>Der beste Kampfgruppenführer der Panzerwaffe<
- Deutscher Panzerkommandant
- Geboren 28. Februar 1898, Schwarzenfels
- Gestorben 12.Dezember 1978, Hagen
Ich habe schon vor einiger Zeit damit begonnen, alles mögliche über diesen Mann herauszufinden, was leider nicht ganz einfach ist, da er zu der Kategorie "bekannter Unbekannter" gehört (so kommt es mir ehrlich gesagt vor

Gruß Panzer


Franz Bäke meldete sich am 19.Mai 1915 als 17-jähriger Kriegsfreiwilliger beim Infanterie-Regiment 53 (oder 3 ?) in Köln und kam mit dem Grenadier-Regiment 11 an die Westfront. Anschließend kam er als Offiziers-Anwärter zum Grenadier-Regiment 10.
Aus Tapferkeit vor dem Feind wurde er zum Gefreiten befördert und mit dem EK 2 (15.Juli 1916) ausgezeichnet.
Im November 1916 wurde er nach einer schweren Verwundung zum Fuß-Artillerie-Regiment 7 versetzt. 1918 wurde er Unteroffizier und dann Vize-Feldwebel (O.A.) . Bei dieser Einheit wurde zum 2. Mal verwundet und kam erst im September wieder an die Front.
Im Januar 1919 wurde der nun fast 21-jährige Bäke, nachdem der Versailler Vertrag der neuen Reichswehr nur noch eine Mannstärke von 100.000 aktiven Soldaten zugestand, aus der Armee entlassen und begann nun sein Medizinstudium (Allg.Medizin und Zahnmedizin). Während des ersten Semesters trat er dem Freikorps Epp bei. 1922 machte er sein Staatsexamen und 1923 seinen Doktor der Zahnmedizin. In Hagen (Hessen) gründete er seine eigene Zahnarztpraxis.
Am 1.April 1937 absolvierte der nunmehrige Dr.med.dent. Franz Bäke eine freiwillige Übung bei der Aufklärungs-Abteilung 6 in Münster. Am 11.Juni folgte ein weiteres Manöver und am 1. Dezember 1937 wurde er zum Leutnant der Reserve befördert. Als Mobilmachungs-Offizier wurde er am 1. Januar 1938 zur Panzer-Abteilung 65 versetzt. Beim Einmarsch in das Sudetenland war er Zugführer und stellvertretender Kompanieführer bei der 3./Pz.Abt. 65.
Der 1.August 1939 war dann schließlich der Tag, an dem er nun offiziell wieder dem deutschen Heere, als Offizier der Reserve, beitrat.
Während des Polenfeldzuges war Bäke Führer der leichten Kolonne, dann wurde er Zugführer bei der 2./65. Am 1. November 1939 wurde er zum Kompaniechef der 1./65 ernannt und zum Oberleutnant d.Res. befördert.
Während des Frankreichfeldzuges nahm Bäke die Brücke über die Maas bei Arques unversehrt ein. Im weiteren Verlauf des Feldzuges gegen Frankreich wurde Bäke zweimal verwundet (am 17. sowie am 19.Mai), er blieb jedoch bei seiner Einheit und erhielt das goldene Verwundetenabzeichen und das EK 1 . Am 1. Februar 1941 wurde er Ordonnanz-Offizier beim Stab des Panzer-Regiments 11, am 1. Mai 1941 folgte die Beförderung zum Hauptmann d.Res. und Bäke übernahm die Panzerstaffel der Stabskomp. des 11.Pz.Reg. .
Am 1.November wurde Bäke Ordonnanzoffizier im Stab des 11.Panzerregiments.

