Der Irak-Feldzug

Wie schon gesagt "Off Topic"
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Krupp
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Beitrag von Krupp »

Anonymous hat geschrieben:Vergessen einzuloggen...Jedenfalls erinnere ich an die Sanktionen,die Saddam kaltschnäuzig umging...
Es kann nicht sein,dass ein Mann wie Saddam ein Land beherrscht..
Wie wuerdest du es denn mit friedlichen Mitteln loesen wollen ?

Ich gehe recht in der Annahme,dass Saddam nicht freiwillig gehen wird?

Dieser Mann hat die westliche Welt schon lange genug an der Nase herumgefuehrt - Es wurde Zeit,dass etwas passiert.

Wie dem nun auch sei - Saddam ist weg und das Volk ist frei
Moin Wüstenfux

Natürlich musste Saddam weg, keine Frage!!
Das Volk ist nun quasi befreit, aber wie geht es nun weiter??
Fast täglich werden Anschläge auf die U.S. Truppen verübt und man erinnert sich plötzlich wieder an Vietnam.
Ein Land erobern, resp. die Regierung stürzen ist eine Sache, aber dieses auch unter Kontrolle halten ist ne andere!
Der aktive Wiederstand ist weiter am laufen und kann mit Waffengewalt nicht in Zaun gehalten werden!
Bin mal gespannt, wie dieses Problem gelst werden kann :roll:

@Wever

Thx für die Auflistung, wusste gar nicht, dass Israel fast 200 A-Bomben in Ihrem Besitz haben :shock:

Gruss

Krupp
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Wever
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Beitrag von Wever »

Krupp hat geschrieben: Natürlich musste Saddam weg, keine Frage!!
Das Volk ist nun quasi befreit, aber wie geht es nun weiter??
Fast täglich werden Anschläge auf die U.S. Truppen verübt und man erinnert sich plötzlich wieder an Vietnam.
:D Hallo Krupp!

Ja, die Israelis haben sogar Neutronenbomben.

Also, ich könnte nicht sagen, daß "Saddam weg mußte". Das Prinzip der Nichtintervention ist mir angenehmer. Wenn man einmal Interventionen sanktioniert hat, geht es nun einmal drunter und drüber. Denn einen Grund zur "Intervention" irgendwo in der Welt findet sich ja immer...

Und daß das irakische "Volk" nun befreit sein soll, daß kann ja nur den weichgeklopften Hirnen großtrizonesischer Domestiken-Seelen entspringen, die ihre Kinder "Kevin" und "Mark" nennen...

Also, wenn ein BRDler solche Quisling-Überzeugungen von sich gibt, ist das ja leider nichts Neues. Aber Ihr Schweizer blickt eigentlich in Sachen "Freiheit" auf eine gute Tradition zurück. Wäre es da nicht glatter Hohn, den Irakern zu dekretieren, sie sollten sich hier & jetzt, also im Juli 2003 allen Ernstes "befreit" fühlen?

Beste Grüße
Wever
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Beitrag von Wever »

Aus der "SZ" von heute:

18.07.2003


George W. Bush ist ein Nachfahre von Karl dem Großen

Krönen wir ihn doch in Aachen zum Kaiser: Der amerikanische Schriftsteller Gore Vidal nimmt zu aktuellen Perspektiven der amerikanischen Politik Stellung



Seit seinem ersten Roman „Williwaw“, der 1946 erschien, gehört der 1925 geborene Gore Vidal zu den führenden amerikanischen Romanciers der Gegenwart. Ein Hauptthema seines schriftstellerischen Schaffens war die amerikanische Geschichte, die er in mehreren großen Romanen aufarbeitete. Außerdem war Gore Vidal als Drehbuchautor („Ben Hur“) sehr erfolgreich. Er wurde aber auch für sein politisches Engagement bekannt, das er immer wieder mit scharfer Kritik an der aktuellen Politik der USA unter Beweis stellte. Dafür stehen auch seine beiden letzten Bücher ein: „Ewiger Krieg für Ewigen Frieden. Wie Amerika den Hass erntet, den es gesät hat“ (2002) und „Bocksgesang. Antworten auf Fragen vor und nach dem 11. September“ (2003). Die SZ sprach mit Gore Vidal an dessen Wohnort in Ravello, Italien.


SZ: Die USA und Großbritannien haben gegen den Irak Krieg geführt mit Begründungen, deren Stichhaltigkeit jetzt zunehmend angezweifelt werden.


Vidal: Ich habe mich vehement gegen diesen Krieg ausgesprochen, dessen einziger Grund die irakischen Ölreserven sind. Ähnlich war es bereits in Afghanistan, wo wir wegen einer Pipeline in den Krieg zogen. Präsident Bush aber schwadroniert immer davon, dass es nur darum ginge, diesen Ländern und Völkern Freiheit, Frieden und Demokratie zu bringen. Das ist nicht ohne Ironie, denn die Amerikaner haben weder Freiheit noch Demokratie. Der Begriff „Demokratie“ kommt weder in der Verfassung der Vereinigten Staaten noch in der Unabhängigkeitserklärung vor. Wir sind vielmehr eine kalte, steinerne calvinistische Republik, die dem antiken römischen Vorbild nachgebildet ist. Selbstverständlich haben wir Wahlen in Amerika, die sogar sehr viel kosten, was zur Folge hat, dass derjenige, der das meiste Geld ausgeben kann, diese in aller Regel auch gewinnt. Aber die Wähler haben keinerlei Einfluss auf die Regierung der Vereinigten Staaten. Jetzt lässt es sich diese Regierung angelegen sein, auf der ganzen Welt Völker von schlechten Regierungen zu befreien. Wer wird aber uns befreien? Ich warte auf die Afghanen, auf die Iraker, auf die Iraner. Vielleicht warte ich sogar auf die Deutschen, um die Vereinigten Staaten zu befreien.


SZ: Eine seltsame Vorstellung, dass ausgerechnet am deutschen Wesen die USA genesen sollten, auch wenn von Bismarck die Maxime stammt, die einem jetzt einzuleuchten beginnt: „Wehe dem Staatsmann, der sich (zuvor) nicht nach einem Grund zum Kriege umsieht, der auch nach dem Krieg noch stichhaltig ist.“ Das beschreibt doch die Verlegenheit, in die Bush jetzt zu geraten droht.


Vidal: Naja, in der amerikanischen Politik ist es zum einen unüblich, die Wahrheit zusagen. Zum anderen: Wenn er tatsächlich gesagt hätte, wir greifen Irak an, weil dieses Land die zweitgrößten Ölreserven der Welt besitzt, dann ließe sich das kaum mit dem Anspruch vereinbaren, demzufolge eine große Demokratie jedermann Freiheit und Glück verschaffen will. Deshalb galt es, Vorwände zu finden. Je größer eine Lüge ist, desto mehr Leute werden ihr auch glauben.


SZ: Ein solcher Zynismus scheint mir aber der amerikanischen Geschichte ziemlich fremd zu sein.


Vidal: In der Geschichte eines jeden Landes lassen sich dafür Beispiele finden. Im Fall der USA ist dieses Beispiel der Krieg gegen Mexiko von 1846, weil wir Kalifornien annektieren wollten. Unser bedeutendster General, Ulysses S. Grant, schrieb in seinen Memoiren: „Ich habe immer gedacht, dass der (amerikanische) Bürgerkrieg das Urteil war, das Gott über die USA verhängte für das, was wir einer uns weit unterlegenen Macht wie Mexiko angetan haben“.


SZ: Kann man im Fall des Irak-Kriegs aber so weit gehen und vermuten, dass der Beschluss, diesen Krieg zu führen, feststand, und dass die Geheimdienste, also die CIA, lediglich die passenden Argumente liefern musste, um ihn zu rechtfertigen?


Vidal: Das ist doch die Regel. Die Geheimdienste sind nur dafür da, um einem zu sagen, was man hören will. Bush wollte den Krieg wegen des Öls. Sie aber müssen wissen, dass es eigentlich Vizepräsident Cheney ist, der die Regierungsgeschäfte in Washington leitet. Cheney stammt wie alle, die in der gegenwärtigen Regierung eine einflussreiche Rolle spielen, aus dem Ölbusiness. Wir dürfen uns aber nicht unterstehen, in diesem Zusammenhang von einer Verschwörung zu sprechen. Es handelt sich dabei nur um eine Koinzidenz, um einen bloßen Zufall.


SZ: Für Zufälle gibt es in der Tat keine zurechenbaren, keine überprüfbaren Gründe...


Vidal: Nun ja, vielleicht doch, insofern sie möglicherweise alle ein Interesse daran haben, dass die Unternehmen, denen sie angehören, Geld verdienen. Cheney ließ etwa einen Regierungsbericht aus arbeiten, wie lange die bekannten Öl- und Erdgasreserven auf der Welt noch ausreichen werden, um einen steigenden Bedarf zu befriedigen. Im Jahr 2020 ist voraussichtlich alles verbraucht. Deshalb fiel die Entscheidung, dass das Ziel der Politik sein müsse, diese Reserven irgendwie zu kontrollieren, von denen die meisten in Eurasien liegen. Da haben Sie den Entwurf für die Politik, deren Zeuge wir augenblicklich sind.


