Der Kampf um Monte Cassino

Hier wird über alles diskutiert das in die Zeit des 2. Weltkriegs fällt.
Antworten
Kampfhund
Mannschaften
Mannschaften
Beiträge: 17
Registriert: 06.04.2004, 21:50

Der Kampf um Monte Cassino

Beitrag von Kampfhund »

Mich perönlich faszinieren die großen Abwehrschlachten gegen die Alliierten und zu denen zähle ich zweifellos den D-Day und Monte Cassino. Im folgenden kann ich Euch einen Eindruck von dem gewähren, was um Monte Cassino in Italien zu Beginn des Jahres 1944 stattfand. In einer der blutigsten Schlachten des 2.WK bissen sich die Alliierten monatelang die Zähne an bis zu allem entschlossenen Verteidigern aus.
E.D.Smith schildert geordnet und hautnah die Ereignisse dieser Monate, Schicksale von Einheiten, dem Ringen von Generalen wider besseren Wissens ihre Männer in Gefechte zu schicken, aus denen sie nicht als Sieger hervorgehen konnten, und und und.
Wie gesagt sind es nur Auszüge und ich hoffe, daß ich dadurch nichts entstellt habe. Da diese Rubrik hier relativ ruhig ist, werde ich erst euer Feadback abwarten, bevor ich fortfahre, da meine Zeit auch begrenzt ist ;)

Der Kampf um Monte Cassino
Auszüge aus dem gleichnamigen Buch von E.D.Smith

1.Ausgangsituation:
Rom sollte so lange wie möglich gehalten werden, und die zu diesem Zweck südlich der Stadt zu errichtende "Winterlinie" war um jeden Preis zu verteidigen.
Die Art, wie Feldmarschall Kesselring den darauffolgenden Krieg in Italien leitete, sollte das Vertrauen seines Führers voll und ganz rechtfertigen... Die Gustavlinie, mit ihrem Angelpunkt bei Monte Cassino, sollte "nachhaltig verteidigt" werden. Die Deutschen kamen nach Cassino, um dort zu bleiben und zu kämpfen.
Eine der von Kesselring festgelegten Verteidigungsstellungen, die Gustavlinie, lag an der engsten Stelle der italienischen Halbinsel. Im Lauf des Herbstes hatten Heerespioniere, die Organisation Todt und Baubataillone damit begonnen, dieses für die Abwehr günstige Gebiet mit einem Netz von starken vorgeschobenen Stellungen zu überziehen.... Minenfelder wurden verlegt und Flüsse wie der Rapido und Garigliano gestaut, um ihre Täler zu überschwemmen. Die Gustavlinie war...mit Abstand die Stärkste, an der sich bis zum Mai 1944 die besten alliierten Divisionen blutige Köpfe holen sollten.
....Kennzeichnet man Monte Cassino als eine mittelalterliche Festung, dann stellt der Rapido den dazugehörigen Wassergraben dar, der erst überwunden werden muß, bevor man gegen die Wälle vorgehen kann.
....Im Norden der Stadt Cassino errichteten deutsche Pioniere Dämme, so daß weite Teile des Tals in eine überschwemmte Landschaft verwandelt wurden. Flußabwärts wurden beide Ufer stark vermint-an den möglichen Übergangsstellen sogar in Verbindung mit Stolperdrähten-und die vorhandenen Bauernhäuser sowie Außengebäude verstärkt, bzw. zur Verteidigung eingerichtet.
....Häuser erhielten Betonverstärkungen, so daß sie als Stützpunkt dienen und selbst Bomben und Granaten widerstehen konnten. Verschiedentlich gingen in größeren Gebäuden auch Panzer so in Stellung, daß sie aus ihrer Deckung alle Anfahrten beherrschten.... Schließlich wurden auch Unterstände und Bunker an allen Straßen angelegt, welche in die Stadt führten.
Oberhalb Cassino, an der Flanke des Berges selbst, blieb man ebenfalls nicht untätig. Höhlen wurden geschaffen oder so erweitert, daß Geschütze mitsamt ihren Bedienungen darin Platz fanden; MG-Stellungen wurden angelegt, verstärkt und getarnt, und in den tiefen Tälern und Schluchten wählte man Granatwerferstellungen aus und fertigte genaue Ziel-und Enfernungsskizzen an.....
.....Alles war fieberhaft bschäftigt, den Alliierten den Weg mit einer Barriere zu verbauen, an die sie noch lange denken sollten....
....Im Januar 1944 ging die deutsche 10.Armee auf die Gustavlinie zurück....
....Jetzt mußte gemäß Führerbefehl um jeden Quadratmeter auf das Äußerste gerungen werden. Die Soldaten des Deutschen Reiches gehorchten dieser Weisung im wahrsten Sinne des Wortes....
....Die Widerstandskraft der nahezu unangreifbaren Verteidingungsanlagen von Cassino sollte jetzt also von einer modernen Armee geprüft werden, ausgerüstet mit den fortschrittlichsten Waffen, die ein bereits fünf Jahre währender Krieg entwickelt hatte.
Die Hauptkämpfe um Cassino standen direkt bevor. Für das American II Corps und insbesondere die 36th (Texas) Division sollten sich die Erfahrungen unauslöschlich in das Gedächtnis derer einprägen, die mit dem Leben davon kamen....
....Die Kommandeure beider Seiten standen vor einer Bewährungsprobe, und den Ausgang einer jeden der vier Schlachten beeinflußten in unterschiedlichem Maße die Persönlichkeiten der Oberbefehlshaber, welche die tragenden Rollen in der Tragödie von Cassino spielten: die Generale Alexander, Clark und Freyberg, Walker und Ryder, von Senger, Heidrich und Baade, sowie im Schlußstadium der polnische General Anders. Sie alle sollten die Bitterkeit der Niederlage und das Hochgefühl des Triumphs auskosten.


