
>Carl Gustav Freiherr von Mannerheim<
Finnischer Marschall (5.6.1942) und Politiker
geboren 4. Juni 1867 in Villnäs bei Turku
gestorben 27. Januar 1951 in Lausanne
1887 Offizier in der russischen Armee, Teilnahme am russisch-japanischen Krieg 1904/05 Im 1. Weltkrieg zuletzt Korpskommandeur.

Mannerheim (links) im WK I
1917 Rückkehr nach Finnland, 1917/18 OB der finnischen "Weißen" Armee im Unabhängigkeitskrieg gegen "Rote" Garden und sowjetische Truppen. Dezember 1918 bis Juli 1919 Reichsverweser, 21.3.1931 Vorsitzender des Obersten Kriegsrates. Mannerheim führte das finnische Heer im Winterkrieg 1939/40 wie auch im sogenannten Fortsetzungskrieg 1941-44 an deutscher Seite. Finnland beteiligte sich ab 26.6.1941 unter dem Oberbefehl Mannerheims am Russlandfeldzug, betonte aber die selbständige finnische Rolle, bezeichnete sich nur als "mitkriegführend" und die Operationen als "Fortsetzungskrieg". Dahinter stand das Bemühen, nicht auch mit den Westmächten in einen Krieg verwickelt zu werden.

Mannerheim und Hitler
Trotz deutschen Drucks verweigerte Mannerheim nach dem Vorstoß auf der Karelischen Landenge bis kurz vor Leningrad und ans Ost-Ufer des Ladoga-See die Fortführung der zunächst erfolgreichen Offensive. Diese zusammen mit der Wehrmacht geführte Offensive sc schon bald Erfolge gebracht, am 1.9.1941 wurde die alte Grenze auf der Karelischen Landenge erreicht, im Norden überschritten die deutsch.-finnischen Truppen die ehemalige finnisch – russische Grenze auf breiter Front, im Dezember 1941 waren das ges. Nord-Ufer des Ladoga und das West-Ufer des Onega-Sees mit Petrosawodsk in finnischer Hand. Mannerheim ging jedoch trotz guter Aussichten für einen weiteren Vormarsch überall zur Verteidigung über, sodass u.a. Murmansk und die Landverbindung dorthin in sowjetischen Besitz blieb. Die deutschen Angriffe Richtung Murmansk im Norden des Landes konnte er jedoch nicht verhindern. Ohne finnische Unterstützung blieben diese aber erfolglos.
Die weitere Entwicklung des Ost-Feldzugs und nicht zuletzt die amerikanische Propaganda brachten allmählich eine Entfremdung zwischen Berlin und Helsinki. Mannerheim erkannte spätestens nach Stalingrad, dass der Krieg für Deutschland nicht mehr zu gewinnen war und versuchte daher, Finnland mit Unterstützung durch die Westalliierten zu „neutralisieren“. Mannerheim suchte ab diesem Zeitpunkt dann mit zunehmender Intensität nach einem Weg zum Kriegsaustritt . Nachdem noch im Frühjahr 1944 finnisch-sowjetischen. Sondierungen gescheitert waren, ließen die militärischen Erfolge der Roten Armee im Sommer 1944 (u.a. 9.6. Durchbrechung der Mannerheim-Linie) den Verständigungswillen wachsen. Die Sowjetführung akzeptierte ihn auf Vermittlung der USA und Großbritanniens als Staatspräsident (seit 4.8.1944) und Verhandlungspartner über einen Waffenstillstand, der ihm im September 1944 zu harten Bedingungen gewährt wurde. Die deutschen Verbände mussten Finnland verlassen, wobei es nicht nur zu Kämpfen mit der nachdrängenden Roten Armee, sondern auch mit finnischen Truppen kam.
Aus Gesundheitsgründen gab Mannerheim im Januar 1945 den Oberbefehl über die Streitkräfte auf und trat am 5.3.1946 auch als Staatspräsident zurück.