdSSR. Beide etablierten in Europa nach 1945 ihre eigenen Ordnungsvorstellungen und drängten die Gegensätze zwischen den Nationalstaaten in den Hintergrund, so daß ein vergleichsweise stabiler Zustand erreicht werden konnte. Die zuvor offene Konstellation von "Fünf plus Zwei" erzeugte - so Scheil - den Zweiten Weltkrieg.
Aus dem Inhalt
Vom Versuch, mehr zu sein als man scheint - Polens gescheiterter Versuch, vom Objekt zum Subjekt der europäischen Politik zu werden.
Die Bündnisverträge am Beginn des Zweiten Weltkrieges - Anmerkungen zum Nutzen bedingungsloser Beistandspakte
Der Letzte Europäische Krieg findet nicht statt
Variationen des europäischen Konzerts - Vorschläge und Pläne im September und Oktober 1939
Skandinavien und die Großmächte
Die Sumner-Welles-Reise - Auf der Suche nach "Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa"
Skandinavien (II)
Sommer 1940: Die letzten Tage der "kämpfenden Staaten"
Schlußbetrachtung: Die Nationalstaaten am Ende der Kompromißfähigkeit und die Flucht nach "Europa"
Neuerscheinungen
Wer einerseits nicht gerade militärwissenschaftlich an die Sache herangehen möchte, andererseits aber auch das Gesülze von Figuren a la Guido Knopp im Bild-Zeitungs-Stil nicht gut ertragen kann, ist mit dieser Veröffentlichung ganz ordentlich bedient:
Christer Jorgensen u. Chris Mann
Panzerschlachten.
Eine illustrierte Geschichte der Panzerkriege von 1914 bis heute.
Tosa, Wien 2001. 176 S.; zahlr. Abb.
ISBN 3-85492-379-1
Aus dem Inhalt
Erste Anfänge
Praxistraining
Blitzkrieg
An der Ostfront
Krieg in der Wüste
Afrika und Italien
Nordwesteuropa
Stalins Rache
Der Kalte Krieg
Kriege nach 1945
Begrenzter Krieg ab 1945
Register
Christer Jorgensen u. Chris Mann
Panzerschlachten.
Eine illustrierte Geschichte der Panzerkriege von 1914 bis heute.
Tosa, Wien 2001. 176 S.; zahlr. Abb.
ISBN 3-85492-379-1
Aus dem Inhalt
Erste Anfänge
Praxistraining
Blitzkrieg
An der Ostfront
Krieg in der Wüste
Afrika und Italien
Nordwesteuropa
Stalins Rache
Der Kalte Krieg
Kriege nach 1945
Begrenzter Krieg ab 1945
Register
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter
Frisch aus der Druckerpresse (Bd. 1 habe ich vor einiger Zeit hier vorgestellt):
Franz Kurowski
Deutsche Kommandotrupps 1939-1945. Band II
"Brandenburger" und Abwehr im weltweiten Einsatz.
Motorbuch, Stuttgart 2003. 350 S.; Abb.
ISBN 3-613-02333-4
Azs dem Vorwort:
Kurz nach Erscheinen des Werkes "Deutsche Kommandotruppen 1939-1945 - >Brandenburger< und Abwehr im weltweiten Einsatz" gingen im Verlag, insbesondere aber beim Autor eine Fülle von Hinweisen auf bisher unbekannte, nicht gewürdigte Einsätze ein.
Im Anschluß daran kam ein enger Kontakt zwischen ehemaligen "Brandenburgern" und dem Verfasser zustande, dem eine Fülle persönlicher Aufzeichnungen und Tagebücher folgten.
Es zeigte sich, daß dieser Strom an Neuem, an Phantastischem und schier Unglaublichem einen zweiten Band notwendig machte. Eine zusammengefaßte Sammlung aller "Brandenburger"-Einsätze ermöglichte es darüberhinaus, neue Erkenntnisse zu gewinnen und dem ersten Band einen zweiten nachfolgen zu lassen, der das Gesamtgeschehen darstellt, ohne die in Band I vorgestellten Einsätze wiederholen zu müssen.
Aus dem Inhalt:
Admiral Canaris - Vom Star zum stürzenden Kometen
Die Abwehr II vor dem Krieg
Einsätze im Westfeldzug 1940
Großeinsatz im Iran 1941-1943
Das Unternehmen "Tiger" - Afghanistan 1941
Rußland 1941 - Neue Berichte
"Brandenburger" auf den Baltischen Inseln und in Finnland
Der Weg zum Kaukasus
Das Unternehmen "Schamyl"
Vom Kaukasus zum Don 1942/43
Der Sonderverband "Brandenburg" 1943
"Brandenburger" in Albanien
Partisanenkampf an allen Fronten
"Brandenburger" in Italien
Abschied vom Sonderverband - Umwandlung zur Panzergrenadierdivision
Die Fallschirmjäger von "Brandenburg"
Die Frontaufklärungstruppe
Die Geistersegler der Abwehr
Anhang
Franz Kurowski
Deutsche Kommandotrupps 1939-1945. Band II
"Brandenburger" und Abwehr im weltweiten Einsatz.
