D - Johann Bölter

Hier wird über alles diskutiert das in die Zeit des 2. Weltkriegs fällt.
Antworten
Benutzeravatar
Krupp
*SSM - Generaloberst* (Administrator)
Beiträge: 4220
Registriert: 20.08.2002, 16:29
Wohnort: im Sd.Kfz.181

D - Johann Bölter

Beitrag von Krupp »

Bild
Bild

>Johannes „Hans“ Bölter<

Deutscher Leutnant (Zugführer der 1./s.Pz.Abt. 502)Bild

-Name: Bölter
-Vorname: Johann (Hans genannt)
-Geboren: 19.02.1915
-Gestorben: 16.09.1987
-Rang: Leutnant
-Fahrzg.: Pzr.III / IV + Tiger I
-Funktion: Zugführer 1./schw.PzAbt 502
-Ausz: Ritterkreuz am: 16.04.1944
-Ausz: Eichenlaub am: 10.09.1944
-Abschüsse: 139

Johann Bölter war der Sohn eines Maschinisten in Mühlheim-Ruhr. Am 01.04.1933 trat es als Freiwilliger in die 3.Schwadron des Reiterregiments 10 in Züllichau ein.
Er wollte Berufssoldat werden.
Ein Jahr darauf kam er zur mot.Aufklärungsabteilung 4 nach Leipzig und wurde hier an einem der ersten deutschen Panzerwagen ausgebildet.
Wieder ein Jahr später, wurde Bölter zur 8.Kompanie des Panzerregiments 1 der 1.Pzr.Div. versetzt.
Hier wurde er am 01.08.1935 Unteroffizier. Damit war Hans Bölter einer der ersten Soldaten der neuen Deutschen Panzerwaffe. Sein damaliger Kompaniechef war Hauptm. Hochbaum.
Als der Polenfeldzug ausbrach, war er bereits Feldwebel und zog mit seiner Kompanie, die nun von Hauptm. von Köckeritz geführt wurde, In den Krieg.
Als einziger Unterführer führte Feldwebel Bölter einen schweren Zug Pzr.IV. Er erlebte den polnischen Kavallerieangriff bei Pomorska und den vor Petrikau, wo die polnischen Reiter mit gezogenem Säbel auf seinen Panzer zu sprengten und durch mehrere Schüsse aus der Kanone vertrieben wurden.
Feldwebel Bölter schoss in Polen vier Panzer ab & bekämpfte polnische Pak-/Ari Stellungen.
Er wurde mit dem EK II ausgezeichnet.
Im Westfeldzug machte Bölter den Panzerraid der 1.Pzr.Div. durch Frankreich mit.
Kurz vor Sedan, als das Grenadierregiment der Division vor einem als Bauernhaus in einem Hohlweg getarnten Bunker liegenblieb , fuhr Bölter den Hohlweg hinauf & schaltete den Bunker durch gezielte Schüsse durch die Scharten aus.
Dafür erhielt Er das EK 1. (Eisernes Kreuz 1.Klasse), und war damit erster Träger dieser Auszeichnung im Uffz.Korps. Diese Auszeichnung war zugleich für die von Ihm während der Panzerschlacht südlich Orleans abgeschossenen 7 französischen Panzern verliehen worden.
Als Erkundungszug eingesetzt, schoss er wenig später an einer Strassensperre 2 Panzer & eine Pak ab.
Am 26.07.1940 erhielt Er das Panzerkampfabzeichen in Silber. Bereits am 02.07.1940 hatte er das Verwundetenabzeichen in Schwarz erhalten.
Mit Beginn des Russlandfeldzuges fuhr Bölter, seit dem 01.10.1940 Oberfeldwebel, im Zuge der Bewegungen seiner Division mit seinem Pzr.IV die ersten Einsätze.

Bild

Der Vormarsch brachte Ihn bis wenige Kilometer vor Leningrad. Er schoss 10 Feindpanzer ab, bevor Er selbst von einer russischen Pak getroffen wurde. Er und seine Männer wurden jedoch nicht verwundet.
Erst einige Tage später – man schrieb bereits Oktober – wurde Er bei einer Erkundung ausserhalb seines Panzers verwundet & musste in ein Heimatlazarett. Nach der Ausheilung kehrte Bölter zur Ersatzabteilung des Panzerregiments 1 nach Erfurt zurück. Dort übernahm er den Fahnenjunkerzug zur Ausbildung.
Im Spätherbst 1942 meldete er sich wieder zur Front. So kam Bölter nach einem Weihnachtsurlaub in der Heimat im Januar 1943 zur 1.Kompanie der schweren Panzer-Versuchsabteilung 502 nach Leningrad.
Hier stieg er zunächst in einen Pzr.III ein und errang auch damit Erfolge.
Kurz vor Beginn der 2. Ladogasee-Schlacht erhielt Er einen Tiger I.

-Tiger I der schweren Pzr.Abt.502
Bild

Während der Ladogasee-Schlacht zeichnete sich Hans Bölter & seine Kompanie ganz speziell aus.
Zahlreiche russische Panzer & Paks wurden durch Ihre Tiger eliminiert.
Auch in dieser Schlacht war der Russe an Mensch & Material Haushoch überlegen, aber dennoch gelang es ihnen nicht, die Stellung der Wehrmacht zu diesem Zeitpunkt in diesem Bereich zu erobern.

