Die Abenteuer des Werner Holt

Hier wird über alles diskutiert das in die Zeit des 2. Weltkriegs fällt.
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Krupp
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Die Abenteuer des Werner Holt

Beitrag von Krupp »

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-Film:Die Abenteuer des Werner Holt
-Literaturverfilmung (Diert Noll)
-DDR 1965
-Filmlänge: 163 Min.
-Regie:Joachim Kunert
-Musik:G.Wohlgemuth
-FSK: ab 16

-Darsteller
-Klaus-Peter Thiele .... Werner Holt
-Manfred Karge .... Gilbert Wolzow
-Arno Wyzniewski .... Sepp Gomulka
-Günter Junghans .... Christian Vetter
-Peter Reusse .... Peter Wiese
-Wolfgang Langhoff .... Werners Vater, Professor Holt
-Karla Chadimová .... Milena
-Monika Woytowicz .... Gundel
-Dietlinde Greiff .... Marie Krüger
-Angelica Domröse .... Uta Barnim
-Marie Alexander .... Gertie Ziesche
-Wolf Kaiser .... Generalmajor Wolzow
-Erika Pelikowsky .... Frau Wolzow
-Martin Flörchinger .... Sepp's Vater, Rechtsanwalt Gomulka
-Helga Göring .... Mutter Gomulka

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-Inhalt:
Werner Holt und Gilbert Wolzow, zwei gute Kollegen, die sich seit der Schule kennen, liegen im Frühjahr 1945 in einer Stellung im Osten Deutschlands.
Holt und Wolzow erleben zusammen so manche brenzlige Situation, wie z.b. als Luftwaffenhelfer bei der Flugabwehr, oder bei der Bekämpfung russischer Panzer, mit Pak & Panzerfäusten
Als Wolzow einen 16jährigen auf der Flucht erschießt, entwaffnet Holt seinen Freund und sie werden zu Feinden...

- Klaus-Peter Thiele als Werner Holt mit Maria Alexander als Mutter Holt.
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- Das Ende naht.
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- Eine von Russen angegriffene Flakstellung!
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Mein Fazit:

Kurz und Bündig: Unbedingt anschauen, oder das Buch lesen.
Für Freaks der russischen & dt.Panzerwaffe, hier seht Ihr
- T-34/85
- Tiger I
- Ferdinand
. StuG

Gruss

Krupp
Zuletzt geändert von Krupp am 27.08.2004, 20:23, insgesamt 1-mal geändert.
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[stg]a.D. Lt.Tom
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Beitrag von [stg]a.D. Lt.Tom »

Hi Krupp,
den Film kenn ich auch, genauso wie das Buch.
Beides gut! :zzz1 :yyy2

Gruß,
Lt. Tom
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Krupp
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Beitrag von Krupp »

Lt. Tom hat geschrieben:Hi Krupp,
den Film kenn ich auch, genauso wie das Buch.
Beides gut! :zzz1 :yyy2

Gruß,
Lt. Tom
..gelle, ich fand in wirklich eindrücklich und er spiegelt sehr gut wieder, was die Jugend anno dazumahl erlebt & mitgemacht hat.

Der Film wird leider sehr selten am TV ausgestrahlt, dafür wiederholt man anderen Müll am Laufmeter :(
Ich habe in natürlich auch in meiner Privatvideothek :bbb4 :yyy1

Gruss

Krupp
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Krupp
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Beitrag von Krupp »

.......weitere Bilder und einige Infos zum Film.