Motorbuch, Stuttgart 2003. 350 S.; Abb.
ISBN 3-613-02333-4
Azs dem Vorwort:
Kurz nach Erscheinen des Werkes "Deutsche Kommandotruppen 1939-1945 - >Brandenburger< und Abwehr im weltweiten Einsatz" gingen im Verlag, insbesondere aber beim Autor eine Fülle von Hinweisen auf bisher unbekannte, nicht gewürdigte Einsätze ein.
Im Anschluß daran kam ein enger Kontakt zwischen ehemaligen "Brandenburgern" und dem Verfasser zustande, dem eine Fülle persönlicher Aufzeichnungen und Tagebücher folgten.
Es zeigte sich, daß dieser Strom an Neuem, an Phantastischem und schier Unglaublichem einen zweiten Band notwendig machte. Eine zusammengefaßte Sammlung aller "Brandenburger"-Einsätze ermöglichte es darüberhinaus, neue Erkenntnisse zu gewinnen und dem ersten Band einen zweiten nachfolgen zu lassen, der das Gesamtgeschehen darstellt, ohne die in Band I vorgestellten Einsätze wiederholen zu müssen.
Aus dem Inhalt:
Admiral Canaris - Vom Star zum stürzenden Kometen
Die Abwehr II vor dem Krieg
Einsätze im Westfeldzug 1940
Großeinsatz im Iran 1941-1943
Das Unternehmen "Tiger" - Afghanistan 1941
Rußland 1941 - Neue Berichte
"Brandenburger" auf den Baltischen Inseln und in Finnland
Der Weg zum Kaukasus
Das Unternehmen "Schamyl"
Vom Kaukasus zum Don 1942/43
Der Sonderverband "Brandenburg" 1943
"Brandenburger" in Albanien
Partisanenkampf an allen Fronten
"Brandenburger" in Italien
Abschied vom Sonderverband - Umwandlung zur Panzergrenadierdivision
Die Fallschirmjäger von "Brandenburg"
Die Frontaufklärungstruppe
Die Geistersegler der Abwehr
Anhang
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter
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Na da lese ich ja gerade was ähnliches:
Will Berthold: "Die Männer der Division Brandenburg"
"Sie erhielten die höchsten Auszeichnungen, erlitten die größten Verluste und wurdem am seltensten im Wehrmachtsbericht erwähnt"
Das Buch ist in Romanform geschrieben, allerdings sollen alle Ereignisse in dem Buch historisch belegbar sein. Nur die Charaktäre sind Fiktion.
Es fängt mit dem Russlandfeldzug an.
Will Berthold: "Die Männer der Division Brandenburg"
"Sie erhielten die höchsten Auszeichnungen, erlitten die größten Verluste und wurdem am seltensten im Wehrmachtsbericht erwähnt"
Das Buch ist in Romanform geschrieben, allerdings sollen alle Ereignisse in dem Buch historisch belegbar sein. Nur die Charaktäre sind Fiktion.
Es fängt mit dem Russlandfeldzug an.
Voranzeige (Rezension folgt gelegentlich)
Normalerweise dringen wissenschaftliche Erkenntnisse zum Zweiten Weltkrieg, soweit sie nicht ausschließlich die Verworfenheit und Häßlichkeit der deutschen Seite zum Gegenstand haben, so gut wie nie durch die Käseglocke großtrizonesischer "Zeitgeschichtsforschung". Normalerweise ist auch der Verlag Zweitausendeins nicht eben dafür bekannt, in diesem Bereich etwas für den Fortschritt der Wissenschaft zu tun.
Durch einen Zufall scheint es hier allerdings nun zu einer Ausnahme gekommen zu sein. Der Verlag Zweitausendeins war jüngst scharf angerempelt worden wegen einer Publikation, welche den verschiedenen Thesen über eine Drahtzieherschaft der USA bei dem Anschlag auf das World Trade Center nachspürte. - Gewissermaßen als Seitenstück und Rache an dieser Kritik hat sich der Verlag etwas einfallen lassen:
In der gestrigen Ausgabe der FAZ wird eine Neuerscheinung beworben, nämlich die von Karl S. Siher übersetzte Studie
Robert Stinnett
Pearl Harbour
Verlag Zweitausendeins, Frankfurt/M 2003. 572 S.; 14,90 €
Das Buch kann - wenn keine Zweitausendeins-Filiale in der Nähe ist - auch mit der Bestell-Nr. 18473 online bestellt werden. www.Zweitausendeins.de
Die Verlagsanzeige wirbt mit folgendem Text für die Arbeit des Journalisten und Weltkriegsveterans Stinnett:
"Mit vielen meist unveröffentlichten und bisher geheim gehaltenen Dokumenten beweist Stinnett erstmals:
* Die Funkstille, unter der die japanische Angriffsflotte angeblich operierte, war eine Lüge. Stinnett legt 129 Radiotelegramme der Flotte vor, die sämtlich von US-Stellen mitgehört und sofort entschlüsselt wurden.