Auszeichnungen:

• Ritterkreuz: am 16.04.1944
• Eichenlaub: am 10.09.1944

Abschüsse: *139* Panzer
Abschüsse: Pak’s, keine Angaben
Hans Bölter war hinter Michael Wittmann der erfolgreichste Panzerkommandant des WWII.

Besatzung von Bölters Tiger I:

• Richard Bach (Funker)
• Herbert Hölzl (Fahrer)
• Sebastian Gröschl (Richtschütze)
• Josef Richter (Ladeschütze)
• Hans Bölter (Kommandant)
Zuletzt geändert von Krupp am 30.12.2004, 10:56, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
Krupp
*SSM - Generaloberst* (Administrator)
Beiträge: 4220
Registriert: 20.08.2002, 16:29
Wohnort: im Sd.Kfz.181

Beitrag von Krupp »

Werde hier wieder ein Bild von Bölter reinstellen, das funzt.
Der Kerl war zu gut als Panzermann, als dass dies nicht ergänzt wird :wink:

Dies zur Info.
Bild
*Fucked up beyond all Recognition*
Benutzeravatar
Schlavmutz
Hauptmann
Hauptmann
Beiträge: 797
Registriert: 17.10.2004, 19:50
Wohnort: Suebia - eigentlich, aber zur Zeit meistens unterwegs

Beitrag von Schlavmutz »

Prima Bericht von Krupp über den erfolgreichen Panzerkommandanten.

Hier der link zu einem Einsatzbericht über Bölter (auch von Krupp):
http://www.sudden-strike-2-maps.de/phpB ... a2e8b18a85


Bild

Hans Bölter wurde übrigens am 01.07.1944 zum Oberleutnant befördert.
Doch was wurde aus Bölters Crew? Das Schicksal dieser erfolgreichen Kampfgemeinschaft erfüllte sich am 13. August 1944, einem Sonntag im heißen Sommer dieses ereignisreichen Jahres. An diesem Tag erfolgte ein deutscher Gegenangriff gegen den russischen Brückenkopf bei Anes-Memele. Bereits vor dem eigentlichen Angriff wurde Oberleutnant Bölters Tiger beim Versuch, einen, wegen einer technischen Störung, liegen gebliebenen Tiger seiner Einheit „anzuschieben“, durch einen schweren Treffer in die Bodenwanne hinter dem Fahrersitz in Brand geschossen. Der Richtschütze Uffz Sebastian Gröschl und der Ladeschütze Oberschütze Josef Richter waren sofort tot. Der Funker Gefreiter Richard Bach fiel beim Ausbooten durch feindliches MG-Feuer. Lediglich dem Fahrer Herbert Hölzl und Bölters selbst gelang es schwerverletzt mit schweren Verbrennungen aus dem brennenden Panzer zu entkommen.

Erst Ende Oktober 1944 war Hans Bölter nach mehreren Operationen wieder soweit genesen, dass er nach Salzburg zur Verleihung des Eichenlaubs kommen konnte.

Bild

Nach seiner Gesundung kam Bölter als Ausbilder zunächst zur Panzerersatz- und Ausbildungsabteilung 500 in Paderborn und kurze Zeit später zur Unteroffiziersschule in Eisenach. Am 1. Januar 1945 wurde Bölter zum Hauptmann befördert. Gegen Kriegsende wurden aus dem Personal und dem Material der Truppenschulen neue Kamfgruppen gebildet; Hauptmann Bölter übernahm in der Gegend von Kassel eine solche Panzerkampfgruppe und war als Panzerkommandant eines Tigers, jetzt gegen amerikanische Einheiten, sofort wieder erfolgreich. Im April 1945 konnte er, nachdem er mindestens drei Shermans abgeschossen hatte, wieder aus seinem brennenden Tiger entkommen. Wahrscheinlich hatte er bis dahin insgesamt sogar 144 gegnerische Panzer und Sturmgeschütze abgeschossen (bestätigt sind 138). Bei Kriegsende hielt er sich versteckt und entging so der Gefangennahme durch die Amerikaner. Nach dem Krieg war er in einem großen Betrieb als technischer Angestellter tätig.



Hinweis:

Dieser Bericht dient nicht der Verherrlichung des 2. Weltkriegs, des 3. Reichs oder der Waffen SS oder dessen/deren Embleme, Abzeichen o. ä., sondern nur als "Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte" im Sinne des § 86 Abs. 3 StGB.
Bild

Ohne Chaos entsteht nichts!

Ohne Ordnung besteht nichts!

Bild

Bild
Benutzeravatar
Krupp
*SSM - Generaloberst* (Administrator)
Beiträge: 4220
Registriert: 20.08.2002, 16:29
Wohnort: im Sd.Kfz.181

Beitrag von Krupp »

Danke an Schlavmutz, für die Ergänzung zu Bölters Biographie :wink:

Gruss

Krupp
Bild
*Fucked up beyond all Recognition*
Antworten

Zurück zu „2. Weltkrieg (Schlachten, Gefechtsberichte, Biographien und Waffe)“