Sehr viele detailreiche Schilderungen was die Jagdfliegerei bzw. auch das Abschießen angeht.
Falls vielleicht Fans von Il-2 hier sind kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen.
Ich habe es in 2 Tagen verschlungen und fand es ganz toll.
Lipfert beschränkt sich zu fast 100% auf die Beschreibung seiner Abschüsse an der Ostfront - privates, politisches und geschichtliche Anmerkungen (ausser die vielen Verlegungen seines Geschwaders) lässt er konsequent aussen vor.
Im Gegensatz zu Günther Rall und einigen andere Autoren die in der Kindheit beginnen und lange um den heissen Brei herum schreiben

Vor allem aber liest man unzählige Anekdoten aus der Jagdfliegerei und kann so manche komische Parallele zu Dingen ziehen, die man Online in Il-2 schon selber erlebt hat.
Hier eine kleine Anekdote aus dem Buch:
Textauszug: "Auch die Unmengen an Sekt die wir damals in Anapa besaßen, waren irgentwann zur Neige gegangen. Einige findige Warte hatten versucht aus Weinhefe und der Mithilfe eines ortsansässigen Bauern Schnaps zu brennen, was ihnen schlecht gelungen war. Der Fusel brannte, stank und biß. Als auch noch ein Flugzeugführer vorübergehend erblindete, schworen alle dem Gesöf ab".
Da Durst auf die Dauer aber kein Zustand ist, sann man auf Abhilfe. Heinz Sachsenberg, auch "Wimmersal" genannt, versprach Abhilfe zu schaffen.
Von einem Überführungsflug aus der Werft in Nikolajew zurückkommend entdeckten wir beim Überflug über unseren Platz ein großes, unförmiges Gebilde unter dem Rumpf seines Flugzeuges, das einige von uns als Bombe deuteten.
Es gelang ihm schließlich, nach drei vergeblichen Anflügen, Flugzeug und Last heile auf dem Platz zu landen und zu aller Verwunderung konnten wir da erst erkennen was es mit der ungewöhnlichen Last auf sich hatte.
Unter dem Rumpf seiner Maschine hing ein Brauereigekühltes Faß Bier! Man hatte diese sofort von uns Bierbombe, kurz Bibo´43, getaufte Last mit einer alten Propellerhaube und dem Rest eines Treibstofftanks verkleidet.
Das gesamte Gebilde hatte noch maximal 5 cm Bodenfreiheit und nahm den Bereich zwischen den Fahrwerksbeinen voll ein. Auch konnten auf Grund der Rundung die Schlingerschrauben des Etc´s nicht angezogen werden, abwerfbar im Falle einer Gefahr war es ebenfalls nicht.
Unbewaffnet, mit dieser Fracht gesegnet, hatte es Wimmersal geschafft die wertvolle Fracht von Nikolajew bis nach Anapa zu bringen. Nicht auszudenken was hätte alles passieren können, hätte er mit dieser Fracht und ohne Waffen Feidberührung gehabt".
Und hier die Bibo´43
