Dienstag 12.08.2003

[Krupp]

Tach Zusammen

Heute Abend steht folgendes auf dem Programm:

Wo : MDR
Wann: 22.05Uhr
Was : Doku
Titel : Die Raketen von Peenemünde
Ein Film von Thorsten Niemann

Inhalt:

Peenemünde auf der Ostseeinsel Usedom - ein Ort, der bis heute polarisiert. Heroische Wiege der Raumfahrt für die einen. Eine Stätte, für die tausendfach gemordet wurde, für die anderen. 1937 entstand in Peenemünde das zur jener Zeit größte, modernste und geheimste Forschungszentrum der Welt. Ein teuflischer Pakt lag dem zugrunde - zwischen Wissenschaft und Militär. Die Wissenschaftler um Wernher von Braun sahen den Weg des Menschen ins All vor sich. Die Militärs hingegen hofften auf Waffen mit ungeahntem strategischen und zerstörerischen Potential. Am Ende des Krieges sollten auf diesen Waffen die letzten Hoffnungen der Nazis ruhen.

Nach 1945 haben die "alten Peenemünder", wie sich die eingeschworene Gemeinschaft der Raketenbauer bis heute nennt, in den USA Karriere gemacht, bis hin zur Beteiligung an der weltweit umjubelten ersten Mondlandung. Die meisten wollen nichts gewusst haben von den mörderischen Bedingungen, unter denen die KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter in Peenemünde und später in den unterirdischen Fertigungsanlagen im Harz bei Nordhausen zu leiden hatten. Dort, im Bergwerksstollen "Mittelwerk", wo die "Wunderwaffe" V2 in Serie montiert wurde und im eigens eingerichteten KZ Mittelbau-Dora fanden 20.000 Häftlinge einen grausamen Tod.

Aber auch diese Hölle überlebten Menschen. Was wurde aus ihnen? Dieser Frage geht die Dokumentation nach und sie stellt die Lebenswege einander gegenüber - die der traumatisierten Überlebenden und die der erfolgreichen Pioniere, die nach 1945 ungebrochen und ungetrübt weiterforschen dürfen.

Diese Lebenswege stehen im Zentrum der beeindruckenden Dokumentation von Thorsten Niemann. Sie eröffnen einen neuen Blick auf das Geschehen um Hitlers letzte Waffe.

Mehr zu den Vergeltungswaffen >hier<

Gruss

Krupp

[Luede]

Nun ja ich hab die Doku nicht ganz gesehen, nebenbei kam im WDR "Der Eroberer" mit John Wayne.
Von der Technik haben sie ja garnichts erzählt, mich hätte es mal interessiert, wie die Steuerung der V2 funktioniert hat - die muss ja rein mechanisch gewesen sein. Stattdessen bringen die irgendwelche Einzelschicksale von irgendwelchen Juden ... gäääähn ... da hab ich immer umgeschaltet. Außerdem hab ich nicht so richtig mitbekommen, ob Wernher von Braun nun ein Guter oder ein Bösewicht war.
Um die Diskusion mal fortzusetzen: Wissenschaftler haben die Pflicht, zum Wohle der Wissenschaft und für den Fortschritt der Menschheit ihre Forschungen durchzuführen, wie die Ergebnisse eingesetzt werden, haben sie nicht zu verantworten. Wenn der eine Wissenschaftler es nicht zuerst erforscht, dann tut es eben ein anderer. Man kann den Fortschritt nicht stoppen. Nicht der, der die Atombombe erfunden hat, hat Schuld an dem Massaker in Hiroshima und Nagasaki, sondern nur die, die die Waffe eingesetzt haben. Genauso verhält es sich auch mit der V2.
Und wegen den Häftlingen... die Wissenschaftler arbeiteten unter enormen Zeitdruck, die hatten andere Dinge im Kopf als das Wohl der Häftlinge. Außerdem konnten sie darauf eh kaum Einfluss ausüben. Immerhin ging es den Häftlingen dort besser, als denen in normalen KZs - schließlich wollte man die ausgebildeten Arbeiter nicht gleich wieder verlieren.
Ich zähle es jedenfalls zum Ruhme Deutschlands, dass hier die Pioniere der Raumfahrt gearbeitet haben!
Damals war Deutschland noch Spitze in Wissenschaft und Technik. Heute ist das ja leider nicht mehr so , die Wissenschaftler wurden ja nach dem Krieg von den Alliierten geklaut..

[Bacchus]

Jo mir kommt auch vor, dass es übertrieben ist da die Wissenschaftler als Schinder hinzustellen. Hätten nicht die Wissenschaflter die KZ-Häftlinge gebraucht wären sie halt schätzungsweise anderswo eingesetzt worden.

Es klang für mich teilweise so ungefähr "wenn die bösen Wissenschaflter nicht gewesen wären hätten die Häftlinge happy nach Hause gehen können weil ja dann kein Bedarf für sie war"

Dass Deutschland seine Spitzenposition in Wissenschaft & Technik verloren hat liegt aber auch an der Vertreibung der Juden - darunter meines Wissens viele äußerst intelligente Wissenschaftler, Schriftsteller usw.

[Luede]

Also an jüdischen Schriftstellern fehlts mir nicht gerade
Als bekannter Wissenschaftler fällt mir da eigentlich nur Professor Haber ein. Wäre der geblieben, hätten die Nazis sicher alle europäischen Juden umbringen können, weil Haber dann ein supergiftiges Nervengas erfunden hätte.
Gut, das im 2. WK kaum Gas eingesetzt wurde.
Ach ja und dann wäre da noch Einstein, aber der hat eh nichts Wichtiges entwickelt, das man im Krieg hätte einsetzen können.

[Krupp]

Hi Leude.....Luede...hmmm ..egal

Meiner Meinung nach kann Wernher von Braun kein Bösewicht gewesen sein, denn die Amerikaner rissen sich gerdazu um Ihn.
Das er blos nicht den Russen in die Hände fällt, war das wichtigste Ziel.
Das war der Wendepunkt für die amerikanische Raumfahrt, denn bis Dato waren da die Russen führend.
Und das war nicht der einzige Deutsche, den die Amis mit Handkuss in den Staaten empfingen.
Wer von den Amis zum eigenen Nutzen verwendet werden konnte, war plötzlich kein Nazi mehr.
Da sieht man doch mal, mit was für diversen Ellen da gemessen wird.

Für mich ist Wernher von Braun ein genialer Wissenschaftler, der den Weg zum All ebnete

Gruss

Krupp

[Gast]

Whenever science makes a discovery, the devil grabs
it while the angels are debating the best way to use it.

Alan Valentine