Panzerass Ernst Barkmann

Hier wird über alles diskutiert das in die Zeit des 2. Weltkriegs fällt.
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Krupp
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Panzerass Ernst Barkmann

Beitrag von Krupp »

Oberscharführer Ernst Barkmann

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Ernst Barkmann wurde in Kisdorf bei Holstein am 25.08.1919 geboren.
Er war der Sohn eines hiesigen Bauern.
1935 beendete Barkmann seinen Schulabschluss und arbeitete danach auf dem Elterlichen Hof.
Am 1.04.1936 meldete sich Barkmann als Freiwilliger zur SS-Standarte Germania, wo er dann nach 3 Monatiger Ausbildung zum III Bataillon der Standarte Radolfszell wechselte.
Barkmann diente 1939 beim Polenfeldzug bei der 9. Kompanie der SS-Standarte Germania als Maschinengewehr Schütze und wurde dort verwundet.
Im Herbst 1941 wurde Barkmann bei den Kämpfen in Dnieprpetrowsk (Operation Barbarossa) schwer verwundet und erhielt etwas später das EK-II für seine Tapferkeit.
Ende des Jahres 1941 wurde Ernst Barkmann als Instruktor nach Holland überstellt, wo er als Ausbilder der Europäischen SS-Frewilligen agierte.
1942 meldete er sich abermals freiwillig zu einem Panzer Regiment und von da aus kehrte er wieder an die Ost-Front zurück.
Im Winter 1942 kam er zur 2. Kompanie/2.Pzr.Reg. der 2 SS-Panzer Division „Das Reich“.
Mit dem Pzr.III begann Barkmanns Laufbahn als Panzermann, diese waren aber zu diesem Zeitpunkt den russischen T-34/76 hoffnungslos unterlegen, sowohl im Tempo und Panzerung, als auch in Sachen Schlagkraft.
Im Frühjahr 1943 nahm das 2. Panzer Regiment an der Schlacht um Charkov teil, bei diesen Gefechten verdiente sich Barkmann das EK-I (Eisernes Kreuz I)
Mitte 1943 wechselte Barkmann zur 4. Kompanie, die nun bereits mit dem neuen Panzer V „Panther“ ausgestattet wurde.

- Barkmanns Panther Nr.401 an der Ostfront
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In der 3 Hälfte des Jahres 1943 wurde Barkmann dann zum SS-Unterscharführer befördert.
1944 wurde die gesamte Abteilung in den Bereich Bordeaux/Südfrankreich gebracht.
Nach dem D-Day am 6.Juni 1944 wurde die 2.SS Panzer Division „Das Reich“ nach Norden disponiert um da die Kämpfende Truppe zu unterstützen.
Anfang July 1944 wurde die Division dann nach Saint Lo beordert, um dort die vorwärts stossende 9th und 30th Infanterie Division und die 3th Panzerdivision der U.S. Army aufzuhalten,
Am 8.Juli war Barkmanns Kompanie die Speerspitze der Division und die Konfrontation mit den Amerikanern war nur eine Frage der Zeit.
So kam es dann auch und Ernst Barkmann zerstörte an diesem Tag in der nähe von St.Lo den ersten Sherman Panzer.
Am 12. Juli zerstörte er zwei weitere Shermans und kurz darauf noch einen dritten.
Barkmanns Panther verschob sich danach sofort in Deckung und war durch die Tarnung fast nicht zu erkennen. Es dauerte nicht lange und schon wieder waren Shermans ins Sichtfeld des lauernden Panthers geraten. Die 75mm Kanone krachte und der erste von 3 sichtbaren Shermans wurde zerstört. Das Überraschungsmoment sprach natürlich für Barkmann und seine Crew, dann folgten zwei weitere gezielte Schüsse, die auch die anderen beiden Shermans ausser Gefecht setzten.
Durch die Schüsse war natürlich jetzt Barkmanns Position offenkundig und die alliierte Infanterie setzte nach. Durch eine Pak wurde der Panther getroffen, dieser fing sofort Feuer und so entschloss sich Barkmann zum ausbooten.
Das Feuer konnte aber wieder gelöscht werden und sie überstanden diese brenzlige Situation ohne Verletzungen.
Der defekte Panther konnte auch geborgen werden und wurde in die Reparatur-Werkstatt überführt.
Nach einem Ruhetag, wurde am Morgen des 14.Juli Barkmann damit beauftragt, 4 Panther heraus zu hauen, die hinter den feindlichen Linien abgeschnitten waren.
Barkmann erfüllte diesen Auftrag mit Bravour und konnte in dieser Aktion 3 weitere Shermans ausschalten.
Am Mittag des gleichen Tages wurde Ernst Barkmann zum Regimentskommandanten SS-Obersturmbannfuhrer Tychsen befohlen.
Tychsen erteilte Barkmann den Auftrag, verletzte deutsche Soldaten aus amerikanischer Gefangenschaft zu befreien.
Noch einmal rückte er aus und erfüllte auch diese, schwierige Aufgabe. Am Abend bekam er dann noch die gute Nachricht, dass sein Panther wieder einsatzbereit sei.

