05.11.2004 - Im Westen nichts Neues (USA 1930)

[Teutoni]

23:35 ARTE - Im Westen nichts Neues (USA 1930)

Der Klassiker von Lewis Milestone (1895-1980) wurde 1984 vom ZDF aus
Archivkopien neu zusammengeschnitten. Das Orginal gilt als verschollen.
Viel Spaß beim zuschauen wünscht
Teutoni

[Krupp]

Thx für die Info Teutoni, den werde ich mir mit Sicherheit ansehen.
ARTE bringt immer wieder gute Sendungen, einer der besseren Sender

Gruss

Krupp

[Majo]

Joa, den hab ich auch zu Hause. Dadurch, dass mein Vadder auch an Zeitgeschichte interessiert is, liegen zu Hause ehh ein paar alte Schinken rum, die ich mir dann immer "ausleihe".

Hatte zu dem Film auch das Buch gelesen, von Erich Maria Remarque. Kanns nur empfehlen.

Gruß Majo

[GFM Sterna]

Hab mir den Film angeschaut, muss sagen, das er noch viel viel eher an das Buch von Remarque erinnert als die die NEuauflage aus den 70ern.

Für Damalige verhältniss ein Ausgezeichneter Film!! Selbst Heute noch immer sehenswert!!

[Krupp]

Hab mir den Film angeschaut, muss sagen, das er noch viel viel eher an das Buch von Remarque erinnert als die die NEuauflage aus den 70ern.

Für Damalige verhältniss ein Ausgezeichneter Film!! Selbst Heute noch immer sehenswert!!

bin auch Deiner Meinung und auch die Tonqualität war prima, denke aber, dass der neu vertont wurde.
Normalerweise bei Filmen dieses Jahrgangs ist die Tonqualität eher mies.

[Schlavmutz]

Hi Leuts,

ich kenne zwar die Ursprungsfassung des Films, habe aber leider die Rekonstruktion aus Archivaufnahmen vergangenen Freitag nicht sehen können. Was mich allerdings interessiert ist, ob die "entschärfte" bzw. "teilentschärfte" Fassung gezeigt wurde.

Man kann dies an mehreren Schlüsselszenen erkennen, z.B.

a) ersticht der "Filmheld" den Franzosen mit seinem Bajonett als er ihn beim Gegenangriff im Granattrichter vorfindet? Diese Szene musste nach dem WK II auf Betreiben der Franzosen aus dem Film genommen werden.

b) in der Orginalfassung gibt es eine Szene in der ein französischer Soldat an den Stacheldraht vor den deutschen Stellungen fasst und durch eine Explosion getötet wird. Wenn der Rauch sich verzieht, sieht man nur noch die beiden Hände am Stacheldraht. Diese Szene wurde in Deutschland als zu grausam eingestuft und musste daher ebenfalls entfernt werden.

Genau diese Szenen zeigen aber mit die ganze Sinnlosigkeit des Krieges auf und stellten einen Teil der eigentlichen Botschaft des Films dar.

Aus meiner Sicht ist es einer der besten Anti-Kriegsfilme überhaupt, da er den Widerspruch zwischen dem was einem zu glauben vorgemacht worden ist und der Realität des Krieges aufzeigt. Die ganze Sinnlosigkeit zeigt sich in aller Deutlichkeit nochmals in der Schlussszene, als der deutsche Soldat kurz vor Kriegsende durch einen Scharfschützen getötet wird, weil er das "Leben" der Natur ansehen will und am nächsten Tag lapidar gemeldet wird: "Im Westen nichts Neues".
Dies "Unvorsichtigkeit" des Filmhelden ist nur so zu erklären, dass er nach vier Jahren Stellungskrieg plötzlich etwas "Schönes" sieht, das ihm den Sinn des Lebens vermittelt, er danach greift (um es festzuhalten) und das im selben Augenblick seinen Tod herbeiführt, weil er dadurch seine Deckung aufgibt.

[Krupp]

Tagchen Schlavmutz

Man sieht, wie er den Franzosen ersticht, aber diese Szene ist ja heutzutage völlig harmlos.
Man sieht ja auch keine Einzelheiten, sondern nur wie er das Messer zieht und was er damit machen will ist auch klar.

Das mit den zwei Händen ist mir nicht aufgefallen, vielleicht wurde diese Szene übersprungen.
Man sah schon, wie der Franzose den Stacheldraht durchschneiden wollte, aber der Rest.....hmmmm, viel mir nicht auf.

Die letzte Szene, als Paul Bäumer den Schmetterling anfassen wollte passierte es dann, er wurde durch einen Scharfschützen erledigt.
Du hast schon recht, diese Szene spiegelt die Sinnlosigkeit des Krieges sehr gut.

Übrigens, der Film wird auf ARTE am Donnerstag nach Mitternacht wiederholt, Du hast also noch eine 2.Chance

Grüss Dich

Krupp

[Schlavmutz]

Grüß Dich Krupp,

ich werd mir die erneute Chance nicht entgehen lassen (ich kann den Film ja auch aufnehmen).

Nach Deinen Schilderungen war's wohl die entschärfte Version, denn in der längeren Originalfassung ist deutlich zu sehen, wie der Franzose erstochen wird. Sicher sind solche Szenen heute nichts besonderes mehr. Der Grund für die "Entfernung" nach dem WK II war vermutlich der, dass "niemals mehr ein Franzose durch einen Deutschen erstochen werden sollte - auch nicht im Film!"

Die Szene vom Stacheldraht war in der Originalfassung eine Schlüsselszene, die Hände am Stacheldraht waren nämlich für "längere" Zeit zu sehen und sollten beim Zuschauer Betroffenheit auslösen --> hier war gerade noch ein Mensch.



Gruß

[Krupp]

Tagchen Schlavmutz

Da habe ich sowieso was dagegen, dass man den Zuschauer quasi bevormundet, wass er sehen darf und was nicht.
Meine Güte, heute werden Menschen in den Nachrichten gezeigt, die durch Attentate, Krieg usw. fürchterlich zugreichtet wurden und das bald täglich.
Schlimm ist das ganze allemahl, aber es ist wichtig, dass dem Zuschauer nicht was vorgegaukelt wird.
Tatsachen sind Tasachen und die gehören nicht verschleiert, Punkt.

Ich denke, Du siehst das genauso.

Grüss Dich

Krupp

[Schlavmutz]

Grüß Dich Krupp,

ich sehe dies ebenso wie Du. Wir sind alle mündige Staatsbürger und können / müssen für uns alleine denken und entscheiden - warum nicht also auch über das, was wir sehen wollen. Hier kommt noch hinzu, dass die weggeschnittenen Szenen wirklich Schlüsselszenen mit einer bestimmten Botschaft waren. Die eigentliche message kommt zwar schon rüber, leider aber nicht mit der ganzen "Wucht".

Gruß

[GFM Sterna]

Tach, um nochmal auf die entschärfte Fassung zurück zu kommen!

Es wurde die ungeküzte Fassung gezeigt, wenn man überhaupt davon sprechen kann!! Die oben besagte Szene, war ganz deutlich zu erkennen! Ausserdem, gabs noch einige weitere Kurze "Brutale" Szenen!!