Als Antwort auf die Frage, was die Grundlage ihres Erfolges für die Bekämpfung von Panzern während des Wintergefechtes um Charkow gewesen sei, meldete am 3.April 1943 die Infanteriedivision "Grossdeutschland":
1. Im Zeitraum 7.März bis 20. März 1943 wurden:
- 250 x T34
- 16 x T60 oder T70
- 3 x KV-I vernichtet.
2.Die Anzahl der Abschüsse aufgeschlüsselt auf
den jeweiligen Waffentyp waren:
• 188 durch PZ.IV 7,5 cm lang
• 41 durch StuG 7,5 cm lang
• 30 durch Pz. VI (Tiger)
• 4 durch 7,5 cm PAK (mot.Zug)
• 4 durch 7,5 cm PAK (Sfl.)
• 1 durch einen Treffer von einem S.I.G.
• 1 durch eine Hafthohlladung
Das Panzerregiment "Grossdeutschland" begann mit:
• 5 Pz. II
• 20 Pz.III 5 cm L/60
• 10 Pz. IV 7,5 cm L/24
• 75 Pz.IV 7,5 cm L/43
• 9 Pz.VI 8.8 cm L/56
• 2 Pz.Bef.Wg. 5 cm L/42
• 26 Flammpanzer III
Ihre Verluste als Totalschäden beliefen sich auf:
• 1 Pz.III 5cm L/60
• 1 Pz.IV 7,5 cm L/24
• 11 Pz.IV 7,5 cm L/43
• 1 Pz.VI 8.8 cm L/56 .)
3.Eine Verminderung des russischen Panzerstahls war nicht festzustellen. Doch ist der Panzerstahl dunkler und grober geglättet. Die Panzer sind offensichtlich in sehr kurzer Zeit hergestellt worden, da es keinen Anhalt für eine strenge Qualitätskontrolle gab. Der Turm des T34 ist nicht aus einem einzigen Stück gemacht, sondern besteht aus zahlreichen zusammengesetzten Teilen. Bei vielen T34 waren die Panzerwände aus ca.1 cm dickem Stahl mit 6 cmFüllung aus Gusseisen oder anderem Material und einem zweiten 1 cm dicken Stück Stahl hergestellt worden.
4.Die Führung der Feindpanzer ist im Allgemeinen schlecht, obwohl sich auf beinahe jedem Panzer ein Offizier befindet. Der Ausbildungsstand und die Moral der russischen Panzerbesatzungen ist deutlich gesunken. Die Ausbildung erfolgt in der Regel an den Produktionsstätten. Aus dem Stand ist die Schussgenauigkeit der Feindpanzer gut. Die Funkausstattung hat sich scheinbar verbessert (Amerikanische Funkgeräte). Es ist augenscheinlich, das beim Erscheinen der Tiger I Panik einsetzt.
Im Allgemeinen können die russen keine zusammengefassten Panzerangriffe führen. Stattdessen stossen sie mit 4 bis 9 Panzern vor und bringen durch Funkmeldungen, die oft eine falsche Lage melden, um Ihre eigene Moral zu stärken, weitere Panzer zum Einsatz.
5. Der Erfolg hängt davon ab, die Feindpanzer während unseres Angriffs zum bewegen zu veranlassen. Der Tiger ist besonders gut dafür geeignet. Wenn man in Ihre Flanken oder in Ihren Rücken gelangt, so lösen sie sich in totaler Konfusion auf und sind nicht mehr in der Lage, geordnete Gegenmassnahmen auszuführen. Dann ist es sehr leicht die Feindpanzer abzuschiessen.
Zusätzlich zur Tigerkompanie im Panzerregiment sollten wir versuchen, jede Pz.Abt. mit drei oder vier Tigerpanzern (ohne begleitende Pz.III 5 cm lang) auszustatten. Dies empfiehlt sich, weil der Tiger sehr gut für das überrollen gut eingegrabener Panzerabwehrgeschütze geeignet ist und ausserdem dazu verwendet werden kann, Feindpanzer die aus dem Stand auf grosser Entfernung feuern, in Bewegung zu bringen.
Im Allgemeinen führen die russischen Panzer 100 Schuss(75 Schuss Sprengmunition und 25 Schuss Panzerbrechende Munition) für die Hauptwaffe mit. Die Qualität der Munition hat sich nicht verschlechtert. Das Geschoss der panzerbrechenden Munition durchschlägt nicht nur die Panzerung sondern zerlegt auch das Innenleben. Wenn ein Panzerbrechendes Geschoss durchschlägt, sind in den meisten Fällen fünf Besatzungsmitglieder schwer verwundet.
Unsere Panzerkopfgranate ist aussergewöhnlich wirksam und verblüffend genau. Doch im Gegensatz dazu sind wegen der grossen Streuung, die HL/B-Granaten nur bis zu einer maximalen Entfernung von 500 Metern zu verwenden. Es wird vorgeschlagen, die Ausstattung mit Panzerkopfgranaten zu erhöhen.
Gruss
Krupp
PS: Der Grundbericht wurde von StuG verfasst!