SZ: Darauf scheint aber, zieht man die bisherigen Ergebnisse dieser Politik in Afghanistan oder in Irak in Betracht, kein rechter Segen zu ruhen.


Vidal: In der Tat spricht sehr viel dafür, dass wir hier in einen Morast geraten sind, und ich vermag nicht zu sagen, wie wir da wieder rauskommen. Wir werden Afghanistan niemals wirklich befrieden können und es wird uns auch kaum gelingen, Irak jemals zu einem funktionierenden Land zu machen. Unser eigenes Land löst sich mehr und mehr auf. Jeden Tag stürzt eine Brücke in den USA ein und es ist kein Geld vorhanden, eine neue Brücke zu bauen. Eines Tages werden wir keine Brücken mehr haben, aber sehr viele Soldaten in anderen Ländern.


SZ: In Europa war man sehr verblüfft darüber, dass die amerikanische Öffentlichkeit und insbesondere die amerikanischen Medien den Irak-Krieg so einhellig befürworteten. Kritische Stimmen waren kaum zu vernehmen.


Vidal: Das zeigt Ihnen nur, dass wir binnen kürzester Zeit eine Meisterschaft in Sachen Homeland Security, also Heimatschutz, erreicht haben. Heimatschutz ist tatsächlich eine Nazi-Vokabel. „Homeland“ war in den USA bislang als Begriff völlig ungebräuchlich. Wir sprachen vom Land, von der Nation oder vom Volk. Jetzt aber sagen wir homeland, und fast kann einen darüber der Verdacht anwandeln, dass wir einen nur zu vertrauten Weg eingeschlagen haben.


SZ: Präsident Bush sagte bei seiner Afrikareise in Bezug auf das amerikanische Engagement in Irak: Wir werden Kurs halten. Was meint er damit, denn Sie sagten ja, dort lauere ein Morast.


Vidal: Ich zweifele, ob er weiß, was ein Morast ist. Wahrscheinlich lebt und handelt er in der Überzeugung, die Eroberung der Welt sei die Aufgabe seiner Präsidentschaft. Wir, die Vereinigten Staaten, müssen die Kontrolle über jedes Land haben. Diesem Ziel jagte schon manche Administration hinterher, das ist keineswegs Bush nur eigentümlich. Franklin Delano Roosevelt hatte den Einfall mit der Nato, um die Europäer vor den Russen zu schützen. Roosevelt wusste es und jeder General wusste es auch, dass die Russen nirgendwo angreifen würden, was sie im übrigen ja auch nicht taten. Sie haben es nur gewagt, kleine Pufferstaaten wie die Tschechoslowakei zu besetzen, um uns zu ärgern, aber sie haben nie versucht, nach Paris zu gelangen, geschweige den Ozean zu überqueren. Wir gründeten die Nato, um ganz Westeuropa unter unsere militärische Kontrolle zu bringen. Wir gründeten die CIA, um zu verhindern, dass irgendein Land durch eine Wahl nach links abdriftete. Damit hatten wir großen Erfolg.


SZ: Der Irak-Krieg hat die Beziehungen zwischen einer Reihe von europäischen Staaten und den USA sehr strapaziert. Glauben Sie, dass diese gegenseitige Entfremdung noch größer werden oder dass Europa in absehbarer Zeit gar eine eigenständige Rolle wird spielen können?


Vidal: Ich kann nicht sehen, dass Europa mit einer Stimme sprechen wird. Ich glaube auch nicht, dass es je eine eigenständige Rolle spielen wird. Die Vorschläge, die Giscard d’Estaing für eine europäische Verfassung ausgearbeitet wurden, taugen allesamt nichts. Er hätte besser die amerikanische Verfassung studieren sollen, denn die ist ganz ausgezeichnet, auch wenn sie jetzt mehr und mehr außer Kraft gesetzt wird, um den Terrorismus zu bekämpfen, der angeblich überall ist und unseren guten Bürgern den Schlaf raubt. Indem wir die US-Bürger derart in Furcht und Schrecken halten, können wir ihnen die verbrieften Freiheitsrechte nehmen. Hinsichtlich der Freiheit haben die europäischen Staaten wenig zu bieten, aber wenigstens haben sie hier Regierungen, die den Rechtsstaat respektieren und einen relativ liberalen way of life garantieren. Ich vermag auch nicht zu erkennen, warum Europa und die Vereinigten Staaten viel miteinander zu tun haben sollten. Wäre ich Bundeskanzler oder französischer Staatspräsident, würde ich vermutlich die Amerikaner auffordern, mein Land zu verlassen. Dass wir Europa vor dem Kommunismus schützen, das verfängt jetzt nicht mehr. Auch die Freiheit Europas müssen wir nicht mehr verteidigen. Bliebe als Rechtfertigung nur, die politischen Zustände in Europa grundsätzlich zu ändern, indem wir für uns in Anspruch nähmen, dass wir in Bush einen Nachfahren von Karl dem Großen haben, den wir in Aachen zum Kaiser krönen.


Interview: Johannes Willms
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Beitrag von Krupp »

Hi Wever
Und daß das irakische "Volk" nun befreit sein soll, daß kann ja nur den weichgeklopften Hirnen großtrizonesischer Domestiken-Seelen entspringen, die ihre Kinder "Kevin" und "Mark" nennen...
Was ist schon befreit, da hast Du recht.
Ich meinte im Bezug auf das Diktator Dasein seien die Irakis "befreit".
Natürlich ist die jetzige Situation alles andere als befriedigend, man bekommt den Eindruck einer gewissen Hilflosigkeit der amerikanischen Truppen.
Ich hatte mich immer gefragt, wer kommt nach Saddam Hussein im Irak an die Macht und ob derjenige Welche auch vom Volk akzeptiert wird.

Gruss :wink:

Krupp
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Beitrag von Wever »

Aus der "Süddeutschen Zeitung" von heute:

21.07.2003


Aufgewärmte CIA-Ente

Wer wusste, dass der Uran-Bericht falsch war? / Von Ray McGovern



Business as usual? Gleich mehrfach erschien der amerikanische Vizepräsident Dick Cheney vor dem Irak-Krieg in den Büros des US- Geheimdienstes CIA. Ein noch nie da gewesener Vorgang. Während meiner 27- jährigen Tätigkeit für die CIA hat kein einziger Vizepräsident uns jemals einen Arbeitsbesuch abgestattet. In den achtziger Jahren war es meine Aufgabe, den damaligen Vizepräsidenten George Bush und andere hochrangige Politiker alle zwei Tage mit den neuesten Analysen zu versorgen. Dazu kam ich entweder in sein Büro oder (an Wochenenden) zu ihm nach Hause. Es wäre ihm niemals eingefallen, das Hauptquartier der CIA aufzusuchen.


Die morgendlichen Besprechungen verschafften uns Einblicke in die wichtigsten Anliegen der Politiker, nach denen wir dann unsere Faktensammlung und Analyse ausrichteten. Kein Politiker musste sich dafür zu uns bemühen. Nie wäre uns in den Sinn gekommen, ein Vizepräsident könne vorbeischauen, um uns behilflich zu sein. Unsere Arbeit taten wir lieber ungestört, ohne den Druck, der unausweichlich entsteht, wenn Politiker mit am Tisch sitzen.


Cheney jedoch mischte selbst bei der operativen Geheimdienstarbeit mit. Als Ende 2001 Berichte auftauchten, der Irak hätte versucht, im Niger Uran zu kaufen, zeigte er sich äußerst interessiert. Sein Büro ließ uns wissen, er wünsche eine Überprüfung dieser Berichte. So wurde im Februar 2002 durch Vermittlung der CIA der frühere Botschafter Joseph Wilson nach Niger entsandt, um der Sache auf den Grund zu gehen. Er fand keinerlei Belege für die Gerüchte, stieß jedoch auf zahlreiche Unstimmigkeiten. Danach ließ man die Sache ruhen – bis die Bush-Administration sich im letzten Sommer zum Krieg gegen den Irak entschloss.


In einer Rede vom 26. August 2002 behauptete Cheney, Saddam Hussein habe „den Versuch, sich Atomwaffen zu beschaffen, wieder aufgenommen.“ Damals stritten sich das Pentagon und CIA-Analysten schon eine ganze Weile heftig über dieses Thema. Den meisten Atomingenieuren der CIA und den Wissenschaftlern von US-Regierungslabors und der Internationalen Atomenergiebehörde lagen keinerlei Beweise für ein neues Atomwaffenprogramm des Irak vor.