- Werner Holt in Deckung, im Hintergrund eine 128mm Flak
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Die Schule ist nur noch schwer erträglich in einer „heldischen“ Zeit wie dieser, wo das Abenteuer Krieg große Verheißung bedeutet. Die jungen Lehrer sind alle eingezogen und an der Front, in der Schule lehren die alten, pensionierten, ausgemusterten, denen die Schüler allein deshalb keine Achtung mehr entgegenbringen können. Holt, ein introvertierter Junge, der es endlich geschafft hatte, weit entfernt von seiner Mutter und mit ihrer Erlaubnis allein in dem kleinen Städtchen zu wohnen und das Gymnasium zu besuchen, war somit neu in der Klasse und hatte sich ungewollt gleich mit Gilbert Wolzow, dem größten Rabauken, angelegt. Beider einziges Sinnen und Trachten besteht darin, die Macht in der Klasse an sich zu reißen - durch blödsinnige Streiche, durch bösartiges Foppen der Lehrer. Dann ändert Holt seinen Kurs und schafft es, Wolzow zu seinem besten Freund und Verbündeten zu machen. Die Freundschaft dieser beiden grundverschiedenen Charaktere bildet den Leitfaden der Geschichte. Sieht Holt den Krieg zunächst schwärmerisch, so ist Wolzow, dessen Vater Oberst der Wehrmacht ist und dessen Ahnenreihe auf eine 250jährige soldatische Tradition zurückblickt, bereits in der Schule Soldat durch und durch. Das Leben betrachtet er ausschließlich unter militärischem Aspekt, und seine ganze Bildung beschränkt sich auf die - allerdings umfassende - Kenntnis der militärischen Standardwerke. Tatsächlich bildet sich um die beiden eine Clique, die fast bis zum Kriegsende zusammenbleibt, angefangen vom Ferien-Ernteeinsatz, den sie illegal verlassen, um in einer einsamen Höhle im Wald die Einberufung zur Luftabwehr abzuwarten, über den Drill bei der Flak und zahlreiche Einsätze, die Schikanen bei der militärischen Ausbildung als Rekruten bis hin zum Fronteinsatz, Lazarett und wieder Frontdienst.

- Zusammen mit seiner Mutter
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Für Holt, der im tiefsten Innern ein schöngeistiger Mensch ist, für den der Krieg zunächst nur Abenteuer und das Ende der verhaßten Schule bedeutete, der mit dem musikalischen, aber schwächlichen Peter Wiese befreundet ist, bringt der erste Einsatz bereits erste Ernüchterung. Sein Glaube an die Erhabenheit der deutschen Rasse und die Überlegenheit der Wehrmacht, sein eingeimpfter Stolz auf die „heroischen“ Leistungen des deutschen Volkes, seine Hoffnung auf unerschütterliche Kameradschaft unter den Soldaten, wie er es in den Büchern immer wieder gelesen hatte, geraten in Konflikt mit der Realität, der nackten, ungeschminkten Brutalität und wahllosen Grausamkeit des Krieges, sei es nun bei der Ausbildung, an der Front oder im Hinterland. „Und gerade, weil ich dazu neige, alles zu zergrübeln, zu zergliedern, beneide ich diejenigen, die fanatisch glauben können. Ich geb mir wer weiß was für Mühe, fanatisch zu sein! Man hätte es viel einfacher. Das Nachdenken und Grübeln, das macht einen fertig, Sepp! Ich wünschte, ich wär ein Fanatiker.“