Mit der Übernahme des Kommandos über die II./Pz.Reg. 11 bekam Bäke am 1.Juni 1942 wieder ein direktes Gefechtskommando übertragen
Am 1. August 1942 wurde er zum Major ernannt. Am 11.Januar 1943 wurde Dr. Franz Bäke das Ritterkreuz verliehen. Der 13.Juli ´43 brachte erneut eine Verwundung Bäkes mit sich, was ihn jedoch nicht dazu veranlasste, seine Einheit zu verlassen.
Auf höheren Befehl hin wurde Bäke am 14.Juli 1943 das Kommando über das Panzerreg. 11 übertragen, obwohl er der Tradition nach zu jung für diesen Posten war (er war nun 45 Jahre alt). Seine bisher bewiesenen herausragenden Eigenschaften als Truppenführer jedoch machten ihm diesen Sprung auf einen derart hohen Posten möglich. Zunächst sollte sein Kommando nur vorrübergehend sein, bis ein dienstälterer Kommandeur gefunden sein würde.
Mit seiner Beförderung zum Oberstleutnant d.Res. (außer der Reihe) am 1.November 1943 war die Frage des Kommandos über das Pz.Reg. 11 jedoch gelöst: Bäke hatte nun die offizielle Bestätigung seines Postens. Während dieser Zeit als Regimentskommandeur war ihm bereits am 1.August 1943 als 262.Soldaten der Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen worden.
Im Januar und Februar 1944 wurde Bäke als Kommandeur des schweren Panzer-Regiments "Bäke" für das Unternehmen Bolobomowska und Tscherkassy herangezogen. Es galt den russ. Einschließungsring um Tscherkassy zu sprengen und die darin eingeschlossenen Kameraden (darunter Verbände der Waffen-SS-Div. „Wiking“) zu entsetzen.
Sein extra für diesen schweren Auftrag zusammengestelltes Regiment bestand aus der schweren Heeres-Pz.Abt. 503 (Tiger 1), einem Panther-Battalion sowie einigen Sturmgeschützen mit Sturmpionieren als infanteristische Unterstützung.
In dem 5-tägigen Ringen am Kessel von Tscherkassy leistete das Pz.Reg. „Bäke“ außergewöhnliches: 267 Panzer verlor der Feind, während Bäke nicht mehr als 1 Tiger und 4 Panther seiner starken Kampfgruppe einbüßte.
Auch weiterhin wurde das schwere Pz.Reg. „Bäke“ an zahlreiche Brennpunkte der Schlacht geworfen, wo es nach besten Kräften unter seinem äußerst fähigen Kommandeur als „Feuerwehr“ seine Pflicht tat. Dass Bäke mit äußerster Tapferkeit seinen Männern in diesen harten Kämpfen als Vorbild voranschritt zeigt die Tatsache, dass ihm im April das Panzerkampf-Abzeichen für das Niederkämpfen von Panzerkampfwagen durch Einzelkämpfer in einer Sonderanfertigung verliehen wurde (Bäke hatte 4 Panzer im Nahkampf ausgeschaltet).
Am 21.Februar`44 waren ihm bereits als 49.Soldat der Wehrmacht die Schwerter zum Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen worden.
Am 1. Mai 1944 wurde er zum Oberst d. Res. befördert, und ab 13.Juli 1944 wurde er Kommandeur der Panzer-Brigade 106 (gehörte zur Pz.Gr.Div.“Feldherrenhalle“) im Westen .
Um auch weiterhin die Möglichkeit der Beförderung in Anspruch nehmen zu können (Reserveoffiziere konnten nicht höher als Oberst steigen), wurde Dr. Franz Bäke mit Wirkung zum 1.Januar 1945 entgültig Berufssoldat.
Er verließ die Front am 24.Januar, um einem Divisionsführerlehrgang beizuwohnen.
Am 9. März 1945 übernahm er schließlich als 47-jähriger das Kommado (m.F.b.= mit Führerbefehl) über die Pz.Division „Feldherrenhalle 2“ als Nachfolger des gefallenen Generals Schmidhuber.
Die Div. „Feldherrenhalle 2“ war aus den Resten der zerschlagenen 13.Pz.Div. und der Pz.Gr.Div. „Feldherrenhalle (1)“ aufgestellt worden.
Wiederum war er eigentlich zu jung für diesen Posten, in Folge dessen per Führerbefehl ausdrücklich die Befehlsgewalt an ihn übergeben wurde.
Am 20.April 1945 wurde Dr. Franz Bäke zum Generalmajor befördert. Während seiner fast ununterbrochenen Frontdienstzeit wurden Bäke, neben seinen bisher genannten Auszeichnugen, dreimal das Panzervernichtungsabzeichen, das Ehrenkreuz für Frontkämpfer sowie diverse Wehrmacht-Dienstauszeichnungen verliehen. Darüber hinaus wurde er 1944 3mal im offiziellen Wehrmachtsbericht genannt.
Am 8.Mai geriet Bäke an der Spitze der Reste seiner Division in russ. Kriegsgefangenschaft, aus der er 1950 entlassen wurde.
Nach der Entlassung trat Bäke wieder in seinen Zivilberuf ein und gründete in seiner Heimatstadt seine Zahnarztpraxis neu.
Das Schicksal war dem aufrechten Soldaten in zwei Kriegen treu geblieben, schließlich forderte es doch seinen Tribut: in einen schweren Autounfall in seiner Heimatstadt Hagen verwickelt, starb Generalmajor a.D. Dr. Franz Bäke an den folgen seiner schweren Verletzungen im Alter von 80 Jahren im Krankenhaus "Bergmannsheil" in Bochum.
Er liegt in seiner Heimatstadt Hagen begraben.