Aber der Vizepräsident hatte gesprochen. Leider reagierten die Verfasser des National Intelligence Estimate, der jährlichen Geheimdienstanalyse, auf sein Stichwort und behaupteten fälschlicherweise, die meisten Fachleute gingen davon aus, der Irak habe sein Atomwaffenprogramm wieder aufgenommen. Aluminiumröhren, die der Irak sich beschaffen wollte, wirbelten einigen Staub auf. Es stellte sich jedoch heraus, dass sie für konventionelle Waffen gedacht waren. Die restlichen Hinweise erschöpften sich in Saddam Husseins häufigen Treffen mit Nuklearwissenschaftlern und der schleppenden Weitergabe von Informationen an die UN-Inspektoren.


Wenig Beachtung fand hingegen eine andere Tatsache. Saddam Husseins Schwiegersohn, bis zu seiner Flucht 1995 Leiter des irakischen Atomprogramms, hatte bei Vernehmungen ausgesagt, mit Ausnahme von Entwürfen sei Iraks nukleares Potential 1991 auf seinen Befehl hin zerstört worden. Dies bestätigen der US-Regierung von irakischen Wissenschaftlern vorgelegte Dokumente. Die Spezialisten fügten hinzu, trotz der vorhandenen Entwürfe hätte es nie einen Befehl zur Wiederbelebung des Atomprogramms gegeben. Außerdem wäre der Irak, auch mit einem solchen Befehl noch Jahre von der Herstellung einer Atombombe entfernt gewesen.


Insgesamt reichten die in der Geheimdienstanalyse vom September 2002 vorgelegten Fakten keineswegs aus, um Cheneys Behauptung, der Irak befinde sich auf dem Weg zur Atombombe zu untermauern. Dramatischeres musste her, und zwar schnell, wollte man dem Kongress die Zusage zum Krieg abringen. Und so entschloss man sich, die Ente mit dem Uran aus dem Niger aus der Schublade zu ziehen.


Das Weiße Haus setzte zu Recht darauf, dass der Kongress seine Zusage geben würde, ehe irgendjemandem auffiele, dass dieses wichtige „Geheimdienstdokument“ auf einer Fälschung beruhte. Damit waren Krieg und militärischer Sieg beschlossene Sache. In den letzten Wochen ging in Regierungskreisen das Gerücht um, Cheney sei nie darüber informiert worden, dass es sich bei der Irak-Niger-Geschichte um eine Fälschung handelte.


Ich habe einen hochrangigen Beamten gefragt, der bis vor kurzem Mitglied des Nationalen Sicherheitsrat (NSC) gewesen ist, ob das möglich sei. Er wies darauf hin, dass die strengen Abläufe des NSC detaillierte Antworten auf alle Anfragen eines Vizepräsidenten vorschreiben und fügte hinzu: „Die Tatsache, dass Cheneys Büro selbst den Irak-Niger Bericht überprüfen ließ, macht es unvorstellbar, dass er von den Ergebnissen nicht unterrichtet wurde.“ Und der Präsident? Wusste er, dass die Information, die zur Zustimmung des Kongresses führte, auf einer Fälschung beruhte? Die Frage bleibt offen. Aber welche Antwort wäre die Schlimmere?


Ray Mc Govern, von 1964-1999 Mitarbeiter des CIA, versorgte von 1981-1985 den Vizepräsidenten und hochrangige Politiker regelmäßig mit täglichen Lageanalysen. Heute ist er Direktor einer christlichen Schule für Erwachsenenbildung und Mitbegründer einer kritischen Vereinigung ehemaliger CIA-Mitarbeiter.


Deutsch von Bärbel Deninger
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Beitrag von Wever »

junge Welt vom 22.07.2003
Interview

US-Besatzer in Bedrängnis: Wer leistet Widerstand im Irak?

jW sprach mit Dschabbar al Kubaysi, Vorsitzender der
Patriotischen Allianz des Irak

Interview: Werner Pirker

F: Wofür steht die Patriotische Allianz des Irak?

Die Patriotische Allianz war die genuine Opposition gegen das
Saddam-Regime. Im Kampf gegen die Diktatur verloren wir
Tausende unserer Mitkämpfer. Ursprünglich bildeten wir eine
Allianz mit anderen Kräften gegen die Diktatur, auch mit den
beiden kurdischen Parteien unter Barsani und Talabani. Doch
als diese im ersten Krieg gegen den Irak die Amerikaner
unterstützten, verließen wir das Bündnis und bildeten eine neue
patriotische Bewegung. Im Jahr 1992 entschieden wir uns zur
Einstellung des Kampfes, weil von ihm nur die USA profitiert
hätten. Es ging uns nicht darum, an der Baath-Partei Rache zu
nehmen, sondern eine auf Partizipation der Bevölkerung
beruhende Demokratie zu begründen.


F: Nun haben die USA die Baathisten und den patriotischen Teil
der Opposition besiegt.


Wir beziehen eine klare Position gegen die USA, denn wir waren
immer der Meinung, daß ein freies, demokratisches Land der
imperialistischen Aggression besser widerstehen kann. Unter
den Bedingungen des Einparteiensystems waren große Teile
der Bevölkerung nicht bereit, sich am Kampf zu beteiligen.


F: Erklärt das den schnellen Fall von Bagdad?


Ein Grund war die massive Bombardierung. 17000 Tonnen
Bomben fielen auf die Stadt, ein Großteil davon auf zivile
Gebiete. Sie zerstörten alles: Kommunikationsmittel,
Wasserversorgung, Elektrizität, Krankenhäuser. Mehr als 6000
Zivilisten wurden getötet. Ein weiterer Grund bestand darin, daß
sich viele hochrangige Militärführer von den Amerikanern kaufen
ließen, darunter drei Befehlshaber der Republikanischen
Garden. Truppenteile wurden durch falsche Befehle an die
Oberfläche gelockt, wo sie von den Amerikanern abgeschlachtet
wurden. So wurde noch vor dem US-Einmarsch der größte Teil
der Verteidiger Bagdads aufgerieben. Fast wichtiger aber ist,
daß das Einparteienregime nicht fähig war, den
Volkswiderstand zu mobilisieren. Die Nichtbaathisten, die 35
Jahre vom politischen Leben ferngehalten wurde, waren zum
Widerstand nicht bereit.


F: Wie macht sich nun die Demokratisierung à la USA
bemerkbar?


Die US-Truppen sind brutale Besatzer. Sie sprengen nach
israelischem Vorbild Häuser, in denen sie Widerstandskämpfer
vermuten – auf diese Weise wurden Tausende Behausungen
zerstört. Mit der Behauptung, das Geld sei von Saddam,
plündern sie die Ersparnisse ganzer Dorfgemeinschaften. Ein
anderes Beispiel: Mohammed al Zubaidi, selbsternannter
Gouverneur von Bagdad, ist ein Drogengroßhändler. Mitglieder
seiner Drogenmafia besorgen US-Soldaten Kinder aus
Waisenhäusern zum sexuellen Mißbrauch.


F: Wer sind die Kräfte, die Widerstand leisten?


Der Widerstand wird von drei Gruppen getragen: Die erste wird
von Saddam Hussein und seinen Gefolgsleuten geführt. Sie
macht sich vor allem in Bagdad und Tikrit bemerkbar. Die zweite
besteht aus Baathisten und Armeeangehörigen, die mit Saddam
gebrochen haben. Sie agiert zum Teil auch im Süden. Die dritte
Gruppe wird die »Jugend der Moscheen« genannt. Das sind
religiös gebundene Menschen, die aber keiner islamistischen
Partei angehören. Die dritte Gruppe erhält die Waffen von der
zweiten Gruppe. Es gibt Bemühungen, eine gemeinsame »Front
des Widerstandes und der Befreiung« zu bilden. Darüber hinaus
wird versucht, den zivilen Widerstand zu mobilisieren. Unter den
Kurden gibt es eine sehr hochorganisierte islamistische Front
im Untergrund, die den Kampf noch nicht aufgenommen hat.
Ihre Teilnahme am gesamtirakischen Widerstand wäre äußerst
wichtig. Wir hoffen auf das baldige Entstehen einer breiten
Widerstandsfront aus Baathisten, Kommunisten, die sich gegen
die Verräter in ihrer Führung wenden, Islamisten und säkularen
Demokraten.


F: Ist dabei ein für Sie verlustreicher Kampf zu erwarten?


Mit dem Anwachsen des Widerstandes wird das
Okkupationsregime immer brutaler werden. Das Embargo hat
uns zwei Millionen Menschenleben gekostet. Der Preis für den
Hinauswurf der Amerikaner wird nicht niedriger sein. Obwohl
uns jedes Menschenleben kostbar ist, wird dieser Krieg
vielleicht bis zu zehn Jahre dauern. Aber wir werden ihn
gewinnen.
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Beitrag von Wever »

Die Tötung von Husseins Söhnen: der Nürnberger Präzedenzfall
und die Kriminalisierung der herrschenden Elite in den USA

Von David Walsh
26. Juli 2003
aus dem Englischen (24. Juli 2003)

Es besteht kein Zweifel daran, dass Udai und Kusai Hussein,
die beiden Söhne des ehemaligen irakischen Präsidenten
Saddam Hussein, die am 22. Juli in einem Vorort von Mosul von
amerikanischen Truppen getötet wurden, moralisch und
politisch verabscheuungswürdige Subjekte waren. Nach allem,
was man weiß, war Udai Hussein, der Ältere von beiden, ein
brutaler Sexualtäter und Mörder, während Kusai als Chef des
berüchtigten irakischen Sicherheitsapparats sogar noch mehr
Blut an seinen Händen hatte. In Anbetracht des reaktionären
Charakters des Regimes steht das Ausmaß ihrer Verbrechen
außer Zweifel.