An Juli 26. bekundete Barkmann Probleme mit dem Motor seines Panthers, worauf der Panzer erneut in die Feldwerkstatt gebracht werden musste.
Leider wurde die Feldwerkstatt von Alliierten Jabos unter Feuer genommen und Barkmanns Panther erhielt einen Treffer im Motorbereich

In der Abenddämmerung des 27 Juli wurde der Panther erneut repariert, aber Barkmann wurde durch alliierte Truppen vom Rest der Kompanie abgeschnitten.
Auf dem Weg zurück zur Kompanie, in der Nähe des Dorfes Le Lorey, stiess Ernst Barkmann auf Teile seiner Kompanie die ihm mitteilten, dass sie von den Amerikanern eingeschlossen worden sind.

Ernst Barkmann entschied sich, zwei seiner Männer loszuschicken, um die genaue Lage zu prüfen.
Sie kamen bald mit der Nachricht, dass in der Nähe 15 Shermans und weiteres Kriegsgerät am heranrollen sei und direkt auf unsere Position zu hielten.
Sofort entschied Barkmann, sich mit seinem Panther in eine geeignete Stellung zu bewegen.

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Er fuhr von der Landstrasse in die Nähe von einigen Eichen und lauerte da auf die Alliierten Einheiten.
Als der amerikanische Verband sich in seiner Schussreichweite befand, feuerte die Kanone des Panthers auf zwei der führenden Shermans, die sofort getroffen liegen blieben, dabei ging auch noch ein mit Treibstoff beladener LKW in die Luft.
Der Lade und der Richtschütze des Panthers arbeiteten auf Hochtouren und es wurde geschossen was das Zeug hält.
Weitere Shermans vielen der 75mm Kanone zum Opfer.
Zwei Shermans versuchten dem Feuerinferno zu entgehen und umfuhren die brennenden und nun die Strasse blockierenden Wracks.
Einer dieser beiden Shermans wurde auch noch ein Opfer von Barkmanns Panther, aber in der Zwischenzeit wurde von den Amerikanern Unterstützung angefordert.
Die restlichen Shermans feuerten auf das nun erkannte Ziel und beschädigten den Panther, dabei wurden 2 seiner 5 Besatzungsmitglieder leicht verletzt.
Es wurde aber weiter gekämpft und der Überraschungseffekt war so Gross, dass die Alliierten immer noch nicht bemerkten, dass sie es nur mit einem Feindpanzer zu tun hatten.
Der Panther war immer noch Fahrtüchtig und noch im Rückzug wurde ein weiterer Sherman vernichtet.
Die Verwirrung der Amerikaner hielt weiter an und man nutzte jetzt die Gunst der Stunde um jetzt den Rückzug anzutreten.
Der Fahrer manövrierte den angeschlagenen Panther souverän aus der Gefahrenzone und zog sich bis zum nahe gelegen Dorf Neufbourg zurück, dort waren sie erst mal in Sicherheit.
Während dieses tapferen Einsatzes konnte Barkmann und seine Mannschaft 9 Shermans und ein paar weitere Fahrzeuge vernichten.
Später wurde noch oft über diese Tat berichtet und man benannte die Stelle bei den Eichen die „Barkmann Ecke“.

- Barkmann Ecke
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Am 28. Juli erreichte Barkmann Coutances und konnte somit die Verbindung zum Rest seiner Kompanie wieder herstellen.
In diesen zwei Tagen vernichtete er und seine Besatzung nicht weniger als 15 Shermans und weitere andere Fahrzeuge.
Am 30.Juli wurde das Dorf Granville von den Amerikanern umstellt, diesmal war es Barkmann nicht möglich, mit beiden stationierten Panthern ausbrechen zu können, denn einer war defekt.
Man entschied sich, den Panther selbst zu zerstören, damit dieser nicht dem Feind in die Hände fallen konnte.
Durch einen Fehler gerieten aber beide Panther in Brand.
Barkmann und seine Leute waren nun gezwungen, die 7km entfernte deutsche Linie zu Fuss zu erreichen.

5.August 1944, Barkmann und seine Kompanie erreichten endlich die Ortschaft Avranches und wurden da von den Kameraden wärmstens empfangen, die bereist von den mutigen Taten gehört hatten.
Für seine Tapferkeit und die vollbrachten Leistungen wurde Ernst Barkmann am 27.August für das Ritterkreuz vorgeschlagen und am 5. September wurde ihm dies auch überreicht.
SS-Oberscharführer Barkmann setzte seine erfolgreiche Karriere fort und nahm auch an der Ardennen Offensive im Dezember 1944 teil, wurde aber am 25.Dezember ernsthaft verwundet.

Während der Ardennen Offensive fuhr der Panther von Barkmann in eine Gruppe amerikanischer Panzer der 2.Pzr.Abteilung.
Zahlenmässig waren die amerikanischen Panzer im Vorteil, aber durch den „Husarenritt“ inmitten dieser Panzer, konnte Barkmann auch da wieder effizient zuschlagen und einige Shermans vernichten.
Bei dieser Aktion rammte aber ein Sherman den Panther von Ernst Barkmann und obwohl sich der Schaden in Grenzen hielt, musste der Panther nach wenigen Minuten zurückgezogen werden, da der Turm durch den Zusammenstoss blockiert wurde.
Noch im Rückzugsgefecht und mit blockiertem Turm wurden durch den Panther einige Shermans ausgeschaltet, aber es war höchste Zeit für den Panzer V, in die Feldwerkstatt zu kommen.

Im März 1945 kämpfte Barkmann wieder gegen die Sowjetunion, diesmal aber auf heimischem Boden in Stuhlweissenburg, da vernichtete er nochmals 4 T-34.
Die Gesamtabschusszahl der SS-Diviosn „Das Reich“ belief sich nun auf 3000 Feindpanzer.
Durch die Dauerkämpfe erlitt aber auch diese Division erhebliche Verluste, die nicht mehr aufgefüllt werden konnten.

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Zu dieser Zeit verfügte Barkmanns Division nur noch über 9 kampffähige Panther von denen 3 Stk. durch die gewaltigen „Josef Stalin“ Panzer abgeschossen wurden.
Die restlichen 6 Panther wurden mit dem Rest des SS-Pzr.Regiment LSAH zusammengefasst und an Standartenführer Jochen Peiper übergeben.
Barkmann wurde dann im April 1945 nach Österreich überstellt, wo er sich in der Nähe von Wien an den Kampfhandlungen beteiligen musste.

Dort wurde sein Panther durch einen Fehler von den eigenen Soldaten abgeschossen, dabei wurden Barkmann und seine Besatzungsmitglieder verwundet.
Später wurde sein fahrunfähiger Panther durch die Besatzung gesprengt.
Von dem Zeitpunkt an schaute jeder, wie er weiter kam. Ernst Barkmann schaffte es, in die britische Zone zu gelangen, wo er dann in Gefangenschaft geriet.
Während seiner sehr erfolgreichen Karriere erwarb Ernst Barkmann das Ritterkreuz für seine Tapferkeit, dazu noch die Panzerkampfmedaille für 25 und 50 abgeschossene Feindpanzer.
Er überlebte den Krieg und lebte später in Kisdorf, wo er Kommandant der Feuerwehr und später Bürgermeisters war.

Auszeichnungen auf einen Blick:
Eisernes Kreuz II. – 14.07.1941
Eisernes Kreuz I. – 01.08.1944
Ritterkreuz - 27.08.1944
Panzervernichtungsabzeichen: 50Pzr.
Nahkampfspange in Silber
Verwundeten Abzeichen in Gold

Barkmanns Abschüsse:
Feindpanzer vernichtet: 82
Diverse Fahrzeuge: 136
Panzerabwehrkanonen: 43
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Kappla
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Beitrag von Kappla »

Wow, reife Leistung, der Mann hat wohl auch nichts gefürchtet :shock:
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-Barbarossa-
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Beitrag von -Barbarossa- »

Hi!
Interessanter Bericht Krupp!
Man das muß wirklich ein Teufelskerl gewesen sein, genau wie Kappla es sagt! Da rammt ihn sogar ein Sherman, Wahnsinn, das muß ja verdammt heiß hergegangen sein! Bei solcher Tuchfühlung kann der Panther seine Vorteile gar nicht mehr zum Einsatz bringen! Das die Besatzung da wieder raus gekommen ist!
An diesem Beispiel kann man wieder sehr gut erkennen, wie die deutschen Panzerabschusszahlen im Verhältniss von 4 zu 1 gegnüber den Westalliierten zustande kamen!

Beste Grüße
-Barbarossa-
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Krupp
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Beitrag von Krupp »

Hi Leute

Das ist richtig. Die Deutschen hatten schon exellente Panzermänner, was sich in den Abschusszahlen gut wiederspiegelte.
Natürlich kam es auf den Schlachtfeldern des WWII nicht selten zu Zusammenstössen.
Auch in Kursk, der grössten Panzerschlacht aller Zeiten, kam es nicht selten zu Zusammenstössen.

Ich werde in diesem Thread noch weitere Panzerasse des WWII vorstellen, aber alles zu seiner Zeit. :wink:

Gruss & Thx

Krupp
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Ciceri
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Beitrag von Ciceri »

echt interessant und da sieht man mal, dass Deutschland im WW II gar nicht so schlecht ist, in den Filmen werden die Amerikaner so groß und unbesiegbar dargestellt.
woher hast du die ganzen informationen?
Blitzkrieg
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Beitrag von Blitzkrieg »

Die Hollywood Filme sind eh und je für'n Arsch , reinste amerikanische Heldentum propaganda.

Naja ,Ernst Barkmann..Ein großartiger Panzerkommandant ^^

Die deutschen waren die "besten" bzw. erfolgreichsten Soldaten im 2.Weltkrieg , das ist von jeder Seite bestätigt worden..

Und keine andere Nation hätte solange durchgehalten und dazu noch Tapfer , gegen soviele Feinde.

Mit freundlichen Grüßen
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Majo
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Beitrag von Majo »

Ok,ok, ich denke einmal reicht :wink:

Letzteren lösch ich ma :P

Majo 8)
Aus der Geschichte der Völker lernt man,dass die Völker aus der Geschichte nichts gelernt haben!
...mit jeder Sekunde, die vergeht, erhöht sich die Dummheit in diesem Land!!
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