
Deutsches Propagandaplakat für den Eintritt in den Volkssturm
Herausgeber: Reichspropagandaleitung
Entwurf: M. Jölnir
Tiefdruck
59,4 x 41,8 cm
1944/45
Im September 1944 wurde der "Volkssturm" gebildet, um alle bisher noch nicht kämpfenden waffenfähigen Männer zwischen 16 und 60 Jahren für die Verteidigung des "Heimatbodens" und für den deutschen "Endsieg" aufzubieten. Die Rekrutierung von vorgesehenen sechs Millionen Volkssturmmännern unterstand der Verantwortung des Chefs der Parteikanzlei der Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP), Martin Bormann.

Heinrich Himmler
Der Chef der Gestapo verkündet als Leiter des "Ersatzheers" auf dem Territorium Polens die Aufstellung des "Volkssturms"
19. Oktober 1944
Der unter dem militärischen Befehl Heinrich Himmlers stehende "Volkssturm", dessen Angehörige als äußeres Kennzeichen eine Armbinde mit der Aufschrift "Deutscher Volkssturm - Wehrmacht" trugen, war vor allem für Bau - und Schanzarbeiten, Sicherungsaufgaben sowie zur Verteidigung von Ortschaften - meist in unmittelbarer Heimatgegend - vorgesehen.
Auf Adolf Hitler vereidigt und propagandistisch als entscheidende Reserve gegen die vorrückenden Alliierten aufgewertet, zogen die zumeist jugendlichen Hitlerjungen und älteren Männer notdürftig bewaffnet und schlecht ausgebildet in einen ungleichen Kampf gegen einen überlegenen Gegner. Die Funktionalität ihrer Karabiner, Panzerfäuste und Maschinengewehre mußten sie zumeist erst in Schnellkursen erlernen.

Volkssturm-Sonderausgabe
Sonderausgabe der Zeitung "Von der Front für die Front"
Herausgeber: Oberkommando des Heeres
Druck: Reichsdruckerei
Berlin, 20. Dezember 1944
Propagandaformeln wie die vom angeblich überaus erfolgreichen Einsatz der "Wunderwaffen" V-1 und V-2, aber auch gezielte Falschmeldungen über vorgeblich neu verfügbare Truppen der Wehrmacht konnten nicht über die Sinnlosigkeit der Kämpfe und die bevorstehende deutsche Niederlage im Zweiten Weltkrieg hinwegtäuschen. Der militärische Wert der schlecht ausgerüsteten "Volkssturm"-Verbände war daher gering. Bei Feindberührung lösten sich einige Einheiten auf oder ergaben sich. Oft genug kämpften sie jedoch insbesondere im Osten mit dem Mut der Verzweiflung. Die jahrelange Haßkampagne gegen die "bolschewistischen Untermenschen" und das grausige Wüten der deutschen Besatzer im Osten nährten eine panische Angst vor der Rache der Roten Armee. So verteidigten 15.000 Angehörige des Volkssturms zusammen mit versprengten Wehrmachtseinheiten verbissen das von den Sowjets eingeschlossene Breslau (heute: Wroclaw; Polen) über Monate hinweg bis Mai 1945. Insgesamt hatte der "Volkssturm" bei seinen Einsätzen mit Zehntausenden Gefallenen einen hohen Blutzoll zu entrichten.
Hier eine "Uniform" des Volkssturmes:
(zum Vergrößern klicken)

Und hier eine größere Aufnahme der Armbinde:

_______________________________________
Quelle:
- Militärhistorisches Museum der Bundeswehr Dresden - Außenstelle Festung Königsstein
www.dhm.de
Fotos: © Czury (only for Sudden-Strike-Maps.de, Gamershall.de & Blitzkrieg-Maps.de)[/size]