Aber dessen ungeachtet spricht die Art und Weise, wie
Husseins Söhne liquidiert und die Morde von der
amerikanischen Regierung und den Medien begrüßt wurden,
Bände über das Wesen der amerikanischen Intervention im Irak
und den Charakter des amerikanischen politischen
Establishments.

Auf moralischer Ebene gibt es keinen grundlegenden
Unterschied zwischen den Mitgliedern des Hussein-Regimes
und denen der Bush-Regierung. Letztere operiert in allen
Bereichen mit schamloser Gesetzlosigkeit und Gewalt. Wenn
ein Unterschied im Grad der Brutalität besteht, die gegen die
eigene Bevölkerung angewandt wird, dann ist die
"Zurückhaltung" der Bush-Leute rein den Umständen
geschuldet, und nicht etwa ihrer moralischen Überlegenheit
über die Killer und Folterer des gestürzten irakischen Regimes.

Bei der Operation gegen die Hussein-Brüder mobilisierte das
US-Militär Hunderte Soldaten und Dutzende Fahrzeuge und
militärisches Fluggerät. Die amerikanischen Truppen setzten
Maschinengewehre, Raketen, Raketenwerfer und Bomben
gegen vier Personen ein, die mit automatischen AK-47
Gewehren bewaffnet waren.

Der Angriff hatte den Charakter eines Bandenmords und
entsprach der rachsüchtigen Auslöschung einer in die Enge
getriebenen Bandenführung durch eine mächtigere und besser
ausgerüstete Bande. Ein ungenannter, hoher amerikanischer
Militärsprecher im Irak drückte sich gegenüber UPI wie ein
Mafia-Pate aus: "Dies ist ein sehr erfolgreicher Schlag. Jetzt
müssen sie mit ihrem Untergang rechnen, denn wenn wir diese
Kerle zur Strecke bringen konnten, dann können wir jeden zur
Strecke bringen."

Die Hochstimmung der amerikanischen und britischen Vertreter
und der Medien über die Toten von Mosul - zu denen auch der
14-jährige Sohn von Kusai Hussein, Mustafa, zählte - kann nur
Abscheu hervorrufen. Wie sich diese Kreise an Blutvergießen
und Gewalt ergötzen, ist schon pathologisch.

Präsident George W. Bush prahlte: "Jetzt können die Iraker
sicher sein, dass das alte Regime endgültig weg ist und nicht
wiederkommen wird." Senator Edward Kennedy, der Führer der
"liberalen" Demokraten, gab seiner Befriedigung über den Tod
der Brüder Ausdruck. "Das ist ein Fortschritt", sagte er.

Großbritanniens Premierminister Tony Blair war weniger
zurückhaltend. Er sagte: "Dies ist ein großer Tag für den neuen
Irak."

Die amerikanischen Medien zeigten eine Mischung aus Jubel
und Blutrünstigkeit. Die New York Daily News brachte Photos
von Saddam Hussein und seinen zwei Söhnen. Udai und Kusai
waren rot durchgestrichen und mit den Worten versehen "Einer
ist noch übrig". Rupert Murdochs New York Post brachte die
Schlagzeile "E-RAT-ICATED!" [ eradicated - ausradiert; rat -
Ratte].

Auch die New York Times feierte den "Schlag" von Mosul und
nannte die Ermordung der Hussein-Brüder "die ermutigendste
Nachricht aus dem Irak seit Wochen". Die Herausgeber der
Washington Post nannten den Tod der beiden "eine wirklich
gute Nachricht" und behaupteten dann, dass er "ein harter
Schlag gegen den hartnäckigen Widerstand ist, von dem die
Nachkriegsverwaltung bisher gebeutelt wurde".

Die Vorstellung, dass die Morde von Mosul den irakischen
Widerstand gegen die koloniale Besetzung durch die USA
brechen werde, ist reines Wunschdenken und Ausdruck völliger
politischer Blindheit. Die amerikanische Regierung und das
Medienestablishment scheinen ihrer eigenen Propaganda zu
glauben, dass nur "Überreste" des alten Regimes, "Terroristen"
und "Kriminelle" der US-Besatzung Widerstand leisteten.

Diese Leute sind derart blind gegenüber der gesellschaftlichen
und politischen Realität und so weit vom irakischen Volk
entfernt, dass sie sich keinen Volkswiderstand vorstellen
können, der sowohl das Baathisten-Regime ablehnt, wie auch
eine ausländische imperialistische Tyrannei. Angriffe auf
US-Truppen gingen am 23. Juli unvermindert weiter, bei denen
zwei weitere amerikanische Soldaten starben und neun
verwundet wurden.

Warum wurden sie nicht lebendig gefangen?

Warum wurde keine Anstrengung gemacht, um Udai und Kusai
Hussein lebendig gefangenzunehmen? Generalleutnant
Ricardo Sanchez, der für die Operation verantwortlich war,
beantwortete diese Frage lapidar: "Unsere Aufgabe besteht
darin, aufzufinden, zu töten oder zu ergreifen."

Mehrere Faktoren haben dabei eine Rolle gespielt. Nachdem
wochenlang immer wieder Amerikaner getötet wurden und die
Truppenmoral ständig schlechter wurde, kamen amerikanische
Verantwortliche zur Überzeugung, ein mörderischer Angriff
werde die kriegerische Stimmung in den USA wieder anheben
und das psychotische Element in der Armee stärken. Sie teilen
die Haltung dieser kriegslüsternen Elemente in der Armee und
brauchten ein Blutbad. Es war die angestaute Wut und
Rachsucht angesichts des wachsenden irakischen
Widerstands, die sich in der Vernichtung der Hussein-Söhne
ausdrückte.

Genau betrachtet warf eine Gefangennahme von Udai und Kusai
Hussein grundlegende und beunruhigende politische Probleme
auf. Hätte man die zwei ehemaligen Spitzenpolitiker vor Gericht
gestellt, hätte dies unweigerlich den durch und durch
gesetzlosen Charakter dieses Kriegs und der Besatzung ans
Licht gebracht. Für die Hussein-Brüder wäre es nicht allzu
schwierig gewesen, mit ihren Anklägern die Seiten zu wechseln
und die Heuchelei und den kriminellen Charakter der
anglo-amerikanischen Operation im Irak bloßzustellen.

So hat sich zum Beispiel der andauernde Prozess gegen
Slobodan Milosevic vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den
Haag in ein Fiasko für die USA und die Nato verwandelt. Der
ehemalige jugoslawische Präsident hat während der
Anklageerhebung gegen ihn das Tribunal erfolgreich für eine
Entlarvung der Machenschaften der Großmächte genutzt. Es
wird erwartet, dass Milosevic seine Argumente während der zwei
Jahre, die ihm zur Präsentation seiner Verteidigung noch
bleiben, noch weiter entwickeln wird.

Im Irak lauert unter der Oberfläche eine ähnlich beunruhigende
Frage, denn frühere US-Regierungen und einige ihrer heutigen
führenden Politiker unterhielten langjährige Beziehungen mit
dem früheren Hussein-Regime.

Im Februar 2003 veröffentlichte das nationale Sicherheitsarchiv
sechzig Dokumente, die das Ausmaß der Beziehungen
zwischen der Reagan-Administration und der irakischen
Regierung in den achtziger Jahren belegen. Zur Zeit des
Iran-Irak-Krieges unterstützten die USA Hussein, obwohl sie ihre
Neutralität in diesem Konflikt behaupteten, gegen das
islamische Regime in Teheran. Das Archiv schreibt, Washington
habe Bagdad direkt und indirekt mit Finanzen, Waffen,
Geheimdienstinformationen und militärischer Unterstützung
versorgt, was "in Übereinstimmung mit den politischen
Direktiven des Präsidenten Ronald Reagan" geschehen sei.
Dies alles habe schon mehrere Jahre vor der formalen
Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen der USA
zum Irak im November 1984 stattgefunden.

Ein Höhepunkt im Normalisierungsprozess der
amerikanisch-iranischen Beziehungen war der Besuch des
damaligen Gesandten des Präsidenten (und heutigen
Verteidigungsminister) Donald Rumsfeld in Bagdad im
Dezember 1983, wo er sich anderthalb Stunden lang mit
Saddam Hussein unterhielt. Die USA waren damals gut
informiert und sich sehr bewusst darüber, dass die Iraker
chemische Waffen gegen iranische Truppen und kurdische
Aufständische einsetzten. Rumsfeld erwähnte diese Frage
jedoch in seinem Gespräch mit keinem Wort. Ein geheimes
Memo, das dem Außenministerium zugesandt wurde,
berichtete, "Saddam Hussein [war] offensichtlich mit dem Brief
des Präsidenten, dem Rumsfeld-Besuch und dessen
Bemerkungen zufrieden".