- In Erwartung des russischen Angriffs.
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Niemand kann sich diesem Sog des Bösen entziehen, Aufrichtigkeit kann tödlich sein, aber die Haltungen der einzelnen sind so variantenreich wie das menschliche Wesen überhaupt. Was ein Peter Wiese aufgrund schlechter körperlicher Konstitution und musikalischer Ambitionen vielleicht von vornherein verabscheut, wird für einen Gilbert Wolzow zum Lebenszweck: Kampf um des Kampfes willen. Soldatenehre ist das geheiligte Wort, dem bedingungslos Menschenleben geopfert werden, einfach, weil ein Soldat eben bis zur letzten Minute kämpft und nicht aufgibt. Wolzow, völlig frei von Selbstzweifeln, ist aber auch der einzige Realist, wenn es um militärische Einschätzung der Lage geht. Dann ist er es, der in den Wehrmachtsberichten zwischen den Zeilen zu lesen vermag, der die Niederlagen deutlich aussprechen darf, ohne gleich als Verräter dazustehen, der aber auch ständig an Strategien und taktischen Plänen arbeitet. So kommt es, daß sich am Schluß des Buches und kurz vor Kriegsende drei Jungen - der grüblerische, aber willensschwache Holt und der Wolzow sklavisch ergebene Christian Vetter unter Wolzows Führung - daranmachen, den Krieg zu gewinnen. Was heute so grotesk wirkt, war damals vielfach bittere Realität und kostete Tausende das Leben. Holt, der zwischen all dem Grauen die Liebe und den Sinn des Lebens sucht, dessen Zweifel sich seit seinem Kriegseintritt ständig mehrten, der entsetzt ist über die eigene Willfährigkeit, der - sofern er kein Risiko eingeht - durchaus auch Gutes bewirkt, der sich von Wolzow und seinen Idealen immer weiter entfernt hat, ist letztlich zu schwach, sich aus dessen Machtbereich zu lösen und mit zwei Kameraden zu desertieren. So fällt er bei Kriegsende in ein tiefes psychisches Loch, hinzu kommt schwerste körperliche Erschöpfung, die allerdings schneller zu überwinden ist als eine Sinnkrise. „Er faßte Wolzow ins Auge. Er hatte noch nie mit solcher Klarheit in einen Menschen hineingesehen. Dieser Unteroffizier mit der Leutnantsmütze, der den Kopf voller Pläne hat, voller durchführbarer und undurchführbarer, auf jeden Fall aber mörderischer Pläne, zugleich voller historischer Ereignisse und Parallelen, für jeden Fehler ein Beispiel und für jeden Toten ein Beispiel, dieser Mensch dort ... ist ein Symbol: ein Verbrecher, der mit angemaßter Macht Mensch auf Mensch in den Tod schickt, ein Mörder von Berufung und Beruf. Und ich war sein Werkzeug, seine Kreatur, sein Zutreiber, dachte Holt. Ein Gefühl der Schuld stieg in ihm hoch. Es wollte ihn zurückstoßen in die alte Apathie: Ich hab auf der falschen Seite gestanden, von Anfang an ... Ich hab alles mitgemacht. Ich hab geschwiegen und zugesehen. Etwas davon war auch in mir. Und nun bin ich schuldig ... Späte Erkenntnis, zu späte Erkenntnis. Signale über Signale wurden mißdeutet und überhört ...“

- Im Funkhaus
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- Das Ende, Holt hat endgültig genung.
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Mit diesen Erkenntnissen endet für Holt der Krieg, seine Jugend wurde ihm gestohlen und ist schuldbeladen, vor ihm aber liegt ein langer Weg der Erneuerung.

Wer den Film nicht kennt, dem kann ich diesen wärmstens empfehlen.
Der Film beinhaltet kein heroisches Theater sondern die brutale Realität dieser Endkriegsphase.

Gruss

Krupp
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tom
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Beitrag von tom »

tom sagt:

:!:

@ Krupp

Kleine Berichtigung:

Die Flak ist eine auf 8,8 cm aufgebohrte russische 85 mm Flak und keine 128 mm Flak. Das ist sehr gut an der Rohrmündung zu erkennen. Dort wurde auf deutscher Seite nähmlich ein Mündungsdämpfer aufgesetzt.

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(Das mit dem Verkleinern werd´ ich auch noch hinkriegen)

Außerdem gab es nur 4 128 mm Flak, die mit Sd.Anh. beweglich waren. und die konnten nicht in solchem Gelände aufgebaut werden.

Gruß

tom :wink:
Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Es erhebt sich nur die Frage, ob er immer nötig ist. Wehret den Anfängen!!!!!

