Lieblingspanzer

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Schlavmutz

Beitrag von Schlavmutz »

Hi Krupp,

klaro hab ich den Spass mit dem Urlaub verstanden :P

Das eigentliche "Erholungsgebiet" für die Wehrmacht lag weiter westlich, nämlich in Frankreich, genauer gesagt in Paris. Zumindest bis kurz vor der Invasion (trotz Resistance und alliierter Luftangriffe). Den "Ferdis" wurde dies aber nicht gegönnt (deren Besatzungen aber schon).
Die Stärke dieser Jagdpanzer lag vor allem in der Verteidigung (Hinterhaltstellungen) und kam in den weiten Ebenen Russlands am besten zur Geltung. Dort konnte der Jagdpanzer die Reichweite und Durchschlagskraft seiner langen Kanone (8,8 cm PAK 43/2 L 71) voll ausspielen und demzufolge erzielte er dort die meisten Abschüsse. Das zerklüftete Gelände Italiens sowie die Luftüberlegenheit der Alliierten war da eher hinderlich für einen erfolgreichen Einsatz. :yyy6

Das Letztere war auch mit ein Grund für den Nichteinsatz im Westen.

Jetzt bin ich gespannt was "Tom sagt" ! :wink:

Grüsse
Schlavmutz
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tom
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Beitrag von tom »

tom sagt:

:!:

Ist nicht unbedingt mein Fachgebiet.

Ich weiß nur, dass die Anzahl der aus der Luft zerstörten Fahrzeuge von den Alliierten deutlich überhöht angegeben wurde. In einigen Regionen erhob die Air Force Anspruch auf jeden zerstörten Panzer. Die realen Zahlen lagen bei um die 7 %.

Der Elefant ist aus meiner Sicht eine Fehlkonstruktion. Die Kanone war gut, kein Thema. Mein Problem ist eher die schwache Motorisierung und die nur unzureichend vorhandenen Nahverteidigungswaffen.

In Russland sind die Elefanten immer wieder lahmgeschossen worden. Teilweise hat man die (damals) dann wehrlose Besatzung in wahrsten Sinne des Wortes ausgeräuchert. Auch das Bug-MG war meiner Meinung nach nicht ausreichend. Bei einer dermaßen starken Panzerung hätte ich zumindest ein weiteres MG für den Einsatz nach den Seiten oder dem Heck eingebaut. Dann hätte der Gegner schon schwerstes Gerät anrücken lassen müssen (siehe KW 2).

Der Porsche-Antrieb war meiner Meinung nach ein falscher Weg zur damaligen Zeit. Er war einfach zu kompliziert und störanfällig. Nicht umsonst sind die meisten Elefanten von der eigenen Besatzung gesprengt worden wegen Problemen mit Antriebsteilen.

Davon abgesehen behagt mir das Konzept des schweren Jagdpanzers nicht. Dann lieber ein paar Hetzer (am besten mit Panzerwurfkanone bewaffnet).

Gruß

tom :wink:
Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Es erhebt sich nur die Frage, ob er immer nötig ist. Wehret den Anfängen!!!!!

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Krupp
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Beitrag von Krupp »

Moin Schlavmutz

Frankreich in Ehren, aber den Deutschen gefiel es in bella Italia auch recht gut, auch die LSAH wurde schon dahin verlegt. :wink:
Naja, es ist beides besser, als im kalten Osten.

Der Ferdinand konnte sich in Russland wirklich besser in Szene setzen, dazu kommt wie Du sagst, die weiten Ebenen.
StuG überlieferte mir dazu einen Bericht eines Wehrmachtssoldaten, der beobachten konnte, wie ein Ferdinand auf einer leicht erhöhten Position alle Russenpanzer platt machte, die ihm ans "Leder", oder besser gesagt an den Stahl wollten.
Zum Teil wurden die T-34 schon auf 2km Entfernung ausgenockt.
Die 8.8 war eben schon ne verdammt gute Kanone. :aaa2

@Tom
In Russland besass der Ferdinand noch kein Bug-MG, also in dem Bezug war dies sicher ein riesen Manko.

Gruss

Krupp
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Schlavmutz

Beitrag von Schlavmutz »

Hallo tom, hallo Krupp,

aus heutiger Sicht war der Ferdinand sicher eine Fehlkonstruktion. Für zwei Ferdinands hätte man mit demselben Aufwand auch fünf Panther bauen können. Nur, die Produktionsstätten für den Panther waren bereits ausgelastet. Im Hinblick auf Kursk wollte man möglichst viele schlagkräftige Einheiten einsetzen und selbstverständlich diese mit den besten Waffen versehen. Die beste PAK damals war aber die PAK 43 (8,8 cm l/71). Es bot sich deshalb an, diese auf die bereits gebauten Fahrgestelle des Porschetigers zu setzen und schwer zu panzern (Frontpanzerung 200 mm!). Das Fahrzeug war ziemlich kopflastig und schwer zu steuern. Die beiden Motoren diente lediglich als Stromerzeuger für den Elekktroantrieb und liefen meistens mit gleichbleibender Umdreheung. Dies war für die Besatzungen anfangs sehr ungewohnt, da den Panzerfahrern während der Ausbildung ständig beigebracht wurde, "auf das Geräusch des Motors zu achten". 90 Fahrgestelle wurden so umgebaut.
Diese Konstruktion hatte aufgrund des Zeitdrucks (Hitler wollte diese Panzerjäger unbeding für Kursk einsetzen) erhebliche Mängel --> das fehlende MG für die Nahverteidigung wurde schon mehrfach erwähnt. Außerdem war eine zu geringe Anzahl von Nahkampfstopfen angebracht. Die Konstruktuere verließen sich wohl mehr auf die Begleitinfantrie. Dies war an sich schon richtig zumindest am "grünen Tisch". In der Realität war es eher so, dass die Infantrie in der eisenhaltigen Luft von den Panzern getrennt wurde und diese sich plötzlich feindlichen Nahkämpfern gegenüber sahen. Die Ferdinands waren in diesem Fall leichere Opfer als Panzer mit Drehtürmen. Gen.Oberst Guderian war dem Konzept dieses schweren Panzerjägers deshalb nicht besonders gewogen, er bezeichnete sie einmal als "Fahrende Särge". Die Einsatzerfahrung sollte ihm recht geben. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass die Ferdinands bis zum 27.07.1943 unter anderem über 500 Feindpanzer abgeschossen haben (überwiegend T 34). Dass dies keine Eintagsfliege war, zeigt der Einsatz im Dnjepr-Frontbogen Ende 1943 mit rd. 200 abgeschossenen Feindpanzern. Den Ferdinands wurden im Jahre 1943 bei 44 eigenen Verlusten über 800 vernichtete Feindpanzer zugeschrieben. Hinzu kommen noch vernichtete Bunker und Geschütze. Dies bezeugt den Mut und den Einsatz der Besatzungen.

Grüsse
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Krupp
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Beitrag von Krupp »

Hi Schlavmutz

Das ist ja das verrückte, diese sogenannten Fehlkonstruktionen hatten Erfolg, auch wenn dies "nur" im Osten war.

Wenn man den Ferdinand mit dem "Königstiger" vergleicht, so hat der erstgenannte mehr erreicht und dennoch geniesst der Königstiger mehr aufsehen.
Man darf nicht vergessen, auch der KT war eher ne Fehlentwicklung und dazu noch unausgereift, dennoch eilt diesem Koloss heute noch einen legendären Ruf voraus. :wink:

Gruss

Krupp
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Bacchus
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Beitrag von Bacchus »

[stg]Krupp hat geschrieben:Man darf nicht vergessen, auch der KT war eher ne Fehlentwicklung und dazu noch unausgereift, dennoch eilt diesem Koloss heute noch einen legendären Ruf voraus. :wink:
Najo soweit ich das einschätzen kann wirkten sich die technischen Mängel ( Untermotorisierung, Fahrwerksüberlastung usw. ) vor allem im Vorfeld von Gefechten aus. Wenn er dann aber mal in den Kampf geworfen wurde war er für die allierten nur schwer zu knacken ( vor allem für die westlichen ) und konnte mit seiner Kanone feindlichen Panzern auf jede Kampfdistanz äußerst gefährlich werden.

Warum der Elefant nicht so berühmt wurde wie der KT könnte evtl. daran liegen, dass ersterer nicht an der Westfront eingesetzt war und ich könnte mir vorstellen, dass sich bei den westallierte Soldaten mit ihren absolut unterlegenen Panzern ein besserer Nährboden für "Superpanzer" - Legenden fand.
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Krupp
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Beitrag von Krupp »

Hi Bacchus

Das stimmt schon, im Einsatz war der KT schon ne gefürchtete Waffe, aber eben, ein Einsatz besteht eben nicht nur an der selben Stelle.
Man muss mit dem Panzer rochieren, zurückziehen, vorpirschen oder an einen anderen Brennpunkt des Geschehens fahren.
Man musste auch immer nach geeigneten Brücken suchen, die das Gewicht des KT tragen konnten und das war sicher nicht einfach.

Wie schon mal erwähnt war es das beste, wenn man den KT als Verteidigungswaffe einsetzte und ggf. danach sprengte, denn eine rasche Flucht nach hinten war mit dem Teil eine Illusion. :wink:
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