Wie die New York Times im März 2003 berichtete, stammten die
biologischen Waffensysteme des Iraks aus den USA und aus
Frankreich.

Hochrangige irakische Politiker mussten zu ihrem Schaden
erkennen, dass es ausschließlich auf die Umstände ankommt,
ob ein ausländischer Führer von Washington gerade
gehätschelt oder umgebracht wird.

Des weiteren hat die Tötung der Hussein-Brüder die
Behauptung noch mehr untergraben, die USA seien deshalb in
den Krieg gezogen, um das irakische Regime vom Einsatz von
Massenvernichtungswaffen abzuhalten. Judith Miller schrieb am
23. Juli in der New York Times, Kusai Hussein "war auch für die
Kontrolle über die unkonventionellen Waffen des Irak
zuständig.... Stephen Black, ein früherer Inspektor und Experte
für chemische Waffen, sagte, weil Kusai die Sicherheitsdienste
kontrollierte, habe er zum Beispiel gewusst, ‚ob sie chemische
Waffen hatten, wie viele sie hatten, und wo sie eingesetzt
wurden'.... Kusai, so sagte er, hätte zwar schließlich nicht die
exakten Verstecke gekannt, aber das allgemeine Vorgehen beim
Verbergen der Waffen - ob Saddam Waffen zerstört oder
versteckt habe, oder ob er die Fähigkeit für ihre zeitnahe
Herstellung besitze, und was der Sinn dieser Heimlichkeiten
sei."

In der Entscheidung der US-Regierung und des Militärs, Kusai
zu ermorden wird das vollständige Desinteresse deutlich, die
Frage zu klären, ob es tatsächlich Massenvernichtungswaffen im
Irak gegeben hat. Im Endeffekt ist es ein Eingeständnis, dass es
so tödliche und gefährliche Waffen überhaupt nicht gegeben hat.

Die Rolle der USA im Nürnberger Prozess

Das ganze Ausmaß der Blutgier und Gesetzlosigkeit des
heutigen politischen Establishment wird sichtbar, wenn man
seine politische Tötungskampagne im Irak mit der Haltung der
USA im Umgang mit den faschistischen Massenmördern
vergleicht, die sich am Ende des zweiten Weltkriegs in ihrer
Gefangenschaft befanden.

Vor nicht ganz fünfzig Jahren war Washington noch gegen eine
summarische Exekution der Führer von Nazideutschland und
des kaiserlichen Japan gewesen - die weit schlimmere
Verbrechen begangen hatten, als alles, was Saddam
Husseins-Regime verbrochen hat. Sie bestanden damals
darauf, dass diese Politiker vor ein öffentliches Gericht gestellt
wurden, mit allen Rechten eines ordentlichen Verfahrens. Der
scharfe Kontrast zwischen damals und heute unterstreicht, dass
die amerikanische herrschende Klasse mit jeder Art
demokratischer Prinzipien gebrochen hat.

Die Naziführer, die überlebt hatten, waren durch Völkermord und
Krieg für Dutzende Millionen Tote verantwortlich, und doch
verlangten die amerikanischen Politiker unerbittlich, dass sie
lebendig gefangen und vor Gericht gestellt würden, was
schließlich auch im Nürnberger Kriegsverbrechertribunal
1945-46 und parallel geführten Gerichtsprozessen in Japan
geschah. Es wurden keine Mühen gescheut, um sicherzustellen,
dass sich die Angeklagten nicht das Leben nahmen. Die USA
bestanden darauf, dass die Angeklagten Rechtsanwälte und
Zugang zu ihren Akten erhielten, und dass sie das Recht hatten,
Zeugen im Kreuzverhör zu befragen.

Dennis Hutchinson von der Chicagoer Universität zitierte in
einem Artikel der Chicago Tribune vom 18. November 2001 die
Kommentare von Robert H. Jackson vom Obersten
Bundesgericht, des gewählten Repräsentanten der USA in
diesen Nachkriegsprozessen. Es ging darum, welche
Möglichkeiten sich dem Präsidenten Harry Truman stellten: "Wir
hätten sie [die Naziführer] exekutieren oder sonst wie bestrafen
können, ohne sie anzuhören. Aber eine Exekution oder
Bestrafung ohne Unterschied, ohne einen definitiven
Schuldspruch, und wäre er auch begründet gewesen, hätte das
amerikanische Gewissen doch schwerlich erleichtern oder es
unser Kindern später erlauben können, sich mit Stolz daran zu
erinnern." Jackson bestand darauf, dass die einzige
annehmbare Vorgehensweise die war, "Schuld oder Unschuld
der Angeklagten durch eine Gerichtsverhandlung festzustellen,
die so leidenschaftslos sein würde, wie die Zeiten und
Schrecken, mit denen wir es zu tun hatten, es überhaupt
zuließen, und sie derart darzulegen, dass unsere Gründe und
Motive klar erkennbar sein würden".

Jackson fürchtete laut Hutchinson, dass summarische
Exekutionen das hochmoralische Ansehen erschüttern könnten,
dass die Siegermächte genossen, und dass es zudem nötig
sei, den besonderen Charakter der Naziverbrechen für die
Nachwelt genau zu dokumentieren. Jackson schrieb: "Wenn wir
die Dokumentation dieser Bewegung nicht mit Klarheit und
Präzision festhalten, können wir nicht die Zukunft dafür
verantwortlich machen, wenn die im Kriege festgestellte
Gültigkeit der Anklage in späteren Friedenstagen nicht
glaubwürdig erscheinen wird. Wir müssen unglaubliche
Ereignisse durch glaubwürdiges Beweismaterial festhalten."

In einem Kommentar, der für die heutige internationale Situation
sowohl in Irak als auch in Afghanistan unmittelbar relevant ist,
bemerkte Jackson, der Triumph der Alliierten an sich habe die
Sieger noch nicht juristisch sanktioniert, die deutschen Politiker
zu bestrafen, und auch die Behauptungen und Proklamationen
der Alliierten hätten dies nicht tun können. Die Schuld der
Naziführer habe sich in einem Gerichtsprozess erweisen
müssen.

Jackson erklärte: "Der Präsident der Vereinigten Staaten hat
nicht die Macht, irgendjemanden zu verurteilen. Er kann nur
anklagen. Er kann in den meisten Fällen nicht ohne juristische
Zustimmung einsperren. Aus diesem Grund haben die
erhobenen Anschuldigungen vor einem amerikanischen Gericht
kein Gewicht. Diese Erklärungen sind eine Anklage und keine
Verurteilung. Letzteres erfordert einen juristischen
Schuldspruch. Wir können also kein juristisches Gremium
schaffen, dass die Aufgabe hat, eine politische Entscheidung
umzusetzen und Schuldsprüche zu fällen. Dann müssen Richter
die Sachlage untersuchen und eine unabhängige Entscheidung
treffen."

In seiner Eröffnungserklärung im Nürnberger Prozess sagte
Jackson: "Dass vier große Nationen, trotz Überschwang des
Sieges und aufgewühlt durch erlittenes Unrecht, der Rachehand
Einhalt gebieten und freiwillig ihre gefangenen Feinde dem
Urteil des Gesetzes überlassen, gehört zum wichtigsten Tribut,
den die Macht jemals der Vernunft gezollt hat."

Jacksons Kommentare und Aktionen waren von einer gewissen
Treue zu demokratische Prinzipien durchdrungen, die damals in
der amerikanischen herrschenden Klasse noch vorhanden
waren. Sie drückten ein gewisses Vertrauen sowohl in die
Perspektiven des US-Kapitalismus als auch in die
Nachkriegswelt aus. Sie entstanden aus einer Situation der
relativen politischen und wirtschaftlichen Stärke heraus.

Heute herrscht in Washington eine Atmosphäre, in der
Unterdrückung und Mord hochgehalten werden und die im In-
und Ausland jede demokratische Gesinnung aufgegeben hat.
Die Bush-Regierung, durch Betrug und Rücksichtslosigkeit an
die Macht gekommen, dient den Interessen einer
krisengeschüttelten herrschenden Klasse, deren einzige
Hoffnung sich darauf richtet, ihre Macht mittels ungezügelter
Gewaltanwendung im globalen Ausmaß auszuüben.

Die Politik der politischen Ermordung im Irak ist eine weitere
Demonstration für die Kriminalisierung der amerikanischen
herrschenden Elite.