* Die Ahnungslosigkeit war eine Lüge. Seit Oktober 1940 zirkulierte in Washington ein 8-Punkte-Plan mit dem Ziel, Japan zu einem Angriff zu provozieren. Der Plan wurde verwirklicht.
* Daß die US-Navy in Pearl Harbour fast ausradiert wurde, ist eine Lüge. Alle modernen Schiffe, darunter alle Flugzeugträger, wurden kurz vor dem 7. Dezember 1941 überraschend aus dem Hafen abkommandiert. In Pearl Harbour lagen die Relikte aus dem Ersten Weltkrieg. Von denen im Übrigen die meisten wenig später wieder flott gemacht wurden.
* Daß eine Kriegswarnung aus Washington nach Hawaii von unfähigen Militärs verschlampt wurde, ist eine Lüge. Stinnett dokumentiert, wie schon 1944 Ausschüsse belogen, Zeugen beeinflußt und Aussagen revidiert wurden.
* Daß die japanischen Angreifer ins Nichts verschwanden, ist eine Lüge. Man hätte sie verfolgen und vernichten können, aber das paßte nicht ins Drehbuch der Tragödie.
* Wahr ist, daß die US-Regierung zwar ihre besten Schiffe in Sicherheit brachte, aber ohne Vorwarnung 2.476 US-Bürger opferte."
Normalerweise dringen wissenschaftliche Erkenntnisse zum Zweiten Weltkrieg, soweit sie nicht ausschließlich die Verworfenheit und Häßlichkeit der deutschen Seite zum Gegenstand haben, so gut wie nie durch die Käseglocke großtrizonesischer "Zeitgeschichtsforschung". Normalerweise ist auch der Verlag Zweitausendeins nicht eben dafür bekannt, in diesem Bereich etwas für den Fortschritt der Wissenschaft zu tun.
Durch einen Zufall scheint es hier allerdings nun zu einer Ausnahme gekommen zu sein. Der Verlag Zweitausendeins war jüngst scharf angerempelt worden wegen einer Publikation, welche den verschiedenen Thesen über eine Drahtzieherschaft der USA bei dem Anschlag auf das World Trade Center nachspürte. - Gewissermaßen als Seitenstück und Rache an dieser Kritik hat sich der Verlag etwas einfallen lassen:
In der gestrigen Ausgabe der FAZ wird eine Neuerscheinung beworben, nämlich die von Karl S. Siher übersetzte Studie
Robert Stinnett
Pearl Harbour
Verlag Zweitausendeins, Frankfurt/M 2003. 572 S.; 14,90 €
Das Buch kann - wenn keine Zweitausendeins-Filiale in der Nähe ist - auch mit der Bestell-Nr. 18473 online bestellt werden. www.Zweitausendeins.de
Die Verlagsanzeige wirbt mit folgendem Text für die Arbeit des Journalisten und Weltkriegsveterans Stinnett:
"Mit vielen meist unveröffentlichten und bisher geheim gehaltenen Dokumenten beweist Stinnett erstmals:
* Die Funkstille, unter der die japanische Angriffsflotte angeblich operierte, war eine Lüge. Stinnett legt 129 Radiotelegramme der Flotte vor, die sämtlich von US-Stellen mitgehört und sofort entschlüsselt wurden.
* Die Ahnungslosigkeit war eine Lüge. Seit Oktober 1940 zirkulierte in Washington ein 8-Punkte-Plan mit dem Ziel, Japan zu einem Angriff zu provozieren. Der Plan wurde verwirklicht.
* Daß die US-Navy in Pearl Harbour fast ausradiert wurde, ist eine Lüge. Alle modernen Schiffe, darunter alle Flugzeugträger, wurden kurz vor dem 7. Dezember 1941 überraschend aus dem Hafen abkommandiert. In Pearl Harbour lagen die Relikte aus dem Ersten Weltkrieg. Von denen im Übrigen die meisten wenig später wieder flott gemacht wurden.
* Daß eine Kriegswarnung aus Washington nach Hawaii von unfähigen Militärs verschlampt wurde, ist eine Lüge. Stinnett dokumentiert, wie schon 1944 Ausschüsse belogen, Zeugen beeinflußt und Aussagen revidiert wurden.
* Daß die japanischen Angreifer ins Nichts verschwanden, ist eine Lüge. Man hätte sie verfolgen und vernichten können, aber das paßte nicht ins Drehbuch der Tragödie.
* Wahr ist, daß die US-Regierung zwar ihre besten Schiffe in Sicherheit brachte, aber ohne Vorwarnung 2.476 US-Bürger opferte."
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter