D - Eduard Dietl

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Ciceri
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>Eduard Dietl<

Geboren: 21. Juli 1890 in Bad Aibling
Gestorben: 23. Juni bei einem Flugzeugabsturz in der Steiermark

Eduard Dietl ist am 21. Juli 1890 in Bad Aibling als Sohn des Finanzrats und Rentamtmanns Eduard Dietl und dessen Frau Lina (geb. Holzhausen) geboren. Nachdem er 1909 sein Abitur in Rosenheim absolvierte trat er sofort in ds 5. bayrische Infaterie-Regiment ein. Er besuchte die Militärschule in München.

Bereits 2 Jahre danach wird er zum Leutnant befördert! Demnach nimmt er als Kompaniechef am ersten Weltkrieg teil. Während der Revolution von 1918/19 tritt Dietl dem rechtsextremen Freikorps von Franz Ritter von Epp bei, welches die linksorientierte Münchner Räterepublik niedergeschlagen hatte. Zu dem Zeitpunkt machte er auch Bekanntschaft mit Adolf Hitler.

Durch Vermittlung von Ernst Röhm wird er etwa zeitgleich mit Adolf Hitler Mitglied in der Deutschen Arbeiterpartei (DAP), aus der ein Jahr später die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) hervorgeht. Nach Gründung der Weimarer Republik wird er 1920 in die Reichswehr übernommen, obwohl es der Versailler Vertrag verbot! Er war Kompaniechef des III./Gebirgs-Jäger-Bataillon des 19. (Bayrischen) Infanterie-Regiment.

Eduard Dietl wird zum Oberst befördert. Nachdem er gezwungen war wegen der Armeeangehörigkeit sich aus der Politik und der NSDAP auszutreten, baute er die SA mit auf und war dennoch sehr stark mit Hitler und der NSDAP verbunden. 1926 heiratete Dietl Gerda-Luise Hannicke. Aus der Ehe gehen vier Kinder hervor. Zudem war er ein leidenschaftlicher Skifahrer und nahm an viele Sport- und Skiwettkämpfen teil.

Bis 1931 war er in mehreren Militärschulen tätig, danach gründete er eine Gebirgsjägereinheit die er als Bataillonskommandeur in Kempten leitete.

Die Machtübernahme der NSDAP 1933 beschleunigt Dietls Karriere in der Reichswehr und der Wehrmacht. Er versteht sich als ein von der nationalsozialistischen Ideologie durchdrungener politischer Soldat. 1935 wird Dietl Kommandeur des Gebirgsjägerregiments 99 in Kempten. Im April 1938 wird er als Generalmajor Kommandeur der 3. Gebirgsjägerdivision in Graz.Er befahl sie vom 01.09.1939 bis zum Juni 1940. Im September und Oktober 1939 nimmt er mit seiner Einheit am Polenfeldzug teil. im April und Mai 1940 besetzt Eduard Dietl im Rahmen des deutschen Norwegenfeldzugs mit seinen Truppen Narvik. Während der erbittert geführten Schlacht um Narvik gelingt es Dietl mit knapp 4.500 Mann 3 Monate Wiederstand zu leisten und sich der fünffach überlegenen Alliierten zu erwehren.
Die NS-Propaganda feiert den Einsatz von Dietls Einheiten in Narvik als Beweis deutschen Kampfwillens.

Am 19. Juli des Jahres proklamiert Hitler den zum General der Gebirgstruppen beförderten Dietl zum "Helden von Narvik". Er wird als erster Soldat der Wehrmacht mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet.
In der deutschen Öffentlichkeit erwirbt sich Dietl als einer der populärsten Generale des Zweiten Weltkriegs einen nahezu legendären Ruf.
Mit Beginn des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion überquert er mit zwei Gebirgsjägerdivisionen im Juni 1941 die finnisch-sowjetische Grenze am Nördlichen Eismeer.

Die vorgesehene Einnahme von Murmansk und der Halbinsel Kola sowie der Vorstoß zum Weißen Meer unter Dietls Führung mißlingen, da der finnische Oberbefehlshaber Mannerheim - der insgeheim mit Stalin und den Sowjets unter einer Decke steckt - die Pläne an Russland lieferte. Die Finnlandfront ist nur unbedeutenden Veränderungen unterworfen.
Im Januar 1942 übernimmt Dietl das Oberkommando über die deutsche Lapplandarmee (20. Gebirgsarmee) in dem mit Deutschland verbündeten Finnland. Im Juni wird er zum Generaloberst befördert.
Beim Rückzug wandte er die Taktik "Politik der verbrannten Erde" an, was für die dortige Bevölkerung oft viel Leid bescherte.
Am 30. Januar des Jahres 1943 wird Dietl zum zehnten Jahrestag der Machtübernahme das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP verliehen, wie tausenden anderen auch.

Aus Anlaß des zwanzigsten Jahrestags des Hitler-Putsches hält Dietl am 9.November auf den Stufen der Münchner Feldherrnhalle eine fanatische Durchhalterede.
Als Dietl am 23. Juni 1944 zu einer Besprechung auf den Obersalzburg flog, zerschellte seine Maschine auf der steirischen Seite des Hochwechsels.
Später werden ihn noch die Schwerter zum Eichenlaub verliehen.


Anläßlich der Benennung einer Straße nach dem Nationalsozialisten Dietl in dessen Geburtsort wird eine jahrelange öffentliche Auseinandersetzung um seine Rolle während des NS-Regimes ausgetragen.
Aufgrund der Tatsache, dass Kasernen nach Dietl benannt sind, weitet sich die Diskussion 1982 in der Öffentlichkeit auch auf die als zu unkritisch beurteilte Traditionspflege der Bundeswehr aus.
Dietls 100. Geburtstag darf in der Bundeswehr nicht offiziell gefeiert werden. 1994 darf Dietls Tod in der Bundeswehr nicht erwähnt werden!
1995 entscheidet Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU, geb. 1942) die Umbenennung der Dietl-Kaserne in Allgäu-Kaserne.

Es gibt sogar Artikel über ihn:
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Und Autogrammkarten:
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