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Wever
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Beitrag von Wever »

8) Jepp. So eine aufgebohrte russ. 85mm-Flak ist in der Wehrtechnischen Studiensammlung (WTS) in Koblenz zu besichtigen. Ich krame mal etwas bei mir herum: müßte noch ein Photo davon haben...

Herzliche Grüße
Wever
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Krupp
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Beitrag von Krupp »

Hi Tom

Echt, ich war mir nicht sicher, denn im Film kam mir die anders rüber als auf dem Bild.

Aber du scheinst recht zu haben, Danke für die Berichtigung :!: :wink:
@Wever

Yep, schmeiss mal rüber das Bildschen :D

Gruss

Krupp
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[GDC] Helmut
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Beitrag von [GDC] Helmut »

Hey tom! Auf deinem überdimensionalem( :lol: ) pic sieht mir der ein oder andere Soldat aus wie ein Kind! Waren die von der Hitlerjugend?
Gruß, Helmut87
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Wever
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Beitrag von Wever »

So, hier ist das Teil, so, wie ich es im letzten Herbst in der Koblenzer WTS photographiert habe. Leider ist in dem Hallenabschnitt alles fürchterlich zusammengerückt. Da ich kein Photofreak bin, fand ich keine Position um meine 08/15-Kamera in eine Position zu bringen, die das Ding komplett abgelichtet hätte... :oops:

P.S.: Bei den Deutschen war die aufgebohrte russ. 85-mm-Flak einerseits beliebt. Andererseits gab es aber durch die Aufbohrung auch immer wieder Rohrkrepierer...
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tom
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Beitrag von tom »

tom sagt:

:!:
Helmut87 hat geschrieben:Hey tom! Auf deinem überdimensionalem( :lol: ) pic sieht mir der ein oder andere Soldat aus wie ein Kind! Waren die von der Hitlerjugend?
Gruß, Helmut87
Die Jugendlichen sind so genannte Flakhelfer. Sie unterstanden organisatorisch der Luftwaffe, stammten aber zumeist aus der HJ.
Die Kleidung ist die offizielle Uniform.

Gruß

tom :wink:
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Predator
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Werner Holt

Beitrag von Predator »

Hi,
habe den (schwarz-weiss) Film vor Urzeiten schon mal gesehen, habe mich allerdings damals noch nicht so für die Thematik interessiert!!!
Ist ja auch egal, denn wir haben das Buch gerade im Deutsch- Unterricht angefangen zu lesen(während die anderen den Anfang lasen, habe ich mir die Zeit vertrieben indem ich die auf den letzten Seiten geschilderte Schlacht gelesen habe :lol: :twisted: :o :wink: )

MfG
Predator
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Krupp
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Beitrag von Krupp »

Hi Predator

Der Film ist gut und ich gucke den immer wieder.
Ich kann ihn auf jeden Fall nur empfehlen!

@Wever
Schönes Kanönchen, muss schon sagen und die Aufnahme ist für einen Laien doch ganz gut geworden :D

Danke Dir. :wink:

Gruss

Krupp
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-STW-Panzerschreck
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Beitrag von -STW-Panzerschreck »

Tach zusammen, :D
Kann mich oberen postings nur anschliessen, habe auch das Buch gelesen und den Film gesehen, allerdings fiel mir auf das hier keiner den zweiten Teil des Buches erwähnt, der ist allerdings aus militärischer Sicht auch völlig uninteressant (vielleicht liegts daran!), ich habe das Gefühl im zweiten Teil geriet die Objektivität von Dieter Noll etwas zu kurz, lauter SED-Kompatibles Geschreibsel, vielleicht war es aber auch eine erzwungene Fortsetzung von der Partei gesteuert....schade eigentlich !!

Fazit: Erster Teil: Der Hammer!
Zweiter Teil: Naja, es geht und nur wirklich interessant für Leute die sich mit Werner Holt sehr identifiziert haben und nichts gegen starke linke Einflüüse haben.

Gruss,

Panzerschreck Mazes
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