Quelle: www.wsws.org
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter
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Beitrag von Wever »

Der große Jackpot

Dirk Eckert 01.09.2003
Profite aus Kriegsgeschäften der Bush-Regierung sind noch größer als angenommen

"Two U.S. Firms Hit Iraq Jackpot", titelte [1] "CBS News" am 28. August auf seiner Internetseite, nachdem bekannt geworden war, wie gut die Unternehmen Halliburton und Bechtel an den Kriegen der Bush-Regierung verdienen. Bechtel soll Presseberichten [2] zufolge einen zusätzlichen Auftrag von 350 Millionen Dollar für Wiederaufbauprojekte im Irak erhalten. Dabei hatte das Unternehmen erst im April einen Vertrag von 680 Millionen Dollar bekommen, um Infrastrukturprojekte im Irak durchzuführen. Die texanische Firma Halliburton (vgl. Krieg ist gut fürs Geschäft [3]), die bis zum Jahr 2000 vom heutigen Vizepräsidenten Dick Cheney geleitet wurde, ist nicht nur am Wiederaufbau des Irak beteiligt, sondern verdient vor allem als Zulieferer des US-Militärs.




Laut Washington Post [4] vom 28. August hat Halliburton allein durch die "Operation Iraqi Freedom" mehr als 1,7 Milliarden Dollar Umsatz gemacht. Hinzu kämen jetzt Millionen von Dollar aus einem Vertrag, den das Unternehmen vom U.S. Army Corps of Engineers [5] erhalten habe, berichtet das Blatt unter Berufung auf Dokumente des Joint Munitions Command [6], das für die Logistik der Truppen zuständig ist. Durch seine Tochter "Brown and Root" sei Halliburton fester Bestandteil des US-Militärs geworden: Das Unternehmen baue und verwalte US-Militärbasen, liefere das Essen genau so wie Post für die Soldaten.

Und Halliburton ist offenbar kein Einzelfall. Inzwischen gingen rund ein Drittel der 3,9 Milliarden Dollar, die die Besatzung des Irak den amerikanischen Steuerzahler jeden Monat kostet, an private Unternehmen wie Halliburton, die dem Militär zuarbeiten, schreibt die "Washington Post".




--------------------------------------------------------------------------------

Der Umfang und die Dauer der Halliburton im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg zugesprochenen Regierungsverträge sind signifikant größer als vorher bekannt und zeigen, dass sich das US-Militärs zunehmend auf profitorientierte Unternehmen verlässt, die die Logistik betreuen.




Wie viel Aufträge "Brown and Root" in den letzten US-Kriegen an Land ziehen konnte, hat die "Washington Post" in einer Tabelle [7] aufgelistet. Demnach brachte die "Operation Enduring Freedom", also der Afghanistan-Krieg, Verträge im Wert von 183 Millionen Dollar. "Brown and Root" hat Militärberater in Usbekistan untergebracht (25 Millionen), georgische Truppen trainiert (23 Millionen), in Afghanistan die Wasserversorgung repariert (10 Millionen) sowie US-Truppen versorgt und untergebracht (52 Millionen), ebenso in Dschibuti (28 Millionen).

Ungleich lukrativer war hingegen der Irakkrieg. Der Halliburton-Konzern kümmerte sich um die Wiederherstellung von Ölquellen (710 Millionen) und die Unterbringung von Soldaten sowie deren Transport (269 Millionen). Mit Versorgung und Transport von US-Truppen in Kuwait, Jordanien und der Türkei verdiente "Brown and Root" weitere 389 Millionen Dollar. Hinzu kommen der Wiederaufbau im Irak (170 Millionen), Gefängnisse für Kriegsgefangene (28 Millionen) und Unterstützung von Spezialistenteams, die nach Massenvernichtungswaffen suchen (40 Millionen).

Halliburton ist traditionell im Ölgeschäft tätig und kümmert sich dort um Pipelines und Ölquellen. Daneben hat das Unternehmen aus Houston auch immer wieder Aufträge vom Pentagon angenommen. In den letzten Jahren hat Halliburton bzw. seine Tochter "Brown and Root" die US-Truppen auf dem Balkan versorgt [8] und dann auch gleich eine Machbarkeitsstudie für eine Öl-Pipeline von Bulgarien am Schwarzen Meer über den Balkan nach Albanien ans Mittelmeer erstellt [9].

Die Zusammenarbeit [10] mit Dick Cheney geht auf die Zeit nach dem Golfkrieg 1991 zurück. Damals betrieb Cheney als Verteidigungsminister die Privatisierung einzelner Bereiche des Militärs. "Brown and Root" wurde ausgewählt, um diese Pläne umzusetzen. 1995 ging Cheney, längst nicht mehr Verteidigungsminister, weil George Bush Sen. die Wahl gegen Bill Clinton verloren hatte, als Vorstandsvorsitzender zu Halliburton. 2000 zog es ihn zurück in die Politik, und er wurde Vizepräsident. Auch danach liefen Halliburtons Geschäfte mit der Regierung wie geschmiert.

Doch jetzt bekommt Halliburton vielleicht Gegenwind. Kriegsgegner wollen Halliburton, Bechtel und Co. das Geschäft verderben und haben eine Kampagne [11] gegründet mit dem Ziel, die Kriegsprofiteure und die Invasion der Konzerne im Irak zu stoppen. Die Kampagne wird von prominenten Köpfen wie Naomi Klein und Noam Chomsky unterstützt [12].

William D. Hartung vom "World Policy Institute" erinnerte [13] in diesem Zusammenhang an Präsident Dwight Eisenhower und dessen Warnung [14] vor dem Einfluss des militärisch-industriellen Komplexes. Der Wissenschaftler fordert jetzt u.a. eine Kongress-Untersuchung, vergleichbar der von Harry Truman im Zweiten Weltkrieg, um Licht ins Dunkel der undurchsichtigen Vertragsvergaben zu bringen. Außerdem müssten alle Wiederaufbau-Verträge für den Irak offen ausgeschrieben und nach festen, transparenten Regeln vergeben werden. Um sicherzugehen, dass es zu keinen Interessenkonflikten kommt, sollten Bush und seine Herausforderer im nächsten Wahlkampf zudem auf Spenden von Unternehmen, die vom Irak-Krieg oder dem Wiederaufbau profitiert haben, verzichten.



Links

[1] http://www.cbsnews.com/stories/2003/08/ ... 0624.shtml
[2] http://news.bbc.co.uk/1/hi/business/3189175.stm
[3] http://www.heise.de/tp/deutsch/special/ ... 729/1.html
[4] http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/ar ... Aug27.html
[5] http://www.hq.usace.army.mil/cepa/iraq/contracts.htm
[6] http://www.osc.army.mil/home
[7] http://www.washingtonpost.com/wp-srv/wo ... 82703.html
[8] http://www.nytimes.com/2002/07/13/busin ... sition=top
[9] http://www.gasandoil.com/goc/news/nte24204.htm
[10] http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/ar ... Aug27.html
[11] http://www.southernstudies.org/campaignpage.asp
[12] http://www.southernstudies.org/reports/ ... elease.htm
[13] http://www.tompaine.com/feature2.cfm/ID/8612
[14] http://coursesa.matrix.msu.edu/~hst306/ ... ndust.html

Telepolis Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/special ... 536/1.html
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Beitrag von Wever »

www.Freace.de
Nachrichten, die man nicht überall findet.

Noch mehr Lügen
09.09.2003


Offenbar in Vorbereitung für die Rede des US-Präsidenten
George W. Bush, in der er die jetzige Situation im Irak mit der
Lage in Deutschland und Japan nach Ende des 2. Weltkriegs
verglich, haben die Sicherheitsberaterin des Weißen Hauses,
Condoleezza Rice, und der US-Verteidigungsminister Donald
Rumsfeld auf bei einem Verteranentreffen in Austin in
US-Bundesstaat Texas die nötige "Geschichtsanpassung"
vorgenommen.

Rice stellte in ihrer Rede vor Veteranen am 25. August die
Nachkriegszeit in Deutschland so dar:

"Es gibt eine verständliche Tendenz, auf Amerikas Erfahrung im
Nachkriegsdeutschland zurückzublicken und nur die Erfolge zu
sehen. Wie manche hier sich aber sicherlich erinnern, war die
Reise nicht einfach. 1945 bis 1947 war eine besonders
herausfordernde Zeit. Deutschland war nicht sofort stabil oder
florierend. SS-Offiziere - genannt ‚Werwölfe' - begingen
Sabotageakte und griffen Koalitionsstreitkräfte und diejenigen,
die mit ihnen zusammenarbeiteten an - sehr ähnlich, wie heute
die Überbleibsel der Baathisten und Fedayeen."

Und auch Rumsfeld wollte den Bogenschlag Irak-Deutschland
vorbereiten:

"Eine Gruppe dieser Unverbesserlichen war als ‚Werwölfe'
bekannt. Sie und andere Überbleibsel des Nazi-Regimes griffen
alliierte Soldaten an und sie griffen Deutsche an, die mit den
alliierten Streitkräften zusammenarbeiteten. Bürgermeister,
unter anderem der von Amerika eingesetzte Bürgermeister von
Aachen, der ersten großen deutschen Stadt, die befreit wurde,
wurden ermordet. Kinder, teilweise erst 10 Jahre alt, wurden als
Scharfschützen benutzt, Radiosendungen und
Flugblätterwarnten Deutsche davor, mit den Aliierten
zusammenzuarbeiten. Sie verschworen sich, um Sabotageakte
an Fabriken, Kraftwerken, Bahnstrecken zu verüben. Sie jagten
Polizeistationen und Regierungsgebäude in die Luft und sie
zerstörten Bestände von Kunst und Antiquitäten, die im Berliner
Museum aufbewahrt wurden. Hört sich das bekannt an?"

