Villers-Bocage 13. Juni 1944

• Geboren: 22 April 1914 inVogelthal-Oberpfaltz.
• Einsätze in:
- Poland (1939),
- Balkans (1940/41),
- Eastern Front (1941-1944),
- Normandy (1944).
• Auszeichnungen:
- Eisernes Kreuz EK-I & EK-II
- Ritterkreuz
- Eichenlaub zum Ritterkreuz
- Schwerter zum Ritterkreuz
• Total Abschüsse:
- 141 Panzer
- 132 Pak’s
Wittmann, seine Panzermänner und der Tiger I
v. links nach rechts.
• Untersturmführer Michael Wittmann
• Rottenführer Bobby Woll
• Panzerchütze Werner Irrgang
• Panzerschütze Sepp Rössner
• Sturmmann Eugen Schmidt.

Am 6. Juni 1944, dem Tag der Invasion, liegt Wittmanns 2. Kompanie der schweren Panzer-Abteilung 501 des 1. SS-Panzer-Korps unter Heinz von Westernhagen im Raum Beauvais, Zentralfrankreich. Alarmierung des Korps noch während der alliierten Landung am Vormittag, Abmarsch der Panzer abends über die Champs Elysées in Paris. Die Panzer-Abteilung 501 erhält während der tagelangen Anfahrt zur Normandie auf der "Jabo-Rennstrecke" und pausenlosen Bombardierungen durch alliierte Jagdflugzeuge den Scherznamen "Bombenteppich-Abteilung".
Ankunft bei Villers-Bocage erst am 11. Juni 1944. Aufstellung im Verfügungsraum gemeinsam mit der Panzer- Lehrdivision unter Fritz Bayerlein. Dort ständige Artillerie-Überfälle durch alliierte Schiffsgeschütze. Wittmanns zweite Kompanie sichert nordöstlich von Villers-Bocage die Nationalstraße 175 nach Caen.
-Die Wittmann Attacke in einer Grafik

Wittmann stellt sich mit seiner Kompanie südlich der Straße, westlich von Partouru, entlang der Bahnlinie auf. Am 13. Juni morgens gegen 7 Uhr wird er mit der Meldung geweckt, daß fremd aussehende Panzerfahrzeuge auf der Straße gesichtet wurden. Er startet mit "Bobby" Woll als Richtschütze und einem Fahrer in Woll´s Panzer vom Typ Tiger I. Sie erreichen die Straße bei der Höhe 213 (Karte und Bild rechts). Dort kommen von Südwest alliierte Panzertruppen aus dem Ort, die Villers-Bocage kampflos eingenommen haben und nun zuversichtlich weiter nach Caen vorstoßen.
Wittmann entschließt sich zum Überraschungsangriff auf die dort anrollende 22. englische Panzerbrigade und 1. Schützenbrigade ("Wüstenratten") mit Churchill- und Sherman- Panzern, Bren-Carriern, Fireflies und M2- Schützenpanzern. Bereits in Rußland hatte er mehrfach überlegene Panzergruppen angegriffen und sich auf hohes Tempo und die Überraschung verlassen.
So schwenkt er nun von Süden auf die Straße ein, fährt schießend die Kolonne entlang in Richtung Ort. Jede Granate aus seiner 8,8 cm KwK trifft aus kürzester Distanz von zehn bis fünfzig Metern. Innerhalb weniger Minuten sind 36 gegnerische Fahrzeuge zerstört. Erst in Villers-Bocage schießt eine britische Pak dem Tiger eine Kette ab. Wittmann und seine beiden Begleiter treffen am Nachmittag zu Fuß wieder bei ihrer Einheit ein.
-Ein von Wittmanns Tiger abgeschossener Cromwell

Durch Wittmanns Aktion wurde der britische Angriff auf Caen unter Montgomery und die Einkesselung der Panzer- Lehrdivision verhindert. Der Raum um Villers-Bocage wurde erst drei Wochen später, am 5. August, von alliierten Truppen genommen.
-Wittmanns Tiger 007 als Modell im Massstab 1:35

Wittmann wird noch am Abend seines Amoklaufs in das Hauptquartier des Panzerkorps gebracht und in der Nacht in das Führerhauptquartier Wolfschanze in Ostpreußen geflogen, wo er als erster Soldat an der Invasionsfront die seltene Auszeichnung zum Ritterkreuz erhält. Noch Tage nach dem Vorfall löst alleine nur der Anblick von Tiger-Panzern Panik bei englischen Truppen aus. Während der späteren Einsätze werden auf deutscher Seite häufiger Funksprüche abgehört des Inhalts:"Help, help, Tiger-Tank!" .
Gruss
Krupp