Kampfhund[/b]
Benutzeravatar
Panzergrenadier
Oberst (Moderator)
Oberst (Moderator)
Beiträge: 1033
Registriert: 01.09.2003, 17:38
Wohnort: Bayern Mittelfranken
Kontaktdaten:

Beitrag von Panzergrenadier »

In einer der blutigsten Schlachten des 2.WK ..........
Da bin ich nicht der gleichen Meinung.
Es gab schlimmeres z.B. Stalingrad, D-Day, bla bla bla

Der Text geht schon irgendwie in die verherlichung des Dritten Reiches.
Liegt am Autor hoffe ich mal.

Aber Danke für diesen Beitrag.
Bild
Bild


Verkauf deinen Kühlschrank und fahre in die Welt hinaus.
Wojciech Cejrowski
Kampfhund
Mannschaften
Mannschaften
Beiträge: 17
Registriert: 06.04.2004, 21:50

Beitrag von Kampfhund »

@panzergrenadier:
ich habe gesagt "eine der blutigsten" nicht DIE!

zitat buchdeckel(vom Motorbuch-Verlag):
"...und vermittelt als kompetenter Fachmann ein bis in die Einzelheiten gehendes Bild dieser Kämpfe, die zu den blutigsten des letzten Krieges zählen."

nur mal als beispiel: in der ersten cassino-schlacht hat die 36th texas division 2 komplette regimenter verloren, über 2000 gefallene, verwundete und gefangene! alles an einem tag! wenn du dich näher mit diesem kapitel des 2.wk beschäftigst, dann wirst du vielleicht doch meine meinung teilen.

was den punkt der verherlichung angeht, so glaube ich nicht, dass der besagte verlag derselben ziele verfolgt. e.d.smith war selbst teilnehmer an 2 cassino-schlachten und die alliierten sind nicht grade günstig davon gekommen. also kann man kaum von verherlichung ausgehen, er arbeitet eher kritisch auf, weshalb man überhaupt auf diese weise italien erobern mußte und steht mit diesem urteil nicht allein.

gruss Kampfhund
Zuletzt geändert von Kampfhund am 16.04.2004, 17:01, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
tom
* SSM - General * (Administrator)
* SSM - General * (Administrator)
Beiträge: 881
Registriert: 15.10.2002, 11:22
Wohnort: dorsten
Kontaktdaten:

Beitrag von tom »

tom sagt:

:!:

Nun, sagen wir es mal so:

Ich glaube, dass die Schlachten um Monte Cassino mit zu den heftigsten des Krieges gehörten. Von der Wichtigkeit ist es, denke ich, durchaus mit dem D-Day zu vergleichen. Wären die Alliierten dort in Italien 1943 durchgebrochen, wäre es vielleicht nie zum D-Day gekommen.

Leider wird der italienische Kriegsschauplatz von vielen Leuten heute unterschätzt. Jedenfalls ist dort gegen einen deutlich überlegenen Gegner relativ lange erfolgreich verteidigt worden. An kaum einem anderen Frontabschnitt konnten sich die deutschen Verbände nach Stalingrad so lange so erfolgreich verteidigen.

Gruß

tom :wink:
Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Es erhebt sich nur die Frage, ob er immer nötig ist. Wehret den Anfängen!!!!!

Bild
Kampfhund
Mannschaften
Mannschaften
Beiträge: 17
Registriert: 06.04.2004, 21:50

Beitrag von Kampfhund »

hi tom,
was die wichtigkeit betrifft, hast du vollkommen recht. aber hätte ein schnellerer erfolg in cassino auch den d-day nicht verhindert oder nutzlos gemacht, denn die planung sah ja die drei fronten(incl. russland) vor. das spürten die kommandierenden der italienfront auch bei der versorgung mit landungsschiffen, die man u.a. für anzio brauchte, welches ja auch im engeren zusammenhang mit cassino steht, denn die meisten wurden für den d-day zurück gehalten. zeitlich liegst du ein wenig daneben, denn die cassino-schlachten fanden von januar bis mai '44 statt.

gruss Kampfhund
Benutzeravatar
Krupp
*SSM - Generaloberst* (Administrator)
Beiträge: 4220
Registriert: 20.08.2002, 16:29
Wohnort: im Sd.Kfz.181

Beitrag von Krupp »

Hi Kampfhund

Danke für den Bericht.
Auch ich muss dir und auch Tom recht geben, denn der italienische Kriegsschauplatz wird wahrlich unterschätzt.
Gerade durch das steinige Gelände, dazu kam dann später noch Regen und Schlamm, hatten die alliierten die grössten Probleme.

Bild

Es gab vom 17. Januar bis 18. Mai 1944 insgesamt 4. Schlachten um Monte Cassino.
Man muss dazu sagen, dass es sich die Alliierten selber schwer gemacht haben, denn man bombte Monte Cassino dem Erdboden gleich.

Dieser Luftschlag war aber völlig Kontraproduktiv, weil damit das Gelände für Panzer praktisch unpassierbar wurde und den deutschen Einheiten hervorragende Verteidigungsmöglichkeiten bot.
Ein Bombardement hatte aber nicht gereicht, nein, man bombte Monte Cassino sogar 2 x.
Zu spät kam die Einsicht, dass dies falsch gewesen war.
Dies bedeutete nun, dass man nur noch mit Infanterie dieses Kloster, das als Eckpfeiler der Gustavlinie diente, einnehmen konnte.
Das sich aber in der Zwischenzeit deutsche Fallschirmjäger da eingruben, vereinfachte die Sache nicht!
Im Gegenteil, die wehrten sich mit allem was sie hatten und vorderten den Alliierten alles ab.

Das Fazit der Bombardierungen von Monte Cassino:

Zum Zeitpunkt des Angriffs von 229 amerikanischen Kampfflugzeugen am 15. Februar 1944 hielten sich daher nur Mönche und Flüchtlinge, zumeist Frauen und Kinder, in den Kellergewölben des Klosters auf, das durch 500 Tonnen Spreng- und Brandbomben bis auf die Grundmauern zerstört wurde. Lediglich die frühmittelalterliche Krypta blieb unversehrt. 250 Menschen kamen dabei ums leben!

Dies war nicht der einzige, heiss umkämpfte Kriegsschauplatz des WWII in Italien, ich denke dabei auch an die Schlacht um Anzio, Salerno, Battipaglia etc.

Gruss

Krupp
Bild
*Fucked up beyond all Recognition*
Ciceri
Generalmajor
Generalmajor
Beiträge: 1346
Registriert: 14.06.2003, 19:00
Kontaktdaten:

Beitrag von Ciceri »

tom hat geschrieben: Leider wird der italienische Kriegsschauplatz von vielen Leuten heute unterschätzt. Jedenfalls ist dort gegen einen deutlich überlegenen Gegner relativ lange erfolgreich verteidigt worden. An kaum einem anderen Frontabschnitt konnten sich die deutschen Verbände nach Stalingrad so lange so erfolgreich verteidigen.
Ich habe ein Buch über den 2.WK und es ht mehrere Hauptthemen, darunter unter Kampf ums Reich ist MONTE CASSINO
ein paar Auszüge:


Zehn deutsche Divisionen hatte sich um den Monte Cassino herum eingegraben. Gegen die Deutschen waren aufmarschiert:
-5 amerikanische Divisionen(General Clark)
-6 britische Divisionen(General Alexander)
-1 französische Division(General Juin)
-1 neuseeländische Division(General Freyburg)
-2 polnische Divisionen(General Anders)
-2 marokkanische Divisionen
-1 algerische Division
-2 kanadische Divisionen
-1 südafrikanische Division
-1 jüdische Brigade
-1 brasilianische Brigade
-italienische Badoglio-Truppen


Auf einen deutschen Soldaten würden 2-3 Allierte kommen.
Außerdem steht drin, dass die deutschen mit Ferngläsern sehen konnten, wie die Allierten in den Häfen neue Waffen ausluden, allerdings hatte man keine Luft- und Ariunterstützung, somit war es nur für Vorbereitungen der Verteidigung hilfreich. Zudem muss man sagen, dass viele deutsche Fallschirmjäger auf dem Monte Cassino waren.


Die Kämpfe bei Cassino verzettelten sich um Steinhaufen,Felsenhöhlen, um Bergpfade.Doch weiter nördlich kämpften sich das französische Expedition-Korps(F.E.C.) un das II. US-Korps au den Colle Belvedere und auf Terelle vor, in dessen Trümmern sich am 31. Januar die letzten Soldaten, keine 30 Mann, ergaben.


Die deutschen verdammt verbittert gekämpft, wie man diesem Zitat nach erfahren kann.
Kampfhund
Mannschaften
Mannschaften
Beiträge: 17
Registriert: 06.04.2004, 21:50

Beitrag von Kampfhund »

um die fallies wird immer viel "tam-tam" gemacht, in der ersten cassino-schlacht haben stinknormale panzergrenadiere den ami kurz und klein gehauen. diese kleinen scharmützel, von denen du sprichst, haben sich dann erst in der folge der bombardieungen abgespielt, denn die alliierten haben mit den zerstörungen den deutschen landsern wunderbare deckungsmöglichkeiten verschafft.

gruss Kampfhund
Benutzeravatar
[stg]Kubana
Hauptfeldwebel
Hauptfeldwebel
Beiträge: 463
Registriert: 16.03.2003, 16:31
Wohnort: Dortmund
Kontaktdaten:

Beitrag von [stg]Kubana »

hi leute!

wer noch mehr bildmaterial sowie karten haben möchte der kann sich dei SP karte Monte-Casino hier auf der Seite downloaden ...

gruß
Antworten

Zurück zu „2. Weltkrieg (Schlachten, Gefechtsberichte, Biographien und Waffe)“