Um seine Frage zu beantworten: Nicht wirklich.

Der Bürgermeister von Aachen wurde ermordet, soweit richtig.
Dies geschah allerdings am 25. März 1945 auf Befehl von
Heinrich Himmler.

Die im September 1944 gegründeten "Werwölfe" bestanden
zum großen Teil aus Jugendlichen, die wenig motiviert waren,
tatsächlich Anschläge zu verüben, wie Antony Beevor in "Berlin
1945. Das Ende" schrieb.

Eine Studie der RAND Corporation beziffert die Zahl der nach
Kriegsende in Deutschland und Japan bei Kämpfen getöteten
US-Soldaten auf null.

In der offiziellen Geschichtsschreibung der US-Armee über die
Besatzung Deutschlands in der Zeit von 1944 bis 1946 werden
die ‚Werwölfe' ganze zwei Mal erwähnt und in beiden Fällen
scheint es sich eher um verängstigte Teenager gehandelt zu
haben.

Interessant ist auch noch die Wortwahl in Rices Rede. Sie
sprach von Angriffen auf "Koalitionsstreitkräfte" statt die richtige
Bezeichnung "Alliierte" zu verwenden. Offenbar sollte auch
hierdurch ein weiterer gedanklicher Verweis hergestellt werden.

Diese vorsätzlichen - es ist wenig wahrscheinlich, daß beide
Personen derart falsche Geschichtskenntnisse haben -
Geschichtsfälschungen sind allerdings wenig verwunderlich.
Warum sollte eine Regierung, die bei aktuellen Vorfällen einen
derart lockeren Umgang mit der Wahrheit bewiesen hat, hierauf
bei geschichtlichen Tatsachen Wert legen, wenn sie durch
"kleine Anpassungen" viel besser zu der beabsichtigten
Aussage paßt?
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re

Beitrag von [stg]luxusburger »

Erstmal vielen Dank für deine interressanten Berichte und Kommentare Wever. Zum Thema selbst möcht ich nur anmerken, das in meinen Augen die Amies sich sowieso alles und jeden zu ihrem persönlichen Vorteil verbiegen und verdrehen, also sollte es niemanden verwundern daß, die sowieso Kulturel und Sozial etwas...naja...unterbelichtete U.S.A, selbst vor der Geschichte nicht halt machen. Der Bush-Regierung insbesonders ist ja nichts heilig beziehungsweise peinlich genug um ihren globalen Raubzug zu rechtfertigen.
Ok dieses Statement ist nun doch vielleicht etwas allgemein und grob geraten. Da ich aber in einem U.S-amerikanischem Unternehmen, einem so genannten Globalplayer, beschäftigt bin und daher auch des öfteren von des Amis Profitgier und Märchenerzählung betroffen bin, ist das halt meine persönliche Meinung. Ich will hier nun auch gar nicht auf "böser Ami" machen, aber die U.S.A hatt nun mal überall die Finger im Spiel und trägt ihre Gesinnung doch sehr offenherzig(Amerika first)
MfG aus Luxemburg
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Beitrag von Wever »

junge Welt vom 15.10.2003
Feuilleton

Feldpostgeheimnis
Nachrichten aus dem Irak: Ein Leserbriefschwindel des
Pentagon wird zur Lachnummer

Rainer Rupp

Amerikanische Zeitungen veröffentlichten in letzter Zeit vermehrt
Leserbriefe von US-Soldaten, die mit glühenden Worten von den
Leistungen der US-Army beim zivilen Aufbau und vom
überschwenglichen Dank der Iraker erzählten. Erst als die
Zeitung Olympian aus Olympia im Bundesstaat Washington
zwei dieser Briefe mit identischem Text, aber unterschiedlichen
Unterzeichnern erhielt, flog der jüngste
Public-Relation-Schwindel des Pentagon auf. Nun droht er, eine
Lachnummer zu werden.

Nach Informationen des Gannett News Service sind bislang
mindestens elf Tageszeitungen, darunter auch die renommierte
Boston Globe, auf den Betrug hereingefallen und haben die
identischen, vorgefertigten Briefe gedruckt. Die Organisatoren
dieser Desinformationskampagne, die in der Abteilung für
psychologische Kriegsführung der US-Army sitzen dürften,
sorgten dafür, daß jeder Brief die Unterschrift eines Soldaten
aus der Stadt trug, in der die jeweilige Zeitung erscheint. So
sollte wohl die Chance der Veröffentlichung erhöht und an das
Zugehörigkeitsgefühl der Leser appelliert werden.

Die jüngste, im Auftrag von USA Today und CNN erstellte
Meinungsumfrage zeigt, daß die Amerikaner gegenüber dem
Krieg skeptischer werden. Nur noch 50 Prozent der Befragten
waren der Ansicht, daß die Lage im Irak den Krieg notwendig
gemacht hatte. Im April waren es noch 73 Prozent. Die Phrasen
der vorgefertigten Briefe sollen dem Trend entgegenwirken. Von
einer »Mission« in der nordirakischen Stadt Kirkuk ist da die
Rede: »Die Früchte der Anstrengungen all unserer Soldaten
sind in den Straßen überall deutlich sichtbar.« Es gäbe keinen
Müll mehr, die Menschen seien auf den Märkten, die Kinder
wieder in den Schulen. »Die Stadt ist zu unserer zweiten Heimat
geworden. Lebensqualität und Sicherheit sind weitgehend
wiederhergestellt und das ist zum großen Teil uns zu
verdanken«, heißt es weiter. Schön wäre es, »inmitten der Iraker
zu leben«, die »alles über Demokratie lernen« würden, und
dafür natürlich sehr dankbar seien. »Selbst nach fünf Monaten
kommen die Leute immer noch aus ihren Häusern gelaufen, in
die sengende Hitze von 50 Grad, um unseren Truppen
zuzuwinken, wenn diese bei ihren täglichen Kontrollen
vorbeifahren«, schreiben die Soldaten der in Kirkuk stationierten
173. US-Luftlandebrigade.

Dank der Nachforschungen des Olympian und des Gannett
News Service steht mittlerweile fest, daß mindestens ein
Leserbriefschreiber nicht selbst unterschrieben hat. Pfc. Nick
Deaconson, dessen Unterschrift unter einem Vordruck stand,
der in Beckley/West Virginia veröffentlicht worden war, gab an,
den Brief weder gekannt noch unterschrieben zu haben.
Inzwischen ist klar, daß der Vordruck von einem Unteroffizier an
die Soldaten verteilt wurde. Von einem direkten Befehl wollen
US-Offiziere jedoch nichts wissen. Die New York Times zitierte
gestern einen Sprecher der 173. Luftlandebrigade, nach dessen
Worten es sich um eine Eigeninitiative der Soldaten gehandelt
habe, »um die guten Nachricht über unsere Arbeit zu Hause zu
verbreiten, zumal die Medien sich nur auf die Opfer und die
Angriffe der Terroristen fokussieren.«
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter
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Beitrag von Wever »

Israel hat aus Deutschland stammende U-Boote mit Atombomben ausgestattet

Florian Rötzer 11.10.2003
Angeblich bereitet Israel die Zerstörung des iranischen Atomprogramms vor, das von der US-Regierung gedeckte Atomwaffenprogramm Israels verschärft die brisante Lage in der Region weiter

Offenbar bereitet sich Israel darauf vor, im Sinne der Bush-Doktrin des Präventivschlags das Nuklearprogramm Irans zu zerstören. Dass die US-Regierung weiterhin hinter der israelischen Regierung steht, wurde erst kürzlich wieder deutlich, als Bush den Luftangriff auf ein angebliches Terroristenlager in Syrien rechtfertigte. Israel, die heimliche Atommacht, kann nicht nur aus der Luft und vom Land, sondern neuerdings auch von U-Booten aus Atombomben abfeuern. Israel verschärft inzwischen den Ton und hat gemäß der US-Strategie alle Staaten zu legitimen Zielen erklärt, die Terroristen Unterschlupf gewähren.

Wie der Spiegel berichtet [1], wurde der israelische Geheimdienst Mossad angeblich vor zwei Monaten damit beauftragt, Angriffspläne für die Zerstörung des iranischen Nuklearprogramms zu entwickeln. Es wird vermutet, dass der Iran bald in der Lage sein wird, waffenfähiges Plutonium anzureichern. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat der iranischen Regierung eine Frist bis zum 31. Oktober gesetzt, um zu beweisen, dass das Nuklearprogramm ausschließlich friedlichen Zwecken dient. Präsident Mohammad Chatami hat eine größtmögliche Kooperation und Offenlegung versprochen, aber gleichzeitig eingeschränkt, dass die nationale Sicherheit dabei Vorrang habe. Ob die Regierung das Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag unterzeichnen wird, wird noch offen gelassen. Erst unlängst hatte der Iran eine Langstreckenrakete vorgeführt, mit der sich auch Israel erreichen lassen würde.

Israel ist bekanntermaßen, auch wenn dies niemals offiziell bestätigt wurde, eine Atommacht und verfügt über 200 bis 400 Atombomben ( Israels Atompolitik [2]). Der Atomwaffensperrvertrag wurde von Israel niemals unterschrieben. Das Atomwaffenprogramm [3] entstand übrigens auch mit französischer Unterstützung. Wie später bei Irak war Frankreich 1956 am Bau des Atomreaktors zur Herstellung von waffenfähigem Plutonium in Dimona beteiligt. Zunächst hatte die israelische Regierung das Atomwaffenprogramm geleugnet, schließlich räumte man ein, dass es sich um einen Atomreaktor handelt, der aber ausschließlich friedlichen Zwecken diene. Amerikanische Inspektionen konnten angeblich nichts Verdächtiges finden. Erstmals berichtete die CIA 1968, dass Israel mit dem Bau von Atomwaffen begonnen habe.

1969 soll der damalige US-Präsident Richard Nixon mit der israelischen Ministerpräsidentin Golda Meir vereinbart haben, dass die USA die Inspektionen beenden und Stillschweigen über das Atomwaffenprogramm wahre, wenn Israel seinerseits über das Programm schweigt und die Bomben nicht offen testet. Seitdem betreibt Israel das Atomwaffenprogramm heimlich und verfolgt jede Äußerung darüber im eigenen Land mit scharfen Mitteln. Im Jom-Kippur-Krieg 1973 soll Israel mit dem Einsatz von Atombomben gedroht haben. Angeblich um dies zu verhindern, hätten dann die USA Israel massiv unterstützt. 1988 hat Israel den ersten Satelliten im Weltraum stationiert, so dass auch ohne Mithilfe der USA Ziele in den benachbarten Ländern mit Jericho-Raketen getroffen werden können. Angeblich haben die Israelis auch taktische Mini-Nukes entwickelt.

Die aus Gründen der Abschreckung mit Duldung der USA vollzogene atomare Aufrüstung Israels wurde seit langem in der Region kritisch verfolgt. Vorschläge, die ganze Region zur atomwaffenfreie Zone zu machen, werden von Israel abgelehnt und von der US-Regierung abgeblockt, die gleichzeitig massive Rüstungshilfe für Israel leistet. Die Bedrohung durch die israelischen Atomwaffen ist immer wieder auch Grund für arabische Staaten in der Region gewesen, sich ebenfalls nuklear aufzurüsten. Die Versuchung dürfte nach der auch von der Scharon-Regierung übernommenen Bush-Doktrin und dem Sturz des Hussein-Regimes eher noch zunehmen, zumal gerade der Iran von Bush neben dem Irak und Nordkorea zur "Achse des Bösen" gerechnet wurde.

Monopol als Atommacht, das die Konflikte in der Region seit Jahrzehnten aufheizt, soll bewahrt werden

Nach Informationen des Spiegel habe der Mossad unter anderem vorgeschlagen, mit einigen F-16-Bombern mehrere Ziele im Iran "gleichzeitig und vollständig" zu zerstören. Dass Israel auch vor militärischen Alleingängen nicht zurückschreckt, wenn es darum geht, andere Staaten in der Region daran zu hindern, ebenfalls Atombomben zu entwickeln und so das "asymmetrische" Monopol Israels zu gefährden, hatte man schon 1981 unter Beweis gestellt. Damals zerstörten auf Befehl des israelischen Ministerpräsidenten Menachem Begin 8 F-16-Kampfbomber den mit französischer Hilfe erbauten irakischen Nuklearreaktor Osirak in al-Tuwaeitha. Offenbar gilt dies nun als bewährtes Rezept.

--------------------------------------------------------------------------------

"Ich will ganz unmissverständlich sagen: Israel bekommt das, was es für die Aufrechterhaltung seiner Sicherheit braucht, und es bekommt es dann, wenn es gebraucht wird.
Bundeskanzler Schröder am 25. April 2002 [4]



Israel rüstet sich indes weiter nuklear auf. Nach Informationen von Mitgliedern der amerikanischen und israelischen Regierungen, die anonym bleiben wollten, hat Israel, wie die LA Times berichtet, amerikanische Cruise Missiles umgerüstet, so dass sie auch Nuklearsprengköpfe befördern und von U-Booten aus abgeschossen werden können. Die speziell für Israel gebauten drei U-Boote der Dolphin-Klasse stammen übrigens aus Deutschland. Bekannt war, dass die U-Boote deswegen von Israel angeschafft wurden, um in Zukunft Atombomben aus den Torpedorohren abschießen zu können. 85 Prozent der Kosten des Anfang der 90er Jahre geplanten Rüstungsgeschäfts hat die Bundesregierung übernommen. Sie können jeweils einen ganzen Monat lang kreuzen. Um sofort zurück schlagen zu können, wenn Israel angegriffen wird, befindet sich eines der U-Boote ständig im Meer.

Die beiden Mitglieder der Bush-Regierung erklärten, dass die Bekanntgabe dazu diene, Israels Feinde in der Region zu warnen. Vor allem dürfte diese Warnung an Syrien und an den Iran gehen. Allerdings könnte diese Information über das weitergehende nukleare Rüstungsprogramm Israels auch den gegenteiligen Effekt haben und die Bemühungen unterlaufen, die Spannungen in der Region zu entschärfen und die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen einzuschränken ( Saudi-Arabien denkt über Aufrüstung mit Atomwaffen nach [5]).

Auch das vor allem von Israel und der USA geforderte scharfe Vorgehen gegen das iranische Nuklearprogramm dürfte mit der weiteren, von der US-Regierung gedeckten nuklearen Aufrüstung Israels schwieriger werden und die sowieso verbreitete Kritik am doppelten Maßstab der Bush-Regierung verstärken. So will die US-Regierung einerseits die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen verhindern, gleichzeitig aber neue, kleinere Atomwaffen herstellen. Wie die LA Times berichtet, wird das israelische Atomwaffenprogramm auch stillschweigend in den Berichten der Geheimdienste an den Kongress über Atomwaffenprogrammen in anderen Ländern herausgehalten. Die Clinton-Regierung soll den Verkauf von hochaufgelösten Bildern amerikanischer Satelliten von Israel untersagt haben, um das Atomwaffenprogramm zu schützen.

Der Konflikt zwischen Syrien und Israel spitzt sich inzwischen zu und dürfte durch die Verlautbarung über die israelischen Atomwaffen weiter angefacht werden. Nach dem Angriff auf das Lager in Syrien erklärte [6] die Sprecherin der syrischen Regierung heute, dass man bei einem erneuten Angriff das Recht auf Selbstverteidigung in Anspruch nehmen könne. Daraufhin konterte Gideon Meir, Sprecher des israelischen Außenministeriums, dass ein Staat, der Terroristen Unterschlupf gewähre, kein Recht auf Selbstverteidigung habe. Zunächst sagte er weiter, "jeder Staat, der Terroristen Unterschlupf gewährt, ist ein legitimes Ziel", wurde aber dann doch ein wenig zurückhaltender und wollte dies nur auf "Terrororganisationen und Terroristen" bezogen wissen.

Wie sich die Situation weiter aufschaukelt, lässt sich an einer Drohung der Hisbollah entnehmen, die das Geschehen für sich nutzen will. Hisbollah-Führer Scheich Hassan Nasrallah drohte Israel mit weiteren Angriffen, falls Scharon den Libanon oder Syrien noch einmal attackieren sollte. Dies würde Israel in den "Abgrund" führen.


Links

[1] http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 55,00.html
[2] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/14383/1.html
[3] http://www.fas.org/nuke/guide/israel/nuke/
[4] http://www.bundesregierung.de/Nachricht ... -Bunde.htm
[5] http://www.heise.de/tp/deutsch/special/ost/15662/1.html
[6] http://www.haaretz.co.il/hasen/spages/348733.html

Telepolis Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/special ... 829/1.html
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter
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Beitrag von Tovarish »

:shock:
ich bin fast eingeschlafen beim lesen soviel ist das ! Aber interessant :wink:
Weitermachen :D
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Beitrag von [BCF]WuestenfuX »

Für einen, der neu ist und sich informieren möchte, ist das nicht zuzumuten.


Man sollte sich auf das Wesentliche beschränken.

Muss hinzufügen, dass ich auch nicht alles gelesen habe :-)
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Beitrag von Wever »

Hm, ich finde, ein Informations-surplus ist immer zumutbar. Wem die Texte zu lang sind: einfach die "Zurück"-Taste drücken. :wink:

Beste Grüße
Wever
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